Handelsblatt - 15.10.2019

(やまだぃちぅ) #1

Mit Präzision


Wie die Schweiz ihre Klima -


politik greifbar macht. S. 10


G 02531 NR. 198 PREIS 3,10 €


Dax
12 485,
-0,21 %

E-Stoxx 50
3 556,
-0,38 %

Dow Jones
26 852,
+0,13 %

S&P 500
2 969,
-0,01 %

Gold
1 491,96 $
+0,19 %

Euro/Dollar
1,1024 $
-0,16 %

Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·


Boris Johnson will Brexit bis
Ende des Monats: Der britische
Premierminister hält am EU-
Austritt Großbritanniens zum


  1. Oktober fest. Allerdings ist
    unklar, ob es schon diese Wo-
    che beim EU-Gipfel eine Eini-
    gung geben wird. „Es könnte
    klappen, aber ich würde nicht
    wagen, darauf zu wetten“, sagte
    ein EU-Diplomat. Seite 8


·


Große Koalition streitet über
Zugriff auf Messengerdienste:
Nach dem rechtsterroristischen
Angriff auf eine Synagoge in
Halle fordert die Union in einem
Eckpunktepapier, dass die Si-
cherheitsbehörden mehr Befug-
nisse im Internet bekommen
sollen. Es bedürfe „adäquater
Möglichkeiten“, um Dienste wie
WhatsApp überwachen zu kön-
nen. In der SPD regt sich Wider-
stand. Seiten 12, 14

·


Umstrittene E-Prämie für Au-
tohändler: Deutschlands Auto-
hersteller wollen mehr Elektro-
autos verkaufen – und setzen
dabei nun auch auf die eigenen
Händler. Audi etwa will seinen
Händlern ab 2020 nur noch den
vollen Bonus auszahlen, wenn
jedes fünfte verkaufte Auto ei-
nen E-Antrieb hat. Die Händler
sehen die neue E-Prämie mit
Skepsis. Seite 16

·


Lufthansa soll am Sonntag
bestreikt werden: Der Dauer-
streit zwischen der Ge-
werkschaft UFO und
der Lufthansa eska-
liert: Die Arbeitneh-
mervertretung ruft
das Kabinenpersonal
an den beiden Dreh-
kreuzen Frankfurt und
München für Sonntag zu
Arbeitsniederlegungen auf. Die
Airline will dennoch nach Plan
fliegen. Seite 19

·


Neue Ermittlungen gegen
die HSH Nordbank: Nach Han-
delsblatt-Informationen ermit-
telt die Staatsanwaltschaft Köln
gegen zwei frühere Verantwort-
liche der HSH Nordbank wegen
des Verdachts auf schwere
Steuerhinterziehung. Die frühe-
re Landesbank beteiligte sich
an mutmaßlich kriminellen Ak-
tiendeals. Seiten 27, 30

Die Chemiehersteller setzen jetzt auf neue Verfah-
ren, die Kunststoffe zurück in den Produktionskreis-
lauf zu bringen. Zukünftig soll Plastik nicht einge-
schmolzen, sondern in seine molekularen Grund-
bausteine zerlegt und in neuen Produkten
weitergenutzt werden. „Wir müssen weltweit von ei-
ner Wegwerf- zu einer Kreislaufwirtschaft kommen“,
fordert Markus Steilemann, Chef des Leverkusener
Kunststoffproduzenten Covestro. Umweltaktivisten
halten Recyclinginitiativen allein nicht für ausrei-
chend, sie verlangen stärkere Einschränkungen. „Wir
müssen die Probleme an der Wurzel packen“, heißt
es beim Bund Umwelt- und Naturschutz (BUND).
Die Suche nach Lösungen wird die Diskussionen
auf der Messe K bestimmen. Die weltweit größte
Kunststoffmesse beginnt am Mittwoch in Düsseldorf,
die Branche rechnet mit rund 230 000 Besuchern.
B. Fröndhoff, S. Hofmann, K. Stratmann

Nach der Klimadebatte wird der stark steigende Verbrauch von Plastik zum


Umweltthema. Auf der weltgrößten Messe diskutiert die Branche Lösungen.


Die Plastikflut


Plastikmüll: Die
Hersteller wollen
die Kunststoffe
zurück in den
Produktions -
kreislauf bringen.

mauritius images


Schwerpunkt Seiten 4 - 5



dpa

K

unststoffabfälle werden zum Umwelt -
thema in Berlin. Für diesen Dienstag
lädt Ministerin Schulze zu einem run-
den Tisch zu dem Problemgebiet. Mit
dabei sind Verbraucherschützer,
Umweltschutz organisationen, der Handelsverband
Deutschland (HDE) und der Konsumgüterriese Proc-
ter & Gamble.
Die Zeit drängt. Laut einer neuen Studie des Infor-
mationsdienstes IHS Markit verdoppelt sich der jähr-
liche Verbrauch weltweit bis 2030 von zuletzt 185
Millionen Tonnen auf fast 400 Millionen Tonnen.
Die wachsende Weltwirtschaft, der steigende Bedarf
an Leichtbaumaterialien im Automobilbau sowie
neue Anwendungen in Medizin- und Elektrotechnik
treiben den Kunststoffboom. Die Masse davon wan-
dert nach dem Gebrauch auf Mülldeponien und in
Verbrennungsanlagen. In Europa wird nur jede drit-
te Tonne Plastikabfall wiederverwertet.

Türkei stürzt den Westen in eine Krise


Der Einmarsch der Truppen in Syrien entzweit die Nato. Trump droht mit Sanktionen.


Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien
wird für die Nato zu einer Belastungsprobe.
Die EU-Außenminister verurteilten am
Montag das militärische Vorgehen der Tür-
kei und forderten einen sofortigen Abbruch
der Offensive. Auf ein allgemeines Waffen-
embargo gegen den Nato-Partner konnte
sich die EU aber nicht einigen. Mehrere
Länder, darunter Deutschland und Frank-
reich, hatten bereits angekündigt, ihre Waf-
fenverkäufe an die Türkei einzustellen.

Nach dem angekündigten Abzug US-
amerikanischer Truppen aus dem Nordos-
ten des Landes kann der syrische Präsi-
dent Baschar al-Assad seine Macht in dem
Kriegsland ausbauen. Die Regierung sta-
tioniere in der Region Truppen, berichte-
ten Staatsmedien. Vorausgegangen war ei-
ne Verständigung mit dem von der Kur-
denmiliz YPG geführten Rebellenbündnis
Syrische Demokratische Streitkräfte (SDF).
US-Präsident Donald Trump verteidigte

seine Entscheidung des Truppenabzugs
erneut. „Glauben die Leute wirklich, dass
wir gegen das Nato-Mitglied Türkei in den
Krieg ziehen sollten?“, twitterte er. Die US-
Regierung dringt ebenfalls auf den Ab-
bruch der türkischen Offensive und hat
den Nato-Partner mehrfach gewarnt und
setzt auf wirtschaftliche Strafen. „Große
Sanktionen gegen die Türkei kommen!“,
warnte Trump. dri, efi, oz

DIENSTAG, 15. OKTOBER 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht Seiten 6-7, Kommentar Seite 15



Nobelpreis geht an eine Frau


Mit Esther Duflo gewinnt die zweite Öko-


nomin den Wirtschaftspreis. S. 46


Wir müssen


weltweit von


einer Wegwerf-


zu einer


Kreislauf-


wirtschaft


kommen.


Markus Steilemann
Vorstandschef Covestro

Geld für Gründer


Warum es in Deutschland ei-


nen Einhorn-Boom gibt. S. 28


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