Süddeutsche Zeitung - 07.11.2019

(nextflipdebug5) #1

Laim– Demokratie für die Jüngsten: Bei
derEinwohnerversammlung für Laimer
Kinder und Jugendliche am Freitag, 8. No-
vember, von 15 Uhr an kommen diejenigen
zu Wort, die oft wenig Gehör in der Politik
finden. Die Versammlung in der Stadtbi-
bliothek Laim an der Fürstenrieder Stra-
ße 53 gibt Kindern und Jugendlichen die
Chance, ihre Fragen, Wünsche und Anre-
gungen mit Stadtteilpolitikern vom Be-
zirksausschuss Laim zu teilen. Der Eintritt
ist frei. Für Fragen im Vorfeld steht Lisbeth
Haas, die Kinder- und Jugendbeauftragte
des Bezirksausschusses, unter der Telefon-
nummer 57 89 89 zur Verfügung. J


     

Fürstenried– Mitihrer Empfehlung für ei-
nen Autobahn-Ringschluss im Süden von
München hat die Kommunalreferentin
und Oberbürgermeister-Kandidatin der
CSU, Kristina Frank, ein Beben ausgelöst.
In einigen Stadtvierteln sowie in den Ge-
meinden des Isartals und des Würmtals ist
das Uralt-Projekt aktuell wieder ein Top-
Thema. Ausläufer der Erschütterung wa-
ren jetzt bis in den Bezirksausschuss Thal-
kirchen-Obersendling-Forstenried-Fürs-
tenried-Solln zu spüren. Nach leidenschaft-
licher Debatte unterstützte eine deutliche
Mehrheit des Gremiums einen Antrag der
SPD-Fraktion, „sich der Forderung nach ei-
nem Ringschluss/A 99 Süd beziehungswei-
se einer Wiederaufnahme des Vorhabens
in den Verkehrswegeplan zu widersetzen“.
Anders als bei früheren Beschlüssen scher-
ten jedoch mehrere CSU-Vertreter aus der
Ablehnungsfront aus; sie fordern eine
neue Studie und eine „ergebnisoffene Dis-
kussion“ darüber, „ob eine verkehrliche
Entlastung insbesondere der südwestli-
chen Stadtbezirke möglich wäre“.

SPD und Grüne reagierten mit Empö-
rung auf die Anregung zu einer neuerli-
chen Expertise. „Absurd teuer“, keine ande-
ren erwartbaren Erkenntnisse als bisher,
ein Schritt zur Zerstörung des Forstenrie-
der Parks – so die Einwände von dieser Sei-
te. „Wir sollten nicht mal den kleinen Fin-
ger ausstrecken“, sagte Michael Kollatz
(SPD), jede Aufweichung der strikten Ab-
lehnung würde nur als Meinungsum-
schwung gedeutet, trage somit letztlich
zum Ende des Forstenrieder Parks bei.
Zudem stünde am Ende neuerlicher Süd-
ring-Diskussionen noch nicht mal eine Ver-
kehrsentlastung des Stadtbezirks, was alle
bisherigen Studien klar belegten. In diese
Kerbe schlug Peter Sopp (Grüne). „Das ein-
zige, was in dieser Hinsicht wirken würde,
wäre eine stadtnahe Lösung, also eine Auto-
bahn durch Forstenried. Aber die will wirk-
lich keiner“, sagte Sopp. Hannelore Prech-
tel (SPD) warnte ebenso vor einer Tunnel-
Planungsvariante: Diese laufe auf eine „Ir-
reführung“ hinaus, weil auch sie ohne

„sträfliche“ Eingriffe in die Natur nicht
funktioniere.
Veronika Mirlach und Anke Sponer (bei-
de CSU) warben hingegen nachdrücklich
für eine neue Untersuchung. Diese soll un-
ter anderem die Frage klären, welche
„stadtfernen Verkehrslösungen aus heuti-
ger verkehrsplanerischer Sicht möglich wä-
ren, ohne die Umlandgemeinden zu belas-
ten“. Die zehn Jahre alte Machbarkeitsstu-
die sei in dieser Hinsicht „nicht mehr aktu-
ell“, erklärte Mirlach. Claudia Küng (CSU)
erscheint die derzeitige Situation inakzep-
tabel: „Die Zahl der Autos wächst und
wächst und wächst, nur wir haben keine Lö-
sung.“

Die Pro-Südring-Haltung Kristina
Franks, mit der die SPD ihren Antrag be-
gründete, ohne den Namen der OB-Kandi-
datin explizit zu nennen („unsere goldene
Brücke zur CSU“), konterte Veronika Mir-
lach mit dem Hinweis, die SPD sei in dieser
Frage selbst gespalten. Ein Blick in den
Nachbar-Bezirksausschuss Sendling-
Westpark genüge, um sozialdemokrati-
sche Befürworter des Südrings zu finden.
Tatsächlich leidet die SPD auch unter den
Nachwehen jahrelanger Pro-Südring-Kam-
pagnen ihres ehemaligen Landtagsabge-
ordneten Peter Paul Gantzer. „Doch die
SPD-Stadtratsfraktion steht zur Ableh-
nung“, versichert deren Mitglied Christian

Vorländer. Die CSU wiederum hat beim
Südring schon mal ganz andere Töne ange-
schlagen. In einem Ablehnungsantrag der
Partei vom Juni 2010 heißt es noch, alle Be-
denken hätten sich in Studien bestätigt. Es
sei „kein vernünftiger Kompromiss zwi-
schen Ökologie und Ökonomie“ in Sicht.
Bei aller Schärfe entbehrt die Auseinan-
dersetzung nicht der Ironie. Als Minister-
präsident Markus Söder und Forstminis-
terin Michaela Kaniber (beide CSU) kürz-
lich im Forstenrieder Park zu einer Pflanz-
aktion schritten, gruben sie die Setzlinge
just auf einer der möglichen Südring-Tras-
sen ein. Ob sie ahnten, wo sie sich befin-
den, ist nicht bekannt. u Kommentar

Neuried– Silberschmuck, Puppen oder
Handwerkskunst aus Keramik, Metall und
Glas – bei den Kulturtagen am Samstag,


  1. November, und Sonntag, 10. November,
    in der Grundschule Neuried, Planegger
    Straße 4, zeigen Hobbykünstler und Kunst-
    handwerker ihr Können. Zudem gibt es ei-
    ne Schau des Fotoclubs Fürstenried-Neu-
    ried, eine Tombola und ein Rahmenpro-
    gramm der Musikschule Neuried. Die Ver-
    anstaltung findet an beiden Tagen von je-
    weils 11 bis 18 Uhr statt. Die Kulturtage or-
    ganisiert die SPD Neuried. J


Obermenzing– Der Wunsch, nein, eigent-
lich ist es eine dringliche Forderung, ist bei-
nahe ein Vierteljahrhundert alt. In den Bür-
gerversammlungen von Obermenzing ka-
men hartnäckig – und lange vergebens –
immer wieder Anträge zu diesem Thema
an die Landeshauptstadt: Schafft endlich
einen vernünftigen Übergang an der Pip-
pinger Straße im alten Obermenzinger
Dorfkern. Jetzt will das Kreisverwaltungs-
referat (KVR) diesem Drängen endlich
nachgeben, und der Aufschrei ist groß. Un-
terschriftenlisten kursieren, sogar De-
monstrationen werden angekündigt ge-
gen die Pläne des Referats. Was ist da
schiefgelaufen?


Das KVR will an der Ecke Pippinger Stra-
ße/Dorfstraße eine Bedarfsampel installie-
ren und hat darüber die Anwohner infor-
miert. Die reagierten im Gegenzug aber
nicht etwa mit Dankbarkeit, wie vielleicht
zu erwarten gewesen wäre, sondern mit
Entsetzen und Protest. Sie halten den
Standort für die Ampel komplett falsch ge-
wählt, er werde die Situation in der stark
befahrenen Straße nur noch verschlimm-
bessern. Die Staus, der Lärm, heute schon
kaum erträglich, würden zunehmen, stell-
te eine Anwohnerin in der jüngsten Sit-
zung des örtlichen Bezirksausschusses
(BA) die Prognose. Binnen drei Tagen habe
sie mehr als achtzig Unterschriften gegen


die Ampel sammeln können, erklärte sie
dem Gremium. Überdies kündigte sie bei
der Gelegenheit an, eine Demonstration
am fraglichen Ort zu organisieren, sollte
die städtische Verkehrsbehörde von ihrer
Standortwahl für die Ampel trotzdem
nicht abrücken.
Die Anwohner sind jedoch nicht grund-
sätzlich gegen eine Querungshilfe an der
Pippinger Straße. Ein weit geeigneterer
Standort dafür wäre auf Höhe Betzenweg,
sagte Christa Stock, die Vorsitzende des
Musikforums Blutenburg, in der Sitzung.
Sie sprach damit aus, was ihre Musikschu-
le schon seit Jahrzehnten fordert, um die Si-
cherheit der Kinder und Jugendlichen bes-
ser zu gewährleisten, die dort über die Stra-
ße zum Unterricht kommen, der in einem
alten umgebauten Bauernhaus an der Pip-
pinger Straße stattfindet. 750 Schülerin-
nen und Schüler passierten die gefährliche
Straße pro Woche.
Die Mitglieder des Bezirksausschusses
schienen etwas überrascht von der Vehe-
menz, mit der die Anwohner auf die Pläne
des KVR reagierten, sah es doch all die Jah-
re danach aus, dass es überhaupt keine Am-
pel in der Tempo-30-Zone geben würde.
Zur Beruhigung der Anwohner konnte ih-
nen BA-Vorsitzender Romanus Scholz (Grü-
ne) mitteilen, dass es einen Ortstermin ge-
ben wird, bei dem es noch einmal um einen
geeigneten Standort für die Bedarfsampel
gehen soll. Die Entscheidung sei also noch
nicht gefallen, versicherte er. Der Ortster-
min ist für den 12. November um acht Uhr
morgens anberaumt, an der Ecke Pippin-
ger/Dorfstraße.

 

München– Die Umlagekraft des Landkrei-
ses München dürfte im kommenden Jahr
um fast 200 Millionen Euro ansteigen. Ei-
ne Tatsache, die den nüchternen Analyti-
ker Markus Kasper für einen Augenblick
fast ein bisschen übermütig wirken ließ:
„Einige Landkreise haben das nicht an Um-
lagekraft, was wir nur an Anstieg haben“,
sagte der Kreiskämmerer in der Finanzaus-
schusssitzung am Dienstag. Dank enor-
mer Steuereinnahmen soll sich die wirt-
schaftliche Potenz der 29 Städte und Ge-
meinden auf satte 1,2 Milliarden Euro erhö-
hen – ein neuer Rekordwert.
Doch auch die Ausgaben klettern durch
die zahlreichen Schulneubauten und -er-
weiterungen, die Investitionen in den
ÖPNV und in die Energiewende in schwin-
delerregende Höhen. Dennoch bleibt laut
Kaspers Berechnungen so viel hängen,
dass der Landkreis in seine eigene Zukunft
investieren kann: Insgesamt 37,7 Millio-
nen Euro sollen 2020 dem Vermögenshaus-
halt zugeführt werden; 2019 waren es zum
Vergleich 12,4 Millionen Euro. Diese Anspa-
rung ermögliche auch in der Zukunft Inves-
titionen, sagte Landrat Christoph Göbel
(CSU). Im Gegenzug soll die Kreisumlage
bei 48 Prozent bleiben, die Kommunen
werden also mit dem gleichen Anteil an ih-
rer jeweiligen Umlagekraft belastet.
Die Mitglieder des Finanzausschusses
schlossen sich den Plänen der Verwaltung
fraktionsübergreifend an. „Die gute Umla-
gekraft bringt uns in eine Komfortzone“,
sagte Susanna Tausendfreund (Grüne),
„Bei den 48 Prozentpunkten zu bleiben
macht Sinn für die längerfristige Planung.“
Michael Sedlmair (Freie Wähler) stellte
fest, im Gegensatz zu früheren Jahren dies-
mal keinen „leicht gequälten Aufschrei des
Kämmerers“ wahrgenommen zu haben.
Es sei richtig, trotz der gegenwärtig guten
Finanzsituation die Kreisumlage nicht zu
senken, „um sie dann wieder anzuheben“.
Jörg Scholler (FDP) sagte, man müsse sich
wegen der enormen Ausgaben in Zukunft
auch mit Haushalten abfinden, die „nicht
mehr so rosig“ seien. Einzig die SPD-Frak-
tion wolle laut Landratskandidatin Annet-
te Ganssmüller-Maluche noch darüber be-
raten, ob man sich für eine Reduzierung
der Kreisumlage um zwei Prozent ausspre-
chen werde. 

 


Im Sommer hatte dieGrundschule an der
Schwanthalerstraße bei einer musli-
misch-christlichen Begegnung eine inter-
religiöse Feier gestaltet zum Thema: „Wir
schützen die Umwelt“. Daran knüpfte sie
nun an: Der Umweltschutz ist Jahresthe-
ma und neue Schulregel. In der Schulver-
sammlung wurde sie vorgestellt: Die Ethik-
Gruppe der 4a hatte konkrete Themen vor-
bereitet; mit Plakaten, Texten und einem
Theaterstück präsentierten sie diese den
anderen Kindern: Sie wollen Altpapier sam-
meln, Hefte aus Recycling-Papier kaufen,

Müll vermeiden, Trinkwasser sparen und
zu Fuß in die Schule kommen „Diese fünf
Tipps reichen fürs Erste. Die Kinder sollen
nicht überfordert werden“, sagt Schulleite-
rin Hanna Bogdahn. „Auch wenn man ei-
gentlich viel mehr tun müsste: Wer sich
mit einem Berg von Regeln und Verboten
oder einem schlechten Gewissen konfron-
tiert sieht, wird eher die Augen verschlie-
ßen und gar nichts ändern. Es ist besser,
mit kleinen Schritten anzufangen; Haupt-
sache, in die richtige Richtung. Ebenso
wichtig ist, dass Umweltschutz als gemein-

same Aktion Spaß macht.“ Dass das zu-
trifft, zeigte sich auch bei der „Fridays for
future“-Demonstration nach der Schulver-
sammlung.

Paul Heger ist der neue Sprecher derGrü-
nen in Ramersdorf-Perlach. Er war bis-
her Beisitzer im Vorstand, hatte die Funkti-
on des zweiten Sprechers nach dem Rück-
tritt von Doris Kubista kommissarisch
übernommen. Auch der Ortsverband sei in
den vergangenen zwei Jahren deutlich ge-
wachsen, so Heger. „Wir haben bereits er-
folgreich begonnen, neue Strukturen zu bil-
den, um die zahlreichen Neumitglieder gut
einbinden zu können. An diesem Punkt
werde ich ansetzen“, sagte er. Paul Heger
ist 30 Jahre alt, beruflich tätig als Meteoro-
loge. Co-Sprecherin ist Tanja Telieps.

Das rote Band ist zerschnitten, die städti-
scheKita „Denk mit! Zwerge Obersend-
ling“an der Constanze-Hallgarten-Stra-
ße 18 ist eröffnet. Der Träger „Denk mit!
Kinderbetreuungseinrichtungen“ wurde
vor 25 Jahren von der Sozialpädagogin Ka-
rin Bader gegründet und betreibt Bildungs-
einrichtungen in Bayern und Baden-Würt-
temberg. Die neue Einrichtung bietet Platz
für insgesamt 111 Kinder im Alter von Baby
bis zum Schuleintritt in drei Krippen- und
drei Kindergartengruppen, mit Vollverpfle-
gung aus der eigenen Küche.

Da gab es viel zu feiern in Moosach: 100
Jahre Arbeiterwohlfahrt Awo, 60 Jahre
SPD-Ortsverein Moosach/Hartmanns-
hofen und 20 Jahre Alten- und Service-
zentrum ASZ Moosach. Rund 120 Gäste
folgten Grußreden von Bürgermeisterin

Christine Strobl (SPD) und des Vorsitzen-
den der Arbeiterwohlfahrt, Jürgen Salzhu-
ber. Beide stellten die wichtige Rolle der
Awo im Sozialwesen ebenso dar wie die Er-
folgsgeschichte des ASZ. Das kulturelle
Highlight war eine Inszenierung von Sven
Hussock: Mitglieder des Ortsvereins stell-
ten in kurzen Sequenzen historische und
aktuelle Persönlichkeiten des Ortsvereins
und des Verbandes dar. Die Feier wurde
von Andreas Bittl musikalisch begleitet.

„Gerade Auszubildende aus sozial benach-
teiligten Familien und mit Migrationshin-
tergrund haben es oft besonders schwer,“
sagt Theresa Schmid. Seit 2015 fördert die
Erziehungswissenschaftlerin Jugendliche
imDominik-Brunner-Haus der Johanni-
ter.Nun erweitern die Johanniter das Ange-
bot dort um eine Begleitung für Auszubil-
dende aus den Stadtteilen Ramersdorf und
Perlach. Das Angebot wendet sich an alle
Azubis unabhängig vom Lehrberuf, aber
auch an Ausbilder und Lehrkräfte und Fa-
milienmitglieder. „Durch unser gut ausge-
bautes Netzwerk im Stadtteil können wir
bei Bedarf weitere Hilfen vermitteln und in
Krisenfällen zeitnah intervenieren.“ Die
Ausbildungsbegleitung kann Dank der Un-
terstützung von Stiftungen, Unternehmen
sowie der Fördermitglieder der Johanniter
kostenfrei angeboten werden. Sie umfasst
neben telefonischen Sprechstunden mon-
tags von 10 bis 11 Uhr sowie donnerstags
von 13 bis 14 Uhr eine offene persönliche
Sprechstunde am Mittwoch zwischen 16
und 17 Uhr und Gruppen-Coachings. Sie ist
telefonisch unter 954 48 46 21 oder per
E-Mail an ausbildungsbegleitung.muen-
[email protected] erreichbar. 

Ein deutliches Nein


Kristina Frank, Kandidatin der CSU zur OB-Wahl, will den Autobahn-Südring. SPD und Grüne im Südwesten lehnen
ihn ab, um die Natur zu schützen. Lediglich ein paar Stimmen aus der CSU fordern eine neue Studie zu dem Projekt

Forstenried– Die Freunde des Ortskerns
Forstenried und die Freunde des Forsten-
rieder Parks veranstalten auch in diesem
Jahr eine Hubertusmesse in der Heilig-
Kreuz-Kirche an der Forstenrieder Allee.
Sie findet am Samstag, 9. November, statt
und beginnt um 17 Uhr. Musikalisch beglei-
tet wird die kirchliche Feier von den Fürs-
tenfeldbrucker Jagdhornbläsern. Mit ihrer
Messe wollen die beiden Vereine an die Be-
deutung erinnern, die Waldwirtschaft und
Jagd für die örtliche Entwicklung hatten.
Bis 1918 noch war es den Wittelsbachern
vorbehalten, im Forstenrieder Park zu ja-
gen. Bis in die 1980er Jahre wurde dort
noch zu Staatsjagden geblasen. Der heilige
Hubertus gilt als Schutzpatron der Jäger
und Schützen. Nach der Veranstaltung im
Gotteshaus treffen sich die Teilnehmer im
Gasthof „Alter Wirt“. 


Pasing– Ein Erlebnis für die Füße, zumin-
dest während der warmen Jahreszeit. Auf
Anregung eines Bürgers lässt der Bezirks-
ausschuss (BA) Pasing-Obermenzing prü-
fen, ob ein Barfußpfad im Viertel angelegt
werden könnte. Das Baureferat soll eine
praktikable Einschätzung geben und Er-
fahrungswerte eruieren. Der Bürger hatte
in seiner Post an den BA den Wensauer-
platz als Standort vorgeschlagen, jenen
lang gezogenen, parkähnlichen Grünstrei-
fen auf der Nordseite des Bahnhofs nahe
der Pasinger Fabrik. Diesen Standort aber
hält das Gremium für ungeeignet, um sich
die bloßen Füße zu vertreten. Der BA hat
nun selbst weitere Standortvorschläge an
das Baureferat weitergeben: Bereiche im
Obermenzinger Durchblickpark bezie-
hungsweise im Pasinger Stadtpark sowie
den Vorplatz des Westbads. Finanziert wer-
den soll die Gehstrecke, auf der man auf un-
terschiedlichen Belägen unterwegs ist, aus
dem Stadtbezirksbudget. 


Hadern– Menschen mit einer unheilba-
ren und fortgeschrittenen Krankheit eine
Begleitung sein, ihnen zu einem möglichst
schmerzfreien Leben verhelfen: Das ist die
Aufgabe der Palliativmedizin. Beim Tag
der offenen Tür am Samstag, 9. Novem-
ber, lädt die Palliativmedizin des Klini-
kums in Großhadern dazu ein, die Arbeit
der Ärzte und deren Angebote für Patien-
ten und deren Familien kennenzulernen.
Von 10 bis 17 Uhr thematisieren Experten
in der Klinik an der Marchioninistraße 15
am Campus Großhadern unterschiedliche
Fragen, etwa zur Lebensqualität in der letz-
ten Lebensphase oder zur Patientenverfü-
gung. Weitere Informationen zum Pro-
gramm gibt es im Internet unter http://www.palli-
ativmedizin-muenchen.de. J


Laim– Es dauert bekanntlich, ein neues
Format zu etablieren. Das ist beim Festival
der akustischen Musik, der „Internale“, im
kleinen Laimer Kulturhaus Interim nicht
anders. Heuer geht es in die achte Runde,
und wie es scheint, sind die Programmma-
cher um den Jazzmusiker Stefan Huber
und das ehrenamtliche Interim-Team in
diesem Jahr dort angekommen, wo sie im-
mer hinwollten: bei einer durchgängig
hochkarätig besetzten Player-List, die vier
Tage lang ein immer anderes Genre be-
dient. „Unplugged“ lautet zwar die Losung
für alle, ganz so streng ausgelegt wird sie
gleichwohl nicht.
Kammermusik im weiteren Sinn sollte
es aber sein, da waren sich die künstleri-
schen Macher und der Laimer Bezirksaus-
schuss als Initiator und Finanzier von An-
fang an einig. Schließlich will man die tro-
ckene Akustik des ehemaligen Interim-
Kirchleins mit der Veranstaltungsreihe ge-
bührend in Szene setzen. Und weil sich der
Kammersound nicht allein auf gängige
Klassik-Muster beschränken soll, wird die
Spielart erweitert auf die Sparten Welt-

und Volksmusik, Pop/Rock und Jazz. Jeder
der insgesamt vier Festivaltage gehört
zwei Formationen, die sich dann einem Stil
verschreiben.
Den Anfang machen an diesem Donners-
tag, 7. November, traditionell Welt- und
Volksmusik, in diesem Jahr ein belebend
frischer Start:Nossos Choros Mais Amados
legen durch und durch brasilianisch mit

Choro-Kompositionen, sonorer siebensai-
tiger Gitarre und Pandeirorhythmen los.
Um 21.30 Uhr übernehmen dieWonne-
beatsaus München mit wiesenfrischen
Alm-Ska-Beats und Gstanzl-Galopp – ka-
barettistischer Witz inklusive.
Loriia übernimmt mit Band am Freitag,


  1. November, um 20 Uhr, als Senkrechtstar-
    terin in der jungen Münchner Pop-, Soul-
    und Wave-Szene mit ebenso minimalisti-
    schem wie durchdringendem Sound. Die


Ablösung kommt dann um 21.30 Uhr mit
Dobré, von Kritikern gepriesen als stilbil-
dende Indie-Folk-Band Bayerns, die bei
der Internale erstmals auch neue Songs
vorstellt.
Samstag ist Jazztag, den derHot Club
Dachaumit Gipsy Swing eröffnet und an
das hochkarätige Trio Sieverts-Lauer-
Marktl übergibt, das für den erkrankten Jo-
hannes Enders einspringt und mit eigenen
Kompositionen und aufregenden Improvi-
sationen das Holztonnengewölbe im Inte-
rim zu nutzen weiß. Klassik setzt am Sonn-
tag, 10. November, den Schlussakkord mit
dem Trio Belle Image, das eine Reise in die
Zeit des Impressionismus unternimmt.
Das Frosch-Trio widmet sich im Anschluss
selten gehörten Werken unter anderem
von Leopold Mozart, Joseph und Michael
Haydn.
 



Internale, Donnerstag, 7., bis Sonntag, 10. Novem-
ber, jeweils 20 Uhr, Am Laimer Anger 2, Karten un-
terTelefon 54662951, weitere Infos unter http://www.in-
terim-kultur.de.

Protest im Regen: Vor zehn Jahren demonstrierten Bürger – hier in Grünwald – gegen den Südring. FOTO: CLAUS SCHUNK

Senkrechtstarter in der Münchner Pop-
und Wave-Szene: Loriia alias Lotte Fried-
rich tritt am Freitag auf. FOTO: FLORIAN PELJAK

Umweltschutz ist die neue Schulregel in der Grundschule an der Schwanthalerstra-
ße. Die Kinder sind überzeugt bei der Sache. FOTO: PRIVAT

Die Wünsche


der Jugend


STADT, LAND, LEUTE


Hobbykunst und


Kunsthandwerk


Hubertusmesse in


der Heilig-Kreuz-Kirche


Barfuß durch


den Park


Palliativmediziner


laden zum Infotag


Vom Gstanzl-Galopp bis zur Haydn-Sonate


Die achte Auflage des Musikfestivals Internale wartet mit einem hochkarätig besetzten viertägigen Programm auf


Schlecht gewählt


Anwohner wollen Ampel an anderer Stelle der Pippinger Straße


Bei einem Ortstermin soll


der Ampel-Standort noch einmal


überprüft werden


Den Schlussakkord im Laimer
Kulturhaus setzen am Sonntag
drei klassische Trios

„Absurd teuer“ und ein Schritt
zur Zerstörung des Forstenrieder
Parks, sagen die Kritiker

Steuerkraft erlaubt


Rekordeinnahmen


Kreis will zusätzliche Millionen
für Investitionen nutzen

WESTEN UND WÜRMTAL


DEFGH Nr. 257, Donnerstag, 7. November 2019 (^) STADTVIERTEL PSC R9

Free download pdf