Focus - 19.10.2019

(Jacob Rumans) #1

WIRTSCHAFTTITEL


Foto: Wolf Heider-Sawall/laif

62 FOCUS 43/2019


glauben darf, Analyst von J.P. Morgan
und dort seit Langem zuständig für Sie-
mens, dann werden die von Joe Kaeser
konzipierten Aufteilungen irgendwann
auch umgesetzt. „Ich glaube, wenn man
jetzt diesen Weg einschlägt, ist die wirk-
liche Zerteilung am Schluss das logische
Resultat.“


China will deutsche Spitzentechnologie


Gut vorstellbar wäre dann auch die Betei-
ligung chinesischer Staatsfonds an den
Einzelteilen des Münchner Konzerns;
schließlich ist Siemens in ganz China groß-
flächig vertreten. Obwohl die chinesischen
Investments in Deutschland bislang zah-
lenmäßig weit hinter anderen Nationen
zurückliegen, werden sie mit größter poli-
tischer Aufmerksamkeit und wachsender
Skepsis verfolgt. Nach Recherchen des
Ifo-Instituts greifen Chinesen gerne bei
größeren und verschuldeten deutschen
Firmen zu, weil diese zu günstigen Prei-
sen zu haben sind und kein Bietergefecht
zu bestehen ist. Allerdings hatte China
2016 im Fall des Roboterherstellers Kuka
stolze 4,6 Milliarden Euro gezahlt, eine
Rekordsumme, die weit über dem dama-
ligen Börsenwert lag. Der Grund: Kuka
gilt als Technologieführer in der Robotik
und verfügt über Kundenbeziehungen in
die gesamte deutsche Industrie. Nach der


Übernahme wollten die Chinesen gegen
den Willen des damaligen Kuka-Chefs Till
Reuter ihren Einfluss auf die Hightech-
Firma ausdehnen – schließlich musste
Reuter Ende 2018 gehen.
Kuka ist nur eines von etlichen Beispie-
len. Auch der Kunststoffmaschinenher-
steller Krauss Maffei, nicht zu verwech-
seln mit dem Rüstungskonzern, ist nach
der Übernahme durch ChemChina nun
in China an die Börse gebracht worden.
Ähnliche Beispiele gibt es viele. Die Chi-
nesen übernahmen den Offshore-Wind-
park „Meerwind“, den Energiedienstleis-
ter Ista International in Essen oder den
Abfallkonzern EEW in Helmstedt. Dabei
geht es immer um deutsche Spitzentech-
nik: Mehr als die Hälfte der chinesischen
Investitionen betreffen Industrieausrüster
und Maschinenbauer.
Gegenwehr ist praktisch ausgeschlos-
sen. Zwar hat die Bundesregierung die
Außenwirtschaftsordnung mehrfach
verschärft und zwei Transaktionen chi-
nesischer Investoren untersagt, weil sie
mit mehr als zehn Prozent in kritische
Infrastrukturen wie etwa Energienetze
einsteigen wollten. Aber jenseits solcher
klaren Fälle ist der zuständige Bundes-
wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU)
praktisch machtlos, seit einflussreiche
Mittelständler und große Wirtschaftsver-
bände wie der BDI seine Industriestrate-
gie 2030 abgelehnt haben.
Altmaier will mehr Industriepolitik,
mehr europäische Champions, mehr
Kontrolle bei ausländischen Beteiligun-
gen. Aber die Wirtschaft will sich nicht
reinreden lassen. „Der Staat sollte ein
Auge auf ausländische Investoren haben,
die sicherheitsrelevante Unternehmen
kaufen wollen“, sagt BDI-Chef Kempf.
„Dafür reichen die vorhandenen recht-
lichen Möglichkeiten aus. Eine industrie-
politisch motivierte Steuerung der Aus-
landsinvestitionen wäre falsch.“
Doch Altmaier gibt nicht auf. Er treibt
den Bau einer großen deutschen Batterie-
fabrik voran, will Deutschland bei Was-
serstofftechnologien zur Nummer eins
fördern und die digitale Abhängigkeit
von den USA verringern. Das Prestige-
projekt Gaia-X wird Ende Oktober
auf dem Digitalgipfel vorgestellt – als
Alternative zu Amazon und Google,
die mit ihren Cloud-Angeboten bislang
den Markt dominieren. Offenbar ist auch
dem Bundeswirtschaftsminister beim fort-
schreitenden Ausverkauf der Deutschland
AG schon etwas mulmig geworden. n

Übernahme Der Chef der Batteriefirma Sonnen, Christoph
Ostermann (rechts), verkaufte an Ölmulti Shell. Sein Kollege
Philipp Schroeder hat die Firma inzwischen verlassen


SONNEN GMBH

Fazit: Das bayerische Start-up aus Wild-
poldsried stellt Batterien her und verzeich-
net ein rasantes Wachstum, ohne allerdings
nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften.
Mit der Übernahme durch Ölmulti Shell, der
zunehmend in Greentech investiert,
bekommen die Gründer Kapital für ihren
Expansionskurs.

Ausländische Investoren
in Prozent

Mitarbeiter:

500

Umsatz:

65 Mio. €

Gewinn:

keine Angaben

Gründung:

2010

100


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