Süddeutsche Zeitung - 24.10.2019

(Nora) #1

Diese Woche


nicht
verpassen

Nur noch bis 27. Oktober
zeigt dasHaus der Kunstdie
Ausstellung Miriam Cahn.
Ich als Mensch, die sich dem
Werk der Schweizer Künstlerin und ih-
rem Beitrag zur Diskussion um neue Kör-
per- und Menschenbilder widmet. ari

Die Mundart-RapperDicht &Ergreifend
feiern groß ihren Tournee-Abschluss in
der Olympiahalle.  Seite 5

Er braucht keine theatral aufgesetzten
Gesten. Yonah Acosta ist ein echtes Dar-
steller-Naturtalent. Der Kubaner, Neffe
der Ballettikone Carlos Acosta, machte
schon bei seinem Einstand als Tänzer im
Ensemble des Bayerischen Staatsbal-
letts von sich reden: Beim Saisonauftakt
2017 sprang er mit nur fünf Proben für
den damals verletzten Osiel Gouneo ein
und überzeugte Publikum und Kritik als
Petrucchio in „Der Widerspenstigen Zäh-
hmung“ durch seine Spielfreude und ex-
zellente Sprünge. Seitdem ist Acosta, der
seine Ausbildung im Alter von zehn Jah-
ren an der National Ballet School in Ha-
vanna begann, erster Solist in München.
Zurzeit hat er die Rolle des Franz in eini-
gen Aufführungen von „Coppélia“ am
Nationaltheater inne.ari  Seiten 6/7

LETZTE CHANCE


DieMineralientage in München ist die
europaweit größte Messe für Edelsteine
und Zubehör.  Seiten 6/7

Die Gruselsippe gab es schon in Comics,
im Fernsehen und im Kino. Jetzt startet
ein neuer Animationsfilm.  Seite 8

Vorschau, Theater, Kabarett 2
Theater, Kabarett, Klassik 3
Ausstellungen & Literatur 4
Pop & Action 5
Höhepunkte der Woche 6/7
Kino 8
Kinder & Familie 9
Kinoprogramm 10
Stadt & Land 12

Die Woche von
Yonah Acosta

INHALT


SZ Extra Redaktiont089/2183-92 56,
Fax -93 97, [email protected]
Anzeigent089/21 83-83 39, Fax -87 11

Mineralientage


Dicht & Ergreifend


Die Addams Family


DEFGH NR. 246,WOCHE VON 24. BIS 30. OKTOBER 2019


SZEXTRA


KULTUR UND FREIZEIT IN MÜNCHEN UND BAYERN


Seit 1995 gibt es das „Spielart“-Festival, das alle
zweiJahre deutsche, europäische und internatio-
nale Theaterproduktionen nach München holt.
Die zwei Wochen sind jedes mal ein Fest für neu-
gierige Theaterliebhaber, die ungewöhnliche For-
men zu schätzen wissen, nach inhaltlicher Ausein-
andersetzung gieren und Theater sehen wollen,
das man sonst in München in dieser Ausformung
sehr selten zu sehen kriegt.
Inzwischen leitet Sophie Becker das Festival,
nachdem sie schon einige Jahre lang gerade in ent-
legeneren Regionen der Welt für „Spielart“ Pro-
duktionen ausspioniert hat. In diesem Jahr gibt es
einen Schwerpunkt von Aufführungen aus Afrika,
es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie
Forced Entertainment, Milo Rau oder dem Nature
Theatre of Oklahoma und am Abschlusswochen-
ende ein Festival im Festival: Unter dem Titel
„New Frequencies“ werden 17 Arbeiten von jünge-
ren Theatermachern gezeigt, die am Anfang ihrer
Karrieren stehen, die manchmal gerade ihre erste
Produktion überhaupt abgeliefert haben oder zu
ersten Mal in Europa sind. Sie kommen aus Korea,

Indonesien, aus Afrika, Europa und Lateinameri-
ka. Viele beschäftigen sich mit der Frage, wie sich
lokale Verwurzelung und internationale, künstle-
rische Tätigkeit gegenseitig befruchten. etho

Spielart,Theaterfestival, Freitag, 25. Oktober, 10 Uhr, bis


  1. November; Gasteig, Muffathalle, Kammerspiele, Museum
    Ägyptischer Kunst und diverse andere Orte,t21 83 73 00,
    http://www.spielart.org


W


as haben die Van-Dyck-Werke
aus dem Bestand der Münch-
ner Staatsgemäldesammlun-
gen nicht alles über sich ergehen lassen
müssen. Mit Röntgenaufnahmen und
Infrarot-Reflektogrammen ist man den
Bildern zu Leibe gerückt, hat sie unter
dem Stereomikroskop betrachtet und
dendrochronologischen Analysen unter-
zogen. Und das alles, um die Entwick-
lung der künstlerischen Handschrift van
Dycks nachzuvollziehen. Denn es war be-
kannt, dass der Maler es sich nicht leicht
machte, dass er Kompositionen vielfach
wieder verwarf und überarbeitete, bis
das Ergebnis endlich seinen Vorstellun-
gen entsprach.
Sein Weg zum Ruhm als einer der be-
kanntesten flämischen Maler und Grafi-
ker des Barock war trotz seiner enormen
Begabung – das zeigte schon das jugend-
liche Selbstporträt, das er im Alter von 16
Jahren malte – kein leichter. Geprägt
von seinem Lehrer, dem berühmten Pe-
ter Paul Rubens, konnte er sich erst im
Laufe eines mehrjährigen Italienaufent-
halts in den 1620er-Jahren und beein-
flusst von der venezianischen Malerei,
insbesondere von Tizian und Tintoretto,
von seinem großen Vorbild freimachen

und eine eigene Handschrift entwickeln.
Und während er immer weiter mit sich
und seinem Anspruch an sich selbst
rang, stieg sein Ruhm unaufhörlich und
er wurde zu einem der bekanntesten
und anerkanntesten Historien- und
Porträtmaler seiner Zeit. Die rege Nach-
frage zwang ihn aber auch, seine eigene
Arbeit und die seiner Werkstatt so effizi-
ent wie möglich zu gestalten. Er organi-
sierte seine Werkstatt arbeitsteilig und
wurde nicht nur zum Künstler, sondern
auch zum Unternehmer. Auch deshalb
sind die aufwendigen Untersuchungen
der Forscher so interessant.
Anhand von etwa 100 Exponaten, dar-
unter zahlreichen Leihgaben von Muse-
en und Privatsammlungen in Europa
und den USA, zeichnet die kommende
Van-Dyck-Ausstellung in der Alten Pina-
kothek seine künstlerische Entwicklung
nach. Zu sehen sind zahlreiche Porträts
von Fürsten, Feldherren, Künstlern und
Schönheiten seiner Zeit. Zudem Marien-
darstellungen, Künstlerbildnisse und
Grisailleskizzen. evelyn vogel

Van Dyck, Freitag, 25. Oktober, bis 2. Februar,
Di.-Mi., 10-21 Uhr, Do.-So., 10-18 Uhr, Alte Pina-
kothek, Barer Straße 27,t23 80 52 16

SZAKTION Ein Festival der Formen


Theater„Spielart“ zeigt 49 Produktionen und legt seinen Schwerpunkt auf Afrika


Skeptischer Blick


auf sich selbst


AusstellungEine umfassende


Schau desflämischen Malers und


Grafikers Anthonis van Dyck


in der Alten Pinakothek


Alte Bekannte: „No President“ vom Nature Theater of Oklahoma. FOTO: HEINRICH BRINKMÖLLER-BECKER

Weshalb sollen Audi- und VW-Manager in
der Abgasaffäre vor Gericht kommen? Auf
welch dreiste Art und Weise haben es Groß-
banken geschafft, die Staatskasse zu plün-
dern? Das alles und noch viel mehr steht
täglich in derSüddeutschen Zeitung. Aber
wie kommt es dort hinein? Wie prüfen Jour-
nalisten, was richtig ist und was falsch?
Wer entscheidet, was veröffentlicht wird
und was nicht? Welche journalistischen
Standards und Spielregeln gibt es und wie
werden sie eingehalten? Darüber sprechen
in der Stadtbücherei Geretsried Florian
Zick, Leiter der SZ-Redaktion Bad Tölz/Wol-
fratshausen, und Klaus Ott aus dem SZ-In-
vestigativ-Ressort. Die Reporter beantwor-
ten Publikumsfragen und geben Tipps, wie
sich Halb- und Unwahrheiten, Propaganda
und PR von gründlich recherchierten Infor-
mationen unterscheiden lassen. ARI

Lokales trifft Investigatives, Werkstattge-
spräch, Do., 24. Okt., Stadtbücherei Gerets-
ried, Adalbert-Stifter-Str. 13, Eintritt frei

Schon im Alter von 16 Jahren stellte Anthonis van Dyck sein
künstlerisches Können eindrucksvoll unter Beweis: Selbstbildnis,
um 1615.FOTO: WIEN, GEMÄLDEGALERIE DER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE

Konzerte Herbst 2 019

Dienstag, 12.11.2019 20 Uhr, Herkulessaal
Víkingur Ólafsson &
Iceland Symphony Orchestra
Víkingur Ólafsson Klavier | Iceland Symphony Orchestra
Daníel Bjarnason Leitung
Grieg Auszüge aus den Suiten zu „Peer Gynt“
Bjarnason „Processions“ – Konzert für Klavier & Orchester
Tschaikowsky Symphonie Nr. 4 f-moll op. 36

Sonntag, 22.12.2019 1 9 Uhr, Philharmonie
Bach: Weihnachtsoratorium
Robin Johannsen Sopran | Sarah Ferede Alt
Daniel Johannsen Tenor | Benjamin Appl Bariton
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Hansjörg Albrecht Leitung
Weihnachten ohne Bachs Weihnachtsoratorium? Für viele
undenkbar. Mit einem der wohl populärsten Vokalwerke
überhaupt stimmt der Münchener Bach-Chor mit seinen
erstklassigen Solisten auf die staade Zeit ein.
Bach Weihnachtsoratorium BWV 248, Kantaten I-VI

Sonntag, 27.10.2019 20 Uhr, Prinzregententheater
Schumann Quartett &
Martina Gedeck
Schumann Quartett Streichquartett
Martina Gedeck Rezitation

Schumann Streichquartett a-moll op. 41 Nr. 1 (2. Satz)
Schubert Streichquartett Nr. 13 a-moll op. 29 D 804
„Rosamunde“ (2. Satz)
Mendelssohn Streichquartett Es-Dur op. 12 (2. Satz)
Brahms Streichquartett B-Dur op. 67 (2. Satz)
Schumann Streichquartett A-Dur op. 41 Nr. 3
Texte und Briefe von Clara Schumann u. a.

Montag, 4.11.2019 20 Uhr, Allerheiligen-Hofkirche
Quatuor Arod
Quatuor Arod Streichquartett
Schubert Streichquartett Nr. 4 C-Dur D 46
Bartók Streichquartett Nr. 4
Zemlinsky Streichquartett Nr. 2 op. 15

Dienstag, 5.11.2019 20 Uhr, Allerheiligen-Hofkirche
Martin Mitterrutzner
Martin Mitterrutzner Tenor | Gerold Huber Klavier
Martin Mitterrutzner ist Preisträger des österreichischen
Bundeswettbewerbs „prima la musica“ und wurde 2007
erst 23-jährig mit der Eberhard Wächter Medaille der Wiener
Staatsoper ausgezeichnet. Seitdem führten ihn seine En-
gagements und Projekte an viele renommierte Opernhäuser.
Schubert Die schöne Müllerin D 795 – Liederzyklus nach
Gedichten von Wilhelm Müller

Dienstag, 12.11.2019 20 Uhr, Prinzregententheater
Artemis Quartett
Artemis Quartett Streichquartett
Schubert Streichquartett Nr. 12 c-moll D 703
„Quartettsatz“
Bartók Streichquartett Nr. 6 D-Dur Sz 114
Schubert Streichquartett Nr. 15 G-Dur op. 161 D 887

Montag, 18.11.2019 20 Uhr, Prinzregententheater
Brandenburgische Konzerte
Akademie für Alte Musik Berlin
Bernhard Forck Konzertmeister
Bachs Brandenburgische Konzerte gehören heute zur musi-
kalischen Weltliteratur. Die Akademie für Alte Musik Berlin,
die sich ganz dem historisch informierten Musizieren ver-
schrieben hat, ist für die Interpretationen der Bach ́schen
Meisterwerke eine ideale Besetzung.
Bach Brandenburgische Konzerte Nr. 1-6 BWV 1046-1051

Dienstag, 26.11.2019 20 Uhr, Prinzregententheater
Alisa Weilerstein &
Trondheim Soloists
Haydn Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 D-Dur
Hob. VIIb: 2
Haydn Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur
Hob. VIIb: 1
Strauss Metamorphosen

Karten telefonisch unter
Münchner Konzertdirektion Hörtnagel GmbH
Te l. (089) 98 29 28 0 · (Mo-Fr, 9-15.30 Uhr)

Weitere Veranstaltungen unter
http://www.hoertnagel.de | [email protected]

Martina Gedeck Quatuor Arod Martin Mitterrutzner Artemis Quartett Akademie für Alte Musik Berlin Alisa Weilerstein

Víkingur Ólafsson

The


Munich


Show


http://www.munichshow.de

26.–27.
Oktober 2019
Messe
München
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