Blickpunkt Film Magazin - 21.10.2019

(C. Jardin) #1

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MFG BADEN-WÜRTTEMBERG


E


igentlich war die letztjährige
Erhöhung des Gesamtbud-
gets für die Kinoprogramm-
preise Baden-Württemberg
um rund 90.000 Euro damals
als einmalige Maßnahme deklariert –
umso größer war die Freude, dass das
Land den auf 2017 datierenden »Prämi-
en-Grundstock« von 190.000 Euro für die
diesjährige Verleihung (mit der natürlich
die Programme der Vorjahre prämiert
wurden) gleich um 100.000 Euro aufge-
stockt hat. »Gerade in solch schwierigen
Zeiten gilt es, die Kinos zu unterstützen
und ihren äußerst wichtigen Beitrag zur
kulturellen Vielfalt unseres Landes wert-
zuschätzen. Darum stärken wir die Kino-
preise und setzen damit ein wichtiges
Zeichen gerade in diesem Jahr«, erklärte
dazu Staatssekretärin Petra Olschowski,
die als Aufsichtsratsvorsitzende der MFG
fungiert. MFG-Geschäftsführer Carl Ber-
gengruen ergänzte: »Uns ist der Erhalt
der vielfältigen Kinolandschaft des Süd-
westens ein sehr wichtiges Anliegen.

Daher freue ich mich ganz besonders,
dass uns das Land wieder ermöglicht,
Prämien in Höhe von 290.000 Euro aus-
zuschütten.«
Die AG Kino-Gilde reagierte auf die-
sen Schritt mit einer eigenen Pressemit-
teilung. Der Verband sprach darin von ei-
nem »wichtigen Zeichen auch für andere
Länderförderer« und betonte sein Eintre-
ten dafür, dass »auch in anderen Regio-
nen Deutschlands das Engagement für die
Kinos« wachse. Ein Hinweis, der natürlich
nicht zuletzt auf das im kommenden Jahr
startende »Zukunftsprogramm Kino« ab-
zielte, das bekanntermaßen von Bund
und Ländern kofinanziert werden soll –
wobei von einem flächendeckenden Com-
mitment diesbezüglich noch längst nicht
die Rede sein kann. Wer an das Jahr 2011
zurück denkt, erinnert sich womöglich
noch daran, dass Kinos im Saarland dank
des späten Engagements dieses Bundes-
landes damals erst ab Oktober an der ei-
gentlich im Februar gestarteten Kriterien-
kinoförderung partizipieren konnten...

Aber zurück zu Baden-Württemberg
und den dortigen Kinoprämien: 290.000
Euro konnten bei der 21. festlichen Verlei-
hung am 8. Oktober verteilt werden. Eine
Würdigung ihrer Arbeit erfuhren die Be-
treiber von insgesamt 59 mittelständi-
schen, gewerblichen Spielstätten – also
immerhin fast ein Viertel aller zuletzt auf
253 von der FFA bezifferten Häuser im
Bundesland.
Über den mit 20.000 Euro dotierten
Spitzenpreis für ein herausragendes Jah-
resfilmprogramm konnten sich Al-
exandra Berchtold und Frank Schirl als
Betreiber des Markdorfer Kinos im Thea-
terstadel freuen. »Mit einem beeindru-
ckenden Arthouse-Programm, in dem
zahlreiche deutsche und europäische
Filmwerke vertreten sind, bereichert das
Kino im Theaterstadel die Kulturszene in
der idyllischen Bodenseeregion, bietet
hochwertiges Freizeitvergnügen und ist
eine lebendige Begegnungsstätte, die im
Übrigen überregional bekannt ist«, ur-
teilte die Jury über ein Haus, das nicht zu-
letzt deshalb so gut als Begegnungsstätte
funktioniert, weil es Wirtshaus und
Filmtheater unter einem Dach vereint.
MARC MENSCH

PROGRAMMPRÄMIEN


Mehr tun für’s Kino


Baden-Württemberg reagiert auf »schwierige Zeiten«


im Kinomarkt – und stellte erneut zusätzliche Mittel für die


Programmprämien zur Verfügung.


Kulturstaats-
sekretärin Petra
Olschowski,
Alexandra Berchtold
und Frank Schirl
vom Theaterstadel
Markdorf sowie
MFG-Geschäfts-
führer Carl Bergen-
gruen bei der
Verleihung der
Kinopreise Baden-
Württemberg

»Ein wichtiges


Zeichen auch für


andere Förderer.«

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