Frankfurter Allgemeine Zeitung - 25.10.2019

(avery) #1

SEITE 32·FREITAG, 25. OKTOBER 2019·NR. 248 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


D

ie Punkteausbeute der stärksten
deutschen Klubs lässt zur Halb-
zeit der Champions-League-Grup-
penphase hoffen, dass die Bundesli-
ga wieder einmal mit drei Vertretern
das Achtelfinale erreicht: 9, 6, 4. Der
FC Bayern hat mit drei Siegen sein
Gruppenziel schon fast erreicht. RB
Leipzig eroberte mit einem 2:1 gegen
Sankt Petersburg ebenfalls die Tabel-
lenführung. Und selbst Dortmund
hat nach einem 0:2 bei Inter Mailand
mit zwei Heimspielen in den kom-
menden drei Partien noch alle Chan-
cen, die K.-o.-Runde zu erreichen.
Nur Leverkusen ist mit null Punkten
ein europäischer Totalausfall. Alles
in allem: kein Grund zur Aufregung.
Die Ergebnisse spiegeln Stärke und
Status des deutschen Fußballs in Eu-
ropa ziemlich realistisch wider. Nicht
mehr, nicht weniger.
Den inneren Zustand der deut-
schen Topklubs erfasst derzeit aller-
dings keine Tabelle. Unsicherheit
und Unruhe, Selbstzweifel und Spe-
kulationen haben so früh wie selten
Hochkonjunktur – ausgerechnet bei
den beiden deutschen Vorzeigeklubs
aus München und Dortmund. Der
Boulevard bringt schon Namen von
möglichen Nachfolgern für die ange-
schlagenen und angezählten Trainer
ins Spiel. Ralf Rangnick ist demnach
der Münchner Schattenmann von
Nico Kovac, José Mourinho der Dort-
munder von Lucien Favre. Die bei-
den prominenten Namen – die mor-
gen auch ganz schnell andere sein
können oder sich nach ein paar Sie-
gen in Luft auflösen – sorgen vor al-
lem deshalb für Druck und Aufmerk-
samkeit in der Trainerdiskussion,
weil mit ihnen die Defizite beim
FCB und BVB wie unter einer Lupe
vergrößert und vergröbert werden.
In München ist die Sehnsucht nach
einer klaren Spielstruktur, taktischer
Flexibilität und einem Plan für die
Entwicklung junger Spieler mit Hän-
den zu greifen. Wo sind die neuen
Müllers, Lahms und Schweinsteigers


  • und wo die perfekte Spielkontrol-
    le? Louis van Gaal und Pep Guardio-
    la waren diejenigen Bayern-Trainer,
    die auf ihre Weise ihre jeweiligen
    Teams voran und auf die Höhe der
    Zeit brachten, ganz unabhängig von
    Titelgewinnen. Kovac wird bei je-
    dem Punkt- und Kontrollverlust nur
    an diesen Qualitäten seiner Vorgän-
    ger gemessen, deren Schwächen spie-
    len keine Rolle mehr.
    Ralf Rangnick, der sein strategi-
    sches Geschick in Hoffenheim und
    Leipzig eindrucksvoll und dauerhaft
    bewiesen hat, werden ähnliche Fä-
    higkeiten zugeschrieben – und um-
    standslos auf den FC Bayern übertra-
    gen. Einer, der nicht nur junge Spie-
    ler entwickeln und besser machen
    kann, sondern auch einer, der mehr
    aus einem Team und Klub heraus-
    holt, als oberflächlich vorhanden
    scheint. Das ist es, was die Bayern
    sich mit Blick auf die Champions
    League jedes Jahr erträumen. Das
    7:2 in Tottenham ist auch schon drei
    Wochen her.
    In Dortmund wiederum wächst
    der Wunsch nach einer Führungsfi-
    gur und einem Meistermacher am
    Spielfeldrand von Woche zu Woche
    und von Spiel zu Spiel, das hochver-
    anlagte Profis nicht gewinnen, ob-
    wohl sie oft mehr Talent als ihre Geg-
    ner auf den Platz mitbringen. Und
    hat Jürgen Klopp mit seiner Energie
    nicht sogar gegen talentiertere
    Teams seine Spieler mit innerer Stär-
    ke versorgt, so dass sie Herzen und
    Titel gewinnen konnten? Eine Sehn-
    sucht, die einfach nicht vergeht in
    Dortmund. Und eine, die ein Tüftler
    und Zweifler wie Lucien Favre sei-
    nem Wesen nach ohnehin kaum er-
    füllen kann. Da hilft, eingeklemmt
    zwischen dem Normal One und dem
    Special One, auch keine Taktik
    mehr. Da hilft nur ein Titel.


Champions League 3. Spieltag


Sehnsucht nach den


Schattenmännern


Von Michael Horeni


E


KRC Genk – FC Liverpool 1:4
FCSalzburg – SSC Neapel 2:3
Sp.g. u. v. Tore Pkt



  1. SSC Neapel (^3210) 5:2 7




  2. FC Liverpool 3 2 0 1 8:6 6




  3. RB Salzburg (^3102) 11:9 3




  4. KRC Genk (^301) 2 3:10 1
    Nächste Spiele:Di., 5. 11., 21.00: FC Liverpool – KRC Genk,
    SSC Neapel – FC Salzburg




F


Slavia Prag – FC Barcelona 1:2
Inter Mailand – Borussia Dortmund 2:0
Sp.g.u.v. Tore Pkt


  1. FC Barcelona 3 2 1 0 4:2 7

  2. Inter Mailand 3 1 1 1 4:3 4

  3. Borussia Dortmund 3 1 1 1 2:2 4

  4. Slavia Prag 3 0 1 2 2:5 1
    Nächste Spiele:Di., 5. 11., 21.00: Borussia Dortmund – In-
    ter Mailand, 18.55: FC Barcelona – Slavia Prag


G


RB Leipzig – Zenit St. Petersburg 2:1
Benfica Lissabon – Olympique Lyon 2:1
Sp.g.u.v. Tore Pkt


  1. RB Leipzig 3 2 0 1 4:4 6

  2. Zenit St. Petersburg 3 1 1 1 5:4 4

  3. Olympique Lyon 3 1 1 1 4:3 4

  4. Benfica Lissabon 3 1 0 2 4:6 3
    Nächste Spiele:Di., 5. 11., 18.55: Zenit St. Petersburg – RB
    Leipzig, 21.00: Olympique Lyon – Benfica Lissabon


H


Ajax Amsterdam–FCChelsea 0:1
OSC Lille– FC Valencia 1: 1
Sp.g.u.v. Tore Pkt


  1. Ajax Amsterdam 3 2 0 1 6:1 6

  2. FC Chelsea 3 2 0 1 3:2 6

  3. FC Valencia 3 1 1 1 2:4 4

  4. OSC Lille 3 0 1 2 2:6 1
    Nächste Spiele:Di., 5. 11., 21.00: FC Valencia – OSC Lille,
    FC Chelsea – Ajax Amsterdam


M


ats Hummels, der den In-
tellekt besitzt, sich dialek-
tisch zu äußern, beschrieb
die Dortmunder Crux zwi-
schen Wunschvorstellung
und Realität besonders anschaulich: „Das
war bis zur 80. Minute ein typisches
0:0-Spiel, das eben nicht 0:0 stand.“ Son-
dern 1:0 für Inter Mailand, weil Na-
tionalspieler Nico Schulz in
der 22. Minute an-
ders als sei-
ne Ab-

wehrkollegen nicht den einen Schritt
nach vorn gemacht hatte, als der argenti-
nische Stürmer Martínez durch einen lan-
gen Ball des niederländischen Innenver-
teidigers de Vrij freigespielt worden war.
Der anschließende Torschuss galt, weil
Schulz das Abseits aufgehoben und damit
die Dortmunder Vorsichtsstrategie durch-
kreuzt hatte. Dass Hummels nach der
0:2-Niederlage, die ein Kontertreffer von
Candreva besiegelte, gleichwohl davon
sprach, „dass wir es heute eigentlich ge-
schafft haben, Inter seine Waffen zu neh-
men“, führte indes an dem, was zählte,
weit vorbei. Im Giuseppe-Meazza-Stadi-
on ging es, auch wenn über weite Stre-
cken etwas anderes suggeriert wurde,
nicht allein um die Erfüllung eines Match-
plans, sondern eher um die angemessene
Reaktion auf einen unvorhersehbaren Au-
genblick. Die aber blieb aus, da der BVB
bei seiner ersten Niederlage in dieser
Champions-League-Runde nicht in der
Lage war, verlorenes Terrain zurückzuer-
obern.
Die Konsequenz aus dem europäischen
Rückschlag ist unverkennbar: Dortmund
muss das Rückspiel in knapp zwei Wo-
chen möglichst so deutlich gewinnen,
dass am Ende der Gruppenphase nicht
der direkte Vergleich beider Mannschaf-
ten darüber entscheiden muss, wer in der
Champions League weiter dabei sein darf
und wer in die Europa League absteigt.
Von Platz eins in der Gruppe F ist die Bo-
russia am Mittwoch erst einmal auf Rang
drei abgerutscht – ein Warnsignal. Ab so-
fort ist mehr Mut und Mumm bei den
Schwarz-Gelben gefragt, denen am Sams-
tag das Revierderby „auf“ Schalke bevor-
steht. Auch das ein gefährliches Spiel, das
mit bedrohlichen Risiken und Nebenwir-
kungen für die eh schon ramponierte Posi-
tion von Trainer Lucien Favre verknüpft
sein könnte.
Der Westschweizer offenbarte nach
dem Spiel beim Tabellenzweiten der Se-

rie A wieder einmal seine vor allem tak-
tisch gefärbte Sicht auf ein Duell, das
Hummels mit einem weiteren, diesmal
kernigen Satz so skizzierte: „Es ist ver-
flucht wenig passiert.“ Favre jedoch lobte
sein Team bei aller Ereignisarmut trotz-
dem: „Ich denke, wir haben gut gespielt“,
hob der Fußballlehrer hervor, der eine
Dortmunder Mannschaft gesehen hatte,
die sich letztlich ohne Erfolg an einem ita-
lienischen Spielverhinderungsplan ver-
sucht hatte. Dabei kamen, Saisontiefst-
wert, gerade mal fünf Torschüsse statt die
sonst üblichen fünfzehn im Durchschnitt
mit drei Torchancen durch Jadon Sancho
und Brandt heraus. Die coolen Italiener
aber, gewöhnt an enthaltsame Fußball-
abende und zähe Geduldsproben, schlu-
gen zweimal konsequent Kapital aus ih-
ren wenigen Gelegenheiten und scheiter-
ten dazu noch mit einem von Hummels
an Esposito verursachten Foulelfmeter,
als Bürki den schwachen Schuss von Mar-
tinez parierte (82.). Ein paar klare Worte
danach fand lediglich Sportdirektor Mi-
chael Zorc, dem der Frust über diesen ver-
lorenen Abend vor 60 000 Zuschauern ins
Gesicht geschrieben stand. „Das Ergebnis
ist nicht knapp, es ist deutlich. Am Ende
war Inter konsequenter und effektiver
und hat deshalb auch verdient gewon-
nen.“

H


ätte es zuvor nicht eine
kleine Bundesliga-Serie
halbherzig gestalteter
2:2-Unentschieden in
Frankfurt, gegen Bremen
und in Freiburg gegeben,
wäre der noch immer reparable Ausrut-
scher von Mailand wie eine kleinere Pan-
ne bewertet worden. So aber verfestigt
sich dieser Tage das Bild eines schwarz-
gelben Kollektivs, das vor lauter ermüden-
den Ballbesitzstafetten sein Ziel immer
häufiger aus den Augen verliert, statt
auch mal konkret zu werden. „Wir haben
den letzten Punch vermissen lassen“, klag-
te Sebastian Kehl leise. Konfrontiert mit
Favres Diktum, die Borussia habe ein gu-
tes Spiel gemacht, lächelte Kehl verlegen
und sagte lieber gar nichts.
Der BVB tat den Italienern, die auch
wenig dazu beitrugen, diesen Abend et-
was unterhaltsamer zu gestalten, in kei-
ner Phase weh. Dass die beiden besten
Dortmunder Torschützen Paco Alcácer
(Wadenverletzung) und Kapitän Marco
Reus (grippaler Infekt) fehlten und
schmerzlich vermisst wurden, war am
Mittwochabend unübersehbar. Die erst-
mals in einer 3-4-3-Formation antreten-
den Dortmunder verströmten in ihrem
Offensivtrio mit dem wenigstens noch
trickreichen Sancho und den Verlegen-
heitsstürmern Brandt und Hazard kaum
Gefahr. So plätscherte ein Champions-
League-Abend des Fußball-Minimalis-
mus zu Ungunsten des BVB dahin und
unterspülte die eh schon wackelnde Po-
sition des Trainers Favre weiter. Eine
Gemengelage, die nichts Gutes ver-
heißt.

LISSABON. Die Fußballmeisterschaft ist
in Portugal für gewöhnlich ein Dreikampf.
Seit der Gründung der portugiesischen
Liga vor 85 Jahren konnten nur zwei Verei-
ne die Dominanz der drei großen Fußball-
klubs FC Porto, Benfica und Sporting Lis-
sabon durchbrechen. Doch seit ein paar
Wochen erlebt das Land ein kleines Fuß-
ballwunder: An der Tabellenspitze thront
der FC Famalicão – ein Aufsteiger, der
1978/79 mit dem 13. Tabellenplatz seine
bisher beste Leistung in der obersten Spiel-
klasse vorzuweisen hatte. Nach einem Re-
mis und sechs Siegen, darunter ein Aus-
wärtserfolg bei Sporting Lissabon, liegt
der Verein aus der nordportugiesischen
Stadt Vila Nova de Famalicão einen Punkt
vor Benfica und Porto. „Wir wollen uns
mittelfristig in der Spitze des portugiesi-
schen Profifußballs festsetzen“, sagt Ge-
schäftsführer Miguel Ribeiro.
Vor zehn Jahren stand der Verein am
Abgrund. Der damalige Viertligaklub hat-
te Schulden in Höhe von 2,5 Millionen
Euro und verlor zudem einen großen Teil
der finanziellen Unterstützung der Kom-
mune. Für die 133 000-Einwohner-Stadt
Vila Nova de Famalicão, die immer eine
sehr starke Beziehung zu ihrem Fußball-
verein hatte, war das eine mittelschwere
Katastrophe. Die Krise im Klub stand bei-
spielhaft für eine ganze Region. Entlang
des Flusses Ave sind in Nordportugal seit
Beginn des 20. Jahrhunderts viele Textilin-
dustriebetriebe entstanden, die jedoch mit
dem Eintritt Chinas in die Welthandelsor-
ganisation und der EU-Ostererweiterung
in eine tiefe Krise schlitterten. Mittlerwei-
le geht es der Region wieder besser, die Ar-


beitslosigkeit ist von über 17 auf 7 Prozent
gefallen. Dass gleichzeitig der FC Famali-
cão anfing, seine sportliche Erfolgsge-
schichte zu schreiben, hat aber nichts mit
dem Wirtschaftsboom zu tun, sondern mit
den Geschäftsmodellen von Portugals be-
rühmtem Fußballagenten Jorge Mendes.
Der Spielerberater von Cristiano Ronal-
do war in den vergangenen Jahren eigent-
lich mit einem anderen portugiesischen
Erstligaklub verbunden: Seit 2015 leitete
Mendes’ Kommunikationsfirma Polaris
das Marketing und die Kommerzialisie-
rung des Rio Ave FC, eines Klubs, der nur
30 Kilometer westlich von Famalição zu
Hause ist. Mendes nutzte den Verein auch,
um die Karrieren seiner von ihm betreu-
ten Spieler zu lancieren oder wieder in
Schwung zu bringen. Laut einem von Reu-
ters enthüllten Football-Leaks-Dokument

wollte Mendes im Sommer 2016 den chi-
nesischen Großkonzern Fosun mit ins
Boot holen, um aus Rio Ave eine lukrative
Drehscheibe für Spielerverkäufe zu ma-
chen. Portugal schien für die chinesischen
Investoren der ideale Markt zu sein, weil
der Fußball weniger reguliert ist und
gleichzeitig viele Talente auch mit Hilfe
von Jorge Mendes exzellent vermarktet
werden. Doch der Plan scheiterte: Zum ei-
nen lehnten es die Vereinsmitglieder von
Rio Ave ab, aus dem Klub eine Aktienge-
sellschaft (S.A.D.) zu machen, und Fosun
kaufte schließlich den englischen Fußball-
verein Wolverhampton Wanderers.
Die Idee, die hinter dem Projekt Rio
Ave stand, scheint sich nun doch zu ver-
wirklichen: an anderer Stelle und mit ei-
nem anderen Investor, aber – laut portu-
giesischen Medienberichten – immer

noch mit dem Strippenzieher Jorge Men-
des. Im Juni 2018 kaufte die Quantum Pa-
cific Group, ein Unternehmen des israeli-
schen Multimilliardärs Idan Ofer, 51 Pro-
zent der FC Famalicão S.A.D., und in ei-
ner zweiten Phase vor wenigen Wochen er-
höhte Ofer seinen Anteil auf 85 Prozent.
Der Unternehmer hatte vor knapp zwei
Jahren bereits ein Drittel des spanischen
Traditionsvereins Atlético Madrid erwor-
ben – und hier mag auch die Beziehung zu
Jorge Mendes gewachsen sein: Der Bera-
ter hat mit Atlético zahlreiche hochdotier-
te Transfers abgeschlossen, zuletzt den
Kauf des portugiesischen Stürmertalents
João Felix für 126 Millionen Euro.
In Famalicão hat sich das Engagement
des finanzstarken Investors ausgezahlt: In
der vergangenen Saison schaffte der Klub
den Aufstieg in die erste Liga, und das

brachte die Fußball-Begeisterung zurück
in die Region: Mit einem Schnitt von rund
3500 Zuschauern hatte der Verein nicht
nur den besten Zweitligawert, sondern
konnte mehr Fans hinter sich versammeln
als ein Drittel aller portugiesischen Erstli-
gateams. Ein neu eröffneter Fanshop
bricht nun Woche für Woche Verkaufsre-
korde, und zum Spitzenspiel beim Tabellen-
dritten FC Porto am nächsten Wochenen-
de wollen 2500 Famalicão-Fans anreisen.
An der Spitze der neuen Fußball-AG
steht Miguel Ribeiro, der zwischen 2011
und 2018 Sportdirektor von Rio Ave war
und mitgeholfen hat, den Verein zum ers-
ten Mal in die Europa League zu führen.
Ribeiro verpflichtete als Famalicão-Chef-
coach João Pedro Sousa, der als Co-Trai-
ner von Marco Silva bei Sporting, Olym-
piakos, Hull City, Watford und Everton
viel Erfahrung gesammelt hat, aber erst
jetzt sein eigenes Projekt beginnt.
Aus seiner Zeit bei Rio Ave hat sich Ge-
schäftsführer Ribeiro bereits an ein ständi-
ges Kommen und Gehen von Leihspielern
gewöhnt. Auch der FC Famalicão hat die-
se Saison zehn Spieler ausgeliehen, sechs
davon stammen aus finanzstarken Verei-
nen wie Atlético Madrid, Valencia und
Wolverhampton. Famalicão will jedoch in
Zukunft junge Talente länger an den Ver-
ein binden: „Wer im portugiesischen Fuß-
ball überleben will, muss sich regelmäßig
über Spielerverkäufe finanzieren“, sagt Ri-
beiro. Zu den Perlen im Kader des FC Fa-
malicão gehören auch zwei portugiesische
Nachwuchsspieler: Diego Gonçalves und
Guga Rodrigues. Ihr Spielerberater heißt


  • wie könnte es anders sein – Jorge Men-
    des. TILO WAGNER


Bundesliga, 9. Spieltag:
FSV Mainz 05 – 1. FC Köln (20.30 Uhr).
Zweite Bundesliga, 11. Spieltag:
Darmstadt 98 – Erzgebirge Aue, Holstein Kiel


  • VfL Bochum (beide 18.30 Uhr).


GENT/ROM (dpa/sid). Der VfL
Wolfsburg hat in der Europa League ei-
nen großen Schritt Richtung Zwischen-
runde verpasst. Der weiterhin in den
bisherigen Pflichtspielen dieser Saison
ungeschlagene Tabellen-Zweite der
Fußball-Bundesliga kam am Donners-
tag bei KAA Gent trotz langer Füh-
rung nicht über ein 2:2 hinaus und be-
legt in der Gruppe I punktgleich hinter
den Belgiern Platz zwei. Torjäger
Wout Weghorst nutzte eine blitzschnel-
le Kombination zum frühen 1:0 (3.)
und erzielte damit auch seinen ersten
Treffer in dieser Europacup-Saison.
Schon in der 24. Spielminute erhöhte
Joao Victor nach feinem Dribbling auf
2:0. Gent kam per Fernschuss von Ro-
man Jaremtschuk (41.) noch vor dem
Pausenpfiff zum Anschlusstreffer –
kurz vor dem Ende überrumpelte Ja-
remtschuk den Bundesligisten mit dem
Ausgleichstreffer.
Der Bundesliga-Tabellenführer Bo-
russia Mönchengladbach hat dank ei-
nes späten Elfmetertreffers von Lars
Stindl seine Chance auf die Zwischen-
runde der Europa League bewahrt.
Die Mannschaft von Trainer Marco
Rose kam am Donnerstag beim italieni-
schen Fußball-Erstligaklub AS Rom zu
einem glücklichen 1:1 und hat nach
drei Spielen zwei Punkte auf dem Kon-
to. Vor rund 25 000 Zuschauern im
Olympiastadion von Rom erzielte Nico-
lo Zaniolo (32. Minute) den Treffer für
die Gastgeber, Stindl (90.+5) glückte
per Handelfmeter der Ausgleich.


SERVUS TV:18.40 Uhr: Motor, Superbike, Welt-
meisterschaft in Qatar, erstes Rennen.
N-TV:16.55 Uhr: Motor, Formel 1, Großer Preis
von Mexiko, erstes freies Training. 20.55 Uhr: Mo-
tor, Formel 1, Großer Preis von Mexiko, zweites
freies Training.
EUROSPORT1:19.15 Uhr: Fußball, Bundesliga
der Frauen, 8. Spieltag: VfL Wolfsburg – SGS
Essen.

Ganz schön ramponiert


Wolfsburg


verpasst in


Gent den Sieg


Mönchengladbach wahrt


beim 1:1 in Rom Chance


Portugals kleines Fußballwunder


Ein Provinzklub namensFC Famalicão bricht die Dominanz der großen drei – dahinter steckt auch Ronaldos Spielerberater


Sport live im Fernsehen


Fußball am Freitag


DerBVB verliert sein Ziel immer häufiger aus den Augen.


Und nun droht das Revierderby – ein gefährliches Spiel mit


bedrohlichen Risiken und Nebenwirkungen für Trainer Favre.


Von Roland Zorn, Mailand
Zwei Torchancen,
kein Ertrag:
Jadon Sancho
grämt sich. Foto dpa

Rangnick und Mourinho?


Mischen die portugiesische Liga auf:DieSpieler des FCFamalicãoversetzen ihre Heimatstadt in Begeisterung. Foto AFP

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