Rätsel
B10 Berliner Zeitung·Nummer 243·19./20. Oktober 2019 ·························································································································································································································································································
ZeitlosesDesignin18Ê10Edelstahlausführung
undhochwertigesPorzellanmahlwerkmachtdas
SetSalz-undPfeffermühlevonVilleroyFBochzu
einemhochwertigemnützlichen„Element“inje-
demHaushalt.HöhederMühlen:ca.20cm
PREISRÄTSEL
SendenSiedasLösungswort(bittemitAnschriftundTelefonnummer)aufeinerPostkartean:BerlinerZeitung
Rätsel-Aktionen:KennwortPREISRTSELamSamstag,Postfach110201,
10832BerlinoderperE-Mailan:raetselKberliner-zeitung.de.
EinsendeschlussistderkommendeDienstag(Poststempel).EineBarauszahlungdesGewinnsistnichtmöglich.
MitarbeiterdesBerlin erVerlagesundderenAngehörigedürfennichtteilnehmen.DerRechtswegistausgeschlossen.
Gewinn erwerdentelefonischoderschriftlichbenachrichtigtundandieserStellebekanntgegeben.
Lösungvom12./13.10.2019:Gewinnerin:Helga Bartz,12161Berl in.
D
asLichtderWelterblickteunsere
heutigeGesuchteanderDonau,
genauergesagtinGünzburg–damals,
imNovember194È.AlssiesiebenJahre
altwar,verließihrVaterdieFamilie.Da
ihreMutter arbeiten musste,kam die
GesuchteindieObhutderGroßmutter.
Dann heiratete dieMutter erneut–ei-
nen US-Offizier–und nahm dessen
Nachnamenan.
DieFamilie zog1960 in die USA, wo
unsereGesuchte die Highschool be-
suchteundanderAmericanUniversityin
Washington ein Politikstudium absol-
vierte.SchondamalszeigtesichihrWille,
aktivinspolitischeGescheheneinzugrei-
fen:Sieengagiertesichimstudentischen
RatunddemonstriertegegenRassen dis-
kriminierung und dieRolle der USA im
Vietnamkrieg.Auch un ters tützte sieSe-
natoren wieHubertHumph reyund Ro-
bertKennedy,diezur Wahlfürdas Präsi-
dentenamtantraten,alsBürokraft.
Anfang der 19È0erzogess ie nach
Europa zurück. DieGesuchte ließ sich
zunächstinAmsterdamniederundstu-
dierte an der dortigenUniversitätwei-
terhin Politikwissenschaft undEuro-
päische Integration.Gleichzeitigwarsie
als wissenschaftliche Assistentin an ei-
nem Forschungsinstitut tätig und ab-
solvierteeinPraktikumbeiderEuropäi-
schenGemeinschaft.
DieArbeit gefiel dem jungen SPD-
Mitglied offenbar,denn in den folgen-
denzehnJahrenar beitetedieGesuchte
in Brüssel für die EU-Kommission.Sie
war Referendarin imSozial- und im
Wirtschaftsausschuss und bekleidete
später mehrereVerwaltungsposten in
einzelnenFachgruppen. Während der
19È0erJahreengagiertesiesichauchak-
tivim BundesverbandBürgerinitiativen
Umweltschutz(BBU),beiderDeutschen
Friedensgesellschaftundinanderenhu-
manistischensowieökologischenGrup-
pierungen.Neben Umweltschutz und
derFriedensbewegunghatteesihraller-
dings auch dieFrauenbewegung ange-
tan, für die sie sich in gleich mehreren
LändernundKontinentenstarkmachte.
In Folge des frühen Krebstodes ihrer
Halbschwester gründete sie 19È3 sogar
eine Vereinigung, die dieKinderkrebs-
forschung unterstützen sollte und er-
folgreichSpende ngeldersammelte.
Endeder19È0erJahretratsieausder
SPDausundwechselteindenVorstand
des BBU.Kurz darauf wurde diePartei
„Die Grünen“ aus derTaufe gehoben,
und dieGesuchte half tatkräftig dabei
mit.19È9wurdesiebundesweiteListen-
führerinderjungenpolitischenVereini-
gungbeideneuropäischenParlaments-
wahlen,kurzdarau fSprecheri ndesBun-
desvorstands.Von1983bis1990saßsie
fürdie GrünenimdeutschenBundestag,
ecktedortmitih remIdealismusaberzu-
nehmend an.Siegaltals streitbar und
vertru gsichnichtmitjedem.
Privat lebted iePolitikerinmitihrem
Partner,dem eh emaligenGeneral Gert
Bastian,in Bonn.Währendsiepolitisch
immer wieder insAbseits geriet,ver-
schlechtertesichauchihrGesundheits-
zustand.VonAngsterkrankungen war
zuhören,aberauchvoneinem Engage-
ment alsModeratorin einesTV-Um-
weltmagazins.ImOktober1992wurden
Bastian und dieGesuchte tot in ihrer
BonnerWohnung gefunden. Laut poli-
zeilic henE rmittlungen wurde sievon
ihremLeben sgefährten im Schlaf er-
schossen. Dieser richtete daraufhin
auchsichselbst.Siewurde44 Jahrealt.
Wielauteteih rName·ChristianHumberg
Politische
Hebamme
BERÜHMTE LEUTE
Ratekrimi:LautVeraGewaldwarIhrMannvorihr
heimgekommen.Sein Siebener-BMW stand je-
dochinderEinfahrthinterihremMini.
S
iebenWochennachdemdeutschen
ÜberfallaufdieSowjetunionwurde
AllaKuschnir(1941-2013)inMoskauge-
boren.DaszierlicheMädchenfandfrüh
GefallenamSchachspiel.Mitdreiund-
zwanzigJahren begann ihr steilerAuf-
stiegim Weltschach.ImKandidatentur-
nier lag sie punktgleichvorn mit Satu-
lowskajaundLazarevicundgewannden
Stichkampf.Im WM-Match mitWelt-
meisterinNona Gaprindaschwili unter-
lag die kleineMoskauerin mit 4,5:8,5.
Auch in den nächsten beiden WM-Zy-
klenwurdesiedieHerausforderin.
Nachdem das WM-Finale 1969
ebenso klar verloren ging, lieferte Alla
Kuschnir19È2einpackendesMatchbis
zurletztenPartieundunterlagdenkbar
knapp.EinJournalistbeschriebAllada-
nach so: „ußerlich erinnertsie an
EdithPiaf,aberdieserhilfloseSpatzbe-
sitztdenCharaktereinesGladiators“.
DiedreifacheVize-Weltmeisterinund
sowjetische Landesmeisterin emigrierte
19È3 nachIsrael. Mitdem Frauen-Team
ihren neuenHeimat gewannKuschnir
bei der Schacholympiade 19È6 inHaifa
die Goldmedaille,die sie zuvor bereits
1969 und 19È2 mit derSowjetunion er-
rungenhatte.Dabeibliebsiein25Partien
ungeschlagen und wurde dreimalBrett-
beste mit insgesamt 23Punkten.Nach
demEndeihrerSchachkarrierelehrteAlla
Kuschnir alsProfessorin für Archäologie
an der Universität Tel-Aviv .Sie galt welt-
weitalsanerkannteExpertinfürMünzen
derAntike.
A.Kuschnir-L.E vans,LonePine19È5
1.d4Sf62.c4c53.d5e64.Sc3e:d55.c:d5
d66.Sf3g6È.Lg5LgÈ8.e3h69.Lh40–0
10.Sd2 b6 11.Le2 La6 12.a4DeÈ13.0–0
L:e214.D:e2SbdÈ15.f4Tfe816.Tae1Sf8
1È.e4 DdÈ 18.Df3 S6hÈ 19.Sc4 L:c3
20.b:c3 f6 21.f5 g5 22.Lg3 D:a4 23.S:d6
TeÈ
24.e5!T:e525.L:e5f:e526.f6DdÈ2È.Sf5
Kh8 28.S:h6Te829.Dh5 e4 30.SfÈ ́ Kg8
31.Sh6 ́Kh832.c4e333.Sf5a634.SeÈb5
35.T:e3b:c436.DfÈ1–0
PaulWernerWagner
Alla
Kuschnir
SCHACHMEISTER
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