Süddeutsche Zeitung - 17.10.2019

(Tina Meador) #1
Landshut–Ein Café in Hamburg-Billstedt
war wohl der zentrale Treffpunkt. Dort
tauchte der Mann mit dem Geld auf. Dort
wurde der 34 Jahre alte Angeklagte erst-
mals angesprochen. Und dort wartete er
auf neue Aufträge. Erfolgreich war er nicht
immer: „Offenbar haben sie mir nicht ver-
traut.“ Er gehörte ja auch nicht zur Familie,
war noch nicht mal aus der Nachbarschaft
in Albanien, wo die Bosse einen der größ-
ten Kokainschmuggel in der Geschichte
der Bundesrepublik ausgetüftelt hatten,
mit einem ganz neuen Modus Operandi.
Der Angeklagte, ein Gelegenheitsarbei-
ter, hatte sich freiwillig gestellt. Er war zu-
nächst der Einzige, der auspackte, nach-
dem die Sache aufgeflogen war. Wenn es
stimmt, was er den Fahndern vom bayeri-
schen Landeskriminalamt vor gut einem
Jahr erzählte, dann war er ein kleines
Licht, ein Handlanger eben. Einer, der
Schmiere stehen durfte, während andere
Hunderte Kilo Rauschgift aus Bananen-
Reifehallen herausschleppten. Jedenfalls
keiner, der etwas gewusst haben will:
nichts vom großen Plan, nichts von den
Hintermännern, noch nicht einmal, wer
seine Komplizen am Tatort waren. Dafür
war sein Salär beachtlich: 10 000 Euro hat
er im Erfolgsfall für jeden seiner Einsätze
bekommen, ebenso die anderen Mitglie-
der der Einbruchstruppe.
Am Mittwoch ist in Landshut nach ei-
nem halben Jahr ein Prozess zu Ende ge-

gangen, in dem es um diesen spektakulä-
ren Kokainschmuggel ging. Mindestens
zwei Tonnen Rauschgift soll eine Bande
der sogenannten „Westbalkan-Mafia“ via
Ecuador und Hamburg nach Deutschland
gebracht haben, in Bananenkisten. Die
noch grünen Südfrüchte lagern in etlichen,
über die ganze Bundesrepublik verstreut
liegenden Reifehallen, bevor sie ihre appe-
titlich gelbe Farbe bekommen und in den
Verkauf gehen. In die Reifehallen brachen
die fast ausschließlich albanischen Täter
ein und holten die Drogenpakete heraus,
die Komplizen dann in die Niederlande
transportierten.

Der Plan war aufgeflogen, weil Helfer
der Bande im oberbayerischen Eitting in
die falsche Halle eingebrochen waren. Auf
Google Maps waren zwei benachbarte Ge-
bäude vertauscht und falsch beschriftet ge-
wesen. Das Kokain blieb in den Obstkisten,
die gelangten in den Einzelhandel, wo es
im September 2017 von überraschten
Rewe-Mitarbeitern ausgepackt wurde. Die
Ermittler erinnerten sich an weitere, bis da-
hin mysteriöse Einbrüche in Reifehallen
und machten sich auf die Suche nach den
Tätern. Telefonüberwachung, scheinbar

zufällige Straßenkontrollen, Observatio-
nen: Das Treiben der Albaner fand am En-
de unter den Augen und Ohren von zuletzt
rund 500 Ermittlern statt. Im März vergan-
genen Jahres schnappte die Falle dann zu.
Rotterdam war einer der Zielorte für das
Kokain. Dort saßen wohl auch die Auftrag-
geber und deren Mittelsmänner, die „mitt-
lere Hierarchieebene“, wie Ermittler ver-
muten. Das Bundeskriminalamt (BKA)
sieht in seinem jüngsten Lagebericht die
Niederlande als wichtigen Stützpunkt für
international operierende Drogenhändler-
Gruppierungen. Kein Zweig der organisier-
ten Kriminalität hat sich in Deutschland
derart spezialisiert wie die albanisch domi-
nierten Banden. Sie erzielen laut BKA
mehr als 96 Prozent ihres Umsatzes mit
Drogenhandel oder -schmuggel. Sie ste-
hen in diesem Metier zahlenmäßig hinter
deutschen und türkischen Mafiabanden
an dritter Stelle, weit vor der libanesischen
oder italienischen Konkurrenz.
Bereits im Dezember wurden vier Betei-
ligte in Hamburg in erster Instanz verur-
teilt. Ein Prozess gegen drei mutmaßliche
Mittäter läuft derzeit in München. Das
Landshuter Verfahren gegen fünf weitere
Angeklagte kam nur schleppend voran. Im-
merhin ein Dutzend Einbrüche an sieben
unterschiedlichen Orten war Gegenstand
der Anklage. Aber nur wenige Beteiligte –
die Transporteure am Ende der Lieferkette


  • wurden auf frischer Tat ertappt. In Lands-


hut sind jetzt nach einer Verständigung
zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und
Verteidigung fünf am Ende geständige
Männer zu Haftstrafen zwischen vier Jah-
ren und zwei Monaten und acht Jahren
und vier Monaten verurteilt worden – we-
gen Beihilfe.

Jörg Beyser ist Leiter der bayerischen
Rauschgiftbekämpfung. Er und seine Er-
mittler haben inzwischen eine Vorstellung,
wie die Bande aufgebaut war. „Blut und Fa-
milie“ waren demnach das Organisations-
prinzip. Je näher jemand den Bossen in Al-
banien stand, desto höher sein Rang in der
Hierarchie. „Cousins“ sind unter den Tat-
verdächtigen, man ist um Ecken verschwä-
gert oder wohnte im albanischen Durres in
derselben Straße. Es soll einen Organisa-
tor, einen Geldüberbringer und einen Chef-
einbrecher gegeben haben, der die Teams
anleitete. Am unteren Ende der Pyramide
dann die angeworbenen Kräfte, die Einbre-
cher, die Fahrer, die Handlanger, die
Schmiere stehen mussten, Strohmänner,
die Autos besorgten oder Hotelzimmer an-
mieteten.
15 mutmaßliche Mitglieder und Helfer
der Gruppe hatte die Staatsanwaltschaft

Landshut bereits im Dezember vergange-
nen Jahres namentlich identifiziert.
Beyser ist überzeugt, dass die familiären
Verbindungen des Clans bis nach Ecuador
reichen. Dort, im Karibikhafen von Puerto
Bolivar, wurden Bananen gegen Kokain ge-
tauscht. Oft trieben massenhaft Früchte
im Wasser des Hafenbeckens. Das Rausch-
gift, das an ihrer Stelle in den Paletten ver-
staut wurde, hatten wohl die Kartelle aus
Bolivien und Kolumbien geliefert. Auch
am Ende der Schiffsreise im Hamburger
Hafen muss es Mitwisser gegeben haben.
Im Lagebericht des BKA ist die Rede von ei-
ner „konsequenten Akquirierung von
Mittätern“ insbesondere aus der Logistik-
branche. Die Bande wusste jedenfalls
genau, welche mit Koks gespickten Bana-
nenchargen wann in welche Reifehalle
geliefert wurden.
Den oder die Informanten haben die
Fahnder nicht ermitteln können, ebenso
wenig die Bosse in Albanien. Das sei Sache
der dortigen Behörden. Doch was Bayerns
Chefermittler Beyser zuversichtlich
stimmt: „Der in unserem Fall an den Tag
gelegte Modus Operandi ist bislang immer
noch tot“, sagt er. Im März und April wur-
den zwar zahlreiche Kokainpakete im
Rhein-Main-Gebiet und in Mecklenburg-
Vorpommern entdeckt. Wieder in Bana-
nenkisten in Supermärkten, aber wohl aus
einer anderen Lieferkette, von einer ande-
ren Bande. martin bernstein

von ralf wiegand

V


iele Menschen leben nicht hier. Ge-
nau genommen wohnen in den eher
dicht besiedelten Niederlanden nir-
gendwo weniger Menschen als in der Pro-
vinz Drenthe. Zur Ortschaft Ruinerwold ge-
hört ein Haus, versteckt gelegen wie Dorn-
röschens Schloss, von einer Hecke umwu-
chert, von Zäunen beschützt, erreichbar
nur über eine schlichte Brücke. Der nächs-
te Nachbar wohnt hundert Meter entfernt.
Über dieses Haus twitterte die Polizei am
Dienstagmorgen: Es habe sich jemand ge-
meldet, der sich Sorgen um die Lebensbe-
dingungen von Menschen in einem Haus
am Buitenhuizerweg in Ruinerwold ma-
che. Sie würden dort in einem geschlosse-
nen Raum leben. „Wir gingen dorthin.“
Und so kam es, dass in Ruinerwold, das
sich für deutsche Ohren anhört wie der Ti-
tel eines Fantasyspiels, nichts mehr ist, wie
es vorher war. Denn in dem besagten Haus
am Buitenhuizerweg, einem Gehöft inmit-
ten unbestellter Felder, fanden die Beam-
ten sechs weitere Menschen, die neben
dem Hinweisgeber dort – und schon ab
hier spielt alles Weitere im Konjunktiv – ab-
geschieden und ohne Kontakt zum Rest
der Welt gehaust haben sollen, womöglich
seit neun Jahren. Es soll sich um einen
Mann und seine Kinder handeln.
Was genau in dem Anwesen geschehen
ist, darüber gibt es bisher nur Spekulatio-
nen. Die Familie habe das Ende der Welt er-
wartet, sagen die einen, das Ende der Zeit,
sagen die anderen. Tageslicht hätten sie

als „böse“ empfunden. Die Kinder, angeb-
lich zwischen 18 und 25 Jahre alt, sollen bei
der Ankunft der Polizei überrascht gewe-
sen sein, dass es noch andere Menschen
auf der Welt gibt als sie. Das alles stammt
aber nicht aus sicheren Quellen.
Die Fakten, auf die sich die Polizeibehör-
de der Provinz Drenthe bisher festlegen
lässt, lesen sich weitaus nüchterner: Nach-
dem sich der junge Mann ihnen gegenüber
besorgt über die Lebensbedingungen sei-
ner Familie gezeigt habe, seien die Beam-
ten zu der genannten Adresse gefahren
und hätten dort in einem kleinen Raum
des nicht unterkellerten Hauses sechs wei-
tere Personen gefunden. Unklar sei, ob sie
freiwillig dort waren. Möglicherweise leb-
ten sie schon seit 2010 in dem Zimmer, ge-
meldet seien sie nicht gewesen.
Offenbar ist der älteste Sohn, er soll 25
Jahre alt sein, in den vergangenen beiden
zwei Wochen zweimal in der Dorfkneipe
De Kastelein aufgetaucht, bärtig, langhaa-
rig, verwirrt, berichten mehrere Medien.
Beim ersten Mal habe er hastig ein paar
Bier getrunken. „Er schien von der Kneipe
beeindruckt zu sein“, erzählte der Wirt
Chris Westerbeek niederländischen Zeitun-
gen, „wahrscheinlich hatte er so etwas
noch nie gesehen.“ Der Fremde sei scheu
und ungepflegt gewesen, was aber im vol-
len Lokal nicht so aufgefallen sei. „Beim
zweiten Mal bat er um Hilfe“, wird Wester-
beek zitiert, „er wollte, dass die Situation
im Keller zu Ende ging, aber er wollte nicht
viel darüber sagen. Ich bin kein Psycholo-
ge, also habe ich die Polizei gerufen.“ Für

ihn sei der junge Mann, er nannte ihn Jan,
ein Held.
Laut Polizei haben die aufgefundenen
Menschen auf dem Hof angegeben, eine Fa-
milie zu sein – Vater, sechs Kinder – und al-
lesamt volljährig. „Dies wird weiter unter-
sucht“, teilte die Polizei mit. Sie seien zu ei-
nem Arzt gebracht worden, „wir kümmern
uns natürlich und achten auf die Familie“,
schrieb die Polizei. Mieter des Anwesens
sei aber ein 58-jähriger Mann, dessen Rol-

le noch überprüft werden müsse. Seine Be-
ziehung zu der Familie sei noch unklar, der
Mann habe bisher nicht mit den Behörden
kooperiert. Der Polizei zufolge ist er festge-
nommen worden. Gegen ihn wird wegen
Freiheitsberaubung ermittelt, gab die zu-
ständige Staatsanwaltschaft am Mittwoch-
nachmittag bekannt. Inzwischen hat das
österreichische Außenministerium bestä-
tigt, dass es sich bei dem Mann um einen
Österreicher handelt, der 2010 von Wien in

die Niederlande gezogen sein soll. Anwoh-
ner erzählten niederländischen Medien,
„Josef, der Österreicher“ sei kein sehr net-
ter Mensch. Er habe auf Fremde gereizt re-
agiert und die Gegend mit einem Fernglas
observiert; er sei oft auf dem Hof gewesen.
Dass dort noch andere Menschen lebten,
versteckt, will niemand gewusst haben.
„Alle Szenarien sind denkbar“, sagt die
Polizei. Auch der Bürgermeister der Ge-
meinde, Roger de Groot, hat mehr Fragen
als Antworten. Ihm zufolge war die Mutter
der Kinder schon gestorben, bevor die Fa-
milie auf den Hof zog. Manche der Kinder
seien standesamtlich registriert, andere
nicht, sagte de Groot. Ob ihr Fehlen in der
Schule nicht aufgefallen ist, warum keine
Behörde sich um ihren Verbleib kümmerte


  • das alles müsse untersucht werden. Aber
    offenbar sei es möglich, dass eine Familie
    „komplett unter dem Radar gelebt habe“,
    sagte der Bürgermeister.
    Warum der älteste Sohn offenbar mehr-
    mals den Hof verlassen konnte, wer den Va-
    ter versorgt hat, der angeblich schwer
    krank war (die einen berichten von einem
    Herzinfarkt, andere von einem Schlagan-
    fall), ob der Gemüsegarten, eine Ziege und
    ein paar Gänse zur Selbstversorgung ge-
    reicht haben, warum immer von einem Kel-
    ler geredet wurde, obwohl es gar keinen
    Keller gibt? Es sei ein großes Untersu-
    chungsteam gegründet worden, das unter
    der Leitung der Staatsanwaltschaft mögli-
    che Straftaten untersuche, sagt die Polizei
    in Drenthe: „Wir verstehen, dass jeder
    noch viele Fragen hat. Die haben wir auch.“


Die Männer aus der Reifehalle


Zwei Tonnen Kokain brachten Schmuggler in Bananenkisten nach Deutschland. Fünf Männer müssen ins Gefängnis, doch es sind nur die Handlanger der Bande


Der große Häuptling reitet auf einem
Schimmel auf den heiligen Berg. Es könnte
die Schlüsselszene eines Indianerfilms
sein. Und tatsächlich: Wenigstens eine Ge-
meinsamkeit haben die Ureinwohner Ame-
rikas und die Kims, Nordkoreas Herrscher-
familie. Jeder starke Mann hat sein Totem-
tier. Entsprechend euphorisch dichtet die
nordkoreanische Staatspresse über das
neueste offizielle Foto von Kim Jong-un:
„Sein Marsch auf dem Pferderücken auf
dem Paektu-Berg ist ein großes Ereignis
von gewichtiger Bedeutung in der Ge-
schichte der koreanischen Revolution.“
Der Paektusan ist der höchste Berg Ko-
reas. Ein mythischer Vulkan an der Grenze
zu China. 2750 Meter hoch. Bereits im Okto-
ber liegt hier der erste Schnee. Im eisigen
koreanischen Winter türmt er sich oft me-
terhoch. Dennoch soll Kim Jong-il, der Va-
ter des Reiters, mitten im Februar am Berg
geboren worden sein, in einer einfachen
Hütte. Ein besonders heller Stern sei da-
mals zu sehen gewesen, überall im Land
seien Kraniche aufgestiegen.
Als Vater Kim im Dezember 2011 starb,
war es wieder bitterkalt, ein Schneesturm
habe innegehalten und das Eis eines Sees
so laut geknackt, dass „Himmel und Erde“
erschüttert worden seien. Nicht zuletzt ha-
be sich in der Stadt Hamhung ein man-
dschurischer Kranich auf einer Statute
von Staatsgründer und Großvater Kim Il-
sung niedergelassen.
Was für Vater Kim Jong-il der Kranich
war, ist für den Sohn das Pferd. Vor ein
paar Jahren hat Kim Jong-un einen Reit-
klub in Pjöngjang, der zuvor nur der Fami-
lie zur Verfügung stand, umbauen und für
die Oberklasse öffnen lassen. Zehnmal be-

suchte er die Baustelle. Jedes Mal schlepp-
te man vorher extra für ihn einen Schreib-
tisch heran und stellte einen Kristall-
aschenbecher darauf. Kim setzte sich, wäh-
rend seine Entourage stand. Rauchend gab
er Anweisungen. „Eine der weisen Ideen
von Marschall Kim Jong-un war es, die Are-
na mit Sägespänen einzustreuen“, erzählte
später einmal stolz einer der Reittrainer.
„Wenn die Pferde pinkeln, wird der Geruch
absorbiert, und wenn jemand abgeworfen
wird, kann er sich nicht verletzen.“

Einige Meter abseits der Reithalle wur-
de auf Kims Anordnung außerdem noch
ein fensterloser Bau errichtet: Nordkoreas
Reitmuseum. Dort haben sie die Sättel von
Vater Kim Jong-il ausgestellt, seine Stiefel
und die Handschuhe, die er beim Reiten
trug. Seine bevorzugte Marke: der Münch-
ner Hersteller Roeckl.
In einem zweiten Raum liegen Parkas
von Kim Jong-un unter Glas. Auf einer Ta-
fel ist aufgeführt, wie häufig Kim den Reit-
klub besucht hat. Während seiner Schul-
zeit in der Schweiz kam er nur gelegentlich
im Sommer, sonst aber mehr als hundert
Mal pro Jahr. An den Wänden hängen Fo-
tos, die man sonst nirgendwo sieht, Kim
beim Reiten als Sieben- oder Achtjähriger,
Aufnahmen als Teenager auf einem Schim-
mel. Mal im Galopp, mal mit verspiegelter
Sonnenbrille. „Marschall Kim Jong-un rei-
tet wie ein professioneller Jockey“, beteuer-
te der Trainer. christoph giesen

Bodo Ramelow,63, Ministerpräsident
von Thüringen, kleidet sich nach dem
Geschmack seiner Frau. „Sie berät mich
modisch. Ich verlasse das Haus nicht
ohne ihre Stilberatung, ich werde ausge-
stattet“, sagte der Linke-Politiker der
ZeitschriftBunte. „Als ich einmal nach
Hause kam, war ein Großteil meiner
Anzüge weg. Sie sagte zu mir, meine
Klamotten kenne sie schon aus den
Sechzigerjahren.“ Ramelow ist in dritter
Ehe mit der gebürtigen Italienerin Ger-
mana Alberti vom Hofe verheiratet.


Jennifer Aniston, 50, gefühlt immer
noch jedermanns Freundin, hat Insta-
gram überfordert. Die US-Schauspiele-
rin legte sich in dem sozialen Netzwerk
einen Account zu und löste mit ihrem
ersten geposteten Foto, einem Selfie mit
einigen Kollegen aus der 90er-Jahre-Sit-
com „Friends“, ei-
nen Riesenansturm
aus. Innerhalb weni-
ger Stunden bekam
das Bild mehr als
neun Millionen Li-
kes, fast acht Millio-
nen Menschen fol-
gen Anistons Ac-
count. Zwischenzeit-
lich war ihr Profil
nicht mehr zu errei-
chen.FOTO: REUTERS


Tim Bendzko, 34, Sänger, macht halbe
Sachen. „Ich brauche nicht zwei Fla-
schenöffner, Rasierer, Feuerzeuge, Sche-
ren, Vasen“, sagte er derGala. Deshalb
habe er ausgemistet. Abgesehen von
Hosen, Unterhosen und T-Shirts, wo es
ein paar mehr sein dürfen, habe er
nichts mehr doppelt.


Miranda Kerr, 36, australisches Model,
steht auf einsilbige Jungs. Auf Insta-
gram verkündete sie die Geburt ihres
dritten Sohnes und verriet auch den
Namen: Myles. Ihre beiden anderen
Kinder heißen Hart (17 Monate) und
Flynn (8). Vater der beiden Jüngeren ist
Snapchat-Gründer Evan Spiegel, ihr
Großer stammt aus der 2013 geschiede-
nen Ehe mit dem britischen Schauspie-
ler Orlando Bloom.


Neil Patrick Harris, 46, US-Schauspie-
ler, hat sich einer Seeigel-OP unterzo-
gen. Auf Instagram postete der „How I
Met Your Mother“-Darsteller ein Foto
seines Armes, der in einer Schaumstoff-
rolle steckt. Dazu schrieb er: „Ich bin
gestolpert und meine Hand landete auf
einem Seeigel, als ich vor knapp zwei
Monaten in Kroatien
an felsigen Klippen
geklettert bin.“ Die
meisten Stacheln
habe er selbst entfer-
nen können, aber
zwei hätten sich
nicht rausziehen
lassen. Einer davon
habe eine Sehne
durchdrungen und
sich entzündet.
FOTO: AP


Haldensleben– Nach dem Tod zweier
Mitarbeiter des Paketdienstleisters
Hermes in Haldensleben in Sachsen-An-
halt sucht die Polizei nach der Todesur-
sache. Die beiden kurz hintereinander
verstorbenen Hermes-Mitarbeiter hät-
ten „völlig gesund“ gewirkt, so ein Poli-
zeisprecher. Das Ergebnis der Obdukti-
on wird nach Angaben der Ermittler
erst am Donnerstag vorliegen. Am Mitt-
woch untersuchten Spezialisten der
Berliner Polizei für chemische und toxi-
sche Stoffe die beiden Stellen, an denen
die Toten gefunden wurden. „Die Tatort-
arbeit ist sehr umfangreich und akri-
bisch gelaufen“, sagte Polizeisprecher
Frank Küssner am Mittwoch in Magde-
burg. Es habe jedoch keine Hinweise
auf gesundheitsgefährdende Stoffe
gegeben. Am Abend gab die Polizei
endgültig Entwarnung. Auf dem Gelän-
de des Versandzentrums war in der
Nacht zum Dienstag ein Toter entdeckt
worden. Der 58-Jährige soll am Arbeits-
platz zusammengebrochen sein. Am
Nachmittag wurde in einem Transport-
fahrzeug von Hermes ein weiterer Mitar-
beiter tot gefunden. Der 45-Jährige saß
leblos auf dem Fahrersitz. Die Frage für
die Ermittler war, ob beide Todesfälle
im Zusammenhang stehen oder ob es
sich um einen Zufall handelt. In dem
Paketzentrum, in dem 300 Mitarbeiter
beschäftigt sind, waren am Mittwoch
120 Feuerwehrleute im Einsatz, der
Betrieb war bereits in der Nacht zum
Mittwoch vorläufig eingestellt worden.
Das sei eine Vorsichtsmaßnahme gewe-
sen, so die Polizei. Ein Unternehmens-
sprecher sagte, es herrsche große Be-
troffenheit in der Belegschaft. dpa/sz


Berlin– Der Fahrer eines SUV, der An-
fang September in Berlin-Mitte einen
Unfall mit vier Toten verursachte, hatte
einen epileptischen Anfall am Steuer.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf
Twitter, dass der 42-Jährige infolge des
Krampfanfalls das Gaspedal durchdrück-
te, auf Tempo 104 beschleunigte und auf
den Gehweg raste. Die Ermittlungen
dauerten dennoch an. Geklärt werden
müsse, ob der Fahrer den Anfall hätte
vorhersehen können, und ob man ihm
fahrlässige Tötung vorwerfen könne.sz


8 HMG (^) PANORAMA Donnerstag, 17. Oktober 2019, Nr. 240 DEFGH
Fast im Galopp: Nordkoreas Staatspresse misst dem Ritt des Staatschefs eine „gewichtige Bedeutung bei“. FOTO:AFP
Ein Rätsel, versteckt gelegen wie Dornröschens Schloss: Auf dem Hof im niederlän-
dischenOrt Ruinerwold wurde eine Familie entdeckt. FOTO: WILBERT BIJZITTER/AFP
Hochtrabend
KimJong-un zelebriert sich – und seine Reitleidenschaft
Das Treiben der Schmuggler fand
am Ende unter den Augen und
Ohren von 500 Ermittlern statt
Im Wasser des Hafenbeckens
von Puerto Bolivar trieben oft
massenhaft Bananen
LEUTE
Rätselhafte Todesfälle
Hinter der Hecke
Ein Vater haust mit seinen sechs Kindern jahrelang auf einem Bauernhof in den Niederlanden, angeblich vollkommen abgeschieden.
Waren sie freiwillig dort? Erwarteten sie das Ende der Welt? Wurden sie gefangen gehalten?
KURZ GEMELDET
Ursache für SUV-Unfall geklärt
Das nordkoreanische
Reitmuseum –
ein Bau ohne Fenster

Free download pdf