Focus - 19.10.2019

(Jacob Rumans) #1
POLITIK AUSLAND

Foto: dpa

46 FOCUS 43/2019

L


eo Varadkar hat einen beson-
deren Sinn für Tradition. Denn
er ist nicht der Erste in seiner
Familie, der gegen die Briten
aufbegehrt. Der irische Premier-
minister ist der Sohn eines indi-
schen Einwanderers. Zwei seiner Onkel
schlossen sich Mahatma Gandhi an und
rebellierten gegen die britischen Kolo-
nialherrscher. Dafür mussten die Frei-
heitskämpfer ins Gefängnis, wurden aber
später für ihren Einsatz ausgezeichnet.
Einen Orden für seine Rolle im Brexit-
Poker kann Varadkar nicht erwarten. Aber
die Entschlossenheit, mit der er sein Land
gegen das in London angezettelte Aus-
stiegsdrama zu schützen versucht, dürf-
te seinen Verwandten in Mumbai alle

Endlich! Brüssel und London haben sich auf einen neuen


Plan für Großbritanniens EU-Ausstieg geeinigt. Ein wichtiger


Wegbereiter dabei war Irlands Premier Leo Varadkar. Aber:


Das Parlament in Westminster muss noch zustimmen


Brexit-Deal von Irlands Gnaden


Ehre machen. Varadkar gilt in Brüssel als
Schlüsselfigur, als der starke Mann aus
Dublin, ohne den beim Brexit-Drama bis-
her nichts lief. Und jetzt, so scheint es, war
es gerade ein Treffen mit Großbritanniens
Premier Boris Johnson in einem Hotel in
Liverpool vorige Woche, das den Weg für
eine neue Übereinkunft zwischen Lon-
don und Brüssel bereitete. „Wir haben
einen großartigen neuen Deal“, twitterte
Johnson vorigen Donnerstag, kurz vor
einem EU-Gipfel. „Er gibt uns die Kon-
trolle zurück. Nun ist das Parlament an
der Reihe.“ Das wird an diesem Samstag
tagen. Die Austrittsfrist endet am 31. Okto-
ber um Mitternacht.
Im Last-Minute-Deal wird es nicht
geben, was Varadkar unter allen Umstän-

den vemeiden wollte: Eine harte Land-
grenze und Zollkontrollen mit Nordirland.
Stattdessen soll die Zollgrenze durch die
irische See verlaufen. Dafür setzte sich
Johnson mit der Forderung durch, auf den
verhassten Backstop – also den potenzi-
ellen Verbleib ganz Großbritanniens in
der Zollunion – zu verzichten. Die Briten
verpflichten sich, Sozial-und Umweltstan-
dards der EU einzuhalten.
Dass eine Einigung zwischen Lon-
don und Dublin entscheidend für einen
neuen Brexit-Deal sein würde, machte
EU-Ratspräsident Donald Tusk schon
2017 klar: „Wenn das Vereinigte König-
reich ein Angebot macht, das für Irland
nicht akzeptabel ist, dann ist es auch für
die EU nicht akzeptabel.“ Die EU stehe
voll und ganz hinter Dublin, betonte der
Pole immer wieder. Seit Monaten suchten
deshalb viele wichtige EU-Politiker das
Gespräch mit Varadkar, Angela Merkel
ebenso wie Emmanuel Macron. Der Ire
gilt inzwischen sogar als ein Wortführer
in der Europäischen Volkspartei.
Die Republik Irland gehört zur EU, der
Nachbar Nordirland zum Vereinigten
Königreich. Dort tobte jahrzehntelang ein
blutiger Konflikt. Erst das Karfreitagsab-
kommen schuf einen fragilen Frieden. Ein
Ziel des Vertrags: Niemals soll eine harte
Grenze die Landesteile trennen, Waren
und Personen sollen frei verkehren kön-
nen. Briten und EU mussten daher ein
Abkommen finden, das es Großbritannien
inklusive Nordirland erlaubt, den EU-Bin-
nenmarkt und die Zollunion zu verlassen,
ohne dass dadurch an der irischen Grenze
allzu viel zu spüren sein wird.
Ganz sicher, dass dies gelingt, kann
Varadkar auch nach der Einigung in Brüs-
sel nicht sein: Die nordirische Democra-
tic Unionist Party (DUP), die mit zehn
Abgeordnten im Londoner Parlament ver-
treten ist, lehnte bis Donnerstag mittag
den Deal noch ab. Vorsorglich versprach
der irische Premier deshalb Unterneh-
men, die von einem No-Deal betroffen
sein könnten, finanzielle Unterstützung.
Für kein anderes Volk hätte ein unge-
regelter Brexit so dramatische Folgen
für Frieden und Wohlstand wie für die
4,8 Millionen Menschen auf der irischen
Insel. Die kulturellen, historischen und
wirtschaftlichen Beziehungen mit dem
Königreich sind eng: Das Handelsvo-
lumen zwischen Dublin und London
beläuft sich auf eine Milliarde Euro –

Die Dealmaker In einem Luxushotel
bei Liverpool sollen Boris Johnson (r.) und
Leo Varadkar sich geeinigt haben

Den Lebensrhythmus


der Kunden kennen


Online-Bestellungen sind auf Rekordniveau. Nun braucht der E-Commerce zuverlässige Zustell-
bedingungen, um die Käufer nicht zu verärgern. Die leben aber nicht nur zeitbewusst, sondern auch
nachhaltig. Jetzt revolutionieren Innovationen bei Retouren oder Klimaschutz den Einkauf im Netz.

F


ünf Tage bis zum Abenteuerurlaub in der kanadischen
Wildnis und noch immer hatte Janine Weber kein
ultraleichtes Zelt. Erst als sie durch die Webseite eines
kleinen Spezialanbieters sur e, fand sie ihr erho es Produkt.
Bereits zwei Tage später war es da. Als berufstätiger Mensch
half ihr die Wunschzustellung der DHL an die bevorzugte
Packstation. Das geht natürlich auch an den gewünschten
Ort auf dem Grundstück. Oder an den Lieblingsnachbarn.
Hauptsache einfach.

Zustellung ganz einfach, ganz zuverlässig
In Zukun könnte das Paket sogar bei einer Lidl-Filiale
ankommen. Dort richtet DHL bundesweit 500 neue Pack-
stationen ein. Neben dem Einkauf kann also gleich die
Bestellung aus dem Netz mit nach Hause genommen werden.
„Weil ihre Zeit kostbar ist, wollen die Menschen unnötige
Wege vermeiden“, sagt Dr. Ole Nordho , Chief Marketing
O cer Post & Paket Deutschland der Deutsche Post DHL
Group. „Für uns ist es wichtig, dass wir ihnen durch guten
Service den Alltag erleichtern.“

Und wenn Janine Weber ihr Zelt doch zurückschicken muss?
Dann kann sie das mit der neuen Mobilen Retoure von DHL
ganz bequem tun. Einfach mit Hilfe des per E-Mail zugesandten
QR-Codes den Retourenschein in der Filiale, Packstation oder
beim Zusteller an der Haustür drucken lassen.

Den Klimaschutz im Blick
Die Verbraucher kaufen aber nicht nur bewusster, sie leben
auch entsprechend. Nachhaltigkeit ist heute gesellscha licher
Megatrend. Die Menschen achten darauf, ihren ökologischen
Fußabdruck zu verbessern – wozu jede punktgenaue und
klimaneutrale Lieferung eines Online-Einkaufs beiträgt.

Für DHL ist nachhaltiges Zustellen daher besonders wichtig:
Aktuell sind 10.000 batteriebetriebene StreetScooter
umweltschonend unterwegs, 5.000 weitere sollen folgen.
Und der klima neutrale Versand mit GoGreen gleicht smart
die transportbedingten Emissionen aus. Damit gibt jeder
Online-Händler ein klares Statement für den Umweltschutz ab.

der Kunden wählen
Händler mit einem
einfachen Retouren-
verfahren aus*

81%


60 %


der Deutschen legen
beim Einkaufen Wert auf
ökologische und soziale
Nachhaltigkeitsaspekte**

* „Bericht über den Zustand der eCommerce-Lieferung“, Metapack; ** „Weg mit unnötigem Verpackungsmüll: Jeder zweite Deutsche achtet auf Nachhaltigkeit beim
Online-Shopping“, YouGov Deutschland im Au rag von Trusted Shops

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