Focus - 12.10.2019

(Ron) #1

DIE KULTUR-MACHER


Fotos: dpa (7), Getty Images (4), AFP, imago images, ddp/INTERTOPICS/LMKMEDIA Ltd.

FOCUS 42/2019

Darf Leonardos
„Salvator Mundi“
nicht nach Paris?

D


as Porträt „Sal-
vator Mundi“
soll der Hit der
Leonardo-Schau in
Paris werden. Der
Louvre zeigt ab 24. Ok-
tober eine Großaus-
stellung über das
Genie – vermutlich
ohne das weltweit
teuerste Gemälde,
das 2017 für 450 Mil-
lionen Dollar verstei-
gert wurde. Laut
dem Branchenblatt
„The Art Newspaper“
wollte der Louvre
das Jesus-Porträt
unbedingt zeigen,
obwohl Experten
seine Echtheit an-
zweifeln. Aber bis
jetzt gibt es in Paris
keinen unterzeich-
neten Leihvertrag.

Nordisch by Nature Tulpen gegen Terror


I


n einem Sonderzug nach Frankfurt: Kron-
prinzessin Mette-Marit reist diese Woche
per Bahn zur Buchmesse und bringt eine
ganze Wagenladung Schriftsteller mit. Nor-
wegen ist das Gastland der Messe, die Prin-
zessin hat aus diesem Anlass ihr erstes Buch
herausgegeben. In „Heimatland“ schrei-
ben zwölf norwegische Autoren über eben
dieses. Im Vorwort erklärt Ihre Königliche
Hoheit die Mentalität ihrer Landsleute.

E


in riesiger Tulpenstrauß aus Stahl und
Bronze für die Opfer der Terroranschläge
2015 in Paris: Damit wollte sich US-Künst-
ler Jeff Koons einen Platz in den Herzen
der Franzosen und an prominenter Stelle
vor dem Eiffelturm sichern. Nun wurde sein
halbherziges Geschenk – nur der Entwurf
war gratis – hinter dem Petit Palais enthüllt.
Es wiegt fast 34 Tonnen und kostete drei Mil-
lionen Euro, die private Spender bezahlten.

Newcomer Dinnertalk

Bild der Woche

Leonardo


ohne


Jesus


Ihre Band New Model Army
fing im Punk an, hatten Sie mit
Ihren langen Haaren kein Prob-
lem? Ich hatte schon auch mal
einen Iro. Aber interessierte da-
mals die Frisur? Man tut so, als
sei Punk ein Musikstil gewesen,
das wurde er vielleicht später,
aber Ende der 70er war das
schlicht eine Kulturrevolution.
Man hatte doch die Nase voll
vom Prog-Rock? Schon auch,
aber es ging mehr um den
Spirit – der kreative Akt war
wichtiger als technische Hilfs-
mittel. Und es musste laut
sein?! Das ist auch ein Vorurteil,
man konnte genauso in einem
Pub Gedichte vorlesen. Es ging
darum, dass es keine Regeln
gibt. Keiner dachte an Karriere,
sondern man lebte etwas.
Die Energie war ja auch Wut.
Spüren Sie die noch? Na ja, an
Wut fehlt es heute nicht gerade.
Den Spirit gibt’s noch – wir sind
nie supererfolgreich geworden,
aber wir sind noch da. Und
auch wieder in die deutschen
Top Ten eingestiegen mit dem
neuen Album. Jetzt gehen Sie
auf Tour. Seit unserer ersten
Tour 1984 mochten uns die
Deutschen.Warum? Ihr mögt
Live-Musik. Wir auch ... Und?
Ihr habt diese nüchterne Prä-
zision im Denken und Tun, aber
ich kenne keinen Deutschen,
der nicht diese tief romantische
Liebe zur Natur empfindet.
Dieser Widerspruch durchzieht
auch unsere Musik. hap

7 Fragen an Punk-Rocker

Justin Sullivan


Leader der
New Model Army
Justin Sullivan, 63, ist mit
Band und neuem Album
„From Here“ auf Tour
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