Die Welt Kompakt - 18.10.2019

(Barré) #1

DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT FREITAG,18.OKTOBER2019 LIFESTYLE 25


der Hibiskus auch im Winter
warm, am besten über 18 Grad.
Ähnlich sieht es bei empfindli-
chen Kräuterarten wie Zitronen-
verbene oder Basilikum aus, sie
mögen Temperaturen von 10 bis
etwa 15 Grad.


UND WELCHE PFLANZEN
MÖGEN ES EHER DUNKEL
IM WINTER?


„Pflanzen wie Oleander oder Pe-
largonien mögen es, in den Kel-
ler oder die Garage gestellt zu
werden, dort ist eine Tempera-
tur zwischen 5 und 10 Grad ge-
währleistet“, sagt die Expertin.
Es gilt: Je kühler, desto dunkler
darf das Winterquartier sein.
Insbesondere stark zurückge-
schnittene oder laubwerfende
Pflanzen wie Trompetenbäum-
chen, aber auch Zitronensträu-
cher, Malven, Begonien oder
Fuchsien kann man getrost im
dunklen, kühlen Keller aufbe-
wahren.


SOLLTE MAN PFLANZEN
IM WINTER GIESSEN UND
DÜNGEN?


Ob im dunklen Keller, im helle-
ren Hausflur oder auf dem Bal-


kon, auch im Winter muss man
darauf achten, dass die Pflanzen
nicht komplett austrocknen. Al-
le ein bis zwei Wochen brauchen
sie also Wasser – nicht zu viel,
da sonst Staunässe entsteht.
„Gießen Sie Ihre Pflanzen nicht
bei einer Temperatur unter fünf
Grad“, rät Charmetant. Ansons-
ten könnten die Wurzelballen
durch das Wasser einfrieren.
Besser tagsüber, wenn es am
wärmsten ist, wässern – das gilt
besonders für Pflanzen, die auf
dem Balkon überwintern. Je
wärmer es wird, desto häufiger
sollte gegossen werden, aber
sparsam. Auf Dünger kann im
Winter verzichtet werden; da
die Pflanzen ihr Wachstum in
dieser Zeit einstellen, brauchen
sie auch keine zusätzlichen
Nährstoffe.

WIE SCHÜTZT MAN PFLANZEN
IN DER WINTERRUHE GEGEN
SCHÄDLINGE UND PILZBEFALL?

„Kranke Blätter sollten Sie ab-
schneiden. Sind die Blätter aller-
dings nur ein wenig gebräunt, so
können Sie diese dran lassen, da
die Pflanze daraus immer noch
Energie zieht“, erklärt die Pflan-
zenexpertin. Auch abgestorbene

Triebe und herabgefallene Blät-
ter sollten beseitigt werden, um
Pilzkrankheiten vorzubeugen.
„Schauen Sie regelmäßig nach,
dass es Ihren Pflanzen gut geht
und sie keine Schädlinge ha-
ben“, sagt Charmetant.
Außerdem empfiehlt es sich,
Pflanzen, die in sehr trockener
Luft stehen, regelmäßig mit
Wasser zu besprühen oder Was-
serschälchen aufzustellen, so-
dass sich beispielsweise keine
Milben ausbreiten können. Die
Erde in den Blumentöpfen sollte
außerdem vor dem nächsten
Gießen schon komplett trocken
sein, ist sie zu feucht, kann sich
Schimmel bilden. Auch sollten
die Pflanzen nicht zu eng ge-
stellt und die Umgebung regel-
mäßig gelüftet werden.

WAS MUSS MAN NOCH
VOR DER ÜBERWINTERUNG
BEACHTEN?

WWWenn es langsam kälter wird,enn es langsam kälter wird,
sollte man anfangen, seine Bal-
konpflanzen weniger zu gießen.
Die Tage werden kürzer, auch die
Intensität des Sonnenlichts
nimmt ab, somit verdunstet das
WWWasser aus den Pflanzen langsa-asser aus den Pflanzen langsa-
mer. „Die ersten Vorbereitungen
werden schon im Herbst getrof-
fffen: an einem relativ trockenenen: an einem relativ trockenen
und warmen Tag die Pflanzen zu-
rückschneiden. Durch trockenes
WWWetter können die entstandenenetter können die entstandenen
VVVerletzungen der Pflanze bessererletzungen der Pflanze besser
verheilen, und das Krankheitsri-
siko wird so verringert“, sagt
Pflanzenexpertin Charmetant.
Das betrifft die meisten Kübel-
pflanzen, insbesondere die laub-
werfenden, aber auch Geranien
und Fuchsien sollten bereits vor
der Überwinterung zurückge-
schnitten werden, gut ein Drit-
tel. Das gilt mit Ausnahme etwa
des Lavendels, Jasmins oder Ole-
anders und anderer Pflanzen, die
ihre Triebe bereits im Herbst für
das nächste Jahr bilden.

UND AB WANN DARF MAN
SEINE BALKONPFLANZEN
WIEDER AUSPACKEN?

„Halten Sie die Dauer der Über-
winterung kurz. Am Ende des
Winters sollten sich Ihre Pflan-
zen wieder an das Sonnenlicht
gewöhnen“, sagt Charmetant.
Sobald die Pflanzen im Winter-
quartier anfangen zu sprießen,
müssen sie wieder mehr gegos-
sen werden. Unempfindliche
Pflanzen wie den Oleanderoder
Lorbeer kann man ab April ins
Freie stellen – frühestens jedoch,
wenn die Nächte frostfrei sind.
Empfindliche Gewächse wie
Geranien, Fuchsien, Hibiskus,
Zitruspflanzen und Bougainvil-
lea erst nach den Eisheiligen im
Mai ausquartieren. Pflanzen wie
Oleander, Hibiskus, Engels-
trompete oder Zitronenbäum-
chen sollten zudem einige Tage
schattiger stehen, um sich lang-
sam an die intensive Sonne zu
gewöhnen und einen Schutz zu
entwickeln. Ansonsten besteht
die Gefahr, dass die Blätter einen
Sonnenbrand bekommen: Sie
werden erst hell und dann braun.

GETTY IMAGES/ IMAGEBROKER RF

/ MEINRAD RIEDO

N


ele Sehrt ist Diplom-Psy-
chologin, Sexual-, Paar-
und Traumatherapeutin.
Ihrer Erfahrung nach gibt es The-
men, die in sehr vielen Beziehungen
zum Problem werden können. Hier
schildert sie eines davon – und bietet
eine Lösung an.
WWWenn Paare zu mir in die Praxisenn Paare zu mir in die Praxis
kommen, dann meistens, weil bei-
de unterschiedliche Meinungen
davon haben, wie man mit Dingen
umzugehen hat. Lassen wir mal
die Themen Affären, allgemeines
Suchtverhalten, beziehungsinter-
ne Sexualität und Co. außen vor
und konzentrieren uns auf den
Bereich der allgemeinen Bezie-
hungszufriedenheit im Alltag – al-
so jener Beziehungsbasis, die da-
rauf ausgelegt ist, dass wir gut mit
Problemen umgehen können.

VON NELE SEHRT

In diesem Bereich gibt es im-
mer wieder aufkommende The-
men, die mit einem großen Ver-
änderungswunsch einhergehen –
meist sogar bei beiden Partnern.
Leider nur möchten beide, dass
sich der jeweils andereändert.
Dann kann es passieren, dass
ich das Paar frage, ob sie die sie-
ben Typen des Abwaschs kennen,
denn mir sei kaum einer bekannt,
der nicht abwaschen würde. Jeder
habe nur einen für sich richtigen
Zeitpunkt.

Typ 1: Während des Kochens
Da gibt es den, der bereits wäh-
rend des Kochens abwäscht. Er
ist meist gut organisiert, seine
Handlungen sind automatisiert
und ihm macht es Freude, das
Thema Küche zu beenden, bevor
es zum Genuss des Essens
kommt. Womöglich hat dieser
Typ die Fähigkeit, sich von Din-
gen, die den Kochvorgang stören
könnten, abzugrenzen.

Typ 2: Nach dem Kochen,
vor dem Essen
Im letzten Drittel des Kochvor-
gangs wird es etwas hektisch, ins-
besondere wenn Dinge ungeplant
die Aufmerksamkeit verlangen.
Auch dieser Typ mag das Gefühl,
in Ruhe das Essen genießen zu
können – mit der Gewissheit,
dass es anschließend in einem
entspannten Abend endet, da
nichts Großes noch erledigt wer-
den muss.

Typ 3: Unmittelbar
nach dem Essen
Dann gibt es diejenigen, dienach
der Mahlzeit aufspringen (auch,
wenn noch nicht alle mit dem Es-
sen fertig sind) und sich an den
Abwasch machen. Es kann sehr
zu einer innerlichen Entspan-
nungführen, ein wenig Ruhe für
sich zu haben, das Essen nachwir-
ken zu lassen und nicht Teil des
Trubels im Nebenzimmer zu sein.

Typ 4: „Wo bleibt der Wein?“
Sich mit gefülltem Bauch noch
ein Glas Wein gönnen, in den
Stuhl gleiten und dann entspannt
den Gesprächen folgen – das
kann sehr erfüllend sein. Die Tel-
ler bleiben auf dem Tisch, so dass
jeder nochmal die Möglichkeit
hat, Essen nachzulegen. Und
dann die absolute Freiheit zu spü-
ren, sich bei Bedarf doch noch ei-
ne Kartoffel nehmen zu können.

Typ 5: Vor dem Schlafengehen
Sind alle Gäste aus dem Haus und
man macht sich auf in Richtung
Bett, dann kann es diesen Typen
erfüllen, alles vorher noch aufzu-
räumen. Nicht nur, weil derjenige
vielleicht gut einschlafen kann,
wenn er das leise Geräusch der
Spülmaschine hört, vielleicht hat
er auch keine Lust, sich am
nächsten Morgen an die Töpfe zu
machen.

Typ 6: Morgens
nach dem Aufstehen
Ganz im Gegenteil zu diesem
Typ, der die morgendliche Ruhe
genießt und mit meditativen
Handgriffen die Töpfe einweicht,
sich einen Kaffee macht und –
nachdem er über das Leben philo-
sophierend aus dem Fenster ge-
schaut hat – in aller Ruhe die
Spülmaschine einräumt. Nichts
ist befriedigender, als bereits am
frühen Morgen etwas Produkti-
vesgeschafft zu haben.

Typ 7: Hallo Schimmel
Es gibt aber auch denjenigen,
dem andere Dinge wichtiger sind.
Der sich mit Sachen beschäftigt,
die für ihn mehr Priorität als der
Abwasch haben. Ein detailver-
narrter Beobachter , der weiß,
dass man nicht stirbt, wenn nicht
alles blitzsauber ist.

MEIN FAZIT

Es geht nicht darum, ob jemand
richtig oder falsch ist. Oder gar, ob
der Partner sich absichtlich so ver-
hält, obwohl man es ihm tausend-
mal gesagt hat. Obwohl er weiß,
dass es einen stört. Es geht darum,
dass eine Beziehung aus mindes-
tens zwei Menschen besteht, die
unterschiedliche, aber für sich je-
weils richtige Vorgehensweisen
haben und die gleichermaßen
glücklich sein möchten.
Die Frage ist also: Wann darf ei-
ner von beiden glücklich sein?
Denn seien wir mal ehrlich, wer
nicht glücklich ist, geht irgend-
wann. Und wer weiß, vielleicht
macht es einem der Partner ja so-
gar Spaß, wenn er dabei helfen
kann, dass der andere glücklich ist.
WWWeil er weiß, dass er selbst aucheil er weiß, dass er selbst auch
immer wieder glücklich sein darf
und es ihm von seinem Partner so-
gar aktiv ermöglicht wird. Weil die-
ser ihn kennt und ihm damit zeigt:
Ich sehe dich. Und ich liebe dich.

Denken Sie mal in Ruhe


über den Abwasch nach


Unzufrieden in der Beziehung? Warum man
nicht versuchen sollte, den Partner zu ändern
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