Süddeutsche Zeitung - 15.10.2019

(Chris Devlin) #1
von bernd gr einer

D

as gibt es selten: Dass ein Au-
tor,derschonzigBücher zuei-
nem Thema vorgelegt hat,
sich mit dem Erreichten nicht
zufriedengibt, sondern alte
Einsichten so lange dreht und wendet, bis
neue Sichtachsen gelegt sind. Odd Arne
Westad, norwegischer Historiker mit ei-
nemLehrstuhlinHarvard,istfürdiesepro-
duktive Unruhe bekannt. Deshalb gelin-
gen ihm immer wieder große Würfe, nun
mit einer Weltgeschichte des Kalten Krie-
ges.Anden dortgesetztenMaßstäbenwer-
den sich alle messen lassen müssen, die
künftig an einer Synthese dieser Epoche
arbeiten. Konziser und erhellender kann
man über den Kalten Krieg, seine Trieb-
kräfte und weltweiten Verästelungen
kaum schreiben.
Auf den ersten Blick mutet vieles noch
sehr vertraut an. Insbesondere die aus der
„Weltbürgerkriegsdebatte“bekannteThe-
se,derzufolgeseitdemspäten19.Jahrhun-
dert zwei unvereinbare Entwürfe politi-
sches Denken prägten und gesellschaftli-
ches Leben spalteten: Sozialismus und
staatlicher Dirigismus auf der einen Seite,
unternehmerische Freiheit und liberale
Demokratie auf der anderen. Ein univer-
seller, mit missionarischem Eifer verfoch-
tenerAnspruch zeichnetedieseOrdnungs-
modelle aus. Zum Kampf um die „Seele
der Menschheit“ kam es indes erst, als mit
den USA und der UdSSR zwei aufstreben-
de Weltmächte in die Rolle letztinstanzli-
cherGarantendesUnvereinbarenschlüpf-
ten.DieseKonkurrenzzueinerFragenatio-
nalen Überlebens aufzuplustern, war im
Grunde nur eine Frage der Zeit. „Kalter
Krieg“istdasSignumderWendeinsExtre-
me: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrie-
ges pochten beide Seiten auf die globale
Multiplikation ihres jeweiligen Modells
als Voraussetzung von Sicherheit, Wohl-
fahrt und Stabilität.
Dass die USA und die UdSSR sich nicht
nur gegenseitig beharkten, sondern zu
Führern verfeindeter Blöcke aufsteigen

konnten,hatbekanntlichmitvielenunter-
schiedlichenGründezutun.OddArneWes-
tad sortiert und gewichtet sie, verweist auf
die Attraktivität des Dollar, auf die Macht
sowjetischer Gewehrläufe und die toxi-
sche Wirkung der beiderseits aufgelegten
Angstkampagnen, die umso glaubwürdi-
ger erschienen, je mehr Weltuntergangs-
waffen gehortet wurden. Und dann setzt
ereinüberraschendesAusrufezeichenhin-
ter den Faktor Technologie.

FürLänderderDrittenWeltwarTechno-
logie eine verdinglichte Utopie, der Stoff,
mit dessen Hilfe man die Modernisierung
beschleunigenunddieFesselndesKoloni-
alismus endgültig abstreifen konnte. An-
bieter von Wissen und Fertigprodukten
hatten folglich ein einzigartiges Mittel der
Machtprojektion zur Hand, unauffälliger,
vielfältiger und vor allem effizienter als
die klobigen Instrumente aus dem Be-
steckkasten früherer Imperien. Die Pointe
der Geschichte allerdings ist der Hand-
lungsspielraum der Käufer: Sie wählten
keine Ideologie, sondern suchten sich aus
technologischen Angeboten das für ihre
Bedürfnisse Passende – und spielten bei
Bedarf die Marktführer gegeneinander
aus. Allein die Drohung, im anderen Lager
auf Einkaufstour zu gehen, reichte mitun-
ter zur Verbesserung der „terms of trade“.
DieRekonstruktiondieserZusammenhän-
geerweitertnichtalleindasWissenzurpo-
litischen Ökonomie internationaler Bezie-
hungen. Sie identifiziert einen gemeinhin
unterbewerteten Treibsatz des Kalten
Kriegesundverdeutlicht,warumderWett-
streit um die Zukunft noch im hintersten
Winkel der Welt ausgetragen wurde. Und
weshalber erst einEnde fand, als einerder
Konkurrenten mit den Fortschritten der
Technologie nicht mehr mithalten konnte.
Ebenso prägnant rückt Odd Arne Westad
einiges zurecht, was in der Literatur zum

Kalten Krieg in Schieflage geraten ist. An
diesen Stellen gerät das Buch einmal mehr
zur erfrischenden Lektüre – weil es daran
erinnert, dass man mit steilen Thesen
zwar immer Aufmerksamkeit, aber selten
Erkenntnisgewinn erzielt.
Zu den vorzeitig in die Jahre gekomme-
nen Neuheiten zählt die Umformatierung
des Kalten Krieges in einen „langen Frie-
den“. Im Rückgriff auf seine früheren Stu-
dien erinnert Westad an den Preis, der in
der Dritten Welt für die Stellvertreterkrie-
gederBlockführeroderdafürgezahltwur-
de, dass Ost wie West wegen kurzfristiger
Gewinnerwartungen lokale Konflikte an-
heizten und künstlich in die Länge zogen.
Nachdrücklicher als bisher verweist er
auchaufdieexistenzbedrohendeRisikobe-
reitschaft mancher Hauptakteure und ei-
neZockermentalität,diederartabenteuer-
lich war, dass man sie schon bald als un-
glaubwürdig abtat. Sich bewusst zu ma-
chen,wieoftdieWelthaarscharfamDesas-
ter eines Atomkrieges vorbeischrammte,
entzieht der normativen Beilage des „lan-
genFriedens“dieGrundlage–derBehaup-
tung nämlich, dass der Aufwand des Kal-
ten Krieges gerechtfertigt und einträglich
war. Dem hält Westad ein faktengesättig-
tesWiderwortentgegen:WeilalleBeteilig-
ten zu viel bezahlt haben, hat auch keiner
im Kalten Krieg dazugewonnen. Was in
dieser Deutlichkeit einmal gesagt werden
musste und nicht oft genug wiederholt
werden kann.
Zweitens wehrt sich Odd Arne Westad
gegen die Verbannung des Kalten Krieges
indenFußnotenapparateinerwelthistori-
schenGroßerzählung.GewisssindModer-
nisierung und Globalisierung epochen-
übergreifende Taktgeber, die eigenen Ge-
setzen folgen und von politischen Kon-
junkturen nicht aus der Bahn geworfen
werden. Doch was ist mit dieser zutreffen-
den Beobachtung gewonnen? Mit einer
Flughöhe, die zwar ein riesiges Panorama
öffnet, aber Kontinente eben nur in ihren
Umrissen abbildet? Viel und doch viel zu
wenig,betontWestadund wechseltkonse-
quent zwischen Makro- und Mikroper-

spektive. Seine Ausflüge in das Unterholz
des Kalten Krieges, in den Alltag von Wirt-
schaft, Kultur, Wissenschaft und Medien
und in das Schicksal „kleiner Leute“, illus-
trierendasStilbildendeundUnverwechsel-
bare der Zeit. Eine Fußnote? Nur, wenn
man die Erfahrung von Generationen zur
lässlichen Hinterlassenschaft erklärt.
Drittens relativiert Westad überzogene
Deutungsansprüche aus dem Bereich der
Kulturwissenschaften. Dass lange ver-
nachlässigte Fragen nach der Bedeutung
vonMentalitäten,Geschlechterrollen oder
Zeit- und Raumerfahrung mitunter mit
viel Aplomb zur Diskussion gestellt wer-
den – geschenkt. Nur sollte der Sinn für
Proportionen nicht verlorengehen. Oder
fürdieOrte,woderBartelauchundgerade
imKaltenKriegdenMostholte:beimMili-
tär, in der Wirtschaft, bei der Justiz. Eben
dort, wo die Macht zu Hause war und
Machtworte gesprochen wurden. Wer die-
setragendenSäulenimInnersteneinerGe-
sellschaft aus dem Blick verliert oder bis
zur Unkenntlichkeit nivelliert, macht aus
Geschichtswissenschaft eine Modeschau.
Auch in Polemik ist Westad also bewan-
dert. Aber er trägt sie unaufgeregt vor.
Und vor allem mit stupender Überzeu-
gungskraft.
DerKalteKriegistvorbei.Undeinenglo-
balen, mit der Drohung der Selbstvernich-
tung unterlegten Kampf um letzte Werte
wird es auf absehbare Zeit auch nicht noch
einmal geben. Einige Untote gehen den-
noch weiter um. Nämlich in Gestalt jener
Ideen, die ehemals an der Wiege dieser
Konfrontation standen – dass komplexe
Probleme mit einfachen Rezepten lösbar
sind, dass die Sicherheit des eigenen Lan-
desumso größer ist, je stärker man andere
ängstigt und verunsichert, und dass das
Recht des Stärkeren im Zweifel über dem
Recht steht. Dabei geht Westad mit den
USA besonders hart ins Gericht. Aus guten
Gründen und im Wissen um den politi-
schen Streitwert einer zeitgemäßen Ge-
schichtswissenschaft. Daran werden nicht
nur am Kalten Krieg Interessierte ihre
Freude haben.

Odd Arne Westad:
Der Kalte Krieg. Eine Weltgeschichte.
Klett Cotta, Stuttgart 2019.
769 Seiten, 34 Euro.

Vor ein paar Wochen, während der dies-


jährigen Generaldebatte der Vereinten


NationeninNewYork,richtetenDeutsch-


land und Frankreich eine Art Familien-


treffen aus. Vertreter aus etwa 60 Staaten


nahmenandieser ersten SitzungderAlli-


anzfürMultilateralismusteil,dieAußen-


minister Heiko Maas ersonnenen hatte.


ZahlreicheAußenministernutztendieGe-


legenheitfürBekenntnissezurinternatio-


nalen Zusammenarbeit.ImAnschlusser-


hielten die Teilnehmer Gelegenheit, sich


bei sechs Initiativen einzuschreiben, die


von der Stärkung des humanitären Völ-


kerrechtsreichenbiszur Regulierungau-


tonomer Waffensysteme. Jedem Staat


standdabeivollkommen frei,à la cartezu


wählen,welcherderInitiativenersichan-


schließt. Wer wollte, konnte darin ein Le-


benszeichen der Verfechter einer libera-


len, auf Kooperation und Regeln fußen-


den Weltordnung erkennen. Zu sehen


war allerdings eben auch, wie diffus die


Verteidigung der liberalen Weltordnung


bislangwirkt.VoneinerorganisiertenGe-


genwehr gegen populistischen Furor, na-


tionalen Egoismus und den scheinbaren


Triumph des Autoritären kann bislang


keine Rede sein.


Das ist auch der Befund von Thomas

Kleine-Brockhoff in seiner Streitschrift


für eine „neue liberale Ordnung“. Kleine-


Brockhoff, während der Präsidentschaft


von Joachim Gauck dessen außenpoliti-


scher Berater, liefert das allerdings nur


den Ausgangspunkt für eine überra-


schende, weil zutiefst optimistische Ana-


lyse. Der Berliner Büroleiter des German


MarshallFundwendetsichgegenFatalis-


ten, die aus den „realen Krisensympto-


menderGegenwart“ nichtsanderesabzu-


leiten wüssten „als das Ende des Westens


undseinerOrdnung,unddasinnaherZu-


kunft“. Kleine-Brockhoff hat so etwas


wie einen politischen Leitfaden für prag-


matischen Optimismus vorgelegt, der


sich sowohl absetzt von dem mitunter


konfuswirkendenAktionismusimpoliti-


schen Raum als auch vom abgeklärten


Pessimismus auf Seiten etlicher Politik-


beobachter. Seinen Optimismus schöpft


Kleine-Brockhoff nicht zuletzt aus der


Überzeugung, dass gerade der Erfolg au-


toritärer, antiwestlicher und antidemo-


kratischerKräftedasWachstumvon„An-


tikörpern“ beschleunigen werde. Kleine-


Brockhoff, der lange in den USA gelebt


hat, verniedlicht die katastrophalen Fol-


gen der Außenpolitik Donald Trumps


nicht, hält aber einen guten Ausgang für


zumindestdenkbar. Der nächsteUS-Prä-


sidentwerde„Dingeandersmachen,kor-


rigieren, reparieren wollen“. Auf diesen


Moment müsse sich die europäische, die


deutsche Politik vorbereiten.


Insbesondere entwirft Kleine-Brock-

hoff das Konzept eines „robusten Libera-


lismus“ mit den Maximen Freiheitlich-


keit, Multilateralismus, Selbstbeschrän-


kung und Abwehrbereitschaft. „Robus-


ter Liberalismus“, schreibt er, „setzt auf


einen Universalismus, der weniger ver-


spricht und mehr hält“. Die Medizin, die


Kleine-Brockhoff dem Westen verabrei-


chen möchte, ist eine Schrumpfkur. In-


dem er „sehr wohl auf den Prinzipien der


Freiheitlichkeitbesteht, zugleichaberdie


liberale Überdehnung beendet und den


demokratischen Bekehrungseifer ein-


hegt“, soll er wieder an Stärke gewinnen.


Was er mit diesem Bekehrungseifer


meint, legt der Autor am Beispiel des frü-


heren britischen Premierministers Tony


Blair dar, den er als Befürworter humani-


tärbegründetermilitärischerInterventio-


nen für die Verkörperung hält des „Typus


desoffensivenLiberalen,derdieWeltver-


bessern möchte und sich nicht damit zu-
friedengibt, das Schlimmste zu verhin-


dern“. DieRollevonBundeskanzlerin An-


gela Merkel während der Flüchtlingskri-


se2015hälterfür„zumindestinderRück-


schau zwiespältig“. In einem historisch


entscheidenden Moment habe sie durch


„Großmut und Normentreue“ ein Be-


kenntnis zum liberalen Internationalis-


mus abgelegt, durch ihren „Rigorismus“


die Lösung künftiger Flüchtlingskrisen


aber eher erschwert.


Den Widerspruch zwischen dem uni-

versellen Anspruch liberaler Werte und


pragmatischer Selbstbeschränkung


kann Kleine-Brockhoff nicht auflösen


und will es auch nicht. Er zeigt einfach


nur,dasses–etwainderFlüchtlingspoli-


tikodergegenüberChina–zwarbeschei-


dene, aber eben doch Handlungsoptio-


nen gibt. Man muss den Vorschlägen im


Einzelnen gar nicht folgen, um sich von


derPrämisseinsgesamtansteckenzulas-


sen: dass die Alternative zu westlicher


Selbstüberschätzung eben nicht in zyni-


scher Realpolitik zu suchen ist, sondern


in machbarem und durchaus tatkräfti-


gem Liberalismus. daniel br össl er


Kann man „Kitsch“ festschreiben, ohne
nichtselbst sofort in einer neuen Form
von„Kitschigkeit“zulanden?Lexikadefi-
nieren Kitsch als eine Anhäufung sowie
den unordentlichen Gebrauch von Din-
gen, deren Natur als trivial, überholt,
volkstümlich und gleichzeitig unwirklich
gilt.EsistdieWeltderGartenzwerge,Ku-
ckucksuhren, Lederhosen und anderer
„Gemütlichkeiten“. Doch inwieweit passt
eine derartige Messlatte auf die deutsche
Politik, auf Politik überhaupt?
Der Publizist Alexander Grau liefert in
„PolitischerKitsch.EinedeutscheSpezia-
lität“Verdeutlichungen,nichtzuletztmit-
tels 21 Hinweisen auf den Schriftsteller
Umberto Eco, den Informations-Theore-

tiker Abraham Moles oder die Marx-En-
gels-Gesamtausgabe. Ein hübsches Bün-
del raschelnder Fußnoten entstehtdaraus,
über 128 Essay-Seiten gut verteilt. Dazu
liest sich das Ganze angenehm, flüssig,
streckenweise überzeugend und vermit-
telt sogar erhellende Einsichten.
Kitsch wird weltweit produziert. Doch
der deutsche Kitsch scheint einen Sonder-
weg zu beschreiten, ausgehend von der
Epoche der Romantik mit der Hitlerei als
vergifteter Kirsche auf farbenfroh schil-
lernden Torten. Da ist das Fasziniertsein
vor Schönem, das Gruseln bereitet. Also
vielleicht auch Schuberts „Winterreise“,
Wagners „Ring der Nibelungen“ oder gar
HeinrichHeines„Deutschland,einWinter-

märchen“, musikalisch, poetisch wie poli-
tisch. Vom totalen Kitsch zum totalen
Krieg.War snichtsodamals,schonvorHit-
ler (etwa bei Wilhelm II.), dann bei Hitler
und seinen Helfershelfern, danach, jetzt,
„übermorgen“, bei wem?

Alexander Grau gelingt der Spagat-
sprung in unsere Zeit. Kilometerlange
Menschenketten mit brennenden Kerzen
in der Hand, die protestieren, aber nichts
bewirken.Oder„Moralin“-getränktePoliti-

kerreden, denen kein moralisches Han-
deln folgt. Gegen Ende seiner „Kitscholo-
gie“ resümiert der Autor deutlich: „Man
verliertsichinDeutschlandentwederinla-
tent autoritären Erlösungsfantasien oder
berauscht sich am Untergang. (...) Mit In-
brunstschaut man (...)auf das große Fina-
le, diedrohendeKatastrophe, Untergangs-
szenarien allerArt, Waldsterben, Atomtod,
Ozonloch, saurer Regen, anbrechende Eis-
zeit oder Erderwärmung.“ Auch das neue
Geschwafel von der drohenden Islamisie-
rung Deutschlands gehört in diese Kiste.
Hier ein gedankliches Weiterspinnen
als Lesefrucht: Wäre der Feldzug der Kli-
ma-Aktivistin Greta Thunberg einModell-
fall politischen Kitsches? Wenn Trump

„tweetisch“ ausrastet oder Boris Johnson
seine Brexit-Pirouetten dreht, zweifelsoh-
ne. Bei der 16-Jährigen bleibt die Frage of-
fen. Hat der inzwischen weltweit wirkende
Politkitsch sie bislang noch nicht infiziert,
oder verraten ihre pathetischen Reden, et-
wa vor der UN, einen Mutationssprung des
„Kitschitis“-Virus? Aber vielleicht sieht sie
auch richtig und meint es tatsächlich ernst
mit ihren Klimapredigten, wer weiß? Man
wird deshalb fragen müssen. Und solches
FragenfordertAlexanderGrau.SeinBüch-
lein ist lesenswert. wolfgan g f reund

Alexander Grau: Politischer Kitsch. Eine deutsche
Spezialität. Claudius-Verlag, München 2019.
128Seiten,14 Euro.

Schrumpfkur


mit Optimismus


ThomasKleine-Brockhoffs


Empfehlungen an den Westen


Deutsches Denkmodell:


autoritäre Erlösungsfantasie


oder Untergangsszenario


Thomas
Kleine-Brockhoff:
Die Welt braucht den
Westen. Neustart für eine
liberale Ordnung.
Edition Körber, Hamburg


  1. 208 Seiten,
    18Euro.


Ganz große Gartenzwerge


Der Publizist Alexander Grau liefert eine scharfe Polemik gegen den in Deutschland grassierenden „politischen Kitsch“


Das Erstarken von autoritären


Kräften könnte die Bildung


von „Antikörpern“ erleichtern


Der Wettstreit um die Zukunft


wurde noch im hintersten
Winkel der Welt ausgetragen

In Schwedt an der Oder wurde Hauke Hückstädt geboren, 1984 verließ er mit seinem Vater und
dessen neuerFrau die DDR, siedelte nach Hannover über. Seit 2010 leitet Hückstädt das
Literaturhaus Frankfurt in einem rekonstruierten historischen Gebäude, Adresse: Schöne Aussicht.

DEFGH Nr. 238, Dienstag, 15. Oktober 2019 – SZ SPEZIAL LITERATUR DAS POLITISCHE BUCH V2 21


Vorbei, aber nicht vergangen


Der norwegische Historiker Odd Arne Westad hat eine fulminante Bilanz des Kalten Krieges erarbeitet.


Er widerlegt die These vom „langen Frieden“ und beleuchtet einen eher unbekannten Treibsatz für die Konfrontation

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