Frankfurter Allgemeine Zeitung - 14.11.2019

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FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Medien DONNERSTAG, 14.NOVEMBER 2019·NR.265·SEITE 13


Kinderhockengernvor de rFlimmer-
kiste ,aber verfolgen das klassische
Fernsehprogrammwenigeralsbislang.
So sinkttagsüber dieReichweitevon
Super RTL, de mgrößten Kinderkanal
in Deutschland. Angesichtsder digi ta-
len Ablenkung vonStreaming-Diens-
ten, Internetfilmchen oder Handy-
Spielenwagt der Privatsenderein No-
vum in seinerSendergeschicht evon
fast 25 Jah ren: ImFrühjah rwirdSuper
RTLeinwerktäglichesNachrichtenma-
gazinfürKinderstartenun dsichdamit
erstmals an einenKonkurrentenfür
die „Logo“-Nachrichtensendung des
öffentlich-rechtlichen Kinderkanals
Kikawagen.„Mankannnichtmehrals
vollerKinder-Anbie terohneNachrich-
tenleben“, sagt Claude Schmit, Ge-
schäftsführer vonSuper RTL. Das
Nachrichtenmagazin mi tdem Projekt-
namen„Tägli ch Toggo“ sollelf Minu-
tenlang sein, amVorabendlaufenund
das aktuelle Geschehen für Kindervor
allem im Altervonsechs bi sneunJah-
renerklären .DerSendersprichtvonei-
nem Zeitalter der Kinder, die so inter-
essier tund engagiertwie nie seien.
Lange hatSuper RTLeineaktuelle
Nachrichtensendungabgelehnt, weil
diesaufwendigist und vergleichsweise
hoheKostenbedeut et.„Es is tdaser ste
Mal, dasswir eine Sendungmachen,
mit der wirkein Geldverdienen“, sagt
Schmi t. jch.


Die traditionsreiche Jugendzeitschrift
„Bravo“ erscheintkünftig nur noch
allevierstattwiebislangallezweiWo-
chen.„Br avo“werdesichstärkeraufdi-
gitaleFormateundBewegtbildkonzen-
trieren,teilteder HeinrichBauerVer-
lag mit. Dasgedruckt eMagazin bleibe
abermit dreizehnAusgaben proJahr
wichtigerBestandteilim„Bravo“-Mar-
kenkosmos.„Wirmü ssendo rtsein, wo
sichunsere Zielg ruppeaufhält ,um
nicht anRelevanz zu verlieren“, sagte
„Bravo“-VerlagsleiterKars tenBinke.
96 P rozent derJugendli chen nutzten
heute dasInternet, neunzig Prozent
seienaufSocial-Media-Plattformenun-
terwegs. „Bravo“sei zwar beliebt bei
Jugendlichen, „aber Teenager sind
längs tnicht so markentreuwie äl tere
Zielgruppen“.NebendereigenenInter-
netseiteist„Bravo“beiSnapchat,Insta-
gram, Youtube, Facebook und Whats-
app aktiv. Diebekann te Aufklärungs-
rubrik „Dr. Sommer“ gibtesseit die-
semMonatauchalsPodcast.Die„Bra-
vo“erscheint seit 1956,inden be sten
ZeitenwurdenweitmehralseineMilli-
on Ex emplar everkauft. Redaktions-
sitz is tMünchen. Bis2015kam di eJu-
gendzeitschriftwöche ntlic hheraus,
dann stelltederBauer -Verlag aufzwei-
wöchentliche Erscheinungsweise um.
Die Auflage der Zeitschrif tsinkt. Im
dritten Quartal2019 kamsie au feine
verkaufteAufla ge von76932 Stück.
Zehn Jahrezuvor warenesnoch
555934 Stück. epd/F.A.Z.

Nichtskann dieVorfreude auf dasWeih-
nachtsfestsonachhaltig blockieren wie
ein Weihnachtsfilm in der ersten Novem-
berhälfte.Für die einen bedeutet Weih-
nachten Leuchten,Zusammenrückenund
ehrfür chtigeErwartung.Füranderefla-
ckernde Erinnerung an dasVergehen der
Zeit,dieEngefremdbestimmterAugenbli-
ckeoder aber schlicht:Einsamkeit.
Die frohe Botschaft: Der
Trickfilm „Klaus“ istfür alle
da. Er istklug, herzerwär-
mend,flapsig und bösartig.
Underschafft es, denvon
Hand gezeichnetenTrickfilm
voneinstmit all seinen
Ecken, Kantenundgroben Li-
nien an seinengeschmeidig-
glatten Nach folger ,den Ani-
mationsfilm, anzuschließen:
Dem spanischenTrick-Zeich-
ner SergioPablos, der Mitte
der neunzigerJahrebei Dis-
neybegann („Der Glöckner
vonNotre Dame“, „Herku-
les“, „Tarzan“ und „Der
Schatzplanet“) und später mit
der „Ich–Einfac hunverbes-
serlich“-Reihe nebstden kau-
derwelschendenChaosüberra-
schungseiern(Minions) be-
kannt wurde,gelingt es, beide
Welten mit Mut und einem
Sinn für Details zu versöhnen. Denn, so
oftgelobtwird,wiesehrdieFilmschaffen-
den beiNetflix ihreFreiheitengenießen,
so selten haltenWitz und Einfallsreich-
tum mit diesenFreiheiten mit.
Während derZuschauer nochauf sei-
ner Weihnachtsunlustkaut, unterläuft
derFilmteilsinTippelschritten ,teilsstap-
fend jede Erwartung. ImKerngeht es um


zwei Männer: Der eine beutet den ande-
renaus, weil er sichden kapitalistischen
Leis tungsvor gabenseinesVatersnichtan-
dersentziehenkann.Eswirdgelogenund
betrogen. Docheswachsen guteDinge
daraus.WirtreffenJesper Johannsen (Ja-
son Schwartzman, deutscheStimme:Ralf
Schmitz),heillosverwöhnterSohndesDi-
rektorsdes „KöniglichenPostdienstes“,

der als angehenderPostbote ein Totalaus-
fall –weil nicht anVaters Zukunftsplä-
nen,sondernnuran„seidenenLaken“in-
teressiert–ist. Zeit für einen„Weckruf“
findetderVateru ndversetztden Verzoge-
nen in diePoststelle vonSmeerensburg
im hohenNord en. Dort, so dieVorgabe,
soll er 6000 Briefeaustragen, bevorer
sichwieder blickenlassen darf.

Werglaubt, Jespertrete eine launige,
vonzwitscherndenVögeln begleiteteReise
zum Korvatunturian, um dort vonirgend-
welche nArmleuchtern empfangenzuwer-
den, kann sich aufetwas gefasst machen.
Es geht ins Herzder Finste rnis.Die Bilder
künden ganz deutlichdavon, wenn Jesper
das an Disneys Dornröschen-Schlosserin-
nernd ePanoramaauf seiner klapprigen
Kutsche hinter sich lässt.Ein
garstiger Fährman nsetzt ihn
über,auf ein eInsel, deren Sied-
lung H.P. Lovecraf tzuTränen
gerührthätteund laut Seemann
„vol lbunter Traditionen“und
„schrulligerFolklore“ist.Tradi-
tion ,das heißt hier zunächst:
„Jahrhundertevonglorreichem
Hass, vererbtüber Generatio-
nen“.InSmeerensburg, dem
„Ortder feinste nFehden der
Welt“, he rrscht Krieg: ZweiFa-
milien,die Krums und die El-
lingbones,bekä mpfensich seit
weit vorder „hunderttägigen
Schlägereivon45“,einfach,weil
es immer sowar. Das lernen
scho ndieKinder, dieson stnicht
viel lernen–und daher sind die
SzenenvonJesper sAnkun ftge-
prägt voneinemHauen,Ste-
chen und allerlei Verschroben-
heiten,das seseineSchadenfreu-
de ist.Das kalte Küstenstädtchenistalso
keinguterOrtfür einenMenschen, de rsei-
nen Schilling damitverdient, dassdie Leu-
te miteinanderkommunizieren.
Woher Jesper seinen Kampfgeist
nimmt,wirdnicht ganzklar ,docherfindet
einen Weg: ErbringtdieKinderderStreit-
hähne dazu, dem alten Holzfäller Klaus
(J. K. Simmons,deutscheStimme:Rufus

Beck), der aus einem herzzerbrechenden
GrundeinHändchenfürbuntesHolzspiel-
zeughat,ihreWünscheperBriefzuschrei-
ben.AnJesperistes,dieGeschenkeauszu-
liefern. Beide erschaffenso, ohne es zu
merken, die Herkunftsgeschichtedes
Weihnachtsmannes, indem ihr Tunall
jene Bilderhervorbringt, die die amerika-
nische ErzählungvonSantaClaus seit
dem amerikanischen Gedicht„The Night
before Christmas“von1823 in diewestli-
cheWeltemittiert.Au chdemfennoskandi-
navischenVolk der Samenkommt hier
eine Rolle zu, die jedochetwas angestü-

ckelt wirkt. Höchst sehenswertist all das
trotzdem. Weil der Film es sichnicht ein-
fach macht (das Gutefußt hier auf egoisti-
schem Betrug undAusbeutung,und das
macht derFilm auc hdeutlich),weil kein
Gag aufreinerPopkultur-Referenz (außer
auf einer der ältesten) sowie lakonischen
Dialogen beruht undweil eres schafft,die
ganz großen Zeichnungen aucheinfach
mal stehenund wir kenzulassen. Das Bes-
te aber:Man bekommt wiederLust,sich
auf einen Schlittenzusetzen. Hoffentlich
schneit es bald. AXEL WEIDEMANN

Klaus istvon Freitag an beiNetflix abrufbar.


Die EvangelischeKircheinDeutsch-
landverstärkt ihrePräsenz aufYou-
tube. Das Gemeinschaftswerkder
Evangelischen Publizistik (Gep) baut
ein Evangelisches ContentNetzwerk
auf, um dortdas Einzelangebot„Jana
glaubt“ zu einem„mehrstimmig evan-
gelischen Auftritt“auszuweiten, wie
Gep-Direktor JörgBollman nbei der
EKD-SynodentagunginDresden sag-
te.Zugleic hkündigt eerd rastischeEin-
sparungen an. Angesichtssinkender
KirchenmitgliedszahlenundSteuerein-
nahmen sei dies nötig.Bis 202 4sollen
die jährlichen Gesamtkosten vonrund
27 Millionen Euro um 1,9 Millionen
Euroreduzie rt werden.Dies solle bei
„weit gehende mVerzicht auf betriebs-
bedingteKündigungen“ er folgen.
DieEKD hatteden Youtube-Kanal
„Jana glaubt“ fürjunge Frauenund
Männergestart et.Das Gesicht desAn-
gebots is tdie 21 JahrealteStudentin
Jana Highholder,deren Videos zurzeit
16 90 0Menschenabonnierthaben.
ZumGemeinschaftswerkderEvangeli-
sche nPublizistikgehörendasevangeli-
sche Monatsmagazin„chrismon“, die
evangelis cheRundfunkarbeit,das Por-
tal „evangelis ch.de“ und dieZentralre-
daktion des Evangelischen Presse-
dienstes(epd).Mit33MillionenLeser-
kontakten nimmtder epd einestabile
Reichweitefür sic hinAnspruch. Zu-
demstiegendieKontaktzahlenderOn-
line-Produkte,durchVerträg emitdeut-
sche nMedienhäusernlägen sie bei
rundvierzig Millionenpro Monat. Das
Gemeinschaftswer kmit Sitz inFrank-
furtamMain gehörtzu 94 Prozent der
EKD und zu sechs Prozentdem Evan-
gelischen Werk f ür Diakonieund Ent-
wicklung. F.A.Z.


Der türkische JournalistAhmetAl-
tani steineWochenachseinerEntlas-
sung auseinem türkischenGefängnis
wiederverhaftetworden.EinGericht
inIs tanbulhattedieFestnahmeange-
ordnet, nachdem der Generalstaats-
anwalt Einspruchgegen die Entlas-
sung Altans eingelegt hatte. Als
Grund für die abermalige Verhaftung
nannte das Gericht unter anderem
Fluchtgefahr.Zusammen mit der
JournalistinNazli IlicakwarAltan in
der vergangenenWochenachdrei
Jahren inUntersuchungshaftunter
Auflagen freigekommen.Zuvorwa-
renbeide wegen„Unterstützung ei-
ner Terroror ganisation“verurteilt
worden: Altan zu zehn Jahren und
sechs Monaten, Ilicak zu acht Jahren
und neun Monaten.
Die Organisation „Reporterohne
Grenzen“ übtescharfe Kritik an der
Verhaftung undforderte die sofortige
FreilassungAltans.AlleVorwürfe ge-
genihn müsstenfallengelassenwer-
den. Geschäftsführer Christian Mihr
sagte: „Die abermaligeVerhaftung
vonAhmetAltan öffnetein neues
traurigesund wütend machendesKa-
pitel der Justiz-Willkür in derTürkei.
Weil Altangenau dieseWillkür im-
mer wieder kritisiertund öf fentlich
gemachthat,isterder Politik undder
Justiz ein DornimAuge.“ Ihn nach
nur einerWocheinF reiheit wieder
einzusperren, solle einen allseits be-
kannten Kritiker derRegierung mür-
bemachen.AltansAnwältinFigenAl-
bugaCalikusu sagteder Deutschen
Presse-Agentur,die Begründung,
dassFluchtgefahr bestehe, sei ab-
surd. Das Gericht, das den Fahn-
dungsbefehl ausgestellt habe,sei au-
ßerdemgarnicht zuständig. Ihrwer-
devonsovielUnrecht„ganzschwind-
lig“.
Altan und Ilicak hatten amVor-
abend des Putschversuchs im Juli
2016ineinerFernsehsendungdietür-
kischeRegierung kritisiert. Das Ge-
richthattedas als einenVersuchge-
wertet,die „ver fassungsmäßigeOrd-
nung zustürzen“.Ursprünglichwa-
rendie beiden Journalistendaher zu
lebenslanger Haftunter erschwerten
Bedingungenverurteilt worden. Im
Juli dieses Jahres hattedas oberste
türkische Berufungsgerichtdie Haft-
strafenaufgehoben. Mit demVor-
wurfder Unterstützung einerTerror-
organisation wurde das Verfahren
wiederaufgenommen.Der Vorwurf
bezieht sichauf die Bewegung des
PredigersFethullahGülen,derinden
VereinigtenStaaten lebt.Die türki-
sche Regierung macht Gülen für den
Putschversuchverantwortlich. jawa.

I


mHarlem des Jahres 1963treffen
sichzweiMänner ,die vielesvonein-
andertrennt, aber einesverbindet:
AlsKinder haben sievoneiner Kar-
riereals An walt geträumt .Für Afroameri-
kanerzudieserZeiteinnahezuutopisches
Ziel, daskeiner vonbeiden erreichte. Sie
machten andersKarriereund wurden le-
gendär –der eine als Bürgerrechtler ,der
andereals Gangsterboss. Der eine istMal-
colm X, der andere Ellsworth „Bumpy“
Johnson, dessenRufals „Godfathervon
Harlem“der Serie desamerikanischen
Abosenders„Epix“ihren Titelgibt.
Esis tnachderNetflix-Produktion„Nar-
cos“ über die Geschichtevon Pablo Esco-
bardie zweiteMafia-ErzählungderAuto-
renChris Brancatound Paul Ec kstein,
prominenteVerstärkungbekamendiebei-
dendurch denSchauspielerForest Whita-

ker. Er arbeitete zunächstals Produzent
andemProjekt,irgendwannreizteihndie
FigurdesMobstersabersosehr,dasseres
sichnicht nehmen lassenwollte, sie auch
selbstzuspielen.„IchwollteBumpy insei-
nerGänzedarstellen.AlsPoet,alsSchach-
spieler,als Strateg eund Mafioso. Erwar
jemand, der auf seltsame Artversucht
hat, seine sozialeVerantwortung zuver-
stehen“, sagt Whitaker im Interviewmit
dieser Zeitung.
Als Poet und Schachspielertatsich
Bumpy vorallem im Gefängnis hervor,
das darferzuBeginn der ersten Folge
nachelf Jahrenverlassen.Aber auc hdie
Zeit in Alcatraz hat ihm seine kriminel-
len Ambitionen nicht ausgetrieben, ganz
im Gegenteil.Kaum hat er seineFrau
Mayme (Ilfenesh Hadera) undTochter
Margaret(Demi Singleton) in die Arme
geschlossen,wartetauchschonein Aufge-
botanInformanten und Bittstellernauf
ihn. Bumpy Johnson hat für alle ein offe-
nes Ohr undgeht gleichdie drängendste
Aufgabe an: Die italienische Mafia hat
sichinseinemRevier breitgemacht und
handelt imgroßen Stil mit Heroin,was
aufdenStraßenzumehrProstitution,Ge-
walt und Verwahrlosung führt.
Auch BumpysTochter Elise (Antoinette
Crowe-Legacy) istvor Jahren dem Heroin
verfallen, doch ihr Vaterwill das Giftdes-
halbnichtetwa ausderWeltschaffen,son-
dernden I taliene rndie Handelsmachtent-
reißen. „Ichtreibe ihnennicht di eNadelin
denArm“,verteidigtersichgegenüberMal-
colmX, derden heimlichen Herrscher von
Harlem immer wiederdazu be wegenwill,
ihm in seinemKampf gegendie Unterdrü-

ckungbeizuspringen. „Abgrenzen statt in-
tegrieren “ist dasMotto desBürgerrecht-
lers, Bumpydagegen scheutauf seinem
Wegnachoben keine Allianzen mitWei-
ßen. Trotzdem überschneiden sichdie In-
teressenderbeidennichtselten,undbeson-
dersinteressantwirdes, wenn no ch eine
dritt eKraft zu ihnenstößt: Adam Cl ayton
Powell,der er steafroamerikanischeKon-
gressabgeordneteausNew York,vonGian-
carlo Esposito gespieltals Lebemann und
abgebrühterTaktiker parexcellence.
Der Auftritt vonWhitaker,Esposito
und Nigel Thatch, der MalcolmXschon
2014 in der oscarprämiertenMartin-Lu-
ther-King-Erzählung „Selma“ spielte,
macht „Godfather of Harlem“ sehens-
wert:dreiFiguren, die sichaus sy stemati-
scher Unterdrückung auf einflussreiche
Positionen hochgearbeitet haben undvon
dortfür die schwarze Bevölkerung und
dieeigeneMachtkämpfen.DerGangster-
bosssetzt dabei selbstverständlichganz
andereMittel ein als der Bürgerrechtler
und derPolitiker .Wer BumpysGeschäf te
gefährdet, macht mit seinerRasierklinge
Bekanntschaft. Werihn pr ovoziert, hat
Schlimmes zu befürchten.
„Solan ge es Menschen in der Gesell-
scha ft gibt, die dortkeinen Platz für sich
finden, dieaufsteigen wollen, obwohl sie
dazukaumMöglichkeiten haben, wirdes
die ne gativen Konsequenzengeben, die
wir in derSerie zeigen. Es istaber wichtig,
solcheFigurenzuerzählen, um zuverste-
hen,wie sie sogeworden sind. Sonstkann
nieeineLösungfürdieProblemegefunden
werden“,sagtFores tWhitaker .Dassesder
Lösungen bedarf, zeigt die frappierende

Aktualitätdergezeig tenKonflikte:Esgeht
um Rassismus,Polizei gewalt un ddie Dro-
genepidemie.„Wirwollende rGesells chaft
denSpiegelvorhalten.Wirwollen,dassdie
Menschen übe rall die Dinge reden, die sie
vondamalswiedererkennen:dieOpioidkri-
se, dieVorverur teilungjunger schwarzer
Männer,die Polarisie rungder Nation. Und
wir ho ffen,dasssie aktivwerd en, umet-
waszuv erbessern“, sagt Whitaker.
Mit ihrem hehren Ansinnen neigen die
Macher leider mitunter zuÜberdramati-
sierung.BesondersindenNebenhandlun-
genumMargaret, die nicht erfahren soll,
dassBumpyundMaymesiealsBab yadop-
tierthaben,weilihr edrogensüchtigeMut-
ternicht in der Lagewar,sichumsie zu
kümmern.Oder beieinerLiebesgeschich-
te zwischen derTocht er des italienischen
Mafiabosses Vincent „Chin“ Gigante
(Vincent D’Onofrio) und einem schwar-
zenJazz-Musiker.HierverlierendieAuto-
renauchden ernsthaftenTon der sonst
durchaus komplexenCharakterstudie von
Bumpy Johnson aus dem Blick. Sover-
mag die Serie imVergleich zuVorzeigeti-
telnwie„DieSopranos“,„BoardwalkEm-
pire“ oder „Narcos“ nichtganz zu beste-
hen, istaber einewertvolle Erzählung
über Marginalisierung und persönliche
VerantwortungimAngesichtbrutalerUn-
gerechtigkeit .Und dann istdanochdie
Musik.„Wer is tdieser James Brown?“,
fragt Bumpy Johnson auf demRückweg
aus dem Gefängnis.Um den Soundtrack
seiner Herrschaftkönnen ihn andere
Gangsterbeneiden. CLAUDIA REINHARD

GodfatherofHarlem startetheutebeim
Streamingdienst MagentaTV.

Zuerst warerProduzent, dochdann sah er sichselbstinder Rolle: Forest Withaker spieltin „Godfather of Harlem“ den Gangsterboss Ellsworth„Bumpy“Johnson. FotoMagentaTV


Guter,alter weißerMann


DatauteinemdasHerzweg:DerNetflix-Film„Klaus“erzähltdieHerkunftsgeschichtedesWeihnachtsmannesnach ganzeigenenRegeln


SuperRTL plant


Nachrichten


„Bravo“wird


zum Monatsblatt


Der Mobster setztgernschachmatt

Evangelisch


aufYoutube


AhmetAltan


abermalsverhaftet


In de rSerie „God father


of Ha rlem“spielt Forest


Whitaker den berühmten


Gangsterboss„Bumpy“


Johnson. Im Gespräch


sagt er ,wieso er die


Rolle wollteund wasdie


Storyfür das schwarze


Amerikabedeutet.


Vier von6000 Briefen: Jesper hat nochviel vorsich. FotoNetflix


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