Süddeutsche Zeitung - 24.10.2019

(Nora) #1
von andreas schubert

M


an kann so einiges lernen in einer
Sitzung des Münchner Stadtrats.
Zum Beispiel, was der Unter-
schied ist zwischen einer Fahrradspur, die
für Busse freigegeben ist, und einer Bus-
spur, auf der auch Radler fahren dürfen.
Der liegt darin, dass sich der Busfahrer bei
der Radspur aussuchen darf, ob er lieber
auf der Autofahrbahn fährt – und er so
auch die Radler überholen kann. Gibt es da-
gegen eine Busspur, muss der Fahrer obli-
gatorisch diese nutzen und gegebenenfalls
langsam hinter den Radlern herzuckeln.
Am Mittwoch hat der Stadtrat 14 Maß-
nahmen beschlossen, die den Busverkehr
in der Stadt beschleunigen und zuverlässi-
ger machen sollen. Und da ging es eben
auch um die Feinheiten beim Einrichten
von Busspuren, die einen Großteil der Maß-
nahmen ausmachen. Denn so einfach geht

es nicht, wie sich vorab herausgestellt hat.
An vielen Ecken ist nicht genug Platz. Und
so testet die Stadt nun an der Herzogstra-
ße, der Dietlinden- und Potsdamer Straße
sowie an der Wendl-Dietrich-Straße ge-
meinsame Spuren – einmal als für Busse
freigegebene Radspur, zweimal als für Rad-
ler freigegebene Busspur. Was wo genau
passiert, muss das Kreisverwaltungsrefe-
rat noch entscheiden. Nach einem Jahr soll
dann bewertet werden, was sich besser be-
währt hat.
Zudem soll es auch neue oder verlänger-
te Busspuren an der Trappentreustraße ge-
ben, auf der Donnersbergerbrücke, der
Ampfing- und der Ludwigstraße. An der
Effnerstraße will die Stadt die Ampeln für
den Busverkehr optimieren, ebenso im
Bereich Frankfurter Ring/Moosacher Stra-
ße. An der Rosenheimer Straße erhalten
Busse wieder ganztägig Vorrang an den
Ampeln. Damit dies funktioniert, wird ei-

ne neue Linksabbiegespur auf dem Inns-
brucker Ring zwischen Ottobrunner- und
Rosenheimer Straße zur Autobahn A 8 ge-
baut. In der Haberlandstraße ist in Fahrt-
richtung Lortzingstraße künftig nur noch
Bus- und Radverkehr erlaubt, an der Weitl-
straße kommt ein Haltverbot, um den Ver-
kehrsfluss zu verbessen, ebenso an der Itt-
linger- und der Manzostraße.

Der Beschluss fiel mit großer Mehrheit.
Johann Sauerer (CSU) warb für die Busspu-
ren unter anderem mit dem Argument des
Flächenverbrauchs. Der Beschluss sei kein
politischer, sondern ein mathematischer.
So brauche ein mit durchschnittlich 1,4 Per-
sonen besetztes, 30 Kilometer pro Stunde

fahrendes Auto mehr als 66 Quadratmeter
Fläche pro Person, in diesen Wert sind et-
wa die Sicherheitsabstände eingerechnet.
In einem Bus fielen je nach Auslastung zwi-
schen zwei und achteinhalb Quadratmeter
pro Person an. Auch der Ausstoß von Treib-
hausgasen pro Person und zurückgeleg-
tem Kilometer fällt bei einem Linienbus
nur etwas mehr als halb so hoch (75
Gramm pro Personenkilometer) aus wie
bei einem durchschnittlich besetzten
Auto. „Wir gehen den richtigen Weg“, sagte
Sauerer. Die Spuren seien eine Verbesse-
rung für 460 000 Fahrgäste pro Tag.
Auch die Fraktionsvorsitzende der Grü-
nen, Katrin Habenschaden, erklärte, dass
jeder einzelne, der den öffentlichen Nah-
verkehr nutze, einen Beitrag zum Klima-
schutz leistet, sei es nun bewusst oder
unbewusst. Erneut mahnte sie an, die künf-
tigen und bereits vorgesehenen weiteren
Maßnahmen zur Busbeschleunigung

schneller umzusetzen. Der Antrag der Grü-
nen, dass das Wirtschaftsreferat dem
Stadtrat halbjährlich eine Beschlussvorla-
ge präsentieren soll, fand allerdings keine
Mehrheit, ebenso wie die Forderung, künf-
tig konkret anzugeben, wann welche Maß-
nahme umgesetzt wird.
Nur die Bayernpartei sperrte sich letzt-
lich in verschiedenen Punkten. Mit den
neuen Ampelschaltungen und Busspuren
soll der Linienverkehr vor allem zuverlässi-
ger werden. Weitere Maßnahmen werden
noch dazukommen. Denn Einigkeit be-
steht im Stadtrat, dass nur ein zuverlässi-
ger Busverkehr die Menschen zum Um-
stieg bewegt. Die autogerechte Stadt, so
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), sei
kein Modell für die Zukunft. „Ich will, dass
diese Stadt wieder mehr Platz für die Men-
schen bietet und damit mehr Lebensquali-
tät. Das geht nur mit einer zukunftsgerich-
teten Mobilität und einem starken ÖPNV.“

Hat Arvid M. den ausländerfeindlichen
Hasskommentarauf der Internetseite der
Stadtwerke München gegen Muslime abge-
setzt oder nicht? Am Ende ging es vor dem
Bayerischen Obersten Landesgericht gar
nicht um die Frage der Schuld, sondern
vielmehr darum, ob der Freispruch von Ar-
vid M. vor dem Landgericht München im
Jahr 2018 gerechtfertigt war. Die Staatsan-
waltschaft hatte über drei Jahre lang durch
alle Instanzen geklagt und bekam am En-
de Recht. Der Vorsitzende Richter Rein-
hold Baier rügte die vorangegangene Ent-
scheidung als „rechtsfehlerhaft“, die Cau-
sa muss erneut vor dem Landgericht Mün-
chen I verhandelt werden.

In diesen Zeiten, in denen über Hass-
Postings und Meinungsfreiheit im Inter-
net oft angeregt diskutiert wird, ist dieser
Fall aktueller denn je. Am 6. Februar 2016
soll Arvid M. auf der Seite der Stadtwerke
München-Bäder gegen 9 Uhr mittels sei-
nes Facebook-Accounts folgenden Kom-
mentar abgegeben haben: „Sehr schönes
Bad, ist denn auch sichergestellt, dass Mus-
lime und sonstige Rapefugees keinen Ein-
lass erhalten und Frauen belästigen, bzw.
das Wasser verschmutzen?“ Es folgen wei-
tere rassistische Beleidigungen und Begrif-

fe wie „aussortieren“. M. ist im Manage-
ment tätig, zum Zeitpunkt des Posts lebte
der heute 52-Jährige mit Frau und zwei
Kindern in einem Haushalt. Die waren si-
cher perplex, als eines Morgens um sieben
Uhr die Polizei zu einer Hausdurchsu-
chung vor der Tür stand.
Wie die Leitende Oberstaatsanwältin
Regina Sieh in ihrem Plädoyer in der Revisi-
onsverhandlung ausführte, fand man bei
der Durchsuchung Hinweise „auf eine ein-
deutig nationalsozialistische Gesinnung“
des Herrn M. Die Polizisten stellten einen
Dolch mit Hakenkreuz, eine entsprechen-
de Fahne sowie ein Buch mit Joseph Goeb-
bels Reden sicher. Der Dolch, führte Vertei-
diger Thorsten Ebermann aus, sei ein Erb-
stück des Großvaters, die Fahne ein Mit-
bringsel von einer Afrikareise und das
Buch stamme aus der Abiturzeit von M. im
Jahr 1986. Im Falle einer Verurteilung sei
sein Mandant lebenslang mit dem Stempel
der Ausländerfeindlichkeit stigmatisiert.
Der zweite Verteidiger Florian Mangold er-
klärte, es blieben verschiedene Möglichkei-
ten offen, wer an jenem Tag den Facebook-
Account benutzt haben könnte. Abgesehen
davon könnten die Äußerungen auch ver-
fassungsrechtlich von der Meinungsfrei-
heit gedeckt sein.
Im März 2017 hatte das Amtsgericht
München einen Strafbefehl gegen Arvid
M. wegen Volksverhetzung ausgestellt, ge-
gen den der Manager Einspruch einlegte.
Im Oktober 2017 wurde die Angelegenheit

dann vor dem Amtsgericht verhandelt, Ar-
vid M. wurde freigesprochen. Die Staatsan-
waltschaft legte Berufung gegen das Urteil
ein und nach einer neuen Verhandlung vor
dem Landgericht bestätigte die Kammer
im Oktober 2018 den Freispruch.

Eine Täterschaft, so entschied die Kam-
mer damals, sei nicht sicher nachzuwei-
sen, zumal der Facebook-Account auch
von Familienmitgliedern oder Firmenkol-
legen hätte genutzt werden können. Im
Jahr 2016 soll M. sich im Streit von seinem
Arbeitgeber getrennt haben, und auch sei-
ne Ehe ging zu dem Zeitpunkt unschön in
die Brüche. Da könnte es sein, dass ihm je-
mand schaden wollte. Der sechste Strafse-
nat des Bayerischen Obersten Landesge-
richt verwies jedoch auf Lücken in der Be-
weiswürdigung. Jetzt wird der Fall erneut
komplett aufgerollt.
Das Bayerische Oberste Landesgericht
(BayObLG) war im Jahr 2006 zunächst von
der Staatsregierung abgeschafft worden.
Im Jahr 2018 aber hat das BayObLG mit
Sitz in München seine Arbeit wieder aufge-
nommen und ist in Strafsachen für alle Re-
visionen zuständig, die in erster Instanz
vor bayerischen Amtsgerichten verhan-
delt wurden. susi wimmer

Im Kinosaal des Filmtheaters am Send-
linger Tor riecht es nach Popcorn, das Licht
ist heruntergedimmt, dazu gedämpftes
Raunen im Publikum. Man wartet darauf,
dass vorne auf der Leinwand gleich ein
Film beginnt. „Eine Kulisse wie aus dem
Bilderbuch“, findet Wolfgang Wittmann,
und das passt dann auch ziemlich gut.
Der Verein Europäische Metropolregion
München (EMM), dessen Geschäftsführer
Wittmann ist, hat am Dienstag eingeladen,
um den besten Imagefilme des südlichen
Bayerns auszuzeichnen. Imagefilme be-
haupten, eine Stadt oder Firma so zu zei-
gen, wie sie ist – und wirken dabei nicht sel-
ten wie die Verfilmung eines Bilderbuchs.
Einhundert Städte, Landkreise und Fir-
men hatten Clips eingereicht, eine Jury
traf eine Vorauswahl, dann konnte jeder ab-
stimmen, der wollte. Es sei ein „richtiger

Wettbewerb“ gewesen, sagt Wittmann.
Wettbewerb, das klingt nach einem sportli-
chem Duell, nach Spannung. Der Beste soll
gewinnen, was bei Imagefilmen besonders
kompliziert ist, denn die präsentierte Stadt
oder Firma ist grundsätzlich die beste.
Das Ergebnis des Volksentscheids:
Landshut gewinnt vor München und Ingol-
stadt. Ein klassischer Außenseitersieg, ana-
lysiert Landshuts Oberbürgermeister Alex-
ander Putz, der für die Preisverleihung an-
gereist ist. Sein Favorit sei München gewe-
sen, weil die Stadt aufgrund ihrer Größe
die meisten potenziellen Wähler habe.
Aber natürlich habe sich Landshut viel Mü-
he mit seinem Film gegeben. „Wir wollten
die Vielfalt der Stadt abbilden“, sagt Putz.
Das Video zeigt in schnellen Schnittfol-
gen das Gotische Rathaus, die Basilika St.
Martin, die Burg. Ein würdiger Reisefüh-

rer, allerdings scheint sich die Vielfalt im
Film auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt
zu beschränken. Dass in Landshut knapp
20 000 Menschen mit Migrationshinter-
grund leben, lassen die Protagonisten, alle-
samt Weiße, nicht vermuten. Was man
noch nicht sieht: dass die schöne Basilika
immer wieder bröckelt.
Ein Imagefilm ist immer Risiko und
Chance. Klug gemacht, kann man sich
selbst auf die Schippe nehmen und trotz-
dem an Sympathie zulegen. Die Berliner
Verkehrsbetriebe, eines der verpeiltesten
Unternehmen Deutschlands, hat ein herr-
lich selbstironisches Video gedreht. Es
zeigt zum Beispiel, wie die für ihre Un-
freundlichkeit berüchtigten Busfahrer im
Simulator üben, die Tür exakt vor der Nase
des heraneilenden Fahrgasts zu schließen.
Der Clip wurde mehr als drei Millionen Mal

angesehen, die Reaktionen waren positiv.
So viel Kreativität ist selten. Die meisten
Clips ähneln sich, als hätte derselbe Autor
das Drehbuch geschrieben. Werbefilme
gibt es vor allem deshalb, weil sie ge-
braucht werden. Wer einen hat, landet im
Google-Ranking weiter vorne, und ist da-
mit für Touristen leichter auffindbar. „Wir
hatten innerhalb weniger Wochen 80 000
Zugriffe“, sagt Oberbürgermeister Putz.
Zu den Besonderheiten des Imagefilm-
Wettbewerbs gehört allerdings, dass der
Gewinner nicht zwangsläufig der beste ist.
Der erste Platz sei „kein Qualitätsbeweis“,
sagt Wittmann. Es habe derjenige gewon-
nen, der seine Wähler am besten mobili-
siert habe. In dieser Disziplin immerhin
sind die Stadt Landshut und die TU Mün-
chen, der Gewinner bei den Firmen, die al-
lerbesten. max ferstl

Der Stadtrat hat den Nachtragshaushalt
für dasJahr 2019 mit großer Mehrheit be-
schlossen. Im laufenden Geschäft der Ver-
waltung soll der Überschuss 455 Millionen
Euro betragen. Das sind 13 Millionen mehr
als ursprünglich geplant. Deutliche Verän-
derungen gibt es bei den Investitionen, die-
se werden um etwa eine halbe Milliarde hö-
her ausfallen als veranschlagt. Das liegt
zum einen an den vielen Grundstückskäu-
fen der Stadt zum Schutz von Mietern.
Zum anderen erwirbt Kämmerer Chris-
toph Frey für 277 Millionen Euro Finanzan-
lagen. Bei dieser Summe handelt es sich
um einen einmaligen Beitrag der Münch-
ner Messe GmbH, die ihre Darlehen für
den Neubau vorzeitig und komplett zurück-
bezahlt hat. Die FDP plädierte dafür, die-
ses Geld zum weiteren Abbau von Schul-
den zu verwenden. Die Mehrheit des Stadt-
rats findet es sinnvoller, angesichts des
niedrigen Zinses und der anstehenden ho-
hen Investitionen das Geld kurzfristig an-
zulegen und bei Bedarf schnell darauf zuzu-
greifen. heff


Das historische Gewölbe des Salzstadls aus dem 15. Jahrhundert, in dem sich der Pa-
lais-Keller befindet, kommt nun noch besser zur Geltung. FOTO: STEPHAN RUMPF


„Alles anders!“ oder: „Was habt ihr hier ei-
gentlich gemacht?“ So ungefähr dürften
die Reaktionen ausfallen, sagt Bauleiter
Gregor Baur – je nachdem, ob man den Pa-
lais-Keller vorher schon kannte oder nicht.
Denn das Luxushotel Bayerischer Hof am
Promenadeplatz hat sein bayerisches Res-
taurant im Keller des Palais Montgelas an
der Ecke zur Kardinal-Faulhaber-Straße
im vergangenen halben Jahr für 2,4 Millio-
nen Euro runderneuert. Diese Aufgabe hat
wieder der Antwerpener Innendesigner,
Kunst- und Antiquitätenhändler Axel Ver-
voordt übernommen, der im Haus unter
anderem bereits in den vergangenen zwölf
Jahren die Restaurants Atelier und Gar-
den, die Cinema Lounge sowie die Palais-
halle und den Süd- und Nordflügel des
Hauses umgestaltet hat.
Es ist wieder ein typischer Vervoordt ge-
worden. Ruhige, gedeckte Farben, Minima-
lismus in der Form und schwere, gediege-
ne Holzmöbel, die ein bisschen so ausse-
hen, als habe man sie aus einer gesunke-
nen Fregatte des 18. Jahrhunderts gebor-
gen. Und trotzdem hat man das Gefühl: Ge-
nauso muss es hier aussehen und vielleicht
war es ja ganz früher mal so. Damals, 1406,
als die großen Bogengewölbe gebaut wur-
den für den Salzstadl, der dieser Keller ein-
mal gewesen ist. Denn hier wurde das wert-
volle Salz gelagert, das für die Entwicklung
Münchens so bedeutend war, weil die
Stadt überhaupt erst wachsen konnte,
nachdem Heinrich der Löwe die Salzstraße


kurzerhand umverlegt hatte. Später, 1806,
ließ der königliche Minister Graf Montge-
las sein Palais auf den Gewölben des Salzla-
gers bauen, und 1969 kaufte der Vater der
heutigen Hoteleigentümerin Innegrit Volk-
hardt das Palais vom Freistaat, um Bankett-
säle und Veranstaltungsräume dort unter-
zubringen – und außerdem den Palais-Kel-
ler als typisch bayerisches Wirtshaus für
Hotelgäste und Münchner (nachdem der
ursprüngliche Plan, ein Weinlokal zu eta-
blieren, nicht aufgegangen war).
Als Reminiszenz daran blieb jetzt die Ti-
roler Stube original erhalten, die anderen
Räume wurden umgekrempelt und eine of-
fene Küche mit vollem Programm einge-
baut, in der Küchenchef Tobias Heinze die
alten Kellerklassiker ebenso vorhält wie be-
hutsame Neuinterpretationen. Auch eine
eigene Backstube gehört dazu. Die Krö-
nung aber ist das „Refektorium“, ein Ne-
benraum für maximal 52 Gäste, die fast al-
le an einem 14 Meter langen Eichenholz-
tisch Platz finden.
Und wie geht’s nun weiter mit Axel Ver-
voordt, der bereits sieben Projekte im Ho-
tel umgesetzt hat? „Als nächstes sind die
Veranstaltungsräume und der Bankettbe-
reich im ersten Stock dran“, sagt Hotel-
chefin Volkhardt. Im April kommenden
Jahres soll es losgehen. Bald wird Ver-
voordt also das ganze Haus umgestaltet ha-
ben. Und dann? Wird Innegrit Volkhardt
wohl über einen Erweiterungsbau nach-
denken müssen. franz kotteder

München– Eine14-Jährige ist am Diens-
tag Opfer einer versuchten räuberischen
Erpressung geworden. Die Schülerin war
kurz vor 18 Uhr mit einer Freundin in der
Innenstadt unterwegs, als ein offenbar
alkoholisierter Mann sie mit den Worten
„Überfall, Geld her!“ ansprach. Zunächst
nahm die Teenagerin die Situation nicht
ernst und versuchte, an dem Mann vorbei-
zugehen. Dieser aber packte sie am Hals
und drückte sie gegen ein geparktes Auto.
Als die Freundin um Hilfe rief, ergriff der
Angreifer ohne Beute die Flucht. Ein Rik-
scha-Fahrer nahm die Verfolgung auf, ver-
lor den Flüchtenden am Sendlinger-Tor-
Platz aber aus den Augen. Auch der Polizei
gelang es nicht, den Täter zu stellen. wg


Der frühere Münchner Polizeipräsident
Gustav Häring ist im Alter von 92 Jahren ge-
storben. Der Jurist, der im Bayerischen
Wald zur Welt kam und nach dem Krieg
Rechtswissenschaften an der Ludwig-Ma-
ximilians-Universität studierte, stand
dem Münchner Präsidium von 1983 bis
zum Ende seiner aktiven Laufbahn im Jahr
1987 vor. In dieser Zeit setzte sich Häring
laut Oberbürgermeister Dieter Reiter, der
am Mittwoch der Witwe im Namen der
Stadt kondolierte, dafür ein, „dass Mün-
chen eine der sichersten Großstädte
Deutschlands wurde und bis heute geblie-
ben ist“, während im restlichen Bundesge-
biet die Kriminalitätsrate gestiegen sei.lb


Vorfahrt für die Großen


Um 460 000 Fahrgästen täglich den Weg durch die Stadt zu erleichtern und mehr Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen,
votiert eine große Mehrheit des Stadtrats für den Ausbau von Busspuren an vielen Stellen

Ein typischer Vervoordt


Der Bayerische Hof hat seinen Palais-Keller runderneuert


Jugendliche von


Betrunkenem überfallen


Früherer Polizeipräsident


Gustav Häring ist tot


Kräftiger Überschuss


im Haushalt


Bei einer Hausdurchsuchung
fanden Beamte Hinweise auf eine
nationalsozialistische Gesinnung

Es sei nicht auszuschließen,
dass ein anderer den
Facebook-Account missbrauchte

Einer der Orte, an denen es demnächst eine neue Busspur geben soll: die Abfahrt vom Mittleren Ring zur Arnulfstraße. FOTO: ROBERT HAAS

Durch alle Instanzen


WegenHass-Postings im Internet wird ein Mann erst bestraft, dann freigesprochen – und jetzt wird der Fall neu aufgerollt


Weniger Platzbedarf, weniger
Treibhausgase: Der Beschluss lässt
sich mathematisch begründen

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Der Verein Europäische Metropolregion München kürt den besten Imagefilm – das ist Risiko und Chance zugleich


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echnik verändert sich in einer nie gekannten
Geschwindigkeit. Vom Modem zum Smart-
phone, vom „Bin ich schon drin?“ zu always
on, von der Floppy-Disk zu Big Data. Wir leben
in einer Zeit der permanenten Revolution in der
sich Trends, Märkte und Kundenbedürfnisse
ständig verändern. Nie war der Satz „Das haben
wir schon immer so gemacht.“ gefährlicher als
heute. Aber wie entstehen eigentlich Innova-
tionen? Und wer sind die Treiber, Akteure und
Opfer? Auf diese und viele weitere Fragen zur
Digitalisierung gibt Prof. Dr. Axel Jockwer kom-
petente Antworten.



  1. November 2019, 19.15 Uhr
    Prof. Dr. Axel Jockwer
    Berater, Manager,
    Unternehmer
    Digital, dynamisch,
    disruptiv – Digitalisierung
    verändert

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