Focus - 12.10.2019

(Ron) #1
TITEL

66 FOCUS 42/2019


darauf verzichten: Sushi (falls es nicht
frisch zubereitet wird), Rührei (meist aus
Fertigmischung), Softeis (Hygiene) und
womöglich länger liegende Pizzen.


35 Wert schätzen
Ihre dienstbaren Geister an Bord mögen
viel im Hintergrund werkeln und aus
fernen Ländern wie den Philippinen
oder aus Madagaskar kommen. Sie
freuen sich aber über ein nettes Wort
und Ihr Interesse an ihrer Heimat und
ihrer Familie. Zumindest von Ihren
Kabinen-Stewards und den Kellnern
am Abend sollten Sie sich die Namen
merken, das öffnet Herz und Mund.


36 Trinkgeld, aber richtig!
Weitverbreitet ist die Sitte, Trinkgelder
am Ende der Reise zu vergeben. Dabei


bewirkt ein kleiner pekuniärer Moti-
vationsschub zu Beginn und zur Mitte
einer Fahrt eher Wunder. Denken Sie
auch an Personal, dem Sie womöglich
nicht andauernd begegnen, wie Küchen-
helfern, Ingenieuren sowie Mitarbeitern
aus Wäscherei oder Entertainment. Der
Staff-Kapitän und die Rezeption wissen,
wie man die Anerkennung gerecht ver-
teilt. Das gilt auch für Schiffe, auf denen
Trinkgelder angeblich unüblich sind.

37 Seefahrt spirituell
Auch wenn Sie an Land eher selten Got-
tesdienste oder Messen besuchen, an
Bord sollten Sie es tun! Einige Reede-
reien bieten religiöse Dienste mit Geist-
lichen an, manche haben sogar kleine
Kapellen eingebaut (z. B. „Carnival
Legend“, „Liberty of the Seas“). Vor

allem die interkonfessionellen Gottes-
dienste mit Elementen aus katholischer,
evangelischer sowie Baptistenkirchen
sind eine bereichernde Entdeckung.

38 Kleine Geheimnisse
Sie haben bereits genügend Touren
„Blick hinter die Kulissen“ absolviert
und kennen schon Küche, Kühlraum,
Maschinenraum, Crew-Bar und die
Wäscherei? Dann fragen Sie einmal
nach der Sicherheitszentrale und dem
Gefängnis („Detention Room“) an Bord.

39 Walgesang an Bord
Alle neueren Schiffe haben für eine ruhi-
gere Fahrt sogenannte Stabilisatoren, das
sind Tragflächen von ein paar Meter Län-
ge, die am vorderen Rumpf ausgefah-
ren werden können und dazu führen,
dass das Schiff weniger schwankt. Der
Nebeneffekt ist, dass diese Stabilisatoren
häufig zu singen beginnen, man könnte
die Geräusche beinahe mit Walgesängen
verwechseln. Der Schall kann bis in die
Decks 4 oder 5 zu hören sein. Fragen Sie
besser bei der Wahl der Kabine nach, ob
solche Walgesänge dort hörbar sind.

40 Krank auf See
Bei akuter Seekrankheit ist es ratsam,
sich möglichst nicht am obersten Deck
aufzuhalten, sondern eher mittig und im
unteren Bereich des Schiffs. Man kann
auch am Horizont einen festen Punkt
fixieren, sodass die Schaukelbewegun-
gen als weniger heftig empfunden wer-
den. Möglichst ausreichend Tee oder
Wasser trinken und trockenes Brot oder
Suppen essen. An solchen Seetagen soll-
te der Magen nicht mit schwerem Essen
oder zu viel Alkohol belastet werden.

41 Erstattung oder Eigenanteil?
Ob die gesetzliche Krankenkasse für
eine Behandlung an Bord aufkommt,
hängt von der Flagge ab, unter der das
Schiff segelt: bei EU-Flaggen ja, sonst
nein. An Land stellt sich jeweils die
Frage, ob Deutschland mit diesem ein
Abkommen zur Behandlung geschlossen
hat. Eine private Auslandskrankenver-
sicherung ist jedenfalls sinnvoll.

42 Der Eventual-Fall
Falls Ihnen an Bord oder bei den Land-
gängen etwas zustößt und Sie nicht mehr
ansprechbar sind, sollten die mitreisenden
Partner oder Freunde wissen, was zu tun
ist: Wünschen Sie z. B. eine Behand-

Stabilisatoren am Rumpf klingen wie Walgesänge.


Buchen Sie lieber eine Kabine weiter hinten


Bibbern im Eisfjord
FOCUS-Autor Matthias
Kowalski (l.) mit Axel
Engeldrum, Kapitän
der „Hanseatic Nature“
(im Hintergrund), in
einem Schlauch-
boot vor Grönland

Lesen Sie
nächste Woche
Mit dem Kreuz­
fahrtschiff ins Eis –
ist das okay? Eine
Reportage aus
Grönland

DIE NEUEN FOLGEN AB 14.10. | MO | 20:15


EIN BETT IM KORNFELD ...EIN BETT IM KORNFELD ...


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