Süddeutsche Zeitung - 15.10.2019

(Chris Devlin) #1

Meinung


Den Polen waren bei der Wahl


Wohltaten wichtiger als


der Schutz ihrer Demokratie 4


Politik


Feinstaubaus dem Kessel:


Wie Stuttgart die Luft an seiner


dreckigsten Straße säubert 5


Feuilleton


Oscar-Kandidat Joaquin Phoenix


über seine Rolle als „Joker“


und den Spaß am Schurken 9


Wirtschaft


DieDeutschen verschicken


so viele Pakete


wie noch nie 15


Sport


Die Fußballnationalmannschaft


hates mal wieder mit einer


Integrationsdebatte zu tun 23


Medien, TV-/Radioprogramm 27,


Forum & Leserbriefe 1 3


Kino · Theater im Lokalteil


Rätsel 27


Traueranzeigen 1 8


TV-Programm
vom 15.bis 21. Oktober 2019

München–DassyrischeRegimevonPräsi-
dent Baschar al-Assad verlegt Einheiten
der Armee in die bislang von den Kurden
kontrollierten Gebiete im Norden des Lan-
des. Sie stellten sich „der türkischen Ag-
gression entgegen“, meldet die amtliche
Nachrichtenagentur Sana. Vorangegangen
war eine Einigung zwischen den Kurden
und Damaskus. Demnach sollen syrische
Truppen entlang der gesamten Grenze zur
Türkei stationiert werden, um den Ein-
marsch abzuwehren. Unklar war, wie sich
Russlandim Falle möglicher Gefechte zwi-
schen syrischen und türkischen Truppen
verhalten würde. Moskau hatte zwischen
dem Regime und den Kurden vermittelt,
steht aber auch im Kontakt mit Ankara.
Syrische Soldaten rückten laut Staats-
medien in Manbidsch ein und in Tel Ta-
mer, das nur 30Kilometer von der türki-
schenGrenzeund dem in den vergangenen
Tagen heftig umkämpften Ort Ras al-Ain
entferntliegt.AuchindenStädtenal-Hass-

akah und Qamischlo, in denen die Armee
bereits präsent war, traf Verstärkung ein.
Die Rückkehr des Regimes in die Kur-
dengebieteistwohlderbedeutendsteWen-
depunkt im syrischen Bürgerkrieg seit
dem Fall der Rebellen-Hochburg Aleppo
im Dezember 2016. Die Kurden heben
zwar hervor, dass es sich um eine Notmaß-
nahme handele und die Einigung nur eine
begrenzte militärische Kooperation vor-
sieht. Über den politischen Status der Kur-
den und die Zukunft der Selbstverwaltung
in Nordsyrien müsse erst noch verhandelt
werden. Dennoch dürfte Assad nach dem
vollständigen Rückzug der US-Truppen
aus Nordsyrien seinem Ziel entscheidend
näherkommen, auch die bislang von den
Kurden gehaltenen Gebiete wieder unter
seine Kontrolle zu bringen, etwa ein Drittel
des syrischen Territoriums. Das Regime
hatte sich 2012 aus dem Norden zurückge-
zogen, um sich auf andere Fronten in dem
Bürgerkrieg zu konzentrieren.

Die türkischen Angriffe und Gefechte
mit kurdischen Einheiten haben laut den
VereintenNationen130000 Menschenaus
den Gebieten um die umkämpften Grenz-
städte Tel Abjad und Ras al-Ain in die
Flucht getrieben. Der türkische Präsident
Recep Tayyip Erdoğan kündigte an, unge-
achtet der scharfen internationalen Kritik
und des Vorrückens der syrischen Armee
dieMilitäroperationwiegeplant fortzuset-
zen. Die Regierungen der Europäischen
Union verständigten sich am Montag dar-
auf,ihreWaffenexporteindieTürkeizube-
grenzen. Ein EU-weites formelles Waffen-
embargo wird es allerdings zunächst nicht
geben und auch keine Sanktionen.
In Deutschland mehren sich die Stim-
men, alle Lieferungen auszusetzen und
nicht nur keine neuen Exportgenehmigun-
gen zu erteilen. Entsprechend äußerte sich
derVorsitzendedesAuswärtigenAusschus-
sesdes Bundestags,Norbert Röttgen, inder
Rheinischen Post. SPD-Fraktionschef Rolf

Mützenich hatte den Genehmigungsstopp
als „ersten wichtigen Schritt“ bezeichnet,
forderte aber weitergehende Maßnahmen,
auf die auch die Opposition dringt.
IndenUSAarbeitetderKongressanein-
schneidenden Sanktionen gegen die Tür-
kei. Der republikanische Senator Lindsey
Graham sagte, von den Strafen werde ein
„unmissverständliches“ Zeichen an den
türkischen Präsidenten Erdoğan ausge-
hen. „Wir werden seine Wirtschaft bre-
chen, bis er das Blutvergießen beendet“,
sagte Graham und verglich die Pläne mit
den Sanktionen, die US-Präsident Donald
Trump gegen Iran verhängt hat. Trump
hatte nach einem Telefonat mit Erdoğan
denAbzugderUS-SoldatenvonzweiBeob-
achtungsposten an der syrisch-türkischen
Grenze befohlen. Ankara wertete dies als
Billigung der seit Monaten in Vorbereitung
befindlichen Offensive. Dafür wird Trump
parteiübergreifend harsch kritisiert.
paul -anto n kr üger  Seiten 2 und 4

Madrid– Spaniens Oberste Gerichtshof
hatneunvonzwölffrüherenkatalanischen
Politikern und Separatistenführern für ih-
re Rolle in der Unabhängigkeitsbewegung
2017 zu teils hohen Haftstrafen verurteilt.
Der katalanische Ex-Vizepräsident Oriol
Junqueras erhielt wegen Aufruhrs und
Zweckentfremdung öffentlicher Gelder
13 Jahre.AchtweitereEx-Politiker müssen
bis zu zwölf Jahre in Haft.sz  Seiten 4, 7

Frankfurt– Der Roman „Herkunft“ von
Saša Stanišić wird mit dem Deutschen
Buchpreis 2019 ausgezeichnet. In „Her-
kunft“ erzählt Stanišić von seiner Groß-
mutter, die das Gedächtnis verliert, und
von der Flucht der Familie vor dem Bosni-
en-Krieg. 2014 erhielt der 41-Jährige für
den Roman „Vor dem Fest“ den Preis der
Leipziger Buchmesse.dpa  Feuilleton

Berlin– Sachsen-Anhalts Innenminister
Holger Stahlknecht (CDU) hat erklärt, die
jüdische Gemeinde Halle habe stets von
ihr erbetenen Schutz erhalten. „Entgegen
anderslautenden Berichten haben weder
das Ministerium für Inneres noch die Poli-
zei in Halle zurückliegend Bitten der jüdi-
schen Gemeinde um Schutz bei Gebeten
undVeranstaltungenabgelehnt“,soder Mi-
nister. Man wolle sich vor Veranstaltungen
der jüdischen Gemeinde künftig mehr ab-
stimmen. Die Gemeinde hatte beklagt, ihr
sei in der Vergangenheit Schutz versagt
worden. Es sei unzutreffend, dass die Poli-
zei stets den Bitten der jüdischen Gemein-
de nachgekommen sei, erklärte der Präsi-
dent des Zentralrats, Josef Schuster. Auch
der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde
in Halle, Max Privorozki, beklagte, ihm sei
Polizeischutz versagt worden.sz  Seite 5

von christoph giesen ,
nicolas richter
und meike schreiber

Frankfurt/Peking– Die DeutscheBank
hat nach 2002 jahrelang auf Geldzahlun-
gen, Geschenke und andere Gefälligkeiten
gesetzt, um die chinesische Regierung und
ManagerstaatseigenerBetriebezuumgar-
nen.FüreinTreffenzwischendemdamali-
gen Vorstand und späteren Vorstandsvor-
sitzendenJosefAckermannunddemchine-
sischen Staats- und Parteichef Jiang Ze-
min im Jahr 2002 zahlte die Bank 100000
Dollar an eine dubiose Beraterfirma.
Präsident Jiang, Ministerpräsident Wen
JiabaoundVizepremierZengPeiyanerhiel-
ten Geschenke wie zum Beispiel einen
Kristalltiger für 15000 Dollar, einen Fern-
seher oder eine Hifi-Anlage. Dies zeigen
bankinterne Unterlagen, dieSüddeutsche
Zeitung,WDRundNew York Timesgemein-
samausgewertethaben.DieBankerklärte,
die Sache sei aufgearbeitet worden: „Diese
Vorfälle reichen bis ins Jahr 2002 zurück
und wurden entsprechend behandelt.“ Die
betroffenen Politiker reagierten nicht auf
Anfragen.
Ein besonders heikles Geschäft hat im
Jahr 2005 stattgefunden. Es wirft den Ver-
dachtauf,dassSchmiergeldbisindieFami-
lie des damaligen Premierministers Wen
Jiabao geflossen ist. Die Deutsche Bank
verpflichtete einen Berater, der offenbar
mit dem Sohn Wens befreundet war und
für Wens Ehefrau arbeitete. Er sollte der
Deutschen Bank dabei helfen, einen zehn-
prozentigenAnteilanderstaatlichkontrol-
lierten Huaxia-Bank zu übernehmen. Die
DeutscheBank setztesich mitihremGebot
für Huaxia schließlich durch.
Eine Untersuchung durch externe
Rechtsanwälte im Auftrag der Bank nährte
später den Verdacht, der Berater habe In-

siderinformationen über Huaxia erhalten
und an die Deutsche Bank weitergegeben.
So könnte es ihr gelungen sein, sich gegen
andere Mitbieter durchzusetzen. Mehrere
Mitarbeiter der Deutschen Bank wussten
damals,dassderBeratereinVertrauterder
FamilieWenwar.InternwarntedieRechts-
abteilung ausdrücklich davor, dass dieser
Beraterein Strohmannseinkönnte.DieBe-
denken wurden allerdings ignoriert, weil
die Deutsche Bank den Huaxia-Deal unbe-
dingt durchziehen wollte. China war ein
zentraler Baustein der Wachstumsstrate-
gievonVorstandschefAckermann.Der Be-
rater erhielt dann von der Bank ein Hono-
rar in Höhe von zwei Millionen Euro und
wurde2006 einweiteresMalfürdreiMilli-
onen Dollar verpflichtet. Ob und, wenn ja,
wie viel Geld an die Familie Wen weiter-
geflossen ist, ist unklar.

Um ihr Beziehungsnetz in China auszu-
bauen, stellte die Deutsche Bank einer in-
ternen Untersuchung zufolge außerdem
mehr als einhundert Angehörige einfluss-
reicher Chinesen ein. Dabei handelte es
sich meist um Kinder von hochrangigen
Kadern, Beamten oder Managern staatsei-
gener Betriebe. Darunter die Töchter von
WangYang,demheutigenChefderchinesi-
schen Konsultativkonferenz und Li Zhan-
shu, dem Präsidenten des Nationalen
Volkskongresses. Wang ist die Nummer
vier in der Parteihierarchie, Li Nummer
drei. Die Bank verteilte Jobs an Bewerber,
die fachlich unterlegen waren, entschei-
dend war nur, dass die Eltern Einfluss hat-
ten. Prüfer haben im Auftrag der Bank be-
rechnet, dass 19 solcher Mitarbeiter mit
familiären Beziehungen offenbar mit 103
Bankgeschäften verbunden gewesen sei-

en, mit denen die Bank insgesamt knapp
190 Millionen Dollar umgesetzt habe.
Die US-Börsenaufsicht Securities and
Exchange Commission(SEC) hatdiese Fäl-
le untersucht und im August erklärt, dass
die Deutsche Bank in korrupter Weise Vor-
teile gewährt habe. Die Bank räumte kein
Fehlverhalten ein,zahlteaber als Teileines
Vergleichs mit der SEC 16 Millionen Dollar
fürGewinnabschöpfung,ZinsenundGeld-
buße. Anwälte der Bank hatten mit bis zu
252 Millionen Dollar gerechnet. Die Bank
teilte mit, wie die Vereinbarung mit der
SEC zeige, „haben wir unsere Richtlinien
und Kontrollen verbessert. Wo Schwach-
stellen identifiziert wurden, haben wir Ge-
genmaßnahmen ergriffen“.
Unklar ist, ob die Bank alle Erkenntnis-
se aus den internen Ermittlungen an die
SEC und an die deutsche Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin)
weitergeleitethat,insbesonderezudenGe-
schenken und zu dem Berater im Huaxia-
Deal. Behörden wie SEC, Bafin oder Euro-
päischeZentralbankäußernsichaufAnfra-
ge nicht, die Staatsanwaltschaft Frankfurt
erklärt, sie habe in der Sache nie ermittelt.
Der frühere Vorstandsvorsitzende der
DeutschenBank,JosefAckermann,erklär-
te, von illegalen Zahlungen oder dubiosen
Beratern nichts gewusst zu haben. Bei ei-
ner internen Untersuchung sagte Acker-
mann jedoch aus, er habe gewusst, dass
ein leitender chinesischer Mitarbeiter mit
dem Sohn des damaligen Premierminis-
tersWen Jiabao befreundetgewesensei, er
sei aber nicht von einer geschäftlichen
Beziehung ausgegangen.  Seite Drei

HEUTE


Die SZ gibt es als App
für Tablet und Smart-
phone: sz.de/zeitungsapp

Deutscher Buchpreis für


Saša Stanišic


Streit um Schutz


für Synagogen


Sachsen-Anhalts Innenminister:
Bewachung wurde nie verweigert

Von der Ostsee bis zum Erzgebirge und in
Ostbayern bleibtes freundlich und tro-
cken. Im Westen und Südwesten nehmen
Wolken, Schauer und Gewitter zu. Tempe-
raturen: 15 bis 24 Grad.  Seite 13, Bayern

DEFGHFamilie


Von heute an am Kiosk: die neue Ausgabe
vonSüddeutsche Zeitung Familie, die man
teilen kann – in ein Heft für Erwachsene
undeinesfürKinder.UnteranderemimEr-
wachsenenteil: Was Elternsein heute be-
deutet. Warum Puppen kaum noch ver-
schenkt werden. Im Kinderteil: Besuch bei
einem Therapiepferd. Schmuck, den man
essen kann. Und natürlich Comics, Poster,
Rätsel, Aufkleber und ganz viele Witze.
 sz.de/familie

Deutsche Bank beschenkte Chinas Elite


Dubiose Zahlungen und Jobs für Angehörige von Parteikadern sollten dem Institut jahrelang Vorteile


in China sichern. Die US-Börsenaufsicht verhängte bereits eine Buße – unklar ist, ob sie alles wusste


Hören Sie zu diesem Thema
auch denPodcast.
 sz.de/nachrichtenpodcast

Xetra Schluss
12487 Punkte

N.Y. Schluss
26787 Punkte

22 Uhr
1,1022 US-$

Assads Truppen stellen sich der Türkei entgegen


Die syrische Armee kommt den Kurden zu Hilfe, deren Ziel einer Selbstverwaltung rückt damit in weite Ferne


Hohe Haftstrafen


für katalanische Politiker


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Deutsche
Bank
Teure Mitbringsel
Die Deutsche Bank
zeigte sichgroßzügig
gegenüber Chinas
Mächtigen
Jiang Zemin
Präsident
1993 – 2003
Wen Jiabao
Premierminister
2003 – 2013
Zeng Peiyan
Vize-Premier
2003 – 2008
SZ-Grafik: Sarah Unterhitzenberger; Quelle: SZ-Recherche
Im Jahr 2002 trafen sich Chinas damaliger Staats- und Parteichef Jiang Zemin (links) und der Deutsche-Bank-Vorstand Josef Ackermann zwei Mal. ILLUSTRATION: STEFAN DIMITROV
Süddeutsche ZeitungGmbH,
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Leser und ihre liebsten Orte: Bücher für den Herbst 24 Seiten Literaturbeilage


(SZ)EsgibtvonHeinrichHeineeinsehrfei-


nes und heiteres Gedicht, das von zwei


Menschen handelt, Mann und Frau wohl,


die in einem Postwagen durch die Nacht


fahren. Die Stimmung ist ausgesprochen


gelöst und die körperliche Nähe einerseits


durch die Enge des Wagens unumgäng-


lich, andererseits wohl durchaus gewollt.


Als der Tag anbricht, erkennt der Dichter,


dass sich zwischen die beiden eine dritte


Person geschlichen hat. Das Staunen war


groß, „dennzwischen uns“,schreibtHeine,


„saß Amor, der blinde Passagier“. Man


könnte jetzt bewegt lächelnd den Hut vor


dem unvermittelten Auftritt des Liebesbo-


ten ziehen und das Schicksal als hin und


wieder doch ganz erfreuliche Veranstal-


tung feiern. Aber das wäre ein bisschen zu


romantisch ins Postwageninnere geglotzt,


denn der blinde Passagier, mag er Amor


oder Marilyn Hartman heißen, tritt nicht


ausdem Nirgendwo auf den Plan. Er ist, im


Gegenteil, schon in dem Augenblick da ge-


wesen,alsdasVerkehrsmittelsichinBewe-


gung gesetzt hat.


Wem der Name Amor mehr sagt als der

Name Marilyn Hartman, versteht viel-


leicht etwas von der Liebe, womöglich


verstehteraberzuwenigvonderUnverfro-


renheit. Ob Liebe undUnverfrorenheit hier


und da ein Paar bilden können, mag jeder


für sich entscheiden. Marilyn Hartman je-


denfalls scheint sich inzwischen in ihre ei-


gene Unverfrorenheit verliebt zu haben,


denn sie gilt den amerikanischen Behör-


denalssemiprofessionelleblindePassagie-


rin. Seit Jahren pflegt Marilyn Hartman ei-


ne Form des Reisens, bei der sie auf den


aufwendigen Kauf eines Flugtickets ver-


zichtet und stattdessen einfach so den Si-


cherheitsbereich des Flughafens – es ist


vorzugsweisederihrerHeimatstadtChica-


go – betritt. Es heißt, sie habe es sogar ein-


mal geschafft, ohne ein Flugticket in ein


Flugzeug zu gelangen. Vor ein paar Tagen


kam sie nicht so weit, Marilyn Hartman


wurde bereits bei dem Versuch, sich am Si-


cherheitspersonal vorbeizuschleichen, er-


kannt und in Gewahrsam genommen.


Es hat ja in den vergangenen Wochen

den einen oder anderen blinden Passagier


gegeben, dessen Unterwegssein Folge un-


glücklicher Umstände war. Von der Kröte


Simba, die in einem Wanderschuh von Jo-


hannesburgnachDüsseldorf flog,ohnezu-


vor einen Flugschein gelöst zu haben, war


im„Streiflicht“schondieRede.Dernamen-


lose Fuchs, der im Raum Lindau einige Ki-


lometermit demAutofuhr,muss natürlich


inZeiten vonUber und Carsharing auch als


blinder Passagier rubriziert werden – je-


der Passagier, der nicht zahlt, ist ein blin-


der Passagier. Jetzt bitte im Ernst: Die Be-


hörden mögen sich über Marilyn Hartman


aufregen, wie sie wollen. Aber in einer


Frau, die es immer wieder schafft, einfach


so in ein Flugzeug zu kommen, sehen wir


keine blinde Passagierin, sondern eine


scharfsichtige Aufklärerin auf dem Feld


der Flugsicherheit.


DAS WETTER



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