Die Welt - 19.10.2019

(Nora) #1

10


19.10.19 Samstag, 19. Oktober 2019DWBE-HP


  • Belichterfreigabe: ----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:
    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DWBE-HP

DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
19.10.1919.10.1919.10.19/1/1/1/1/Wir2/Wir2AMARKWOR 5% 25% 50% 75% 95%

10 WIRTSCHAFT DIE WELT SAMSTAG,19.OKTOBER


N


ormalerweise ist es zwei-
mal im Jahr die gleiche
Leier. Der Bundesfinanz-
minister fährt zu den
halbjährlichen Treffen des
Internationalen Währungsfonds (IWF)
und wird dort von seinen internationa-
len Partnern zu höheren Investitions-
ausgaben gedrängt. In diesem Jahr war
es angeblich endlich mal anders: „Ganz
anders als die vielen Male vorher wird
gerade nicht darüber gesprochen, wer
welche Spielräume nutzen soll“, sagt
Olaf Scholz (SPD)in Washington.

VON JAN DAMS
AUS WASHINGTON

„Das hat ganz sicher auch damit zu
tun, dass wahrgenommen wird, dass
Deutschland seine finanziellen Spiel-
räume genutzt hat.“ Und dann ver-
weist der Minister auf Investitionsquo-
te, Steuererleichterungen, das erhöhte
Kindergeld und die Beschlüsse zum
Klimapaket.
Dumm ist nur, dass andere Teilneh-
mer der IWF-Herbsttagung die Diskus-
sion anders wahrnehmen: Wie immer
sei von Deutschland gefordert worden,
mehr für die Entwicklung der Wirt-
schaft zu tun, sagt ein Verhandlungs-
teilnehmer. Angesichts der großen fi-
nanziellen Spielräume in Deutschland
gebe es weiterhin die Rufe nach höhe-
ren Investitionen.
Allerdings sei vielen regelmäßigen
Gesprächspartnern der Deutschen
mittlerweile aufgefallen, dass die Milli-
arden, die die Bundesregierung für In-
vestitionen zur Verfügung stelle, nicht
abflössen. „Deshalb gibt es hier bei der

Jahrestagung Forderungen nach Steuer-
senkungen in Deutschland“, heißt es.
Unter anderem die Amerikaner
drängten darauf, die Steuern in
Deutschland zu senken und damit das
Wachstum anzukurbeln. Auch der IWF
selbst hatte zu Beginn der Tagung von
Deutschland einen größeren Einsatz ge-
fordert. Die Bundesrepublik solle ihre
Wirtschaft mit höheren Ausgaben vor
allem in den Bereichen Infrastruktur
und Forschung ankurbeln, forderte die
neue IWF-Chefin Kristalina Georgiewa.
Scholz aber – wie schon sein Vorgän-
ger Wolfgang Schäuble (CDU) – sieht
dafür keinen Anlass. „Deutschland ist ei-
ne sehr leistungsfähige Volkswirt-
schaft“, sagte er. Die volkswirtschaftli-
che Situation sei stabil. Zum Jahresende
gebe es Aussicht auf Besserung. „Wir
können alle gemeinsam zuversichtlich
hoffen, dass die Lösung der internatio-
nalen Konflikte zusätzliche Wachstums-
impulse auslöst.“ Die Bundesregierung
habe das Ganze auch mit einer sehr ex-
pansiven Finanzpolitik begleitet. Einen
Bedarf für mehr sieht er derzeit nicht.
Auf wiederholte Nachfrage klagte der
Minister dann: „Montags werde ich ge-
fragt, ob ich mir keine Sorgen mache
wegen der wegbrechenden Einnahmen,
mittwochs, ob ich nicht zu viel Geld ha-
be und die Steuern senken will, und
freitags wieder andersrum.“ Das sei kei-
ne Situation, in der man hektisch agie-
ren muss. „Es läuft so, dass wir mit der
Situation gut zurechtkommen können.“
Der Minister versucht, bloß nicht den
Eindruck aufkommen zu lassen, die
Wirtschaft des Landes sei in einer tiefe-
ren Krise. Von Delle ist bei ihm die Re-
de, davon, dass sich das Wachstum we-

gen der internationalen Unsicherheiten
verlangsamt. Von einer grundlegenden
Veränderung der wirtschaftlichen Lage,
davon, dass Deutschlands Wirtschaft
ganz grundsätzlich zurückfallen könn-
te, will er aber nicht reden – wie übri-
gens auch andere Vertreter aus Europa
nicht. Aus ihrer Sicht würde es reichen,
wenn für die bestehenden Handelsstrei-
tigkeiten eine Lösung gefunden würde,
die es Deutschland erlaubt, sein über
Jahrzehnte erfolgreiches Exportmodell
weiter zu pflegen.
Schuld aus Sicht des Ministers sind
die anderen: die Briten, die sich beim
Brexit ewig nicht entscheiden konnten.

Dass es jetzt wohl gelungen sei, einen
Konsens zwischen der EU und dem Ver-
einigten Königreich zu finden, „ist ein
großer Fortschritt“. Die Amerikaner mit
dem von ihnen ausgelösten Handels-
streit sind ebenfalls ein Problem.
Diese Auseinandersetzungen belaste-
ten die deutsche Wirtschaft mit Unsi-
cherheit. Scholz hofft, dass die jetzt ge-
troffenen Vereinbarungen zum Brexit
sowie die weiteren Verhandlungen im
Handelskonflikt zu einer Lösung füh-
ren. Deutschland, so seine Sicht, sei gut
aufgestellt und habe genug getan. Und
wenn es wirtschaftlich nötig sei, habe
die Bundesrepublik ausreichend finan-

zielle Mittel, um antizyklisch zu inves-
tieren und die Wirtschaft zu stützen.
Unterstützung für seine Position be-
kommt der Finanzminister vom Bun-
desbankpräsidenten. Der Ausblick für
die Weltwirtschaft sei weiterhin einge-
trübt, sagt Jens Weidmann. „Wie wir
geht der IWF aber davon aus, dass es
vorübergehend ist.“ Die ganz wesentli-
che Belastung für die Weltwirtschaft re-
sultiere aus den anhaltenden Spannun-
gen in der Handelspolitik.
Die jüngsten Eskalationen deuteten
darauf hin, dass sich die dämpfenden Ef-
fffekte für das Wachstum noch einmal ver-ekte für das Wachstum noch einmal ver-
stärkt hätten. Der Welthandel dürfte da-
durch um anderthalb Prozent gedämpft
werden. „Und das sind nur die direkten
Effekte“, warnt Weidmann vor den Fol-
gen des Handelsstreits, den US-Präsi-
dent Donald Trump angezettelt hat.
Weidmann nutzt die Chance aller-
dings auch, um das Bild einmal anders
zu zeigen. Natürlich bleibe die Verschär-
fung dieser Konflikte ein wesentliches
Risiko, sagt der Bundesbankpräsident.
„Man kann das aber auch umkehren:
Stimmt das britische Parlament dem
Brexit zu und entspannt sich der Han-
delsstreit, könnte die Konjunktur sich
auch noch einmal besser entwickeln“,
versucht er gute Stimmung zu machen.
Es sind Entwicklungen, auf die wohl
derzeit auch die Bundesregierung hofft.
Ob und wie weit sich die Verhand-
lungsteilnehmer in den Handelsfragen
näher kommen, will Scholz allerdings
nicht sagen. Er spricht davon, klug, klar
und konsequent vorzugehen. Eine Aus-
sage, die wohl vor allem dafür spricht,
dass sich bislang wenig tut, worüber
man positiv berichten könnte.

Deutschlands Finanzminister Olaf Scholz (SPD) beim IWF-Treffen in Washington: Hält er das Papier richtig herum?

AFP

/OLIVIER DOULIERY

Scholz betet die Konjunktur gesund


Der Finanzminister findet keinen Grund für höhere Investitionen oder Steuersenkungen. Die deutsche Wirtschaft stehe im Kern


gut da – wenn nur endlich die Handelsstreitigkeiten aufhören würden. Die internationalen Partner sehen das ganz anders


I


ch gebe zu, wenn es um die Grü-
nen und deren Politik geht, bin
ich ein wenig befangen. Wenn ich
im Auto den Deutschlandfunk höre
oder daheim die „Tagesthemen“ se-
he, rechne ich damit, dass die Grü-
nen wieder einmal etwas verbieten
wollen. Sie sind nun mal eine echte
Verbotspartei.
Im Programm aus dem Jahre 1987
wenden sich die Grünen (damals
noch ohne Bündnis 90) gegen eine
„Informatisierung der Gesellschaft,
Computerisierung und informati-
onstechnische Vernetzung“, weil
diese „Informations- und Kommuni-
kationstechniken auf Rationalisie-
rung und Kontrolle angelegt“ sind.
Es dürfe auch „keine Digitalisierung
des Fernsprechnetzes“ geben, „keine
Glasfaserverkabelung“, kein Kabel-
und Satelliten-Fernsehen, dafür soll-
ten „alternative Technologien und
nicht-technologische Alternativen“
entwickelt werden, was immer damit
gemeint war, sei es stille Post, Fla-
schenpost oder andere sozial ver-
trägliche Mittel der Kommunikation.
Man könnte sagen: Das ist lange her,
es waren Jugendsünden, wenn die
Grünen nicht immer wieder etwas
finden würden, das „verboten“ ge-
hört, unter anderem Diesel und Ben-
ziner, Luftballons und Heizpilze,
Einwegwindeln und Neujahrsböller.
Soeben haben sie wieder versucht,
ein Verbot durchzusetzen, positiv
formuliert: ein Tempolimit von 130
Kilometern pro Stunde auf den Au-
tobahnen. Keine ganz neue Idee, im
Programm von 1987 war von 100
km/h die Rede. Eine Begrenzung der
Höchstgeschwindigkeit würde nicht
nur die Unfallzahlen senken, sie wä-
re auch ein Beitrag zum Klima-
schutz, weil weniger Schadstoffe
emittiert würden. Der Antrag der
Grünen wurde mit großer Mehrheit
des Bundestagesabgelehnt.
Nun stecke ich in einem Dilemma.
Ich bin auch für ein Tempolimit. Ich
denke, 130 Kilometer pro Stunde sind
die optimale Reisegeschwindigkeit,
bei der man das Fahrzeug noch im
Griff hat und nebenbei Radio hören
kann. Ist es möglich, eine solche Posi-
tion zu vertreten, ohne in den Ver-
dacht zu geraten, ein Grüner zu sein?
Das wäre mir sehr unangenehm, zu-
mal ich alles tue, um eine solche Ver-
mutung gar nicht erst aufkommen zu
lassen: Ich trenne meinen Müll nicht,
ich drehe die Heizung hoch und ma-
che die Fenster auf und lasse die
Stand-by-Funktion des Fernsehers an,
aaauch wenn ich tagelang weg bin. Mituch wenn ich tagelang weg bin. Mit
einem solchen „Sozialprofil“ würden
mich die Grünen nicht einmal zum
Blumengießen einstellen. Und käme
ich jemals auf die Idee, sie zu wählen,
wwwürden sie die Annahme meiner Stim-ürden sie die Annahme meiner Stim-
me verweigern. Da bin ich mir sicher.
Was nun? Ich kann doch nicht mit
dem Rasen anfangen, nur weil die
Grünen für ein Tempolimit sind. Das
wäre kindisch. Dass sie Supermärkte
verpflichten wollen, Lebensmittel
kostenlos abzugeben, statt sie weg-
zuwerfen, finde ich auch richtig.
Wenn die es auch schaffen, dass un-
verkauftes Benzin nach 22 Uhr kos-
tenlos gezapft werden darf, könnten
wir noch die besten Freunde werden.

DIE ACHSE DES GUTEN

Grünes


Dilemma


HENRYK M. BRODER

Wir nehmen Abschied von

Dieter Opitz


* 23. Oktober 1936 † 6. Oktober 2019

Als ehemaliger Ressortleiter Politik der Redaktion Berliner Morgenpost
war Dieter Opitz mehr als zwei Jahrzehnte mit unserem Hause eng verbunden.

Mit Dieter Opitz verlieren wir einen weltoffenen und umsichtigen Journalisten von
hoher fachlicher Kompetenz und einen liebenswürdigen Menschen und Kollegen.

Wir werden Dieter Opitz ein ehrendes Andenken bewahren.

Axel Springer SE


Ein großes, warmes und treusorgendes Herz hat aufgehört zu schlagen.

Unendlich traurig müssen wir hinnehmen, dass mein geliebter Mann,
unser Vater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel, Cousin und Freund

Dieter J. Opitz


* 23.10.1936 † 6.10.
Jena Berlin

uns verlassen hat.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied

Dorothea Opitz
Miriam Opitz mit Rebekka
Jennifer Opitz
Tobias Opitz
und alle Angehörigen und Freunde

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Donnerstag, den 31. Oktober 2019,
um 13.00 Uhr auf dem Martin-Luther-Kirchhof, Barnabasstr. 13., 13509 Berlin, statt.

Am 26. September 2019 verstarb unsere Pensionärin

Dorothea Baumann


im Alter von 84 Jahren.

Die Verstorbene war von 1976 bis 1992 in unserem
Hause tätig, zuletzt in der Abteilung Hausreinigung.

Ihr Andenken werden wir stets in Ehren bewahren.

Axel Springer SE


Die Summe unseres Lebens sind die Stunden in denen wir liebten.
Wilhelm Busch

Bundesfinanzminister Olaf Scholz
hat seine skeptische Haltung gegen-
über der geplanten Facebook-Digi-
talwährung bekräftigt, aber stärker
als zuletzt die Notwendigkeit von
Änderungen in der Finanzbranche
betont. „Die Kritik daran reißt nicht
ab“, sagte Scholz am Freitag bei der
IWF-Tagung in Washington mit
Blick auf das Libra-Projektdes
weltgrößten Internet-Netzwerks
Facebook.
Er selbst sei skeptisch, weil private
Firmen keine Währungen ausgeben
sollten,die dann in Konkurrenz zum
Euro oder Dollarstünden. „Man
kann davon ausgehen, dass das auf
keine Gegenliebe der Staatenge-
meinschaft trifft.“ Es müsse ver-
hindert werden, dass hier eine

neue Weltwährungetabliert werde.
„Gleichzeitig wissen wir aber, dass
es etwas zu tun gibt“, schränkte
Scholz ein. Grenzüberschreitende
Zahlungen müssten schneller und
günstiger werden.„Es gibt also
Reformbedarf.“ Aber die Autonomie
der Staaten in Währungsfragen
müsse erhalten werden.
Experten trauen Facebook mit sei-
nen 2,4 Milliarden Nutzern weltweit
zu, das globale Finanzsystem auf
den Kopf stellen zu können – weil
Geldtransfers zwischen Personen
und zwischen Ländern mit Libra
schneller und günstiger werden
dürften. Die sieben größten Indus-
triestaaten (G7) betonten zuletzt,
dass Libra die Geldpolitik und Fi-
nanzstabilität gefährdenkönnte.

Finanzminister kritisiert Facebook-Geld


ANZEIGE

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung DIE WELT -2019-10-19-ab-22 2dd4ee8fe593fed5467e953d1e57646c

UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

Free download pdf