Neue Zürcher Zeitung - 25.10.2019

(vip2019) #1

2INTERNATIONAL Freitag, 25. Oktober 2019


Über vierzig afrikanische Staats- undRegierungschefs sind nachSotschi g ereist.EPA

Putin verspricht weitere Militärhilfe


(dpa)·Beim ersten Russland-Afrika-
Gipfel hat der russische Präsident Wla-
dimir Putin seinen Gästen weitere mili-
tärische Unterstützung für ihren Kampf
gegenTerrorismus und Extremismus zu-
gesichert. Armeeangehörige aus zwan-
zig afrikanischen Staaten würden derzeit
an den Militärhochschulen inRussland
ausgebildet, sagte Putin am Donnerstag,
dem zweiten und letztenTag des Gipfels
in Sotschi am Schwarzen Meer. Im In-
teresse derVerteidigungsfähigkeit der
Armeen einzelner afrikanischer Staaten
gebe es zudem eine Zusammenarbeit auf
militärischem und militärtechnischem
Gebiet, sagte er.
Russland hat nachDarstellung Putins
mit mehr als dreissig afrikanischen Staa-

ten Vereinbarungen über eine solche
militärisch-technische Zusammenarbeit
getroffen. Geliefert würdenWaffen und
Technik.Die Entwicklung in vielenLän-
dern Afrikas werde durch«Terrorismus,
die Verbreitung extremistischer Ideolo-
gien , durch transnationale Kriminalität
und Piraterie behindert»,so Putin.«Viele
Länder haben ausserdem mit denKon-
sequenzen dessogenannten Arabischen
Frühlings zu kämpfen, in dessenFolge
die Situation in ganz Nordafrika desta-
bilisiert ist», sagte er.
An dem Gipfel nahmenrund10 000
Vertreter aus über fünfzigLändernAfri-
kas teil, unter ihnen mehr als vierzig
Staats- undRegierungschefs. DasTreffen
soll künftig alle dreiJahre stattfinden.

Sturm auf Hearing der
Geheimdienstkommission
paz.·Mehr als zweiDutzendAbgeord-
nete derRepublikanischenPartei haben
amMittwochinWashingtoneinenRaum
gestürmt,in demeineAnhörungderGe-
heimdienstkommission desRepräsen-
tantenhauses zur Ukraine-Affäre statt-
finden sollte. Sie drangen in einen ab-
hörsicheren Sitzungsraum ein, wo Laura
Cooper, einePentagon-Mitarbeiterin,
die fürRussland und die Ukraine zu-
ständig ist, aussagen sollte. Die An-
hörungkonnte erst mit mehrstündiger
Verspätungbeginnen. Dierepublikani-
schenAbgeordneten warfen den Demo-
kratenvor, hinter verschlossenenTüren

IN KÜRZE Russland verlangt Abzug
aller Amerikaner aus Syrien
(dpa)·Russland hat die USA zum Ab-
zugauchihrerletzteninSyrienverbliebe-
ne nSoldaten aufgefordert.Die amerika-
nischen Militärangehörigen hättenkein
Recht, sich auf syrischem Gebietaufzu-
halten,sagteeinKremlsprecheramDon-
nerstag. Die russischen Streitkräfte seien
die Einzigen, die sich mit Erlaubnis der
syrischenFührung und deshalb legitim
dort aufhielten. Der amerikanische Prä-
sidentTrump hatte zwar einen Abzug
aus dem NordenSyriens verfügt.Einige
KräftegibtesabernochimOstenSyriens
zur Sicherung der Ölfelder sowie in der
Zone von al-Tanf im Süden.


Johnson plant Neuwahl am



  1. Dezember abzuhalten


(dpa)·GrossbritanniensPremierminis-
ter BorisJohnson hat eine Neuwahl
für das britische Unterhaus für den 12.
Dezembervorgeschlagen.Dassagteerin
einem Interview mit der BBC am Don-
nerstag. Es habe sich gezeigt, dass das
Parlament mehr Zeit haben wolle, um
über die Gesetzgebung für den Brexit zu
debattieren.DieAbgeordnetenkönnten
die Zeit haben,müssten aber einer Neu-
wahl zustimmen,sagteJohnson.DieAb-


im Geheimen gegen Präsident Donald
Trump zu intrigieren. «Das ist ein Pro-
zess im sowjetischen Stil», verkündete
der republikanische Abgeordnete Steve
Scalise aus Louisiana dramatisch: «Dies
sollteindenVereinigtenStaatennichter-
laubt sein.Jedes Mitglied desKongres-
ses sollte zu diesemRaum Zutritt haben.
Die Presse sollte zu diesemRaum Zu-
tritthaben.»Insgesamtuntersuchendrei
Kommissionen dieVorkommnisse in
der Ukraine-Affäre. Sie wollen heraus-
finden,obTrumpdenukrainischenPräsi-
dentenWolodimirSelenski unterDruck
gesetzt habe, um zu erreichen, dass die-
ser Untersuchungen gegen den demo-
kratischen Präsidentschaftskandidaten
Joe Biden und dessen Sohn veranlasse.

AUFGEFALLEN


Was der Amtsschimmel


gegen das Autofahren tut


Stephanie Lahrtz, München·Fahrverbote für alte Diesel-
autos, Umweltzonen, City-Maut – aus Münchner Sicht sind
das stümperhafteVersuche, den Stadtverkehr einzudämmen.
Hier scheint man das Problem an derWurzel zu packen und
«nachhaltig» zu denken: Seit Monaten ist die Beantragung
einesFührerscheins nämlich nahezu unmöglich. Offiziell wird
dies mit der Digitalisierung derVerwaltung begründet.
Konkret sieht das so aus:Bei derFührerscheinstelle,wie die
für dieAusgabe vonFahrausweisen zuständige Behörde hier
heisst, kann man nur noch online einenTermin beantragen.
Dies gilt unabhängig davon, ob man erstmalig einenAusweis
benötigt (und ohne die Anmeldung kann mankeine der obli-
gatorischenFahrstunden absolvieren) oder ob man das Doku-
ment verloren hat. Doch in derRegel gibt es nurTermine in
frühestens vier Monaten. Hat man sich zähneknirschend da-
für eingetragen,wird derTerminWochen später plötzlich stor-
niert. Sorry, Systemfehler, heisst es. Somit steigt man in eine
neueViermonatsrunde ein, erneut mit ungewissemAusgang.
In der Hotline hört man lange Musik, Mails werden nicht
beantwortet. Nach längeremWarten vor dem Schalter wird
einem mitgeteilt, mankönne morgens ab 5 Uhr vor derFüh-
rerscheinstelle anstehen,manchmal würden ein oder zweiTer-
mine imLauf desTages frei. Nur:Wie sinnvoll ist dieseVor-
gehensweise im Abiturjahrgang? Und wie praktikabel ist das
für normale Arbeitnehmer? Immerhin, man entschuldigt sich
für technische Probleme und verweist auf anhaltendenPerso-
nalmangel bei gestiegenenAufgaben.
Natürlich lässt sich einwenden,dass es immer mehr E-Scoo-
ter gibt, in Deutschland die Bus- undBahnbillette bald billi-
ger werden und in verstopften Städten wie München dasAuto-
fahren zureduzieren ist. Aber was tut man, wenn es für die
Arbeitsstelle einenFührerschein braucht, man diesen aber
verloren hat? Oder wenn bei der Bewerbung für eineAusbil-
dungsstelle einFührerschein verlangtwird? Bei Härtefällen –
etwa wenn die Bewerbungsfrist endet, bevor man einenTer-
min hat – soll man sich an die Hotline wenden. Grossartig.

IN EIGENER SACHE

Förderpreis


für Marie-Astrid


Langer


Ludwig-Erhard-Stiftung
verleiht Auszeichnung

zz.·Marie-AstridLan-
ger, die NZZ-Korre-
spondentin in SanFran-
cisco , ist am Donnerstag-
abend in Berlin mit dem
Förderpreis für Wirt-
schaftspublizistik 20 19
der Ludwig-Erhard-Stif-
tung ausgezeichnet worden. Die Stif-
tung verleiht jährlich denrenommierten
Ludwig-Erhard-Preis fürWirtschafts-
publizistik sowie zweiFörderpreise. Sie
zeichnet damit Presseartikel, Online-,
Hör funk- undFernsehbeiträge sowie
Arbeiten der wissenschaftlichen Publi-
zistik aus, die zur Erhaltung und Er-
neuerung der Sozialen Marktwirtschaft
beitragen. Den mit 2500 Euro dotierten
Förderpreis erhältLanger für den Arti-
kel «Aufstand in der Heimat derTech-
Riesen».Darin beschreibt sie die negati-
ven Folgen desErfolgs der grossenTech-
Firmen in den Städtendes SiliconVal-
ley, wie etwa den exorbitanten Anstieg
der Mieten oder wachsende Obdach-
losigkeit. Die Korrespondentin hatte
zuvor bereits zwei weitereAuszeich-
nungen erhalten, den Ehrenpreis des
Private-Medienpreises in der Kategorie
Print und den George-F.-Kennan-Kom-
mentar-Preis 2018. Den Ludwig-Erhard-
Preis fürWirtschaftspublizistik erhielt
im vergangenen Jahr Peter Rásonyi,
Ressortleiter International der NZZ.

geordnetensollen nun bis 6. November
Zeit fürdie Debattebeko mmen. «Es ist
Zeit, dass die Opposition ihren Mut zu-
sammennimmt und sich selbst unserem
gemeinsamen Boss stellt, demVolk des
VereinigtenKönigreichs», sagteJohnson.
DieRegierungbrauchteineZweidrittel-
mehrheit imParlament, um eine Neu-
wahl am 12. Dezember herbeizuführen.
Dies bedeutet, dass zumindest einTeil
deroppositionellenLabour-Abgeordne-
ten zustimmen muss. Zu einer Abstim-
mun g imParlament soll es bereits am
Montagkommen. Eine weitereVoraus-
setzung für eine Neuwahl ist die Zustim-
mung der 27 anderen EU-Staaten, die
FristfüreinengeregeltenAustrittGross-
britanniens aus der EU zu verlängern.

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