Der Stern - 17.10.2019

(Jacob Rumans) #1

„Die Welt ändert sich, wird Zeit, dass wir uns
auch ändern“, sagt Adrian Toome alias Böse-
wicht Vulture in „Spider-Man: Homecoming“.
Das trifft längst auch auf die Produktion von
Superhelden-Verfilmungen zu. Wie man es
auch dreht und wendet, wenn es um Comicver-
filmungen geht, sind die mittlerweile zum Dis-
ney-Imperium zählenden Marvel Studios das
Maß aller Dinge. Kein Wunder also, dass Sony
Pictures eine Zusammenarbeit nicht ausschlug,
als es um das Reboot des „Spiderman“-Fran-
chise ging – auch wenn diese
Kooperation kürzlich für we-
nige Wochen infrage stand.
Zur Erleichterung der Fans
einigte man sich auf einen
neuen Deal. Sony ist zwar
weiterhin der Rechtehalter,
doch der freundliche Spin-
nenmann aus der Nachbarschaft durfte 2016
in „The First Avenger: Civil War“ erstmals eine
Kinoleinwand mit Marvel-Helden wie Ironman,
Thor & Co. teilen – zur Begeisterung des Kino-
publikums. Die Kassen klingelten. Tom Holland
spielt Spider-Man mit so viel frischer Begeis-
terung, welpenhaftem Enthusiasmus und ner-
diger Schlagfertigkeit, dass er seine Vorgänger
Tobey Maguire und Andrew Garfield wie lah-
me Langweiler aussehen lässt. Endlich im Mar-
vel-Universum angekommen, ist Spidey ein
aufrichtig-übereifriger Ironman-Fanboy, der
bei der Suche nach einer erfolgreichen Kampf-
strategie gern mal auf Filmtrivia zurückgreift.


Die humorvolle, von Tony dauerhaft herunter-
gespielte, aber deutlich herzergreifende Men-
torbeziehung zwischen Peter Parker und Tony
Stark – Spider-Man und Ironman – ist auch
einer der witzigsten und stärksten Erfolgs-
faktoren von Hollands erstem Superhelden-
Solo-Abenteuer „Spider-Man: Homecoming“.

Spider-Mans Lehrjahre
Auch Superhelden müssen mal zur Schule ge-
hen: Obwohl Peter Parker viel lieber mit Tony
Stark für Recht und Ordnung
in New York sorgen würde,
muss er sich stattdessen mit
seinem Kumpel Ned auf einen
akademischen Wettbewerb
vorbereiten und ganz neben-
bei einen Weg finden, seinen
Schwarm Liz zum Schulball
einzuladen. Dumm nur, dass Peter es bald
auch mit Liz’ Vater Adrian (herrlich: Michael
Keaton) zu tun bekommt. Denn der schlachtet
als Superbösewicht „Vulture“ außerirdische
Technologie aus, die vom Chitauri-Angriff in
„Avengers“ übrigblieb, und geht auf Raubzug.
Dumm nur, dass Spider-Man mit seinem – von
Tony Stark persönlich entworfenen – neuen
Hightech-Anzug erstmal einen Haufen Blöd-
sinn macht und sich die Frage stellen muss, ob
er es auch ohne Ironman schafft, ein echter Su-
perheld zu sein.

Sonntag, RTL, 20.15 Uhr

„Wenn du nichts
ohne diesen Anzug
bist, solltest du ihn
auch nicht haben.“

Nach seiner Rückkehr ins Marvel-Kino-Universum bekommt


Peter Parker in „Spider-Man: Homecoming“ prominente


Unterstützung – beweist sich aber auch als starker Soloheld


Free Solo


Oben: Peter Parker alias Spider-Man (Tom
Holland). U.l.: Tony Stark alias Ironman (Robert
Downey Jr., l.) betreut Peter. U.r.: Schurke Vulture
(Michael Keaton). Ganz u.: der Heldenblick

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TItelfoto/Fotos: TVNOW © 2017 Colum

bia Pictures | Text: Kristin Lenk

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