Die Zeit - 17.10.2019

(Kiana) #1

Seit 1987 erfüllt die Europäische Union Studierenden den Traum


eines Auslandsaufenthalts, Erasmus heißt das Programm. Für drei
bis zwölf Monate zahlt die EU die Studiengebühren – und dazu


ein Taschengeld von bis zu 315 Euro im Monat. Anfangs war das
akademische Abenteuer auf elf westeuropäische Staaten beschränkt,


heute ist die Zahl der Länder auf 34 gestiegen, sogar die Türkei
und Nordmazedonien gehören dazu. Wie unsere Karte zeigt, ist die


Liebe der Studierenden zu den Ländern unterschiedlich verteilt:
Von den 41.000 Deutschen, die 2016 aufbrachen, ging die größte


Gruppe nach Spanien, die folgenden Plätze belegen Frankreich und
Großbritannien. Nach Deutschland kamen 33.000 Studierende,
am häufigsten Franzosen, Italiener und Spanier. Was auch auffällt:
Junge Deutsche haben ein Faible für Skandinavien, vor allem für
Schweden, wo sie sogar zahlreicher die Hörsäle besuchen als in Ita-
lien. Bald wird die Erasmus-Erfolgsgeschichte allerdings wohl zum
ersten Mal einen Dämpfer bekommen: Großbritannien wird nach
dem Brexit aus dem Programm aussteigen. Das ist tragisch, hatte
doch der Großteil der jungen Briten gegen den Brexit gestimmt.

Von Friederike Milbradt


Deutschlandkarte ERASMUS-STUDIERENDE


Illustration 1kilo

5001 bis 6614

* Programmländer
außerhalb der EU

2001 bis 5000
1001 bis 2000
501 bis 1000
101 bis 500
2 bis 100

Slowakei

Tschechien

Irland

Vereinig tes
Königreich

Belgien

Frankreich

Spanien

Portugal


Italien

Nordmazedonien*

Griechenland

Bulgarien

Türkei*

Zypern

Malta

Kroatien

Ungarn
Rumänien

Polen

Norwegen*

Schweden

Finnland

Estland

Lettland

Litauen

Österreich

Dänemark

Liechtenstein

Luxemburg

Niederlande

Slowenien

Island

Slowakei

Tschechien

Quelle

Leibniz-Institut für Länderkunde, Nationalatlas aktuell, V. Bode

/^ S. Lentz

Anzahl der
ankommenden
Erasmus-Studierenden
in Deutschland (gelb)
und der deutschen
Studierenden im Ausland
(blau) im Jahr 2016


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