Neue Zürcher Zeitung - 22.10.2019

(John Hannent) #1

46 SPORT Dienstag, 22. Oktober 2019


EISHOCKEY


AusländischerSt ürmer


verläs stdenHCLugano


(sda)·Der HC Lugano und der zuletzt
überzählige KanadierRyan Spooner
haben sich auf einesofortige Vertrags-
auflösung geeinigt. Der 27-jährige Cen-
ter wechselt zum KHL-Klub Dinamo
Minsk. Spoonerkonnte sich trotz der
Erfahrung von mehr als 300 NHL-Spie-
len imTessin nicht durchsetzen.


FUSSBALL


FCSt.GallenmitDefizit


von5,1MillionenFranken


(sda)·Sportlich läuft es dem FC
St. Gallen ausgezeichnet, wirtschaftlich
jedoch ist der Klub nicht sorgenfrei. Im
Geschäftsbericht für diePeriode 2018/19
weist er einenVerlust von 5,1 Millionen
Franken aus. Hauptverantwortlich für
das Defizit sind ausserordentliche Ab-
schreibungen in der Höhe von 4 Millio-
nen, die auf die letzten zehnJahre zu-
rückgehen.Das Ergebnis habe jedoch
keinen Einfluss auf die Liquidität des
Klubs,hielt dieser in einer Mitteilung
fest.Der vor anderthalbJahren initiierte
Entwicklungsplan der neuen Klubfüh-
rung um Matthias Hüppi sei aufKurs,
das strukturelle Defizit sei dank diver-
sen Kosteneinsparungen weiterredu-
ziert worden.Am 22. November hält der
FC St. Gallen die GV ab.


BulgarenfindenNachfolger
fürNational trainerBalakow

(dpa)·Georgi Dermendschiew wird
laut MedienberichtenTrainer der Natio-
nalmannschaft Bulgariens. Der 64-Jäh-
rige, der zuletzt Lewski Sofia betreute,
folgt auf den früheren GC- und St.-Gal-
len -Trainer KrassimirBalakow, der im
Zuge des jüngstenRassismusskandals
beim 0:6 gegen England wie derVer-
bandschef Borisslaw Michailow zurück-
getreten ist.

FUSSBALL
Real Madrid in Istanbul unter Zugzwang
Champions League. Dienstag. Gruppe A:FC Brügge -
Paris Saint-Germain, Galatasaray Istanbul - Real Madrid
(jeweils 21 Uhr). –Rangliste:1. PSG 2/6 (4:0). 2. Brügge
2/2 (2:2). 3. Galatasaray 2/1 (0:1). 4. Real Madrid 2/1 (2:5).
Gruppe B:Tottenham Hotspur - Roter Stern Belgrad,
Olympiakos Piräus - Bayern München (jeweils 21 Uhr). –
Rangliste:1. FC Bayern 2/6 (10:2). 2. Roter Stern 2/3 (3:4).


  1. Tottenham 2/1 (4:9). 4. Olympiakos 2/1 (3:5).
    Gruppe C:Schachtar Donezk - Dinamo Zagreb (18.55 Uhr).
    Manchester City - Atalanta Bergamo (21 Uhr). –Rangliste:

  2. Manchester City 2/6 (5:0). 2. Dinamo Zagreb 2/3 (4:2).

  3. Schachtar 2/3 (2:4). 4. Atalanta 2/0 (1:6).
    Gruppe D:Atlético Madrid - Leverkusen (18.55 Uhr).
    JuventusTurin - Lokomotive Moskau (21 Uhr). –Rangliste:

  4. Juventus 2/4 (5:2). 2. Atlético Madrid 2/4 (4:2).

  5. Lokomotive Moskau 2/3 (2:3). 4. Leverkusen 2/0 (1:5).
    Arsenal unterliegt bei Sheffield United
    Premier League. 9. Runde. Montag:Sheffield United



  • Arsenal London (bis 69. mit Xhaka) 1:0. –Rangliste:



  1. FC Liverpool 25. 2. Manchester City 19. 3. Leicester 17.

  2. Chelsea 17. 5. Arsenal 15. – 9. Sheffield United 12.


Serie A. 8. Runde. Montag:Brescia -Fiorentina 0:0. –
Rangliste:1. Juventus 22. 2. Inter Mailand 21. 3. Atalanta


  1. 4.Napoli 16. 5. Cagliari 14.


EISHOCKEY
ZSC Lions empfangen Servette
National League. Dienstag, 19.45 Uhr:Ambri-Piotta


  • Bern. Freiburg - SCLTigers. Rapperswil-Jona - Biel.
    Lausanne - Zug. ZSC Lions - Genf/Servette. –Rangliste:



  1. ZSC 14/27. 2. Biel 14/26. 3. Servette 14/23. 4. Lugano
    14/22. 5. Lausanne 12/21.6. Zug 12/21. 7. Rapperswil-
    Jona 14/18. 8. Bern 13/16. 9. SCLTigers 14/16. 10. Davos
    9/15. 11. Ambri-Piotta 13/15. 12. Freiburg 11/11.
    Cup: Grosses Los für den B-Klub Ajoie
    Schweizer Cup.AuslosungViertelfinals (26.November):
    Biel - SCLTigers, Davos - Bern, Rapperswil-Jona - Zug,
    Ajoie (Swiss League) - ZSC Lions.


TENNIS
Alexander Zverev spielt gegenFritz
Basel. Swiss Indoors.ATP-500-Turnier (2,08Mio. € /
Halle, Hart). 1. Runde:Federer (SUI/1) s. Gojowczyk
(GER/Q) 6:2, 6:1. Laaksonen (SUI) s. Paire (FRA/8) 6:3, 7:5.
De Minaur (AUS) s. Dellien (BOL/Q) 6:1, 7:5. Struff (GER)
s. Kecmanovic (SRB) 6:4, 6:2. – Federer in der 2. Runde
gegen Albot (MDA) oder Lajovic (SRB), Laaksonen gegen
Struff. –Dienstag:Fritz (USA) - Alexander Zverev (GER/2).
Tsitsipas (GRE/3) - Ramos-Viñolas (ESP). Copil (ROU) -
Bautista Agut (ESP/4). Popyrin (AUS) - Fognini (ITA/5).

SportamFernsehen

SRF 216.50Tennis. Swiss Indoors in Basel.
22.30Eishockey aktuell.

Teleclub Zoom18.15Fussball. Champions
League. Atlético Madrid - Leverkusen.

In Los Angeles ist eine neue Rivalität geboren

Die einst bieder en L.A. Clip pers bl asen in der NBA zum Angriff auf die glamourösen Lakers – dank einem Besitzer mit Schweizer Wurzeln


ROMAN SCHUPPLI


Die nordamerikanischeBasketballliga
NBA hatein feines Gespür fürsportlich
br isanteBegegnungen.Zum Saisonauf-
takt in der Nacht auf Mittwoch und an
Weihnachten, wennhohe Einschalt-
quoten garantiert sind,lassen dieSpiel-
planer die Los AngelesLakers gegen
die LosAngeles Clippers antreten. Die
Message dahinter ist klar: Schaut her,
liebeFans, in der NationalBasketball
Association gibt eseine neue Rivali-
tät. Eine, die es in sich hat,könnte man
anfügen. Denn die einst blassen Clip-
pers schic ken sich in der bevorstehen-
den Spielzeitan, die Lakers als Platz-
hirsch abzulösen.
Los Angeles ist seit je die Stadt der
Lakers. In der Metropole dominieren
die Vereinsfarben Gelb undViolett. Die
Stars und Sternchen aus Hollywood sit-
zen bei Heimspielen in der erstenReihe
des Staples Center – sehen und gesehen
werden. Die Rapper Snoop Dogg und
The Game haben vor einigenJahren für
die Lakers eine Hymnekomponiert, in
der sie die Organisation, das Lebens-
gefühl amPazifischen Ozean und auch
ein wenig sich selber feiern. Und die
Clippers? Die hatten lange nichts der-
gleichen vorzuweisen.


Rassistische Aussagen


Während dieLakers Titel umTitel ein-
heimsten und mit insgesamt16Cham-
pionships die zweiterfolgreichsteFran-
chise in der Geschichte der NBA sind,
haben die Clippers keine einzigeFinal-
teilnahme vorzuweisen.Viele Jahre
waren von sportlichen Misserfolgen
geprägt, die L.A. Clippers waren lange
Zeit dieLachnummer in der besten
Liga.Undjust nachdem sich endlich
ein klein wenig sportlicher Erfolg ein-
gestellt hatte, sorgte der Klubbesitzer
Donald Sterling für einen Eklat son-
dergleichen.
In einemTelefongespräch, das heim-
lich aufgezeichnet wurde, bläute der
Magnat im April 2014 seinerFreundin
ein, während Spielen der Clippers von
den dunkelhäutigen Athleten fernzu-
bleiben und nicht mit derLakers-Le-
gende Earvin «Magic» Johnson für
Fotos zu posieren. Dies, weil Johnson
schwarz und HIV-positiv ist.Sterling, ein
Anwalt, der mit Immobiliengeschäften
reich geworden war, bediente niederste


Klischees. Und zeigte eine Haltung, die
man im 21.Jahrhundert eigentlich über-
wunden glaubte. Die Liga griff in der
Folge rigoros durch. Der NBA-Kom-
missärAdam Silver sperrte den damals
80-Jährigen lebenslänglich und erlegte
ihm auf, die Organisation zu veräussern.
Wieder einmal waren die Clippers ganz
unten angekommen.

Einige Monate später kaufte Steve
Ballmer die Los Angeles Clippers für 2
Milliarden Dollar. Ballmer, zuvor wäh-
rend 14 Jahren CEO von Microsoft, ist
das pure Gegenteil von Sterling: herz-
lich, weltgewandt und voller Enthusias-
mus. Seine ausgeflippten öffentlichen
Auftritte brachten ihm den Spitznamen
«Monkeyboy» ein:Vor Reden konnte

der Sohn eines Schweizer Einwande-
rers wie einVerrückter auf der Bühne
herumrennen und danach, völlig ausser
Atem, seine Liebe zum Unternehmen
kundtun. Diese Leidenschaft wurde zu
einem Markenzeichen von Ballmers
Tätigkeit bei Microsoft.
Auch bei den Clippers hat das En-
gagementBallmers einen positiven

Effekt. Seit er dasTeam übernommen
hat, geh t es steil aufwärts. Mittlerweile
geltendie Clippers als bestgeführte
Franchise in der NBA, alsVorzeige-
organisation. In der vergangenen Sai-
son qualifizierte sich dasTeam für die
Play-offs , im Gegensatz zu denLakers.
Der vorläufige Höhepunkt erfolgte
in der Sommerpause: die Verpflich-
tungvon Kawhi Leonard,28, und Paul
George, 29. Ersterer hatte in der ver-
gangenen Saison dieToronto Raptors
zum erstenTitelgewinn geführt, Letz-
terer ist ein weitererAthlet mit hohem
Renommee.

KlarerWink andie Lakers


Der Zuzug der beiden Superstars ist ein
klarerWink an dieAdresse des Stadt-
rivalen. Denn dieLakers wollten eben-
falls Leonard und einst auch George
verpflichten. Beide stammen aus dem
Grossraum von LosAngeles und waren
in derJugendLakers-Fans. Bei ihrer
Präsentation zeigte sich der 63-jährige
Ballmer in Bestform. Er forderte die
anwesendenJournalisten auf, sich zu
erheben und Leonard und George zu
applaudieren,er klatschte in die Hände
und schrie ins Mikrofon. «Pretty cool»
seien die Akquisitionen, «pretty damn
coo l». Mit Leonard und George woll-
ten sie denganzgrossen Wurf schaf-
fen, nicht Zweiter oderVierter werden,
sagteBallmer.
Es hörte sich an,als sei man nun end-
lich so weit, aus dem Schatten der pres-
tigeträchtigenLakers zu treten. Dazu
passt,dass dieVerantwortlichen der
Clippers denBau einer neuenArena
vorantreiben. Diese soll bis 2024 fertig-
gestellt sein, wenn der derzeitige Miet-
vertrag im Staples Center ausläuft – man
will die Heimstätte nicht mehr länger
mit denLakers teilen.
Doch auch die Los AngelesLakers
haben in der Sommerpause aufgerüs-
tet und der Überfigur LeBronJames
einen hochkarätigen Spieler zur Seite
gestellt: Anthony Davis, 2,08 Meter
gross , 115 Kilogramm schwer, der wohl
begnadetste Big Man in der Liga. Mit
Leonard,James undDavis spielen nun
drei der besten fünf NBA-Spieler in
Los Angeles.Der Titelgewinn führt
in der anstehenden Spielzeit über die
Lakers und die Clippers. Eine neue
Rivalität ist geboren. SteveBallmer
sei Dank.

In der vergangenen Saisonschafften aus Los Angeles nur die Clippers den Einzugins Pl ay-off.RICHARD MACKSON/USA TODAY SPORTS/REUTERS

Clint Capela und Thabo Sefolosha mit tragenden Rollen


sli.·Zum Kreis der erweitertenTitel-
anwärter gehören auch die Hous-
ton Rockets , bei denen die Schweizer
NBA-Profis Clint Capela undThabo
Sefolosha spielen. Der Center Capela
wird von amerikanischen Medienals
Schlüsselspieler angesehen, wenn es
darum geht, das vollePotenzial der
Rockets auszuschöpfen. Der 25-jährige
Genfer hat sich bisher in jeder Spielzeit

steigernkönnen, zuletzt erzielte er pro
Partie durchschnittlich16,6 Punkte und
sicherte 12,7Rebounds.
Der Forward Thabo Sefolosha
kommt von derBank.Nachdem sich in
derVorbereitung mit Gerald Green ein
ähnlicher Spielertyp verletzt hat, wird
der 35-jährigeWaadtländer mehr Ein-
satzzeit als erwartet bekommen.Sefo-
losha sieht seineRolle darin, das Team

in derVerteidigung anzuführen und in
der Offensive zu werfen. Ob die Sai-
son der HoustonRockets von Erfolg
ge krönt sein wird, hängt davon ab, ob
James Harden undRussell Westbrook
koexistierenkönnen. Die balldomi-
nanten Guards hatten vor zehnJah-
ren schon einmal zusammengespielt −
mit Sefolosha, der damals eine vermit-
telndePosition einnahm.

Rooneys Abgang


Fussballer verlässt USA und wird spielender Assistenzcoach


tay.·Wayne Rooneys Karriere alsFuss-
ballspieler hat am Samstag auf derAus-
wechselbank geendet. SeinTeam DC
United verlor im Play-off 1:5 nachVer-
längerung gegenToronto. Rooney ver-
liess die USA nach demAusscheiden
umgehend und ohneKommentar und
reiste nachBarbados in dieFerien.
Für dasTeam ausWashington hatte
Rooney in 52 Spielen 25Tore erzielt.
In Erinnerung bleibt von dieser Zeit
vor allem eine Szene aus dem Sommer
2018: Gegen Orlando sprintetRooney
in der Nachspielzeit weit in die eigene
Platzhälfte zurück,erobertden Ball mit
einemTackling und bereitet mit einer
weiten Flanke das 3:2-Siegtor vor.
Der 120-fache englische National-
spieler sorgte aber auch in Amerika
für Schlagzeilen neben dem Platz.Im
Dezember 2018 war er bei der Einreise
in die USA kurzzeitig festgenommen
word en, weil er infolge Alkoholkon-
sums «desorientiert» gewesen war und
lauthals geflucht hatte. Und es wurde
ihm eine weitereFrauengeschichte an-
gedichtet. SeitRooney 2004 als18-Jäh-
riger dieFussballbühne betreten hatte,
verfolgte ihn die englische Presse stets
nah. In d er Heimat warer wegenTrun-
kenheit am Steuerverurteilt worden.
Zuletztwar indes vorallem seine
Frau Coleen Thema am englischen

Boulevard.Sie streitet sichöffentlichmit
RebekahVardy, der Ehefrau des Leices-
ter-StürmersJamie Vardy; sie wirft ihr
vor, der Presse indiskrete Informationen
verkauft zu haben.
Trotz seiner grossartigen Karriere
hatten sich manche Beobachternoch
mehr erhofft vonRooney. Erstmals auf-
gefallen war er an der Euro 2004 inPor-
tugal, wo er kurzzeitig der jüngste EM-
Torschütze war. Darauf wurdeRooney
von der Presse als«Wunderkind» und
«Messias» gefeiert, nachdem er im ers-
ten Spiel für Manchester United in der
Champions League gegenFenerbahce
Istanbul dreiTore geschossen hatte. Die
zuvor hitzige Diskussion darüber, ob er
die Transfersumme von 37 Millionen
Euro wert sei, verstummte. Mit ManU
gewannRooney fünf Meistertitel und
einmal die Champions League.
Rooney bleibt demFussball nun er-
halten. AbJanuar wird er spielender
Assistentbeim englischen Zweitligis-
ten Derby County unter dem Cheftrai-
ner Phillip Cocu.Rooney soll die lahme
Offensive beflügeln. Schon vor seiner
Ankunft ist eine Debatte über dieVer-
bandelung desFussballs mitWettanbie-
tern entbrannt. DennRooney wird die
32 auf demRücken tragen – Hauptspon-
sor von Derby County ist das Online-
Kasino 32Red.
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