Blickpunkt Film Magazin - 21.10.2019

(C. Jardin) #1
Qualitätsprodukte im Spielfilm- und im
Doku-Bereich. Als weitere Säule kommt
nun originäres Fiction-Programm, wie
man es bei anderen Sendern nicht findet,
hinzu. Und es geht uns darum, ein Fens-
ter in den Alpenraum hinein zu eröffnen,
der ja nach wie vor ein Sehnsuchtsgebiet
für die Deutschen ist.

Und wie geduldig sind Sie mit uns
Deutschen?
Wir sehen ja, dass die Richtung stimmt,
seit wir diese programmschematischen
Veränderungen vorgenommen haben.
Seit zwölf, fünfzehn Monaten geht die
Kurve stetig nach oben. Wir sind auch
nicht immer die Geduldigsten, aber der-
zeit sind wir mit der Entwicklung in
Deutschland zufrieden. Jetzt schauen
wir eben, dass die Kurve vielleicht noch
etwas steiler steigt.
FRANK HEINE

nur aufgrund der unterschiedlichen
Größe der Länder. In Österreich sind wir
überall im Relevant Set, in Deutschland
noch nicht. Regionale Programme, die
besonders vom Dialekt geprägt sind,
funktionieren in Deutschland nicht. Des-
halb programmieren wir sie, wenn über-
haupt, an den Rändern. Aber auch bei
Spielfilmen gibt es oft ganz unterschied-
liche Ergebnisse. Es ist mir aber noch
nicht gelungen, den genauen Grund her-
auszufinden, warum jetzt dieser Film in
Deutschland funktioniert und jener in
Österreich nicht.

Wenn nicht Sie, wer dann?
Es ist und bleibt ein Mysterium. Ich
dachte eine Zeitlang, es läge am Humor,
aber der ist es auch nicht. Was interes-
santerweise verlässlich in beiden Territo-
rien funktioniert, sind Western.

Wie wollen Sie sich künftig auf dem
deutschen Markt positionieren und
welche Rolle spielen dabei die
fiktionalen Eigenproduktionen?
Wir haben in Deutschland jetzt auch am
Vorabend eigene News und eigene Wet-
tervorhersagen eingeführt, als klares Sig-
nal, dass wir auf den Markt eingehen.
Sport ist da natürlich eine große Säule,
vor allem mit der MotoGP. Aber auch die

Können Sie schon Ihre Fiction-Pläne
über Meiberger und Kirtag hinaus formu-
lieren oder stehen und fallen diese mit
deren Abschneiden?
Wir planen bei beiden Formaten mit Fort-
setzungen. Wenn sie jetzt beim Publikum
überhaupt nicht ankommen sollten, ma-
chen wir uns natürlich Gedanken. Ge-
nauso gibt es Pläne für andere fiktionale
Stoffe, ohne dass ich vielmehr darüber
erzählen könnte. Aber wir sind offen für
vieles und nicht auf Krimis fixiert.


Wären Partnerschaften mit deutschen
Sendern eine Option, um Ihre Fiction-
Library schneller anwachsen zu lassen?
Oder fürchten Sie, in solchen Konstellati-
onen zu viele Kompromisse eingehen zu
müssen?
Doch, doch. Das ist ein stetiges Thema.
Wir führen auch immer wieder Gesprä-
che. Auch wenn bislang noch nichts Kon-
kretes entstanden ist, heißt das nicht,
dass wir in Zukunft solche Konstellatio-
nen nicht eingehen werden.


Sie haben die Unterschiede zwischen
den Märkten eingangs schon angedeutet.
Wie schwierig ist es, österreichischem
und deutschem Publikumsgeschmack
gleichzeitig gerecht zu werden? Welche
Erkenntnisse haben Sie, was hier besser
und dort weniger gut ankommt?
Zum einen ist natürlich die unterschied-
liche Wahrnehmung ein Aspekt. Nicht


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»Wir sind nicht auf


Krimis fixiert.«

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