Die Welt - 19.10.2019

(Nora) #1
Es war einer der schwärzesten EU-
Gipfeltreffender Geschichte. Neben
einer Billigung des Brexit-Vertrags
gab es leere Floskeln, Streit und die
Vertagung von Themen:

Die Staats- und Regierungschefs
forderten die Türkei auf, in Nordsyrien
„die Truppen zurückzuziehen und
Völkerrecht zu respektieren“. Weiter
ist nichts vorgesehen. Es gibt weder
ein EU-Waffenembargo noch Wirt-
schaftssanktionen aus Protest gegen
die türkische Offensive gegen die
Kurden.Den türkischen Präsidenten

Erdogan wird die laue Erklärung aus
Brüssel kaltlassen. Für ihn ist nur der
russische Präsident Wladimir Putin
maßgeblich, den Erdogan in wenigen
Tagen treffen wird.

Der französische Präsident Macron
durchkreuzte in letzter Minute einen
Plan der EU, Nordmazedonienund
Albanienzu Beitrittskandidaten zu
machen. Beim Gipfel blieb er nach
sechsstündiger Debatte stur, Kanz-
lerin Merkel biss sich die Zähne aus,
der Ärger über den Solisten aus Frank-
reich war wieder einmal groß. Peinlich:

Die EU verschob mittlerweile zum
dritten Mal die Entscheidung über den
Start der Beitrittsverhandlungen.

Die Gräben zwischen den Parteien
über den EU-Haushaltfür die kom-
menden sieben Jahre vertieften sich
weiter. Streit gibt es über den Um-
fang des Haushalts, aber auch über
Rabatte für Länder wie Deutschland.
Berlin will einen Haushalt, der 1,
Prozent der Wirtschaftsleistung ent-
spricht, die EU-Kommission strebt 1,
Prozent an und das Parlament 1,
Prozent. cbs/tkai

Floskeln, Streit und Vertagung


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19.10.19 Samstag, 19. Oktober 2019DWBE-HP


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DIE WELT SAMSTAG, 19. OKTOBER 2019* POLITIK 7


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Z


um Abendessen setzte sich
Boris Johnson noch mit sei-
nen europäischen Amtskol-
legen in Brüssel zusammen,
dann flog der britische Pre-
mier am Donnerstagabend zurück nach
London. Für den zweiten Gipfeltag hat-
te er keine Zeit. Seine kaum dreimonati-
ge Amtszeit strebt an diesem Samstag
dem absoluten Höhepunkt entgegen.
Johnson muss seinen Brexit-Vertrag
durch das Unterhaus bringen.

VON STEFANIE BOLZEN
AUS LONDON

Deshalb brauchte der Tory-Chef jede
Minute vor dem Votum in London, um
Abgeordnete aus den eigenen Reihen
und der Opposition auf seine Seite zu
ziehen. Vorgängerin Theresa May war
dies nicht gelungen. Selbst bei ihrem
„besten“ Ergebnis, der dritten Abstim-
mung vergangenen März, fehlten May
58 Mandate für eine Mehrheit. In der
Downing Street musste Johnsons Team
daher unentwegt Stimmen zählen. Das
sind die entscheidenden Protagonisten:

DIE LABOUR-PARTEI

Die wichtigste Komponente in der für
Johnsons Deal entscheidenden Rech-
nung ist die Labour-Partei. Schon bei
den Abstimmungen über Mays Brexit-
VVVertrag hatten bis zu fünf Abgeordne-ertrag hatten bis zu fünf Abgeordne-
te aus Jeremy Corbyns Partei mit der
Regierung gestimmt. Es ist sehr wahr-
scheinlich, dass es dieses Mal mehr
werden. Johnson versucht sie für den
VVVertrag zu gewinnen, indem er einenertrag zu gewinnen, indem er einen
Arbeitnehmerschutz zusicherte und
verbindliche Standards beim Umwelt-
schutz.
Viele Labour-Abgeordnete vertreten
Wahlkreise, die 2016 für den Brexit
stimmten, des zehrenden Dramas müde
sind und eine Abkehr vom Resultat des
Referendums als Verrat an ihrem demo-
kratischen Recht empfinden. Aber der
Druck kommt auch von der gegenteili-
gen Seite. Die Parteiführung drohte der
Fraktion am Freitag, dass sie bei der
nächsten Wahl „durch einen neuen, so-
zialistischen Labour-Kandidaten er-

setzt wird“, sollten sie für Johnsons
Deal stimmen, der „das Leben und
Wohlergehen normaler Menschen in
ganz Großbritannien zerstört“. Zudem
würden die Labour-Leute Johnson als
Steigbügelhalter dienen.
Die Tories liegen in den Umfragen oh-
nehin klar vor Labour. Kann Johnson
obendrein den Titel des „Mister Brexit“
für sich beanspruchen und in den Wahl-
kampf mit einem Deal gehen, während
die Opposition nur Unwägbarkeit zu
bieten hat, kann das eine absolute Mehr-
heit für die Konservativen bedeuten.

DIE DUP UND DIE SPARTANER

Auch die volle Zahl der Stimmen aus sei-
ner eigenen Fraktion ist Johnson nicht
sicher. Die „Spartaner“ genannten Brex-
it-Hardliner hatten schon May die Ge-
folgschaft verweigert, weil sie das Ab-
kommen mit Brüssel als zu großen Kom-
promiss sehen. Viele von ihnen orientie-
ren sich zudem an der nordirischen
DUP – und die hat ihre Ablehnung schon
am Donnerstag angekündigt. Der
Grund: Die Unionisten fürchten, dass
ihr Sonderstatus in absehbarer Zeit zu
einer Vereinigung mit der Republik Ir-
land führt. Laut Vertrag bleibt das briti-
sche Ulster eng mit dem EU-Binnen-
markt und der Zollunion verbunden.
Durch den vereinbarten Konsensmecha-
nismus haben die Unionisten kein Veto-
recht mehr, wenn vier Jahre nach In-
krafttreten des Vertrags Ende 2020 eine
Revision der Regelung ansteht.
Am Freitag zeichnete sich ab, dass
Johnson die „Spartaner“ tatsächlich mit
einem „No Deal“ locken wollte. Sollte
nach der Übergangszeit 2020 kein für
die harten Brexit-Anhänger zufrieden-
stellendes Freihandelsabkommen mit
der EU stehen, würde der Premier dann
den so lang versprochenen ungeordne-
ten Ausstieg wahr machen. Mithin je-
nen radikalen Schnitt, den sich diese
Fraktion in der Fraktion so sehr
wünscht.

DIE KONSERVATIVEN REBELLEN

Anfang September hatte Johnson 23 re-
bellische Fraktionskollegen rausgewor-

fen, die im Unterhaus durch Ände-
rungsanträge einen „No Deal“ blockiert
hatten. Mindestens drei oder vier von
ihnen wollten sich bei der Abstimmung
am Samstag gegen den Premier stellen.
Die anderen versuchte der Parteichef
damit zu locken, dass sie wieder in die
Fraktion kommen dürften. Allerdings
sind unter den potenziellen Deal-Unter-
stützern altgediente Politiker wie die
Proeuropäer Ken Clarke und Nicholas
Soames, der Churchill-Enkel. Beide
werden bei der nächsten Wahl ohnehin
nicht mehr antreten und sind offene
Johnson-Kritiker.

DIE GERICHTE

Johnson sah sich zudem mit mindes-
tens zwei juristischen Verfahren kon-
frontiert. Der Brexit-Gegner und be-
kannte Anwalt Jo Maugham stellte in
Edinburgh einen Antrag vor Gericht,
dass Johnsons Deal gesetzeswidrig sei.
Der Grund: Im Sommer 2018 hatte die
Konservative Fraktion ein Gesetz
durchgebracht, dass Nordirland nie-
mals außerhalb des britischen Zollterri-
toriums landen dürfe. Ein Antrag, den
seinerzeit Johnsons Verbündeter Jacob
Rees-Mogg erfolgreich eingebracht hat-
te. Durch den Deal aber wird Nordir-
land nun mit Johnsons Segen außerhalb
angesiedelt.
Ein weiterer Eilantrag von einer Bür-
gerrechtsorganisation wurde bereits ab-
gelehnt. Sie hatte darauf geklagt, dass
Johnson den Anfang September erfolg-
reichen Antrag des Labour-Politikers Hi-
lary Benn umsetzen müsse. Dieser be-
sagt, dass Johnson eine Verlängerung der
Brexit-Frist von Brüssel erbitten müsse.
Letztlich könnte der Einfluss von jen-
seits des Ärmelkanals ausschlaggebend

Letztlich könnte der Einfluss von jen-
seits des Ärmelkanals ausschlaggebend

Letztlich könnte der Einfluss von jen-

für die Entscheidung im Unterhaus
sein. Frankreichs Staatspräsident Em-
manuel Macron sprach sich zum Ab-
schluss des EU-Rats für die Einhaltung
des Brexit-Datums 31. Oktober aus. Er
wünsche sich ein Ende der Austrittsver-
handlungen und Gespräche über die Zu-
kunft, sagte er am Freitag. „Der 31. Ok-
tober muss respektiert werden. Ich den-
ke nicht, dass weitere Aufschübe gebil-
ligt werden sollten.“

PA/ DPA

/ ALEXEY VITVITSKY

Überzeugungstäter


Premierminister Boris Johnson muss jetzt im Unterhaus eine


Mehrheit für seinen Austrittsdeal gewinnen. Die Abstimmung ist


zugleich die letzte Chance für britische EU-Anhänger


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