Blickpunkt Film Magazin - 21.10.2019

(C. Jardin) #1
FOTOS

DFF/ SOPHIE SCHÜLER/UWE DETTMA

Herzlichen Glückwunsch zum
Hessischen Filmpreis! Was bedeutet
dieser Preis für die Institution
und für Sie persönlich?
2019 ist ein sehr bedeutsames Jahr für
das DFF, das unterstreicht der Preis noch
einmal besonders. Das Institut feierte
sein 70-jähriges Bestehen, wir sind sehr
stolz, die erste, 1949 in Deutschland
gegründete Filmerbe-Organisation zu
sein. Wir haben außerdem in diesem Jahr
die 2006 formal erfolgte Zusammenle-
gung mit dem Deutschen Filmmuseum
vollendet, indem wir uns einen neuen
Namen und ein neues Logo gegeben ha-
ben, die das auch nach außen dokumen-
tieren. Wir haben viele Filmvermittlungs-
und digitale Projekte angestoßen, die
dazu beitragen, das Filmerbe zu bewah-
ren und zugänglich zu halten. Außerdem
haben wir die Zusammenarbeit mit
nationalen und internationalen Partner-
Institutionen ausgebaut. Es ist ein Mei-


lenstein, dass unsere Arbeit durch diesen
Preis in besonderer Weise anerkannt
wird! Mich bestärkt die Auszeichnung
auch persönlich. Ich bin jetzt seit fast
zwei Jahren hier, wir haben seither viel
erreicht, und der Preis gibt neuen Wind
in die Segel für die zukünftige Arbeit.

Was ist Ihrer Meinung nach
das Besondere am DFF?
Wir sind eine von drei deutschen Institu-
tionen, die Mitglieder im Kinematheks-
verbund, die sich in erster Linie ums
Filmerbe kümmern und das nationale
Filmarchiv bilden. Die Stiftung Deutsche
Kinemathek ist uns in ihren Strukturen
und Aktivitäten ganz ähnlich. Der dritte
Partner ist das Bundesarchiv, das staat-
lich ist. Wir sind diejenigen, die Museum,
Archive, Kino und filmvermittelnde Akti-
vitäten an einem Ort bündeln. Das gibt
uns eine sehr starke Ausgangslage, ähn-
lich der anderer Nationalerbe-Institutio-

INTERVIEW


»So wird-

Filmkultur

überleben!«

Am 18. Oktober wird das DFF – Deutsches Filminstitut &


Filmmuseum, Frankfurt, mit dem Hessischen Filmpreis


ausgezeichnet. Der geht damit erstmals an eine Institution.


Blickpunkt Film sprach mit Direktorin Ellen Harrington.


KINO


Ellen M. Harrington


ist seit dem 1. Januar 2018 Direktorin des
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in
Frankfurt am Main. Die studierte Film- und
Literaturwissenschaftlerin arbeitete von 1993
bis Dezember 2017 für die Academy of Motion
Picture Arts and Sciences in Beverly Hills, die
auch die Oscars® verleiht. Zuvor war sie für
gemeinnützige Filminitiativen sowie in der
Filmproduktion tätig. Im Lauf ihrer Karriere hat
Harrington für die Academy und für Partnerinsti-
tutionen rund 50 Filmausstellungen kuratiert und
verantwortet. Sie hat außerdem für die Academy,
für internationale Filminstitutionen und Festivals
mehr als 500 Filmvorführungen realisiert,
darunter Retrospektiven, Hommagen und
Bildungsveranstaltungen.
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