Süddeutsche Zeitung - 16.10.2019

(lily) #1
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von jan willmroth

Frankfurt –DieFinancial Times(FT) hat
am Dienstag interne Unterlagen von Wire-
card veröffentlicht und damit neue Zweifel
an der Buchhaltung des Dax-Konzerns ge-
weckt. Einem Bericht der britischen Fi-
nanzzeitung zufolge legen die Dokumente
den Verdacht nahe, dass Angestellte des
Konzerns in den Jahren 2016 und 2017 Um-
sätze fingiert und Kundenbeziehungen er-
funden haben könnten. Die Wirtschafts-
prüfer von EY könnten demnach getäuscht
worden sein. Die Wirecard-Aktie stürzte
daraufhin um bis zu 23 Prozent ab. Wire-
card wies die Vorwürfe der Zeitung zurück,
ohne auf Details einzugehen.
Der Bericht stützt sich im Wesentlichen
auf Excel-Tabellen sowie E-Mails und
Chat-Protokolle von Mitarbeitern aus der
Finanzbuchhaltung des Zahlungsanbie-
ters. Die Dateien stehen im Zusammen-
hang mit den Berichten über Unregelmä-
ßigkeiten im Asien-Geschäft, mit denen
die FT von Ende Januar an in mehreren Ver-
öffentlichungen die Buchhaltung und das
Geschäftsgebaren von Wirecard infrage ge-
stellt hatte. Damals war wiederholt der Ak-
tienkurs abgestürzt. Auch das Geschäft
mit Drittfirmen, das nun erneut im Fokus
steht, hatte die FT in den vergangenen Mo-
naten mehrfach infrage gestellt.

Auf die Artikel über mutmaßliche Bi-
lanzfälschung durch Mitarbeiter in der Sin-
gapurer Niederlassung hatte Wirecard mit
einer Strafanzeige reagiert, unter anderem
gegen die Reporter der FT, denen der Kon-
zern Marktmanipulation vorwirft. Per Zi-
vilklage fordert das Unternehmen Scha-
denersatz von der Zeitung. Die Finanzauf-
sicht Bafin hatte nach heftigen Kurs-
schwankungen infolge der Berichte zwei
Monate lang Leerverkäufe mit der Wire-
card-Aktie verboten und ebenfalls Strafan-
zeige wegen Marktmanipulation erstattet.
Die nun veröffentlichten Tabellen und
Korrespondenzen lagen der SZ ebenfalls
vor; der Kontext der Dateien ist nachvoll-
ziehbar. Aus den Tabellen geht hervor,
dass über eine Tochterfirma in Dubai Um-
sätze von Wirecard-Kunden verbucht wur-
den, die es laut FT möglicherweise nie gege-

ben haben soll. Der Konzern bestreitet alle
Verdachtsmomente. Alle Kundenbeziehun-
gen würden regelmäßig von Wirtschafts-
prüfern kontrolliert. In internen Finanzbe-
richten seien Kundendaten oftmals nicht
korrekt enthalten oder es würden nur
Gruppen von Kunden aufgelistet, zitiert
die FT den Konzern. Der Artikel der Zei-
tung sei „eine Zusammenstellung einer
Reihe von falschen und irreführenden Be-
hauptungen“, die vom Autor der Geschich-
te in anderen Artikeln zuvor aufgestellt
und bereits vollständig widerlegt worden
seien, erklärte der Konzern am Dienstag.
Als Dienstleister im elektronischen Zah-
lungsverkehr wickelt Wirecard sowohl
selbst als auch über Drittfirmen Geldtrans-

fers im Kundenauftrag ab oder bietet tech-
nische Lösungen für den Zahlungsverkehr
an. Mit den dabei anfallenden Gebühren er-
wirtschaftet der Konzern seinen Umsatz.
Das boomende Geschäft im Online-Han-
del hat Wirecard zu einem der bedeutends-
ten deutschen Finanzkonzerne gemacht.
2018 stieg die Firma in den Dax auf.
Zu den typischen Kunden gehören On-
line-Shops, Fluglinien oder Firmen im Be-
reich des Online-Glücksspiels. Die von der
FT veröffentlichten Unterlagen zeigen ins-
besondere die Umsätze einer Drittfirma na-
mens Al Alam Solutions mit Sitz in Dubai,
über die Wirecard in den betreffenden Jah-
ren große Transaktionsvolumina abgewi-
ckelt habe. Von den 34 Kunden von Al

Alam, die in den Tabellen auftauchen, hät-
ten 15 auf Anfrage jedwede Geschäftsbezie-
hung mit Al Alam bestritten, heißt es in
dem Bericht. Acht von ihnen hätten im
Jahr 2017 gar kein Geschäft mehr gehabt.
Bemerkenswert ist das, weil Wirecard mit
den Transaktionen über Al Alam relativ
mehr verdient habe als mit dem selbst ab-
gewickelten Massengeschäft.
In den vergangenen Monaten war die
Aufregung um die Singapur-Affäre abge-
klungen. Wirecard erhielt ein uneinge-
schränktes Testat für den Jahresabschluss
2018, die Aktie erholte sich. Vorige Woche
hatte Konzernchef Markus Braun angekün-
digt, die Umsätze des Unternehmens bis
2025 fast versechsfachen zu wollen.

Düsseldorf – In vielen Städten in Nord-
rhein-Westfalen hat die Zahl der Berufs-
pendler im vergangenen Jahr eine neue Re-
kordhöhe erreicht. Das geht aus einer Aus-
wertung des Bundesinstitut BBSR hervor,
die die Gewerkschaft IG BAU veröffentlich-
te. Vor allem Köln und Düsseldorf sind
demnach Pendlerhochburgen. Auch Es-
sen, Dortmund, Aachen und Münster zie-
hen so viele Berufspendler an wie noch nie.
Allein in Köln seien 2018 rund 276000
Menschen zum Arbeiten regelmäßig von
außerhalb in die Stadt gependelt, das seien
36 Prozent mehr als noch im Jahr 2000, be-
richtete die Gewerkschaft. In Düsseldorf
stieg die Zahl der Berufspendler im glei-
chen Zeitraum um 29 Prozent auf rund 258
000 Menschen, in Essen um 33 Prozent auf
rund 126 000, in Aachen um 34 Prozent auf
rund 117000. Noch dramatischer war die
Entwicklung in Dortmund und Münster.
In der Ruhrgebietsmetropole erhöhte sich
die Zahl der Berufspendler um 44 Prozent
auf rund 108 000, in der westfälischen Uni-
versitätsstadt um 41 Prozent auf rund


  1. Die Gewerkschaft sprach von ei-
    nem „alarmierenden Trend“. Eine Haupt-
    ursache für den Pendel-Boom sei der Man-
    gel an bezahlbaren Wohnungen in den
    Städten. Eine wachsende Zahl von Men-
    schen könne sich das Wohnen dort, wo in
    den letzten Jahren besonders viele Jobs ent-
    standen seien, nicht mehr leisten. Die Fol-
    ge seien immer längere Staus und überfüll-
    te Züge. Die IG BAU forderte mehr Investiti-
    onen in bezahlbaren Wohnraum in den
    Städten und Ballungsräumen und einen
    besseren Ausbau der Verkehrsinfrastruk-
    tur. dpa


Hamburg – Der Sammeltaxi-Fahr-
dienst Moia hat im halben Jahr seit dem
Start in Hamburg rund 770000 Fahrgäs-
te transportiert. Die Flotte der goldfar-
benen Elektro-Kleinbusse(FOTO: DPA)
habe sich seit dem Start von 100 auf
200 Fahrzeuge verdoppelt, teilte das
Tochterunternehmen des VW-Konzerns
mit. Rund 260000 Kunden hätten sich
mit der Moia-App registriert und könn-
ten so die Mobilitätsdienste des Anbie-
ters in Anspruch nehmen. Sie haben
Moia in den App-Portalen mit 4,8 von 5

Sternen bewertet. Die monatlichen
Passagierzahlen stiegen von 92 000 im
Mai auf 159 000 im September und 86
000 in der ersten Oktober-Hälfte. Da-
mit ist der neuartige Fahrdienst erfolg-
reich gestartet. Er will sein Geschäft in
Hamburg weiter ausbauen. Konkurrent
Clever Shuttle hatte mitgeteilt, sich aus
der Stadt auch wegen des Wettbewerbs
zurückzuziehen. Schon im kommenden
Jahr sollen 500 Moia-Busse auf den
Straßen der Hansestadt fahren, das
entspricht der genehmigten Höchst-
zahl. dpa

„Da gibt es ein Unternehmen, das mit ‚Z‘
anfängt“, rief Janina Kugel. „Da muss
man nun wirklich nicht einkaufen, wenn
man mehr Frauen in Führungspositionen
haben will.“ Das Publikum nickte und
klatschte. Jede hier beim Female Future
Force Day am vergangenen Samstag, dem
jährlichen Feministinnen-Treff in Berlin,
wusste Bescheid, um wen es sich handelt
bei dem Unternehmen mit „Z“, das man
am besten boykottieren sollte: Zalando.
Der Berliner Online-Versandhändler
hatte seit seiner Gründung vor elf Jahren
keine Frau im Vorstand. Und nicht nur
das: Im Jahresbericht hatte das Unterneh-
men Jahr für Jahr geschrieben, dass es
auch keinerlei Pläne habe, das zu ändern.
Zielgröße Null, stand da, wo es um die
Frauenquote ging. Und das, obwohl rund
70 Prozent der Kunden des Unterneh-
mens Frauen sind. So wurde aus Zalando,
dem coolen Berliner Start-up, ein berüch-

tigter Missetäter in Sachen Gleichberech-
tigung.
Nun reicht es Zalando mit diesem Ruf.
Das Unternehmen ändert etwas und
passt die Ziele für Diversität im Manage-
ment an. Bis Ende 2023 will Zalando ein
ausgewogenes Verhältnis von Männern
und Frauen auf den sechs obersten Füh-
rungsebenen des Unternehmens errei-
chen, dazu gehörten auch der Aufsichts-
rat und der Vorstand, teilte es am Diens-
tag mit. Neues Ziel sei „ein 40/60/*-Korri-
dor“. Der Anteil von Männern und Frauen
auf der jeweiligen Ebene soll also zwi-
schen 40 und 60 Prozent liegen. Durch
das Sternchen will Zalando „nichtbinäre
Geschlechter“ einbeziehen.
„In den letzten elf Jahren lag unser Fo-
kus klar auf der Etablierung und dem
Wachstum unseres Geschäfts und wir ha-
ben nicht genug Anstrengungen unter-
nommen, um dem entstandenen struktu-

rellen Ungleichgewicht entgegenzuwir-
ken”, sagt Rubin Ritter, einer der drei Co-
Chefs. „Uns ist bewusst, dass es unseren
Führungsteams an Diversität fehlt.“ Es
stimmt, Zalando ist schnell gewachsen.
Heute arbeiten 6000 Menschen in der
Zentrale in Berlin, insgesamt hat die Fir-
ma 14 000 Mitarbeiter. 2010 waren es
noch nicht einmal 500. Meistens brauch-
te Zalando sehr schnell neue Mitarbeiter
und Manager, sagte eine Sprecherin.
„Dann hat man halt Leute angerufen, die
man schon kennt. Wenn man aus seinem
Netzwerk rekrutiert, ist es meist mehr ho-
mogen.“ Nun habe man mehr Zeit für die
Auswahl und könne darum mehr auf die
neu definierten Kriterien achten.
Dass der Fokus bislang auf Wachstum
gelegen habe, ist ein Argument, das man
einordnen muss: Etliche Studien belegen,
dass Firmen mit Frauen im Vorstand bes-
ser wirtschaften. Das Peterson Institute

for International Economics zum Beispiel
hat 21 980 Firmen untersucht und heraus-
gefunden, dass Unternehmen mit einem
Frauenanteil von mindestens 30 Prozent
auf der obersten Managementebene im
Durchschnitt einen um 15 Prozent höhe-
ren Reingewinn hatten.
Zalandos Strategiewechsel sei „überfäl-
lig“, kommentierte Wiebke Ankersen,
Chefin der Berliner Allbright-Stiftung,
die sich auf das Thema Frauen im Ma-
nagement spezialisiert hat. Der öffentli-
che Druck habe gewirkt. „Das Ziel von
Null Frauen im Vorstand kann in einem
Unternehmen, das sich als Vorreiter ver-
steht, nicht funktionieren“, sagte sie. Man-
che Kundinnen hätten sogar deswegen ih-
re Accounts gelöscht. „Weder die junge Be-
legschaft noch die überwiegend weibli-
che Kundschaft konnte sich mit dem rück-
ständigen Führungsverständnis identifi-
zieren.“ kathrin werner

Düsseldorf – Der Handelskonzern Metro
und Redos werten Gebote für Standorte
der Supermarktkette Real aus, die das Kon-
sortium um den Immobilien-Investor
nicht selbst übernehmen will. Dies könne
noch einige Wochen dauern, sagte ein Me-
tro-Sprecher. „Danach sollen die Pakete ge-
schnürt und im Anschluss beim Bundes-
kartellamt zur Anmeldung eingereicht wer-
den“, fügte er hinzu. Metro-Chef Olaf Koch
hat Real ins Schaufenster gestellt, die Su-
permarktkette mit rund 34000 Beschäftig-
ten passt nicht mehr zu seiner Strategie,
auf das Geschäft rund um den Großhandel
zu setzen. Metro verhandelt seit Monaten
mit einem Konsortium um den Immobi-
lien-Investor Redos über einen Verkauf. Re-
dos will Insidern zufolge mehr als 50 der
über 270 Real-Märkte weiter betreiben,
die Marke soll erhalten bleiben. Die übri-
gen Standorte sollen an Konkurrenten ge-
hen. Insidern zufolge haben Rewe und Ede-
ka Gebote für Märkte abgegeben oder wol-
len eigene Filialen an ehemaligen Real-
Standorten eröffnen, die nicht mehr von
der Kette genutzt werden. Sprecher von
Rewe und Edeka äußerten sich nicht. Es
würden aber noch weitere Offerten erwar-
tet, sagte einer der Insider: „Es wird Nach-
zügler geben.“ Real-Konkurrent Kaufland
ist nicht im Rennen: „Kaufland wird im ak-
tuellen Redos-Prozess kein Angebot für
mögliche Filialpakete abgeben“, erklärte ei-
ne Sprecherin. Die Kette hatte sich mit
dem Redos-Konkurrenten X+Bricks ver-
bündet, der bislang erfolglos um Real
buhlt. Zum Konsortium des Immobilien-
Investors Redos gehören auch ECE und
Morgan Stanley Real Estate. reuters

Zahl der Berufspendler


in NRW steigt


New York – Rückläufige Erträge im
Investmentbanking haben dem US-
Geldhaus Goldman Sachs im dritten
Quartal einen Gewinnrückgang einge-
brockt. Unter dem Strich stand ein Über-
schuss von 1,8 Milliarden Dollar und
damit 27 Prozent weniger als ein Jahr
zuvor, wie die Investmentbank am
Dienstag in New York mitteilte. Analys-
ten hatten mit einem deutlich besseren
Ergebnis gerechnet. Bei Anlegern ka-
men die Zahlen zunächst nicht gut an,
Goldmans Aktien gaben im vorbörsli-
chen New Yorker Handel deutlich nach.
Hauptgrund für Goldmans Gewinnrück-
gang waren die rückläufigen Einnah-
men. Mit 8,3 Milliarden Dollar lagen die
Nettoerträge rund sechs Prozent niedri-
ger als ein Jahr zuvor. dpa

Luxemburg – Deutsche Ostsee-Fischer
müssen sich im kommenden Jahr auf deut-
liche Einschränkungen einstellen. Die er-
laubten Fangmengen für Hering und
Dorsch in der westlichen Ostsee werden
deutlich gesenkt, wie nach dem Treffen
der EU-Fischereiminister in der Nacht auf
Dienstag bekannt wurde. Auch für Freizeit-
angler wird es striktere Auflagen geben.
Umweltschützern gehen die Beschlüsse al-
lerdings nicht weit genug.
Beim für Deutschland wichtigen westli-
chen Hering einigten sich die Minister dar-
auf, die erlaubte Fangmenge um 65 Pro-
zent zu senken. Beim westlichen Dorsch
sind minus 60 Prozent vorgesehen. In der
östlichen Ostsee wiederum darf Dorsch
nur in geringen Mengen als Beifang ge-
fischt werden. Auch Dorsch-Freizeitfi-
scher müssen sich einschränken: Künftig
dürfen sie nur noch fünf statt sieben Exem-
plare am Tag aus dem Wasser ziehen. Im
Februar und März sollen es nur zwei sein.

Die EU-Fischereiminister legen in je-
dem Jahr die sogenannten zulässigen Ge-
samtfangmengen fest. Die EU-Kommissi-
on macht dafür Vorschläge auf der Grund-
lage wissenschaftlicher Empfehlungen, in
denen der Zustand einzelner Bestände un-
tersucht wird. Die Gesamtfangmengen
werden unter den EU-Staaten dann als na-
tionale Quoten verteilt. Wenn das in einer
Quote erlaubte Kontingent ausgeschöpft
ist, darf das jeweilige Land dort vorüberge-
hend keine Fische mehr fangen. In den Ver-
handlungen geht es darum, einerseits dem
Schutz der Bestände, andererseits den In-
teressen und Bedürfnissen der Fischfang-
industrie gerecht zu werden.
Es seien schwierige, aber notwendige
Entscheidungen gewesen, sagte EU-Fi-
schereikommissar Karmenu Vella nach
der Einigung. „Viele baltischen Fischbe-
stände und Ökosysteme sind in einem alar-
mierenden Zustand.“ Es gebe Sorgen um
die Umwelt, aber auch um an der Ostsee lie-
gende Gemeinden, die für ihren Lebensun-
terhalt auf diese Ökosysteme angewiesen
seien. „Es wird ernste kurzfristige Wirt-
schaftsfolgen für einige Fischer geben“,
sagte Vella weiter. Die Kommission werde
daher Hilfsmöglichkeiten prüfen. Erst-
mals gebe es außerdem eine schriftliche Er-
klärung der Ostsee-Staaten, weitere Ursa-
chen für den schlechten Zustand der
Dorschbestände anzugehen. Dazu zählten
etwa Verschmutzungen und Verschlechte-
rungen des Lebensraums durch Industrie
und Landwirtschaft.
Umweltschützer reagierten weitgehend
enttäuscht. Für den Dorsch in der östli-
chen Ostsee sei ein absolutes Fangverbot
nötig, um den dezimierten Bestand zu ret-
ten, teilte die Meeresschutzorganisation
Oceana mit. Auch für den westlichen He-
ring müsse ein Fangverbot verhängt wer-
den. Die Reduzierungen beim westlichen
Dorsch seien hingegen zu begrüßen, erklär-
te Oceana-Europadirektorin Pascale Mo-
ehrle. Deutschland hatte sich zuvor noch
gegen aus seiner Sicht übermäßige Sen-
kungen der Fangquoten gewehrt. „Ange-
sichts der sozio-ökonomischen Auswirkun-
gen einer so drastischen Kürzung schlagen
wir eine geringere Senkung der Fangmen-
ge als die von der Kommission vorgeschla-
genen 71 Prozent vor“, hatte Bundesagrar-
ministerin Julia Klöckner (CDU) vor den
Verhandlungen mit Blick auf den Herings-
fang in der westlichen Ostsee gesagt. Auch
die von der EU-Kommission für den Frei-
zeit-Dorschfang vorgeschlagene Höchst-
menge von zwei Exemplaren pro Tag hatte
Klöckner als nicht akzeptabel bezeichnet.
„Dies könnte einer Schließung des Angel-
tourismus an der deutschen Ostseeküste
gleichkommen.“ dpa

Hat dem Vorwurf der Bilanzfälschung stets vehement widersprochen: Wirecard-Chef Markus Braun. FOTO: PETER KNEFFEL/DPA

Das Misstrauen der Märkte


Gerade erst hat Konzernchef Markus Braun erklärt, die Umsätze in den kommenden Jahren vervielfachen zu wollen,
da nährt ein Bericht neue Zweifel an der Buchhaltung von Wirecard. Die Aktie stürzt ab

Zalando will jetzt doch Frauen im Vorstand


Der Berliner Online-Versandhändler möchte nicht mehr das bekannteste schlechte Beispiel für Männerwirtschaft sein


Berlin – Der Internetkonzern Amazon
will in Berlin expandieren und zieht
dafür in ein neues Hochhaus in Fried-
richshain. Amazon werde 28 von 35
Stockwerken des Neubaus „Edge East
Side Berlin“ an der Warschauer Brücke
mieten, der voraussichtlich 2023 fertig
werde, kündigte das Unternehmen in
einem Blog-Eintrag an. Damit soll dem-
nach auch Platz für neue Mitarbeiter
geschaffen werden. Nach Informatio-
nen desTagesspiegelsollen dort bis zu
3400 Beschäftigte Platz finden. Ama-
zon ist seit 2011 in Berlin präsent, mit
dem Kundenservicezentrum, dem For-
schungs- und Entwicklungszentrum
und dem Hörbuch-Anbieter Audible.
Insgesamt arbeiten nach Unterneh-
mensangaben knapp 2000 Menschen
in Berlin für Amazon. dpa

Metro und Redos werten


Real-Angebote aus


Nürnberg – Das Risiko der Arbeitslosig-
keit steigt ohne Berufsausbildung nach
Angaben von Arbeitsmarktexperten
deutlich. Die Arbeitslosenquote bei
Personen mit abgeschlossener Berufs-
ausbildung lag im vergangenen Jahr bei
3,4 Prozent. Bei Personen ohne Berufs-
ausbildung war sie dagegen mit 17,
Prozent mehr als fünfmal so hoch, so
das Institut für Arbeitsmarkt- und Be-
rufsforschung (IAB). Bei Akademikern
habe die Arbeitslosigkeit zwei Prozent
betragen. Noch niedriger sei die Quote
bei Meistern und Technikern gewesen.
Im Gesamtdurchschnitt lag die Arbeits-
losenquote im Jahr 2018 laut dem IAB
bei 5,3 Prozent. „Die Arbeitslosigkeit ist
2018 zum fünften Mal in Folge gesun-
ken“, sagte IAB-Experte Enzo Weber.
Davon hätten auch die Geringqualifizier-
ten profitiert, deren Arbeitslosenquote
im Vorjahr noch einen halben Prozent-
punkt höher gelegen hätte. Der aktuelle
Wirtschaftsabschwung könnte laut
Weber aber Jobs für Niedrigqualifizier-
te besonders gefährden. dpa

London – Der lange Zeit boomende
Jobmotor in Großbritannien kommt
kurz vor dem geplanten Brexit ins Stot-
tern. Die Beschäftigung sank zuletzt
überraschend so stark wie im Frühjahr
2015, wie am Dienstag aus Daten des
Statistikamts ONS hervorgeht. Dies
signalisiert, dass Arbeitgeber wegen der
Unsicherheit über den EU-Austritt Groß-
britanniens zunehmend vorsichtiger
werden. Die Beschäftigung fiel in den
Monaten Juni bis August um 56 000 auf
32,7 Millionen, während Ökonomen
hier einen Anstieg erwartet hatten.
Zugleich kletterte die Arbeitslosenquo-
te von 3,8 auf 3,9 Prozent, während die
Zahl der offenen Stellen auf den tiefsten
Stand seit Ende 2017 rutschte. „Der
Jobboom in Großbritannien verliert
wegen der herausfordernden wirtschaft-
lichen Bedingungen langsam an Glanz“,
sagte Tej Parikh, Chefökonom am Insti-
tute of Directors. reuters

EU-Kommissar Vella: Schwierige,
aber notwendige Entscheidungen

Wurden über eine Dubaier
Tochterfirma Umsätze verbucht,
die es nie gegeben hat?

DEFGH Nr. 239, Mittwoch, 16. Oktober 2019 (^) WIRTSCHAFT 19
Amazon expandiert in Berlin
Ohne Berufsausbildung
Gewinnrückgang bei Goldman
Moia zieht Bilanz
Jobverluste in Großbritannien
Weniger Hering,
weniger Dorsch

Fisch-Fangmengen in der Ostsee
für 2020 deutlich reduziert
KURZ GEMELDET
Amtsgericht München, den
103 UR II 80/19 09.10.
Ausschließungsbeschluss

Das Sparbuch der HypoVereinsbank Mün-
chen, Member of UniCredit, ausgestellt für
das Konto 181723246, Sparbuchberechtig-
ter laut Eintrag: Frau Gisela Krug, 81379
München, wird für kraftlos erklärt.
Amtsgericht München, den
206r UR II 179/19 08.10.
Aufgebot

Frau Dr. Annamaria Andretta, Josef-
Schwarz-Weg 15, 81479 München, Frau
Valerie Widow, Josef-Schwarz-Weg 15, 81479
München und Herr Francesco Fragiacomo,
Josef-Schwarz-Weg 15, 81479 München
haben den Antrag auf Kraftloserklärung
mehrerer abhandengekommener Urkun-
den bei Gericht eingereicht. Es handelt sich
um den Grundschuldbrief, Gruppe 02,
Briefnummer 4006543, über die im Grund-
buch des Amtsgerichts München, Gemar-
kung Solln, Blatt 10154, in Abteilung III Nr.
2 eingetragene Grundschuld zu 250.000,
DM 15 % Zinsen jährlich. Eingetragener Be-
rechtigter: Bausparkasse GdF Wüstenrot
gGmbH, Ludwigsburg. Desweiteren handelt
es sich um den Grundschuldbrief, Gruppe
02, Briefnummer 4006545, über die im
Grundbuch des Amtsgerichts München, Ge-
markung Solln, Blatt 10154, in Abteilung
III Nr. 4 eingetragene Grundschuld zu
100.000,00 DM 15 % Zinsen jährlich. Ein-
getragener Berechtigter: Bausparkasse
GdF Wüstenrot gGmbH, Ludwigsburg. Der
Inhaber der Grundschuldbriefe wird aufge-
fordert, seine Rechte spätestens bis zu dem
10.02.2020 vor dem Amtsgericht München
anzumelden und die Urkunden vorzulegen,
da ansonsten die Kraftloserklärung der
Briefe erfolgen wird.
Amtsgericht München, den
206r UR II 214/19 08.10.
Aufgebot

Frau Alexandra Gotzler, Poststr. 9, 87616
Marktoberdorf und Herr Johannes Wolf-
gang Dieter Gotzler, Poststr. 9, 87616
Marktoberdorf haben den Antrag auf Kraft-
loserklärung einer abhandengekommenen
Urkunde bei Gericht eingereicht. Es han-
delt sich um den Grundschuldbrief, Gruppe
02, Briefnummer 8629298, über die im
Grundbuch des Amtsgerichts München, Ge-
markung Neuhausen, Blatt 8356, in Abtei-
lung III Nr. 6 eingetragene Grundschuld zu
46.000,00 DM 15 % Zinsen jährlich. Einge-
tragener Berechtigter: Iduna Vereinigte Le-
bensversicherungs aG, Hamburg. Der Inha-
ber des Grundschuldbriefs wird aufgefor-
dert, seine Rechte spätestens bis zu dem
10.02.2020 vor dem Amtsgericht München
anzumelden und die Urkunde vorzulegen,
da ansonsten die Kraftloserklärung des
Briefes erfolgen wird.
Amtsgericht München, den
206r UR II 71/19 08.10.
Ausschließungsbeschluss

Das Sparbuch der Hypovereinsbank Mün-
chen, ausgestellt für das Konto 136710516,
Sparbuchberechtigter laut Eintrag: Frau
Hedwig Schweickart, Entenbachstr. 29/
Hs.4/Whg.318, 81541 München, wird für
kraftlos erklärt.
ISU Interessengemeinschaft Selbständiger, Unternehmer und freiberuflich Tätiger e.V.
Rosenheimer Landstraße 35, 85521 Ottobrunn (Geschäftsstelle)
Am Mittwoch, 6.11.2019, findet um 18 Uhr in der Geschäftsstelle die ordentliche Mitgliederversammlung 2019
statt. Satzungsgemäß werden hiermit alle Mitglieder eingeladen.
Tagesordnung



  1. Rechenschafts- und Geschäftsbericht des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018

  2. Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018

  3. Bericht über den aktuellen Stand des Vereins

  4. Bestellung eines Jahresabschluss- und Kassenprüfers für das Geschäftsjahr 2019

  5. Sonstiges
    Der Vorstand


Seniorenassistent unterstützt Sie
gegen Wohnen auf Zeit. Tätig in München - unterstütze ich Sie bei der Verwaltung
und Organisation im Privathaushalt - Begleitung nach Absprache - keine Pflege/
Hausarbeit. Worin wünschen Sie sich verlässliche Hilfe? 8 08106-

Erbenruf
In der Nachlasssache der am 26.01.2019 verstorbenen Margarethe Anna Hauck-
Heinrich, geb. 27.08.1936, von Basel, wohnhaft gewesen: Horburgstr. 54, 4057 Basel,
sucht das Erbschaftsamt Basel-Stadt die Blutsverwandten bzw. deren Nachkommen
der Mutter Maria Theresia Heinrich, geb. 30.01.1912, Geburtsort: Malsch (Landes-
kreis Karlsruhe), Heimatort: Baden.
Personen, die ihre Erbfolge von vorstehender Verwandtschaft ableiten, werden hiermit
aufgefordert, sich binnen eines Jahres bei der unterzeichneten Amtsstelle mit Ab-
stammungsnachweisen (Familien-, Erbscheine und dergleichen) zum Erbgang zu melden.
Basel, im Oktober 2019
Erbschaftsamt Basel-Stadt
Rittergasse 10
Postfach
CH-4001 Basel Fall-Nr. NL 2019 137 / T3 / MEG

Verschiedenes Bekanntmachungen


   


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