Süddeutsche Zeitung - 07.11.2019

(nextflipdebug5) #1
München –Deutschlands größter Versi-
cherer Allianz will auch in der Autoversi-
cherung wieder die Nummer eins werden.
Hier hat seit acht Jahren der Rivale HUK-
Coburg die Nase vorn und liegt mit über 12
Millionen versicherten Fahrzeugen um
mehr als drei Millionen vor der Allianz.
Die Kampfansage machte Allianz-
Deutschlandchef Klaus-Peter Röhler im
Gespräch mit der SZ. Es sei durchaus realis-
tisch, der HUK-Coburg die Marktführer-
schaft wieder abzunehmen, sagte Röhler,
der Chef der Allianz in Italien war, bevor er
2018 nach München wechselte.
„So etwas geht natürlich“, erklärte er. In
Italien habe die Allianz die Generali über-
holt und sei schließlich die Nummer eins in
der Direktversicherung und die Nummer
zwei in Kfz insgesamt geworden. „Ich
weiß, wie das funktioniert.“
Schon 2018 habe die Allianz 126000
Fahrzeuge hinzugewonnen und damit den
Bestandsverlust von sechs Jahren wettge-
macht. Außerdem hat der Konzern rund
650000 Fahrzeuge durch die neue Koope-
ration mit dem ADAC gewonnen, bei dem
er den Rivalen Zurich ausgestochen hatte.
Jahrelang hatte die Allianz in der Le-
bensversicherung zwar zugelegt, aber in
der Sach- und in der Krankenversicherung

Marktanteile verloren. Das habe die Gesell-
schaft jetzt geändert, sagte Röhler – durch
Digitalisierung, Kostensenkung und Ver-
einfachung. So sei die Kfz-Versicherung
sehr einfach geworden. Rund 80 Prozent
der Verträge werden inzwischen ohne jegli-
che menschliche Intervention bearbeitet.
Das senkt die Kosten.

Dabei spielten die 8000 Allianz-Vertre-
ter eine entscheidende Rolle, sagte Röhler.
Denn bis zu 90 Prozent der Kunden woll-
ten zwar im Internet Preise vergleichen,
dann aber bei einem Vertreter oder Makler
abschließen. „Dieses Segment betreuen
wir im Vertretervertrieb extrem gut.“
Doch jetzt kommt die Obergesellschaft
Allianz SE mit einem eigenen Autoversiche-
rer auf den Markt. Die in mehreren EU-Län-
dern agierende Allianz Direct verkauft nur
online und macht der Allianz Deutschland
damit Konkurrenz. Röhler sieht kein Pro-
blem. Ein Teil der Kunden mache alles on-
line. „Da waren wir als Allianz in der Ver-
gangenheit weniger gut aufgestellt.“ Jetzt
bediene die Allianz SE das Segment mit ei-
nem Anbieter und einem einheitlichen Pro-
dukt in Europa. Kann auch ein Allianz-Ver-
treter Policen der Direct verkaufen? „Kann
er nicht, aber er kann unseren Smart-Tarif
verkaufen, der ist sehr ähnlich.“
Die HUK-Coburg sei bei den Kosten bes-
ser als die Allianz, gab Röhler zu. „Aber wir
werden aufholen.“ Ob das Auswirkungen
auf die 26 000 Arbeitsplätze hat, wollte er

nicht sagen. Aktuell verzeichne die Allianz
sehr starkes Wachstum. „Wir sind eher in
der umgekehrten Situation, dass wir Perso-
nal brauchen.“
Seit Monaten leidet der Konzern unter
Problemen mit seiner IT. Mitarbeiter und
Vertreter beklagen Ausfälle, die Stunden
oder Tage dauern. Röhler machte dafür die
komplexe IT-Landschaft mit vielen Altsys-
temen verantwortlich. Im ersten Halbjahr
sei die Ausfalldauer um 80 Prozent gesun-
ken, aber seit August gebe es wieder ver-
mehrt Probleme. Der Konzern habe eine
Reihe von Sofortmaßnahmen eingeleitet.
„Wir gehen das Problem aber auch struktu-
rell an“, sagte er. „Wir nehmen bis 2022 zu-

sätzlich 180 Millionen Euro in die Hand,
um unsere Altsysteme abzuschalten“, sag-
te er. „Bis 2021 werden wir 40 Prozent abge-
schaltet haben, bis 2025 75 Prozent.“
Die IT-Probleme behinderten das
Wachstum nicht, sagte Röhler. Die gesam-
te Allianz Deutschland habe einen starken
Wachstumskreislauf in Gang gesetzt. Der
Erfolg der Wende zeige sich an den Beiträ-
gen. „2018 sind wir um 5,5 Prozent gewach-
sen, im ersten Halbjahr 2019 über alle Spar-
ten schon um 15 Prozent.“
„Wir haben Kosten herausgenommen,
vor allem durch Vereinfachungen“, sagte
Röhler. „Wir haben dann das Geld, das wir
eingespart haben, reinvestiert, und zwar in
einfache, intuitive Produkte.“ Auch bei den
Preisen sei die Allianz wettbewerbsfähiger
geworden. Das alles habe zu mehr Kunden-
zufriedenheit geführt, dabei hätten die Ver-
treter eine große Rolle gespielt.
Die Zufriedenheit misst die Allianz mit
einem weit verbreiteten Empfehlungs-
wert, dem Net Promoter Score (NPS). Er
zeigt, wie viele Kunden die Allianz weiter-
empfehlen würden. Ist er negativ, würden
mehr Kunden abraten als den Versicherer
zu empfehlen.
Lange lag die Allianz laut Röhler in wich-
tigen Bereichen unter dem Marktniveau.
„Da haben wir im vergangenen Jahr einen
Riesensprung gemacht“, sagte er. „In der
Sach- und in der Krankenversicherung
sind wir auf Marktniveau angekommen, in
der Lebensversicherung sind wir über
Marktniveau.“ Allerdings: Wie hoch der
NPS denn nun ist, ob positiv oder negativ,
will die Allianz nicht sagen. „Wir veröffent-
lichen diese Werte nicht“, sagte Röhler nur.
herbert fromme

Der Versicherer Allianz ist bei dem chinesi-
schen Versicherungs- und Finanzdienst-
leistungskonzern Taikang Insurance
Group eingestiegen. Die Münchener ha-
ben der Investmentbank Goldman Sachs
vier Prozentpunkte ihrer rund zwölf Pro-
zent starken Beteiligung an dem nicht-
börsennotierten Konzern abgekauft. Laut
der Nachrichtenagentur Bloomberg soll
die Allianz dafür eine Milliarde Dollar, um-
gerechnet 900 Milliarden Euro, gezahlt ha-
ben. Es handele sich um eine reine Finanz-
beteiligung, betonte ein Allianz-Sprecher.
Zur Taikang Insurance Group gehört auch
Taikang Life, der viertgrößte Lebensversi-
cherer Chinas. Der Konzern plant schon
seit längerem den Börsengang. Dabei
könnte die Allianz ihren Anteil wieder zu
Geld machen. Die Münchener hatten sich
bereits 2006 bei der Industrial and Com-
mercial Bank of China (ICBC) beteiligt und
einen Teil der Aktien später gewinnbrin-
gend verkauft. FRKR

von michael bauchmüller
und alexander hagelüken

Berlin/München– Soein bisschen Dis-
sens wird ja wohl noch erlaubt sein unter
Ökonomen. „Wir streiten in der Sache im-
mer“, sagt Christoph Schmidt, der Chef des
Sachverständigenrats der Bundesregie-
rung. „Aber wir können Inhalte und Per-
sönliches sehr gut trennen.“ Ein Zerwürf-
nis müsse man da nicht befürchten.
Schmidt ist einer von vier dunkel gekleide-
ten Herren, dazwischen die Finanzökono-
min Isabel Schnabel, in rot. Gemeinsam
stellen sie ein Gutachten vor, in dem sie
diesmal bei nur zwei von sechs Kapiteln ei-
ner Meinung sind. Mal hat der Duisburger
Ökonom Achim Truger allein eine abwei-
chende Meinung präsentiert, mal zusam-
men mit Isabel Schnabel. „Es muss auch
möglich sein, dass man unterschiedlicher
Meinung ist“, sagt Schnabel. „Ich sehe das
eher als Stärke und nicht als Schwäche.“
Am Mittwoch sind die fünf bemüht, öf-
fentlich auch das Harmonische herauszu-
stellen, nachdem es intern ordentlich ge-
scheppert hatte. Bei der konjunkturellen
Diagnose etwa sei man einig, sagt Truger:
Das Wachstum bleibt schwach. Konsens ge-

be es auch bei der Frage, dass es noch kein
Konjunkturpaket brauche. Aber die Regie-
rung müsse vorbereitet sein, um schnell re-
agieren zu können. Und da fangen die Diffe-
renzen schon an.
Denn konkrete Ideen für ein Konjunk-
turpaket formulieren nicht die drei Weisen
Schmidt, Lars Feld und Volker Wieland –
sondern nur Schnabel und Truger. Sie den-
ken etwa an einen Kinderbonus. Oder dar-
an, den Soli für die Mehrheit der Bürger
schon früher abzuschaffen. Aber eben nur
für die Mehrheit, nicht für die Topverdie-
ner. Die eher marktliberale Mehrheit dage-
gen will den Soli für alle abschaffen, auch
für die zehn Prozent Topverdiener. Schna-
bel und Truger halten dagegen: Weil Top-
verdiener nur einen geringeren Teil ihres
Einkommens für Konsum ausgeben, brin-
ge eine Abschaffung bei ihnen für die Kon-
junktur wenig. Dauerhafte Steuersenkun-
gen hätten aber Risiken für den Haushalt,
weil der Staat vielleicht andere Steuern er-
höhen oder Ausgaben senken müsse.
„Es gibt zwei Lesarten“, sagt Truger. Ei-
ne traditionell ordnungspolitische, nach
der man strukturellen Problemen mit
Strukturreformen begegnen müsse, etwa
Steuersenkungen, Deregulierungen oder

Sozialabbau. Die andere Lesart sei, das der
Staat bei der Lösung helfen müsse, etwa
durch Forschung, Bildung, Infrastruktur,
öffentliche Investitionen – also viel Geld.
„Da sehen wir den Bedarf, dass dann die-
ser Teil kreditfinanziert sein sollte.“

Das beschreibt ziemlich genau die unter-
schiedlichen Sichtweisen der Sachverstän-
digen – und warum sich der Streit auch an
der Zukunft der Schuldenbremse entzün-
dete. Der Frankfurter Geldpolitiker Volker
Wieland nennt es Minuten später einen
„Mythos“, dass in Deutschland zu wenig in-
vestiert wird. Für eine Lockerung der
Schuldenbremse bestehe „gar keine Not-
wendigkeit“, es gefährde sogar die Glaub-
würdigkeit.
So geht es hin und her. Dass Schnabel
und Truger dabei eine Allianz bilden, ist
durchaus bemerkenswert. Als die Gewerk-
schaften Truger 2018 als Nachfolger von
Peter Bofinger nominierten, äußerte ne-
ben Lars Feld auch Schnabel öffentlich

Zweifel an seiner Qualifikation – wegen
der Zahl seiner wissenschaftlichen Veröf-
fentlichungen. Inhaltlich liegen die beiden
nun allerdings öfter auf einer Linie. Ob-
wohl Schnabel zuvor selbst meist marktli-
beral argumentierte.
Kritiker streuen, Schnabels Sinneswan-
del hänge wohl mit ihrem baldigen Wech-
sel als Direktorin zur Europäischen Zen-
tralbank (EZB) zusammen – schließlich for-
dert die neue EZB-Chefin Christine Lagar-
de seit Jahren, Deutschland solle mehr in-
vestieren. Doch in Wahrheit hat Schnabel
schon früher begonnen, ihre Position offe-
ner zu gestalten. Im Gutachten 2018 ver-
dammte die marktliberale Mehrheit Ideen
für ein eigenes Budget der Eurozone, um et-
wa konjunkturelle Schocks abzufedern.
Schnabel dagegen äußerte vorsichtige
Sympathien. Dass sie sich dieses Jahr für
ein Konjunkturpaket aufgeschlossen
zeigt, passt dazu.
Es gibt eine Reihe von Themen, bei den-
nen die fünf Weisen durchaus einig sind.
Etwa in der Klimapolitik. Der Einstiegs-
preis von zehn Euro je Tonne Kohlendi-
oxid, auf den sich die Regierung schließ-
lich geeinigt hat, sei zu niedrig. „Wir hatten
für den CO2-Preis schon die Rolle des

Hauptdarstellers vorgesehen, nicht die ei-
nes charmanten Nebendarstellers“, sagt
Schmidt. Auch bei der Industriepolitik lie-
gen die Ökonomen auf einer Linie. Diese
könne Innovationen und damit Wettbe-
werbsfähigkeit vorantreiben – einerseits.
Durch Lobbygruppen aber könne sie „dazu
missbraucht werden, alte Strukturen zu
konservieren und den Strukturwandel auf-
zuhalten“. Dieser Wandel von industriellen
zu wissensbasierten Volkswirtschaften,
der im Zentrum des Berichts steht, fordere
Deutschland massiv heraus.
Unterschiedlich sehen die Weisen die
Ungleichheit in Deutschland. Eine Vierer-
Mehrheit argumentiert, dass die Einkom-
mensverteilung in den vergangenen 15 Jah-
ren weitgehend stabil geblieben sei. Das
„ausgeprägte Steuer-Transfer-System“ re-
duziere die Unterschiede zwischen Arm
und Reich deutlich. Achim Truger hält da-
gegen, 2005 sei der falsche Vergleichs-
punkt, weil die Ungleichheit in den Jahren
davor massiv zugenommen habe. Truger
denkt an höhere Steuern für Reichere, wie
er schon zuvor angekündigt hatte: „Der
Spitzensteuersatz kann um ein paar Pro-
zentpunkte steigen, ohne dass es ökono-
misch Probleme bereitet“.

Frankfurt –Die Lufthansamuss wegen
des für Donnerstag und Freitag geplanten
Streiks der Flugbegleitergewerkschaft
UFO insgesamt rund 1300 Flüge absagen.
Am Donnerstag sollen nur 2300 der 3000
täglich geplanten Flüge stattfinden, am
Freitag 2400, teilte das Unternehmen am
Mittwochnachmittag mit. Der Streikauf-
ruf richtet sich gegen Flüge der Kernmarke
Lufthansa. Flüge anderer Konzerngesell-
schaften wie Eurowings, Austrian, Lufthan-
sa City Line oder Swiss sind nicht betroffen.
Der Konzern versuchte, den Streik am
Mittwoch noch gerichtlich verbieten zu las-
sen. Am Morgen war das Unternehmen da-
bei in erster Instanz gescheitert. Die Tarif-
verträge seien korrekt gekündigt und da-
mit der Streikbeschluss gültig, so die Vor-
sitzende Richterin. Die Lufthansa kündig-
te direkt nach dem Urteil an, in Berufung
gehen zu wollen. Die Verhandlung vor dem
Landesarbeitsgericht war für Mittwoch
18Uhr angesetzt. Für nach der Verhand-
lung lud Konzernchef Carsten Spohr Ver-
treter der UFO, Verdi und der geplanten
neuen Gewerkschaft Cabin Union zu ei-
nem Treffen ein, bei dem er eine Lösung
des Konfliktes erreichen wolle. Zum Redak-
tionsschluss der Zeitung lag noch kein Er-
gebnis vor.
Lufthansa-Passagiere können für Don-
nerstag und Freitag geplante Flüge kosten-
los auf einen neuen Termin innerhalb der
nächsten zehn Tage umbuchen oder in
Fahrkarten für innerdeutsche Reisen mit
der Bahn umwandeln. Der gekürzte Son-
derflugplan bleibt unabhängig von dem


für den Abend erwarteten Urteil oder einer
möglichen Einigung in letzter Sekunde in
Kraft. Er bildet nur die Flüge ab, von denen
die Fluggesellschaft auch sicher ist, dass
sie diese durchführen kann. Lufthansa be-
streitet, dass UFO nach langen internen
Querelen überhaupt Tarifverträge ab-
schließen kann, nachdem der Vorstand
nicht satzungsgemäß ins Amt gekommen
sei. Derzeit führt Silvia de la Cruz die Ge-
werkschaft zusammen mit ihrem Stellver-
treter Daniel Flohr. Im Hintergrund wirkt
aber weiterhin der ehemalige UFO-Chef Ni-
coley Baublies mit, der wegen der internen
Streitigkeiten zurückgetreten war und den
die Lufthansa zwischenzeitlich fristlos ent-
lassen hatte.
Aus Lufthansa-Perspektive sind erst
dann Verhandlungen und Tarifabschlüsse
rechtlich machbar. Das Unternehmen be-
schäftigt rund 21 000 Flugbegleiter. UFO
fordert höhere Spesen und Zulagen und
will, dass Saisonkräfte leichter in normale
Arbeitsverhältnisse wechseln können.
UFO hatte auch 1,8 Prozent höhere Gehäl-
ter gefordert. Lufthansa wollte den Kon-
flikt dadurch entschärfen, dass sie einsei-
tig zwei Prozent mehr Geld zusagte.
Im Hintergrund schwelt jedoch ein
Machtkampf zwischen den Gewerkschaf-
ten. UFO behauptet, Lufthansa wolle sie
als Tarifpartner ausbooten und durch Ver-
di ersetzen. Auch die Industriegewerk-
schaft Luftverkehr (IGL), einst von Bau-
blies gegründet, will nun Kabinenmitarbei-
ter über die Abteilung Cabin Union tarif-
lich vertreten. jens flottau

Manchmal heiter, meistens wolkig


Die Wirtschaftsweisen demonstrieren öffentlich Harmonie. Inhaltlich fliegen die Fetzen, ob bei Konjunkturpaketen oder der
Schuldenbremse. Das liegt vor allem daran, dass die künftige EZB-Direktorin Isabel Schnabel neue Ideen entwickelt

Auf nach China


Die Wirtschaftsweisen(von links) Volker Wieland, Lars Feld, Christoph Schmidt, Isabel Schnabel und Achim Truger bei der Vorlage ihres Jahresgutachtens. FOTO: BERND VON JUTRCZENKA/DPA

Die Allianz greift an


Jahrelang hat Deutschlands größter Versicherer in wichtigen Geschäftsfeldern Marktanteile verloren. Das soll anders werden


Fluglos


Die Streiks der UFO führen bei Lufthansa zu Sonderflugplänen


Maschinen der Lufthansa am Flughafen in München. FOTO: NICOLAS ARMER/DPA


Berlin– Die deutsche Industrie kann
nach einem unerwartet starken Auf-
tragszuwachs auf ein Ende ihrer Tal-
fahrt hoffen. Das Neugeschäft wuchs im
September wegen der verbesserten
Nachfrage aus dem Inland und aus
Übersee um 1,3 Prozent zum Vormonat,
wie das Bundeswirtschaftsministerium
mitteilte. Zudem fiel der Rückgang im
August mit 0,4 Prozent etwas schwä-
cher aus als zunächst gemeldet. „Aus
dem Verlauf der Ordereingänge ergibt
sich eine eher günstige Ausgangspositi-
on für das Jahresschlussquartal“, hieß
es aus dem Ministerium. Auch hätten
sich die Geschäftserwartungen zuletzt
etwas aufgehellt. Experten sehen aber
trotz der überraschend guten Entwick-
lung noch keine echte Trendwende.
Schwächere Weltkonjunktur, Handels-
konflikte und Brexit-Chaos hatten die
exportabhängige Industrie zuletzt in
die Rezession gedrückt. reuters


Berlin– Landwirtschaftsministerin
Julia Klöckner hat Verbraucher und
Wirtschaft zu weiteren Schritten zum
Eindämmen der Lebensmittelver-
schwendung aufgerufen. Nötig sei eine
gemeinsame Kraftanstrengung, sagte
die CDU-Politikerin. Die Vermeidung
von Lebensmittelabfällen gehe alle an.
Um die Abgabe von Supermärkten an
Tafeln zu erleichtern, fördert das Minis-
terium eine neue digitale Plattform mit
1,5 Millionen Euro. Eine vom Bundeska-
binett beschlossene Strategie sieht
mehr Informationen, Forschungsförde-
rung und eine Reihe von Maßnahmen
auf freiwilliger Basis vor, damit weniger
Produkte im Müll landen. Nach neuen
Daten für 2015 landen knapp zwölf
Millionen Tonnen pro Jahr auf dem
Müll. Davon wären 6,7 Millionen Ton-
nen vermeidbar. Auf Privathaushalte
entfällt demnach gut die Hälfte der
Gesamtmenge.dpa


Frankfurt– Die seit Januar amtierende
Doppelspitze der DZ-Bank sieht das
genossenschaftliche Spitzeninstitut auf
bestem Weg zu einem Milliardenge-
winn. „Die DZ-Bank-Gruppe wird ein
sehr, sehr gutes Jahr 2019 haben“, sagte
Co-Chef Cornelius Riese. „Wir sind sehr
sicher, dass wir ein Vorsteuerergebnis
jenseits von zwei Milliarden Euro haben
werden.“ Dies sei allerdings auch von
drei Sondereffekten getrieben. So profi-
tierte die Gruppe vom Verkauf von Aus-
landsgesellschaften, außerdem entwi-
ckelte sich das Staatsanleihen-Portfolio
besser als erwartet,und bei der R+V-Ver-
sicherung gab es positive Bewertung-
seffekte. 2018 hatten die Turbulenzen
an den Kapitalmärkten Spuren in der
Bilanz der DZ-Bank-Gruppe hinterlas-
sen: Das Vorsteuerergebnis war von
1,81 Milliarden auf 1,37 Milliarden Euro
gefallen. dpa


Die HUK-Coburg sei bei
den Kosten besser als
die Allianz, gab Röhler zu

Dass sich Isabel Schnabel
und Achim Truger verbünden,
ist bemerkenswert

DEFGH Nr. 257, Donnerstag, 7. November 2019 (^) WIRTSCHAFT 17
Allianz-Deutschlandchef Klaus-Peter
Röhler willdem Rivalen HUK-Coburg den
Rang abnehmen. FOTO: OH
Industrie mit Auftragsplus
Zuviel Essen im Müll
DZ-Bank vor Milliardengewinn
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103 UR II 148/19 30.10.
Aufgebot
Herr Heinz Queisser, 82031 Grünwald hat
den Antrag auf Kraftloserklärung einer ab-
handen gekommenen Urkunde bei Gericht
eingereicht. Es handelt sich um den Grund-
schuldbrief über die im Grundbuch des
Amtsgerichts München, Gemarkung Trude-
ring, Blatt 20020, in Abteilung III Nr. 1 ein-
getragene Grundschuld zu 60.000,00 DM
bis 9,5 % Zinsen jährlich. Eingetragener
Berechtigter: Heinz Queisser, vormals Feli-
citas Queisser. Der Inhaber des Grundbriefs
wird aufgefordert, seine Rechte spätestens
bis zu dem 16.03.2020 vor dem Amtsgericht
München anzumelden und die Urkunde vor-
zulegen, da ansonsten die Kraftloserklä-
rung des Briefs erfolgen wird.
Verschiedenes

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