Der Stern - 17.10.2019

FAST FOOD II

Ein guter Käse muss

lange reifen, und Edelpilze

helfen ihm dabei.

Sie ziehen dem Camembert

sein weißes Pelzchen

über, verleihen dem Roque-

fort Würze. Mikrobiologen

aus Massachusetts haben

nun entdeckt, dass man

wilde Blauschimmel der

Gattung Penicillium über-

raschend schnell domesti-

zieren kann: In Reinkultur

auf Käsebrocken gezüchtet,

drosselten die Wildlinge

innerhalb weniger Wochen

ihre Produktion an Giften,

blauer Farbe und

Gestank und verwandelten

sich in einen sanften

Camembert-Rasen.

FOTOS: POP-EYE; GETTY IMAGES; STOCKFO

OD; DANAPRESS; ACTION PRESS; STEPHAN RABOLD

Nährwertangaben auf

Lebensmitteln könnten

dazu führen, dass Restaurants

besseres Essen servieren.

Forscher der Uni Cambridge

analysierten die Kundeninfos

der 100 umsatzstärksten

britischen Fast-Food-Ketten.

Restaurants, die sowohl

online als auch in der

Filiale Nährwerte offenlegten,

verkauften Menüs mit

45 Prozent weniger Fett und

60 Prozent weniger Salz –

verglichen mit Ketten

ohne ambitionierte

Informationspolitik.

Vielleicht sporne mehr

Transparenz dazu an,

die eigenen Gerichte zu

optimieren,

so die Forscher.

FAST FOOD I

Rausch – aber nicht

bei ihm. Von seinem

Vermächtnis ist ein An-

dreas Gabalier noch meilenweit

entfernt. Jürgens’ Songs „Ich war noch nie-

mals in New York“, „Griechischer Wein“ oder „Mit

66 Jahren“ sind garantierte Ohrwürmer. Jetzt steigt

die Gefahr dafür erneut: Die New-York-Geschichte

kommt als Film ins Kino. Und Omas, Tanten, Jugend-

liche, alle hören sie wieder den Jürgens im Radio, im

Fernsehen, bei Youtube. Den Womanizer, der nach

dem Schlussapplaus im Bademantel zurückkam

und dessen Schlager nie ausklingen.

S

ein Trommelfell

platzte bei der Hit-

lerjugend, seine abste-

henden Ohren waren ihm ein

Graus, sein Vater lobte ihn erst spät im Le-

ben. Dafür erzählen Omas von seinen Konzerten,

schwärmen Tanten von dem lässigen Mann, feiern

Jugendliche seine Hits auf dem Oktoberfest. Auch

heute noch, fünf Jahre nach seinem Tod. Udo Jür-

gens stand fast 60 Jahre auf der Bühne, verkaufte

über 100 Millionen Tonträger und komponierte

mehr als 1000 Lieder. Schlager klingt altbacken,

nach den immer gleichen Inhalten, nach zähem

Der Mann mit dem

Bademantel:

Udo Jürgens auf der

Bühne. Der weiße

Frottee-Look

am Flügel war stets

das Finale seiner

Auftritte

Fünf Jahre nach seinem Tod – das Vermächtnis von Udo Jürgens

MERCI, CHÉRI!

Späte Freundin: Seine letzte

Lebensgefährtin Michaela

Moritz war über 35 Jahre

jünger als er. Sie schrieb mit

ihm seine Biografien

„Der Mann mit dem Fagott“

und „Spiel des Lebens“

Frühe Freuden: 1968 zierte er

den stern, eingerahmt von

zwei Frauen. „Farbbericht:

Was Sie von Udo Jürgens

noch nicht wussten“, stand

da. Bis heute tauchte er mehr

als 500-mal im stern auf

Familiäres Erbe: Jenny

und John Jürgens sind die

Kinder aus seiner ersten

Ehe. Sie ist Schauspielerin,

er DJ. Beide reden in

Interviews gern über ihren

berühmten Vater

Musikalisches Erbe: „Ich war

noch niemals in New York“

kommt jetzt als Film ins

Kino; nach dem gleichnami-

gen Musical. In den Haupt-

rollen: Moritz Bleibtreu und

Heike Makatsch (im Kreis)

Alte und neue Erinnerungen an den Schlagerstar

nie ausklingen.

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Fünf Jahre nach seinem Tod – das