Süddeutsche Zeitung - 12.10.2019

(singke) #1

Man hätte Kristalina Georgiewa, der
neuenChefin des Internationalen Wäh-
rungsfonds (IWF), einen leichteren Start
gewünscht: Die Weltwirtschaft leidet –
auch weil Politiker statt auf Kooperation
auf Nationalismus setzen und wichtige
Branchen den Strukturwandel verschla-
fen haben. Georgiewa(FOTO: DPA)will bei


der Jahrestagung von IWF und Welt-
bank an diesem Wochenende in Wa-
shington versuchen, die Finanzminister
aus den 189 Mitgliedstaaten des Fonds
wieder an einen Tisch zu bekommen.
Die SZ ist mit zwei Kollegen am Ort:
US-Korrespondent Claus Hulverscheidt
ist von New York herübergekommen,
Hauptstadt-Korrespondentin Cerstin
Gammelin mit Bundesfinanzminister
Olaf Scholz aus Berlin eingeflogen. Apro-
pos Scholz: Über den SPD-Vizekanzler
und Bundesbankchef Jens Weidmann
schreiben die beiden Autoren schon in
derheutigen Ausgabe: Zwei Unvollende-
te (Seite 31).


DasMontagsinterviewdiesmal mit
Lkw-Manager Andreas Renschler: Der
Chef der VW-Lastwagen Traton berich-
tet von seinen gelegentlichen Kaffeepau-
sen mit Truckern auf den Autohöfen der
Republik. Dass die Fahrer bald arbeits-
los werden, glaubt Renschler nicht. Es
werde noch lange dauern, bis Lkws wirk-
lich autonom fahren. Aber elektrisch
statt mit Diesel? Das schon eher.


Weiter fortgesetzt wird in der neuen
Woche die große SZ-Serie „Sorgenfrei
vorsorgen“. Sparen für den Ruhestand
kann man auch mit Investmentfonds.
Wie das am besten geht, welche Fonds
geeignet sind, wie sich dabei Kosten
sparen und sich auch die vermögens-
wirksamen Leistungen nutzen lassen,
können Sie amDienstaglesen. In der
nächsten Folge amDonnerstaggeht es
dann um die Altersvorsorge mit
Immobilien.


Die Senegalesin Fatoumata Bâ ist eine
der einflussreichsten Gründerinnen
Afrikas. Sie hat lokale Ableger vom On-
lineversandhändler „Jumia“, dem afrika-
nischen Amazon, mit aufgebaut und
fördert heute Start-ups mit ihrer eige-
nen Tech-Plattform Janngo. Kathrin
Werner hat sie für das Reden wir über
Geldam Freitaggetroffen.


Was noch?Acht Jahre ist Mario Draghi
Präsident der Europäischen Zentral-
bank, nun geht seine Zeit in Frankfurt
zu Ende (Seite 25). Wenn der Italiener
Hof hielt im architektonisch verdrehten
EZB-Tower im Osten der Stadt, trug das


oft Züge eines volkswirtschaftlichen
Oberseminars. Mario Draghi liebte die
Fragen der Journalisten zu seiner Geld-
politik, wenn sie fachlich orientiert wa-
ren. Dann konnte der versierte Ökonom
ausholen und Laien intellektuell abhän-
gen. Die simple Frage, warum deutsche
Sparer für seine Geldpolitik bluten müss-
ten, mochte er hingegen nicht mehr
hören. AmDonnerstagleitet Draghi
zum letzten Mal die geldpolitische Sit-
zung im EZB-Rat. Danach, berichtet
SZ-Korrespondent Markus Zydra aus
Frankfurt, fährt er im Aufzug des EZB-
Turms runter zur Presse: „Es folgt ein
Ritual. Erst verliest der Italiener die
Entscheidung der Währungshüter, gna-
denlose 15 Minuten lang, dann die Frage-
runde mit 45 Minuten. Einmal hat er
fünf Minuten draufgegeben. Eine flinke
Aktivistin hatte mit einem Konfettiregen
kostbare Notenbanker-Zeit verplempert.
Draghi konnte galant sein, manchmal
schnippisch, selten schlecht gelaunt.“
Ciao, Mario! marc beise


von barbara vorsamer

E


lternzeit als Karrierenachteil?
Muss nicht sein!“ Verspricht
Lob, das Magazin für berufstäti-
ge Eltern, die WebsiteHallo Kar-
rieremahnt: „Während der El-
ternzeit ist vor dem Wiedereinstieg.“ Hand
in Hand mit Karriere-Coachs und Fernuni-
versitäten schüren manche Ratgeber die
Angst vor der ach so schrecklichen Lücke
im Lebenslauf, die nun mal entsteht, wenn
Menschen sich vermehren und Babys ver-
sorgt werden müssen. Und dann lösen sie
das Problem auch schnell, unter anderem
mit folgenden Tipps: Bilden Sie sich wei-
ter, schreiben Sie endlich Ihre Promotion
fertig, mindestens aber: Bleiben Sie dran,
sonst vergisst Sie die Chefin sofort. Einige
Fernuniversitäten haben Elternzeitstudie-
rende schon als Zielgruppe erkannt und
bieten eine „Windelpauschale“ an. 30 Eu-
ro Ermäßigung pro Semester.
Dabei kommen schon viele, die sich
hoffnungsfroh und mit zehn dicken Roma-
nen auf dem Nachtkästchen in die Eltern-
zeit verabschiedet haben, mit Augenrin-
gen und zwei viertelgelesenen Büchern
wieder zurück – ohne nebenbei studiert zu
haben. Ja, es soll Babys geben, die viel
schlafen. Wer eines hat, das so wenig Zu-
wendung braucht, dass man nebenbei pro-
movieren kann: Glückwunsch! Verbreite-
ter sind allerdings Exemplare, die nur
zwanzig Minuten am Stück schlafen, dann
gefüttert und gewickelt werden wollen,
den betreuenden Erwachsenen vollspu-
cken, und danach so lange getragen wer-
den müssen, bis sie wieder zwanzig Minu-
ten schlafen. Eltern wissen dann oft nicht,
wann sie die Kotzklamotten waschen sol-
len, geschweige denn, wie sie es sich mit ei-
nem Roman gemütlich machen könnten.
In Eltern-Communitys wird gern diese An-
leitung für Eiskaffee geteilt: 1. Krieg ein
Kind. 2. Mach dir einen Kaffee. 3. Vergiss,
dass du dir einen gemacht hast. 4. Trink
ihn kalt. Wer darüber nicht lachen kann,
war nie in Elternzeit.
Zurück zum geforderten Dranbleiben
an der Karriere: Natürlich spricht nichts
dagegen, mal den Kinderwagen über den
Büroflur zu schieben und den Kollegen
Hallo zu sagen. Auch gelegentlich bei der
Chefin nachzufragen, welche beruflichen
Perspektiven es denn in ein paar Monaten
geben könnte, ist sinnvoll. Es wäre aber
schön, wenn das dann auch reichen wür-
de. Elternzeit gibt es ja gerade, weil Babys
und Berufstätigkeit bekanntermaßen
schwer zu kombinieren sind.

Bis 2007 hieß das übrigens noch Erzie-
hungszeit und es gab maximal 450 Euro
im Monat. Fast ausschließlich Mütter nah-
men das in Anspruch, der Männeranteil
lag bei verschwindend geringen drei Pro-
zent. Die Reform von Elterngeld und El-
ternzeit im Jahr 2007 sollte das ändern.
Seitdem gibt es ein Jahr lang 65 Prozent
des Nettogehalts (maximal 1800 Euro) und
zwei zusätzliche Monate noch obendrauf,
wenn beide Partner das Angebot nutzen.
Als Ziel der Reform nannte die damalige
Familienministerin Ursula von der Leyen
ausdrücklich: mehr Mütter schneller zu-
rück auf den Arbeitsmarkt zu bringen.
Und die Beteiligung von Männern an der
Betreuung der Kinder zu erhöhen.
Mit Blick auf die Zahlen kann man sa-
gen: Beides ist gelungen. 2016 nahm jeder
dritte Vater Elternzeit, und Mütter von
zwei- und dreijährigen Kindern sind heute
in deutlich höherem Maße erwerbstätig
als vor der Reform. Von echter Gleichbe-
rechtigung ist das zwar noch weit weg,
und, klar, die meisten Männer nehmen
nur zwei Monate, davon wiederum viele
gleichzeitig mit der Partnerin. Doch
manchmal muss man sich an die Worte
des damaligen CSU-Landesgruppenchefs
im Bundestag, Peter Ramsauer, erinnern,
der bei der Verabschiedung der Reform läs-
terte: „Wir müssen dieses Wickelvolontari-
at nicht unbedingt haben“ – und dann heu-
te auf die Väter blicken, die sich ihren Nach-
wuchs mit bunten Tüchern vor die stolzge-
schwellte Brust binden, um zu erkennen,
wie viel sich getan hat.
Die Zahlen verraten allerdings nur, wer
wie lange Elternzeit beantragt und wer wie

lange Elterngeld bezieht. Was genau die
Menschen in dieser Zeit machen, kontrol-
liert niemand, weswegen es Männer wie
Stefan gibt, der in Wirklichkeit anders
heißt. Stefan hat 2015 drei Monate Eltern-
zeit beantragt und diese für einen Surf-
urlaub genutzt. Seine Tochter war nicht
mit in Portugal, sie musste in die Schule
(Elternzeit kann bis zum achten Lebens-
jahr des Kindes genommen werden), die
Betreuung übernahm: die Mutter.
Ein extremes Beispiel, sicher. Doch
dass Mama, Papa und Kind gemeinsam
ein oder zwei von staatlichem Elterngeld
subventionierte Monate im schönen Sü-
den verbringen, ist so verbreitet, dass Rei-
severanstalter dieser Klientel extra Ange-
bote machen. Manche nutzen die Monate
außerhalb des Büros auch zum Schreiben

(vor allem die ersten Elternzeit-Väter wa-
ren so von sich begeistert, dass damals di-
verse Bücher über den männlichen Ein-
satz an der Wickelfront erschienen) oder
dazu, endlich das Haus umzubauen. Be-
lastbare Zahlen dazu gibt es nicht, nur eine
Online-Umfrage des Portals Statista, der
zufolge 27 Prozent der Eltern einen Urlaub
in der Elternzeit planen. Sechs Prozent ha-
ben vor, freiberuflich zu arbeiten, und
zehn Prozent wollen sich weiterbilden. Be-
vor man diese Zahlen nun interpretiert,
der Hinweis: In derselben Umfrage geben
72 Prozent der befragten Männer an, in El-
ternzeit zu gehen oder bereits gegangen
zu sein, das sind doppelt so viele wie in der
Realität. Repräsentativ ist die Umfrage al-
so nicht. Aber sie ist ein Hinweis darauf,
wie üblich es ist, in der Elternzeit etwas an-

deres machen zu wollen (oder auch zu ma-
chen), als sich ums Kind zu kümmern.
Man fragt sich allerdings, wer sich dann
stattdessen kümmert. Denn um Eltern-
geld und Elternzeit beantragen zu können,
muss Nachwuchs vorhanden sein, sonst
heißt das Ganze Sabbatical oder unbezahl-
ter Urlaub und hat den großen Nachteil,
dass Arbeitgeber die Auszeit nicht geneh-
migen müssen und der Staat sie nicht bezu-
schusst. Und Nachwuchs macht viel Ar-
beit, die man heutzutage Care-Arbeit
nennt, um sie von der „echten“ – also be-
zahlten – Arbeit zu unterscheiden. Ge-
macht werden muss beides. Wenn also je-
mand seine Elternzeit zum Surfen, Buch
schreiben oder zur Weiterbildung nutzt,
muss der andere Kind, Küche, Kotze über-
nehmen. Meistensdieandere.

Es ist auch bezeichnend, dass die schö-
nen Ideen, das Babyjahr doch noch für an-
dere Dinge zu nutzen als nur fürs Baby,
erst im vergangenen Jahrzehnt so richtig
aufkamen – just also in dem Moment, als
Männer begannen, häufiger Auszeiten im
Namen des Nachwuchses zu beantragen.
Natürlich gibt es auch Frauen, die die El-
ternzeit für anderes nutzen, da springen
dann Omas ein oder man engagiert Haus-
haltshilfen und bezahlt Babysitter. Absurd
ist das schon: Mütter und Väter beantra-
gen Elternzeit beim Arbeitgeber, um sich
dann – während sie Geld vom Staat bezie-
hen – auf eigene Kosten weiterzubilden.
Das Kind wird verräumt, prekäre Arbeits-
kräfte machen den Dreck weg, und das al-
les, damit man dann nach der Elternzeit
voll durchqualifiziert und bereit für mehr
Wertschöpfung an den Arbeitsplatz zu-
rückkehren kann. War das so gedacht?
Zu stören scheint es jedenfalls weder
die Politik noch die Unternehmen, was dar-
an liegt, dass so ein Verhalten perfekt zur
Leistungsgesellschaft passt, wesentlich
besser jedenfalls, als das Kinderkriegen
an sich. Familien, die trotz Elternzeit er-
werbsarbeiten, sich weiterbilden, ausgie-
big Urlaub machen oder das Haus umbau-
en, tragen wesentlich mehr zum Bruttoso-
zialprodukt bei als die, die einfach nur ein
Kind bekommen und sich dann auch noch
selbst darum kümmern. Ein Jahr mit Stil-
len und Kuscheln verbringen, gelegentlich
selbst durchfegen und Nudeln kochen –
wem bringt das denn etwas? Man möchte
schreien: dem Kind! der Familie! Und der
Gesellschaft insgesamt.

Vätermonate haben eine immens positi-
ve Auswirkung auf die Eltern-Kind-Bezie-
hung – das belegen zahlreiche Studien.
Männer, die länger als die klassischen
zwei Monate pausieren und währenddes-
sen den Familienladen allein schmeißen,
bleiben über Jahre engagierter in Erzie-
hung und Haushalt. Sie machen weniger
Überstunden und verbringen täglich ein-
einhalb Stunden mehr mit ihren Kindern
als ihre Geschlechtsgenossen, die nicht
oder nur kurz in Elternzeit waren. Natür-
lich kann es sein, dass sich das bedingt,
also kooperative Männer von vornherein
die sind, die länger zu Hause zu bleiben.
Doch eine Studie vom Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung in Essen legt nahe,
dass es sich tatsächlich um einen Eltern-
zeit-Effekt handelt. Wissenschaftler Mar-
cus Tamm verglich dafür das Verhalten
von Vätern, die vor und nach der Reform
2007 Kinder bekommen hatten.
Unternehmen sollten diese Väter mit of-
fenen Armen empfangen. Sie sind – genau-
so übrigens wie Mütter – nach der Eltern-
zeit Vollprofis in Projektmanagement und
Krisenkommunikation, reichlich Füh-
rungserfahrung haben sie außerdem ge-
sammelt. Wer selbst weiß, was aktives El-
ternsein bedeutet, setzt keine Besprechun-
gen um 18 Uhr mehr an und hat Verständ-
nis für die Kollegin oder Mitarbeiterin, die
kurzfristig ausfällt, weil das Kind krank
ist. Diese Männer befürworten eher flexib-
le Arbeitsmodelle und kommen besser mit
einer Chefin klar. Unternehmen, die mehr
Diversität anstreben – die bekannterma-
ßen gut fürs Geschäftsergebnis ist – sind
daher gut beraten, eine längere Elternzeit
von Männer nicht nur zu tolerieren, son-
dern sogar aktiv zu fördern.
Väter, die während der Babypause sur-
fen oder nur ein bisschen „mithelfen“, er-
werben all diese Fähigkeiten nicht. Deswe-
gen muss die Politik strengere Regeln für
die Babypause festlegen, Mütter und Vä-
ter sollten zum Beispiel nicht mehr ge-
meinsam Elternzeit nehmen dürfen. Das
heißt nicht, dass Familienreisen nach Thai-
land verboten wären – nur staatlich sub-
ventioniert wären sie nicht mehr, und
ganz ehrlich: wieso auch? Auch hindert ei-
nen niemand daran, während Babys Mit-
tagsschlaf Fachliteratur zu lesen, und wer
über seine krassen Erfahrungen an der Wi-
ckelfront ein Buch schreiben will, kann
das tun – wenn er oder sie die Zeit dafür fin-
det. Und das Familienministerium könnte
eine Werbeaktion fahren, die sich an einer
bekannten Gewerkschaftskampagne aus
den Fünfzigerjahren orientiert: „Während
der Elternzeit gehört Vati mir!“

David Wang, 45, oberster Repräsentant
von Huawei in Berlin, lobt die Bundesre-
gierung. „Wir begrüßen den Ansatz, glei-
che Kriterien für alle Anbieter an den Tag
zu legen“, sagt der Manager und spricht
von einem „wichtigen Beispiel weltweit“.
Die Bundesnetzagentur hat diese Woche
den Entwurf eines neuen Sicherheitskata-
logs für Mobilfunknetze vorgelegt. Darin
legt sie allen Lieferanten eine Sicherheits-
prüfung auf, schließt den chinesischen

Ausrüster Huawei aber nicht explizit vom
Ausbau des neuen 5G-Netzes aus. Vor
allem die USA hatten gewarnt, dass China
den Konzern zwingen könnte, Daten aus
dem Westen abzufangen oder Netze lahm-
zulegen. Daher haben Staaten wie Japan
oder Australien Sperrklauseln verhängt.
Huawei weist die Befürchtungen zurück.
„Sie haben keinerlei Beweise vorgelegt“,
sagt Wang. Welche Technik sicher sei,
sollten nicht Diplomaten festlegen, son-
dern Kontrollen erweisen.
Der Manager arbeitet seit 1998 für
Huawei und hat den Konzern bereits in
Malaysia oder den Vereinigten Arabi-
schen Emiraten vertreten. Huawei ist
nicht nur einer der wenigen großen Anbie-
ter von Netztechnik weltweit, sondern
auch einer der größten Hersteller von
Smartphones. Deren Verkauf sei hierzu-
lande kurz eingebrochen, so Wang, als es
im Mai so aussah, als dürften amerikani-
sche Konzerne wie Google oder Intel die
Chinesen bald nicht mehr beliefern. Aller-
dings hat US-Präsident Donald Trump
ein entsprechendes Dekret vorerst teilwei-
se ausgesetzt. Seitdem sei der Absatz fast
wieder auf dem alten Niveau angekom-
men, sagt Wang. Huawei wolle das Be-
triebssystem Android von Google in sei-
nen Smartphones so lange nutzen, wie es
für den Konzern verfügbar sei. ikt

Joanne K. Rowling, 54, hat das ge-
schafft, was den meisten Schriftstellern
nie gelingt(FOTO: AFP). Die Schöpferin des
berühmten Zauberers Harry Potter ver-
dient mit dem Schreiben richtig viel Geld.
Laut dem MagazinForbesstand die Auto-
rin der Harry-Potter-Bücher im vergange-
nen Jahr auf Platz zwei der am besten
verdienenenden Schreiber hinter dem
US-amerikanischen Krimiautor James
Patterson. Zwischen Juni 2017 und Juni
2018 soll Rowlings ein Jahreseinkommen
von rund 54 Millionen US-Dollar erzielt
haben. Ihr Gesamtvermögen wird auf gut
770 Millionen Euro geschätzt. Dabei stell-
te sich der Erfolg nicht von heute auf
morgen ein. Als sie ihren ersten Band
schrieb, war Rowlings Ende 20, alleiner-
ziehende Mutter und lebte von Sozialhil-
fe. Für das Manuskript des ersten Bandes
erhielt sie von Verla-
gen reihenweise Absa-
gen. Die Verantwortli-
chen dürften sich dar-
über heute mächtige
ärgern: Die Harry-Pot-
ter-Bände wurden
bislang weltweit mehr
als 500 Millionen mal
verkauft. sz

sind unsere Mitarbeiter der
Woche – denn es gibt zu
wenige: 60 000 fehlten in
Deutschland, klagen die
Spediteure. Aber der Job ist
anstrengend, stressig und
einsam. Und vielleicht in ein
paar Jahren überflüssig.
Bald sollen ja auch die
Laster autonom fahren.

Dann vielleicht lie-
ber Chipsmit Bacon-
Geschmack, die
ebenfalls spannen-
der sind als die Sorte
„Paprika“ oder
„Salz“? Echtes Tier
darf man allerdings
nicht erwarten: Die
Sorte ist bei vielen
Herstellern vegeta-
risch – dank künstli-
cher Aromen.

Unternehmen, die Diversität anstreben, sollten längere
Väterzeitennicht nur tolerieren, sondern aktiv unterstützen

Jeder dritte Vater nimmt inzwischen Elternzeit


Vätermonateverändern die Beziehung zum Kind


David Wang, Manager beim chinesi-
schen Telekommunikationsausrüs-
ter Huawei, darf beim Ausbau des
5G-Netzes mitbieten.FOTO: OH

Bastian Fassin, 46,geschäftsführender
Gesellschafter des Süßwarenherstellers
Katjes, hat Ärger mit dem Deutschen
Werberat. Dieser hat Katjes dazu aufgefor-
dert, sich zu Vorwürfen gegen einen auf
Facebook veröffentlichten Werbespot für
vegane Schokolade zu äußern. Darin zeigt
Katjes in düster gezeichneten Bildern,
wie Kühe zu Melkanlagen laufen. Eine
Stimme sagt: „Jedes Leben ist wertvoll.
Und Kühe sind keine Milchmaschinen.“
Der von Bastian Fass-
ins(FOTO: DPA)Vater
Klaus gegründete
Süßwarenhersteller
wirbt damit für vegane
Schokolade, die auf
einem Haferdrink
basiert. „Der Clip ist
eine sehr einseitige
und überzogene Visua-
lisierung von Massen-
tierhaltung“, sagte Werberats-Leiterin
Katja Heintschel von Heinegg. Es werde
suggeriert, dass alle Molkereien ihre Tiere
so hielten und jeder Milchkonsument
Tiere ausbeute. Auch Markus Drexler
vom Bayerischen Bauernverband kritisier-
te das Video. Er twitterte: „Das ist diskri-
minierend und ungerechtfertigt.“ cbn

Kontrolle ja, Verbote nein


Spitzenverdienerin


DIE TRUCKER


PERSONALIEN


Am liebstennaschen die Deutschen
Kartoffelchips, wenn es um salzige
Snacks geht. Das hat eine Umfrage der
Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und
Medienanalyse ergeben. Aber welche
Sorte darf’s denn sein?FOTO: IMAGO

Beim Hersteller
Pringles gibtes
Chips, die nach Pro-
secco und rosa Pfef-
fer schmecken sol-
len. Alkohol ist darin
keiner enthalten,
dafür ein geschütz-
ter Name: Prosecco.
Deshalb hat die
italienische Polizei
nun einige Dosen
beschlagnahmt.

Fleisch

26 WIRTSCHAFT Samstag/Sonntag, 19./20. Oktober 2019, Nr. 242 DEFGH


Die Hoffnung


Kinder, Küche,


Kotze


Dranbleiben, sich weiterbilden, vielleicht


sogar promovieren: Manche Experten


raten dazu, die Elternzeit für die Karriere


zu nutzen. In der Realität fahren viele in


den Urlaub oder renovieren das Haus.


So war das nie gedacht


Die Realität


DasErgebnis


SAMSTAGSESSAY


Einseitig und überzogen


WAS KOMMT


Prosecco vs. Bacon


Alkohol

Wer weiß, was Elternsein
bedeutet, setzt kein Meeting
um 18 Uhr an

Die meisten Männer nehmen
zwei Monate – oft gemeinsam
mit der Partnerin
Free download pdf