Blickpunkt Film Magazin - 21.10.2019

(C. Jardin) #1

TV


Verena Altenberger ist natürlich auch
eine Hausnummer. Wie wichtig ist es für
Servus TV, mit solch großen Namen wie
auch Fritz Karl, Julian Pölsler oder
Cornelius Obonya in Verbindung ge-
bracht zu werden?
Das ist ein für uns absolut wertvoller As-
pekt. Man sollte da auch unbedingt Ka-
meramann Martin Gschlacht nennen, der
für uns Kirtag dreht. Ich will nicht arro-
gant klingen, aber dass diese Leute mit
uns zusammenarbeiten, liegt auch da-
ran, dass wir ein Versprechen für Quali-
tät und Substanz abgeben, das wir mit
unserem Programm auch täglich halten.

Sind Kirtag und Virginia Hill gezielt Pro-
gramme für Servus TV in Österreich oder
werden sie auch in Deutschland zu sehen
sein?
Wir wollen beide Programme auch in
Deutschland ausstrahlen.

sie auch nicht, war davon aber genauso
begeistert und brachte Sascha Köllnreit-
ner als Regisseur mit ins Boot. Wir woll-
ten auf jeden Fall eine Doku machen,
weil es aber wenig Bewegtbildmaterial
dazu gibt und wir nicht nur Talking
Heads von damaligen Zeitgenossen zei-
gen wollten, war schnell klar, dass wir
auf Reenactment-Szenen setzen wollten,
die aber auf keinen Fall peinlich wirken
sollten. Dass dem nicht so sein wird, lässt
sich allein schon daran erkennen, dass
wir Verena Altenberger für die Rolle der
Virginia gewinnen konnten.

Wie kommt es das Adrian Goiginger
»nur« als Produzent und nicht als
Regisseur im Einsatz ist?
Zeitmangel. Er war schon intensiv mit
anderen Projekten beschäftigt. Aber es
stand auch niemals außer Frage, dass
Sascha Köllnreitner unser hundertpro-
zentiges Vertrauen genießt.

Die passende Antwort wäre ein »Ja, aber
...«. Julian kam mit dem Stoff zu uns,
weil er die Romanreihe vor einiger Zeit
schon optioniert hat. Ich weiß auch, dass
er den Stoff dem ORF für die Landkrimi-
Reihe angeboten hat. Aber das war für
uns kein Hinderungsgrund. Nach einer
anfänglichen Skepsis habe ich nach 100
Seiten Kirtag gespürt, das ist genau der
eine, den man verfilmen muss. Und als
Julian ausführte, wie er das anlegen und
filmisch umsetzen will, wussten wir, das
ist ein »match made in heaven«.


Warum passt dieses Projekt so gut zu
Servus TV?
Bei 85 Prozent der Regionalkrimis kann
man die Handlung austauschen, sie
könnte genauso gut in Ostfriesland wie
in Oberbayern spielen. Herbert Dutzler
beschreibt aber diese Region und den
Menschenschlag von Altaussee mit all
seinen Eigenheiten und seiner Skepsis
gegenüber allem aus Wien kommenden
geradezu brillant. Die Hauptfigur ist ge-
nauso angelegt: ein Mensch, den man
wirklich nur in dieser Region finden
kann. Aufgrund dieser authentisch-regi-
onalen Komponente haben wir gesagt,
jawohl, das ist Servus TV.


Mit einer weiteren Eigenproduktion,
Virginia Hill bewegen Sie sich zwischen
Doku und Fiction. Welche Motivation
steckt dahinter?
Die Begeisterung für einen faszinieren-
den Stoff, der trotzdem kaum bekannt
ist. Die Geschichte von Virginia Hill, einer
Mafiabraut, die eine Zeitlang im Raum
Salzburg lebte und unter mysteriösen
Umständen ums Leben kam. Als sie mir
nach meinem Umzug nach Salzburg von
meinem Nachbarn erzählt wurde, hörte
ich zum ersten Mal davon. Bei uns im
Sender kannte sie auch so gut wie nie-
mand. Bei einem Treffen mit Adrian Goi-
ginger kam die Geschichte auf, er kannte


Servus TV


Der zur Red Bull Media House GmbH gehörende Privatsen-
der ging 2009 aus Salzburg TV hervor. Am 1. Januar 2011
startete Servus TV Deutschland. Seit 2016 fungiert Salz-
burg-TV-Gründer Ferdinand Wegscheider als Intendant.
Unter seiner Führung zeigt die Entwicklung der Marktan-
teilskurve stark nach oben. 2019 erreichte der Sender in
Österreich erstmals gleich mehrere Male Monatswerte über
drei Prozent und liegt derzeit um 1,4 Prozentpunkte über
dem Jahreswert von 2018.

»Wir geben ein


Versprechen


für Qualität und


Substanz ab.«


»Letzter Kirtag« mit
Nikolaus Obonya
könnte den Auftakt
zu einer neuen
Krimireihe bilden

Die Krimiserie
»Meiberger« mit
Fritz Karl geht in die
zweite Saison – ab


  1. November in
    Österreich, ab dem

  2. in Deutschland

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