Die Welt - 19.10.2019

(Nora) #1

Online-Bestellungen sind auf Rekordniveau. Nun braucht


der E-Commerce zuverlässige Zustellbedingungen, um die


Käufer nicht zu verärgern. Die leben aber nicht nur zeitbewusst,


sondern auch nachhaltig. Jetzt revolutionieren Innovationen


bei Retouren oder Klimaschutz den Einkauf im Netz.


F


ünf Tage bis zum Abenteuerurlaub


in der kanadischen Wildnis und


noch immer hatte Janine Weber


kein ultraleichtes Zelt. Erst als sie durch


die Webseite eines kleinen Spezial­


anbieters surfte, fand sie ihr erhofftes


Produkt. Bereits zwei Tage später war


es da. Als berufstätiger Mensch half ihr


die Wunschzustellung der DHL an die


bevorzugte Packstation. Das geht natür­


lich auch an den gewünschten Ort auf


dem Grundstück. Oder an den Lieblings­


nachbarn. Hauptsache einfach.


Zustellung ganz einfach,


ganz zuverlässig


In Zukunft könnte das Paket sogar bei


einer Lidl­Filiale ankommen. Dort richtet


DHL bundesweit 500 neue Packstationen


ein. Neben dem Einkauf kann also


gleich die Bestellung aus dem Netz mit


nach Hause genommen werden. „Weil


ihre Zeit kostbar ist, wollen die Men­


schen unnötige Wege vermeiden“, sagt


Dr. Ole Nordhoff, Chief Marketing


Officer Post & Paket Deutschland der


Deutsche Post DHL Group. „Für uns


ist es wichtig, dass wir ihnen durch


guten Service den Alltag erleichtern.“


Und wenn Janine Weber ihr Zelt doch


zurückschicken muss? Dann kann sie das


mit der neuen Mobilen Retoure von DHL


ganz bequem tun. Einfach mit Hilfe des


per E­Mail zugesandten QR­Codes den


Retourenschein in der Filiale, Packstation


oder beim Zusteller an der Haustür


drucken lassen.


Den Klimaschutz im Blick


Die Verbraucher kaufen aber nicht nur


bewusster, sie leben auch entsprechend.


Nachhaltigkeit ist heute gesellschaftlicher


Megatrend. Die Menschen achten darauf,


ihren ökologischen Fußabdruck zu


verbessern – wozu jede punktgenaue


und klimaneutrale Lieferung eines


Online­Einkaufs beiträgt.


Für DHL ist nachhaltiges Zustellen daher


besonders wichtig: Aktuell sind 10.000


batteriebetriebene StreetScooter umwelt­


schonend unterwegs, 5.000 weitere


sollen folgen. Und der klimaneutrale


Versand mit GoGreen gleicht smart


die transportbedingten Emissionen aus.


Damit gibt jeder Online­Händler ein


klares Statement für den Umweltschutz ab.


* „Bericht über den Zustand der eCommerce­Lieferung“, Metapack; **„Weg mit unnötigem Verpackungsmüll: Jeder zweite
Deutsche achtet auf Nachhaltigkeit beim Online­Shopping“, YouGov Deutschland im Auftrag von Trusted Shops

Den Lebensrhythmus


der Kunden kennen


der Kunden wählen


Händler mit einem


einfachen Retouren­


verfahren aus*


81%


der Deutschen legen


beim Einkaufen Wert auf


öko logische und soziale


Nachhaltigkeits aspekte**


60 %


WR 3


19.10.19 Samstag, 19. Oktober 2019


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Samstag, 19. Oktober 2019

DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-VP2/DWBE-VP2
19.10.1919.10.1919.10.19/1/1/1/1/ST3/ST3 PKRUEGE1 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT SAMSTAG, 19. OKTOBER 2019 WELT EUROPEAN SUMMIT 2019 III


SCHWARZPLAN.EU

Berlin,
Deutschland

F


rüher sagte man, Deutsch-
land werde schlecht regiert,
aber gut verwaltet. Inzwi-
schen wird es nicht einmal
mehr gut verwaltet, denn
jede Behörde hat am Ende einen politi-
schen Chef, den Bürgermeister, Land-
rat, Staatssekretär oder Minister. In-
zwischen ist die Politik tief in die Ver-
waltungsapparate eingesickert und
steuert diese – am liebsten gegen die
WWWand. Widersprüchlichkeit von Ent-and. Widersprüchlichkeit von Ent-
scheidungen regiert die Tagesordnung,
oft weiß die eine Hand zwar, was die
andere tut – aber es kümmert sie
kaum. Hauptsache, es klingt alles gut
und entspricht dem aktuellen Tages-
trend der Aufregung.
Je nachdem, ob gerade Rinderwahn-
sinn, Vogelgrippe, Atomkraft, Kohle,
WWWaldsterben, Klimawandel, Stickoxi-aldsterben, Klimawandel, Stickoxi-
de, Feinstaub, Diesel-Stinker, Woh-
nungsnot, Mietendeckel, Glyphosat,
Fridays for Future, Extinction Rebelli-
on oder andere Hypes der Panikor-
chester angesagt sind. Da wollen viele
Politiker nicht abseitsstehen, sondern
lieber an der Spitze des jeweiligen
Flashmobs zur Rettung der Welt mit-
laufen. Die Bundesregierung und die
Regierungen der Länder reagieren
gern mit kurzzeitigem Aktivismus. So
werden aus Regierungen Reagierun-
gen. Vor allem im Kanzleramt scheint
es eine ganze Fahndungsgruppe zur
Erforschung des vermeintlichen Wäh-
ler*innen-Willens zu geben. Das Pro-
blem etwa, dass eine Million Zuwande-

rer möglicherweise auch eine Million
zusätzliche Wohnungen braucht, wird
durch die Forderung nach einem Mie-
tendeckel nur unzureichend gelöst.
Besonders im ideologischen Öko-
dschungel der Energiewende wird der
WWWettbewerb gegenläufiger Maßnah-ettbewerb gegenläufiger Maßnah-
men deutlich.
Sind die Steuereinnahmen knapp,
wird eine Verlängerung der Laufzei-
ten von Atomkraftwerken beschlos-
sen, damit eine Brennelementesteuer
kassiert werden kann, die anschlie-
ßend vom Verfassungsgericht kas-
siert wird. Dann schlägt ein Tsunami
in Fukushima zu, schon wird die
Laufzeit der hiesigen Kernkraftwerke
drastisch reduziert, damit die Grünen
in Baden-Württemberg nicht die
WWWahlen gewinnen, was sie dennochahlen gewinnen, was sie dennoch
taten. Sprudeln hingegen die Steuern,
wird erforscht, welche Wähler*innen
durch unsinnige Subventionierungen
angelockt werden können. Kampa-
gnen machen sich immer gut – mal so,
mal so.
Im deutschen Wald versuchten die
grünen Landwirtschafts- und Umwelt-
minister jahrelang den Anbau der aus
Kanada stammenden Douglasie als
nicht heimischer Baum, als „fremdlän-
disches Nadelgehölz“ zu stoppen.
Forstwirtschaftliches Multikulti hatte
im deutschen Wald nichts zu suchen.
Bis die Dürre ausbrach, der deutsche
WWWald mal wieder im Sterben lag undald mal wieder im Sterben lag und
dieselben Minister und NGO-Aktivis-
ten zur Rettung des durch Dürre be-

drohten Waldes ultimativ den Anbau
neuer Baumsorten wie der Douglasie
ffforderten.orderten.
Noch im Jahre 2013 wurde die Dou-
glasie vom Bundesamt für Natur-
schutz (BfN) als „invasiver Neophyt“
auf die Schwarze Liste „invasiver Ar-
ten“ aufgenommen. Auf vielen Bo-
dentypen, insbesondere auf trocke-
nen und sauren Böden, sei die Dou-
glasie dominant und verdränge hei-
mische Arten – quasi eine botanische
Anti-Migrations-Argumentation.
Jetzt soll der robuste ungeliebte Zu-
wanderer aus Nordamerika also den
deutschen Wald vor der Klimakata-
strophe schützen.
Um CO 2 -neutrale Energie zu produ-
zieren, wurde der flächendeckende
Anbau von Mais propagiert, damit die-
ser in gigantischen Biogasanlagen ver-
gärt werden kann. Das Gas wird dann

zumeist zur Elektrizitätsherstellung
verbrannt – denn Strom wird vom Ver-
braucher reichlich subventioniert.
Dass Maisfelder bis zum Horizont ge-
radezu ein Musterbeispiel für indus-
trielle Intensivlandwirtschaft und den
damit verbundenen Artenrückgang
von Pflanzen und Tieren sind, steht
natürlich auf einem anderen Blatt.
Gerade das Thema Energie ist ein
Tummelplatz der Widersprüche.
Dass die knapp 30.000 Windräder
in Deutschland Schreddermaschinen
fffür Vögel und Insekten sind, wird still-ür Vögel und Insekten sind, wird still-
schweigend in Kauf genommen, denn
sie sterben ja für eine gute Sache. Ein
VVVorschlag der Deutschen Wildtierstif-orschlag der Deutschen Wildtierstif-
tung, gemeinsam mit dem Bundesum-
weltministerium eine wissenschaftli-
che Untersuchung zum Vogel- und In-
sektensterben durch Windräder zu fi-
nanzieren, wurde von der Staatssekre-

tärin im Auftrag der Ministerin dan-
kend abgelehnt.
Um die Zahl der Windräder zu ver-
doppeln, plant das Wirtschaftsminis-
terium, die gesetzlichen Richtlinien
fffür den Natur- und Artenschutz beiür den Natur- und Artenschutz bei
der Planung neuer Windparks zu lo-
ckern. Ob das dann auch für den Stra-
ßen- oder Bahnstreckenbau gilt, der
aufgrund derselben Paragrafen häufig
fffür Jahre blockiert wird, ist bislangür Jahre blockiert wird, ist bislang
noch unklar.
Dass moderne Dieselmotoren deut-
lich weniger fossile Brennstoffe ver-
brauchen als etwa Benzinmotoren und
deshalb im Prinzip auch weniger CO 2
ausstoßen als Benziner, spielt keine
Rolle, wenn es um Stickoxide oder den
bösen Feinstaub geht. Der wiederum
spielt keine Rolle, wenn ein mit
schweren Batterien beladener Bus ei-
nen höheren Abrieb an den Rädern hat

als ein leichteres Fahrzeug. Dafür ist
er ja mit sauberem Strom unterwegs.
Wie schmutzig der Strom und die ihn
aufnehmenden Batterien erzeugt wor-
den sind, spielt dabei wieder keine
Rolle. Dafür wird dann die Strompro-
duktion von Kernenergie, Steinkohle
und Braunkohle befreit und das Erd-
gas am liebsten auch nicht mehr aus
Russland importiert, das könnte die
AAAbhängigkeit von Putin stärken. Statt-bhängigkeit von Putin stärken. Statt-
dessen kauft man dann Flüssiggas aus
den USA, das aber auf keinen Fall
durch Fracking erzeugt worden sein
darf. Anderes gibt es von dort aber
kaum noch.
Die Deutsche Bahn durfte jahrzehn-
telang am ausgestreckten Arm der Re-
gierung hungern und musste sogar
noch eine stattliche Dividende von
mehreren Hundert Millionen an ihren
Eigentümer, den Bund, abführen – der
diesen Betrag dann ins Schienennetz
investierte. Also ein Nullsummenspiel,
das nur die Illusion einer großen In-
vestition in die Zukunft des öffentli-
chen Nah- und Fernverkehrs erzeugte.
Jetzt kommt Rückenwind aus dem
Klimapakt. Zwanzig Milliarden soll die
Bahn aus der Kasse bekommen – als
wäre der Bundesregierung erst jetzt
fffrisch eingefallen, dass die Bahn dasrisch eingefallen, dass die Bahn das
umweltfreundlichste Fortbewegungs-
mittel ist, sobald sie mit Strom aus der
Oberleitung fährt, ob der nun (wie
werbemäßig behauptet) zu hundert
Prozent aus Ökostrom stammt (was

erbemäßig behauptet) zu hundert
rozent aus Ökostrom stammt (was

erbemäßig behauptet) zu hundert

eine raffiniert eingefädelte PR-Schum-
melei ist) oder nicht. Auch bei der
Bahn kommt der Strom aus der Steck-
dose, also der sogenannten „Strom-
suppe“, und die wird weitgehend von
Kern- oder Kohlekraftwerken herge-
stellt. Auch Wind und Sonne liefern
zu. Und wenn es eine Flaute gibt und
die Sonne ausnahmsweise nachts
nicht scheint, helfen die Nachbarn zur
Linken mit Atom- und die Nachbarn
zur Rechten mit Kohlestrom aus. Und
das Goldkind in der Mitten darf wei-
terträumen und sich aus Widersprü-
chen das Passende aussuchen und das
nicht Passende ausblenden.

TStefan Aust ist WELT-Herausgeber

Es regiert das


Panikorchester


Gehetzt von kurzzeitigem Aktivismus, trifft die


deutsche Politik Entscheidungen, deren negative


Folgen sie einfach ausblendet, schreibt Stefan Aust


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