Süddeutsche Zeitung - 24.10.2019

(Nora) #1
Karlsruhe– Esist gar nicht so lange her,
da sah man den alten Herrn mit der zar-
ten, schon etwas gebeugten Gestalt
noch auf dem Fahrrad durch die Straßen
Karlsruhes fahren. Es war ein auffälli-
ges Rad mit einem hohen Lenker, ein we-
nig extravagant, aber es erlaubte dem
Radler, auch im fortgeschrittenen Alter
würdevoll im Sattel zu sitzen. Das passte
zu Manfred Bruns, dass er sich diese klei-
ne persönliche Auffälligkeit leistete;
schließlich hatte er lange genug verbor-
gen, wer er eigentlich war.
Das erste Leben des 1934 in Linz am
Rhein geborenen Bruns war, wie er es
später nannte, ein Doppelleben, durch-
aus typisch für Homosexuelle in den in
dieser Hinsicht dunklen Jahrzehnten der
frühen Bundesrepublik. 1961 heiratete er
seine Frau Helga; drei Kinder sollten aus
der Ehe hervorgehen. Er habe damals die
Erwartung gehabt, seine Gefühle zu Män-
nern würden dann schon weggehen, be-
kannte er 2017. Weil ihm diese Neigung
damals selbst nicht geheuer war: „Man
konnte als junger Mann Homosexualität
nicht benennen.“ 1963 begann der junge
Jurist bei der Bundesanwaltschaft in
Karlsruhe. Der hoffnungsvolle Start in
ein voraussichtlich erfolgreiches Berufs-
leben, so sah es damals aus.
Erfolgreich sollte es werden, nur eben
ganz anders. Als er sich Anfang der Acht-
zigerjahre zu seiner Homosexualität be-
kannte, traf er zwar auf eine verständnis-
volle Ehefrau, mit der er auch danach
freundschaftlich verbunden blieb. In
der Bundesanwaltschaft aber, damals
ein im Kampf gegen RAF-Terror und Ost-
spionage zusammengeschweißter Män-

nerklub, traf ihn die Reaktion der Schwu-
lenfeinde. Generalbundesanwalt Kurt
Rebmann zog ihn als „Sicherheitsrisiko“
vom Staatsschutz ab, das Justizministe-
rium erwog ein Disziplinarverfahren. Ei-
ne harte Zeit für Bruns, der bis 1994 in
der Behörde blieb. Zugleich aber war es
eine Befreiung, die Energien freisetzte.
Denn er war ein versierter Jurist – und
setzte seine Fähigkeiten fortan für die
Schwulen- und Lesbenbewegung ein.
So steht das zweite Leben des Manfred
Bruns für eine gesellschaftspolitische Zei-
tenwende, deren Dynamik auch ihn
selbst überraschte. Zu Beginn seines En-
gagements galt es noch, die gröbsten Un-
gerechtigkeiten aus der Welt zu schaffen.

Er kämpfte für die Rehabilitierung ver-
folgter Schwuler und half, die Abschaf-
fung des furchtbaren Schwulen-Paragra-
fen 175 durchzusetzen, der sexuelle Hand-
lungen zwischen Männern unter Strafe
stellte und in Restbeständen bis 1994
überdauerte. Aber schon bald weitete
sich der Fokus. 1989 hatte Dänemark ein
Lebenspartnerschaftsgesetz erlassen;
das sollte auch in Deutschland gelingen.
Der Rest ist, wie man so sagt, Geschich-
te. 2001 regelte Rot-Grün die eingetrage-
ne Lebenspartnerschaft, 2002 gab das
Bundesverfassungsgericht sein Plazet,
und in den Jahren danach beförderte das
Karlsruher Gericht Schritt um Schritt de-
ren Angleichung an die Ehe, bis hin zur Li-
beralisierung des Adoptionsrechts. Und
immerwar es Bruns, der Schriftsätze und
Papiere verfasste und auch selbst vor
dem Verfassungsgericht auftrat. So ist er
ein Beispiel dafür, wie weit es einer brin-
gen kann, der über ein tapferes Herz und
einen scharfen Verstand verfügt: Wer mit
ihm sprach, der erhielt präzise juristische
Auskünfte im leicht rheinischen und fast
heiteren Ton – und mit hoher intellektuel-
ler Schärfe. Und weil man im Verfassungs-
gericht intelligente Argumente höher
schätzt als laute, ist die These nicht ver-
messen, dass Bruns seinen Teil an einem
Erfolg hatte, der vor zwei Jahren sogar
noch die Ehe für alle möglich machte.
In seiner Dankesrede bei einer Preis-
verleihung 2017 in Köln nannte er sich ei-
nen Glückspilz, der alles hat, eine Fami-
lie mit Kindern und Enkeln und „einen
wunderbaren Mann“. Am Dienstag ist
Manfred Bruns im Alter von 85 Jahren
gestorben. wolfgang janisch

von alexander mühlauer

London– Eswar gegen 1.40 Uhr in der
Nacht zum Mittwoch, als die Polizei von
Essex einen schrecklichen Fund machte.
Im Container eines Lastwagens entdeck-
ten die Beamten 39 Leichen. Der Lkw war
in einem Industriegebiet in Grays abge-
stellt worden, gut 40 Kilometer östlich von
London. Am Mittwochmorgen teilten die
Behörden mit, dass der mutmaßliche Fah-
rer des Lastwagens, ein 25-jähriger Mann
aus Nordirland, wegen Mordverdachts fest-
genommen worden sei. Die Toten seien
allesamt Erwachsene, bis auf einen Jugend-
lichen. Ihre Nationalität und Herkunft wa-
ren zunächst unklar. Die Polizei erhofft
sich nach der Obduktion der Leichen nähe-
re Hinweise darauf, ob die Menschen wo-
möglich von Schleppern nach Großbritan-
nien geschleust wurden.
Nach ersten Erkenntnissen der Strafver-
folgungsbehörden kam der Container
wohl aus Bulgarien. Bereits am Samstag
hatte der Lastwagen die Grenze nach Groß-
britannien passiert. Der Container wurde
in der walisischen Hafenstadt Holyhead
registriert; dort legen vor allem Fähren aus
Irland an. Den Ermittlern erschien das
schnell als ungewöhnliche Route. Ein Poli-
zeisprecher mutmaßte daher, dass der
Lkw-Fahrer womöglich diese Strecke ge-
wählt habe, weil es in den Hafenstädten Ca-
lais und Dover strengere Kontrollen gebe.

Am Mittwochnachmittag erklärten die Er-
mittler jedoch, ihre erste Vermutung, der
Lastwagen sei womöglich von Irland aus
angekommen, sei falsch. Die Polizei von Es-
sex teilte mit, sie gehe nun davon aus, dass
er von Zeebrugge in Belgien auf einer Fäh-
re nach Purfleet im Osten Englands gefah-
ren sei.
Am Fundort der Leichen im Waterglade
Industrial Park nahe der Themse unter-
suchten Spurensicherer in weißen Schutz-
anzügen den Container und das Fahrer-
haus des Lkw. „Wir sind dabei, die Opfer zu
identifizieren, doch ich rechne damit, dass
dies ein langwieriger Prozess sein könnte“,
sagte Hauptkommissar Andrew Mariner
von der Polizei in Essex. Er sprach von ei-

nem „tragischen Vorfall“ und erklärte,
dass man alles dafür tun werde, um die Um-
stände des Todes von 39 Menschen aufzu-
klären.
In London wurde die Brexit-Debatte im
Unterhaus von der Tragödie überschattet.
Für ein paar Minuten debattierten die Ab-
geordneten einmal nicht über den EU-Aus-
tritt ihres Landes. Der Schock über den Lei-
chenfund saß tief. Premierminister Boris
Johnson zeigte sich „entsetzt über den tra-
gischen Vorfall in Essex“. Er versprach, eng
mit der dortigen Polizei zusammenzuarbei-
ten, um genau herauszufinden, was pas-
siert sei. Die britische Innenministerin Pri-
ti Patel erklärte, dass ihre Beamten mit
Hochdruck an der Rekonstruktion des Tat-
hergangs arbeiteten. Auch die National
Crime Agency (NCA) wurde eingeschaltet;
die Strafverfolgungsbehörde ist im Verei-
nigten Königreich für den Kampf gegen
das organisierte Verbrechen zuständig.
Die Umstände des Leichenfundes deu-
ten jedenfalls darauf hin, dass es sich bei
den 39 Toten um ins Land geschleuste
Menschen handeln könnte. In Großbritan-
nien wurden umgehend Erinnerungen an
eine ähnliche Tragödie wach, die sich vor
19 Jahren in der englischen Hafenstadt Do-
ver zugetragen hatte. Damals wurden die
Leichen von 58 chinesischen Migranten im
Frachtraum eines niederländischen Last-
wagens entdeckt. Zwei Menschen überleb-
ten damals. Vergleichbare Fälle mit gerin-

gerer Opferzahl hat es seitdem immer wie-
der gegeben.
Weltweites Aufsehen löste zuletzt ein
Leichenfund im Sommer 2015 in Öster-
reich aus. 71 tote Flüchtlinge, darunter vier
Kinder, wurden in einem Kühllaster, etwa
50 Kilometer südlich von Wien, auf einer
Autobahn entdeckt. Die Obduktion ergab
damals, dass die Menschen auf dem Weg
von der ungarisch-serbischen Grenze
nach Österreich qualvoll erstickten. Die Mi-
granten kamen aus dem Irak, Iran und Af-
ghanistan. Vier Männer, die als Schlepper
vor Gericht standen, wurden zu hohen
Haftstrafen verurteilt.
Nach der Tragödie von Essex will die bri-
tische Regierung nun verstärkt die Häfen
des Landes überwachen. Jedes Jahr wer-
den Tausende Menschen illegal nach Groß-
britannien geschleust, vor allem in Lastwa-
gen oder mit Schiffen und kleinen Booten.
Nach Angaben des Innenministeriums ist
die Zahl von Migranten, die versuchen,
über den Ärmelkanal nach Großbritannien
zu gelangen, zuletzt stark gestiegen. Pro-
bierten im vergangenen Jahr 539 Men-
schen, die Meeresenge illegal zu überque-
ren, waren es von November bis Sommer
dieses Jahres schon mehr als 1000. Angeb-
lich werden viele Migranten von Schlep-
pern unter Druck gesetzt, die Überfahrt
noch vor dem Brexit anzutreten. Nach dem
britischen EU-Austritt, so die Ansage, wür-
den die Kontrollen deutlich verschärft.

Der Mann halte der Frau die Tür auf, schie-
be ihrsanft den Stuhl unter den Hintern,
schenke regelmäßig nach und bezahle
selbstverständlich ihr Essen. Vor einigen
Jahrzehnten standen diese Regeln noch im
Knigge. Dass die Zeiten vorbei sind, in de-
nen Frauen sich beim Restaurantbesuch
stets von ihrem männlichen Partner haben
einladen lassen, ist jetzt nicht sonderlich
überraschend. Und so wirkt auch die Da-
menkarte wie ein staubiges Relikt: eine
Speisekarte, in der keine Preise aufgeführt
sind, und die in alten Zeiten, klar, der Frau
ungefragt gereicht wurde.

Das Festhalten an dieser alten Tradition
wird nun für ein Restaurant in Peru teuer:
55000 Euro Strafe muss das „La Rosa Náu-
tica“ in der Hauptstadt Lima zahlen, weil
es Frauen eine goldene Speisekarte aus-
händigte, in der nur die Gerichte aufgelis-
tet waren, den Männern aber eine blaue, in
der auch stand, was das alles kostet. Nur so
könne nach der Vorstellung der Restaurant-
betreiber die Frau „einen romantischen
Abend genießen“. Welche Frau macht sich
schon gerne Gedanken über Preise?
Die, die einen Beruf hat, Geld verdient
und zum Beispiel auch mal den Partner,
die Partnerin oder Freunde einladen möch-
te. Daher entschied das peruanische Natio-
nale Institut für Verteidigung freien Wett-
bewerbs und den Schutz geistigen Eigen-
tums, dass die Damenkarte eine Diskrimi-
nierung sei. „Diese kleinen Dinge mögen
harmlos wirken“, sagte Liliana Cerrón, Mit-
arbeiterin des Instituts, der Nachrichten-
agentur AP. „Aber schlussendlich sind sie
die Basis für ein chauvinistisches Kons-
trukt, das die Unterschiede zwischen Män-

nern und Frauen untermauert.“ Die Restau-
rantbesitzer sehen keine Diskriminierung,
die zensierten Speisekarten „preisen die
Position der Frauen“, entgegnen sie.
Bis vor wenigen Jahren wurde auch in
Deutschland noch vereinzelt das exklusive
Blanko-Menü gereicht. „Das ist einfach
nicht mehr zeitgemäß“, sagt Christian Koß-
ler, Restaurantleiter des „Moritz“ in Dres-
den. Vor drei Jahren haben die weiblichen
Gäste hier noch die preislose Speisekarte
bekommen. Es sei eine Frage der Philoso-
phie, Frauen und Männer seien heutzuta-
ge gleichgestellt, da passe so eine Karte
nicht mehr ins Konzept.
Was fast ein bisschen schade ist. Die
Grundidee ist ja charmant. Bei Geschäfts-
essen oder Einladungen kann so eine zen-
sierte Karte durchaus hilfreich sein. Bei ei-
nem Geburtstagsessen im Restaurant zum
Beispiel müssten sich die Gäste keine Ge-
danken mehr darüber machen, ob die Trüf-
felpizza für 18 Euro oder das Steak für
25 Euro noch angemessen oder schon pein-
lich sind. Und beim Candle-Light-Dinner
könnte der oder die Eingeladene einfach
unbeschwert den Rotwein nach Gusto be-
stellen und müsste sich nie wieder einen
Abend durch den bescheiden gewählten
Billigfusel verderben lassen. Bevor man
ein Geschenk überreicht, knibbelt man ja
schließlich auch das Preisschild weg oder
überklebt den aufgedruckten Preis mit ei-
nem Blümchenaufkleber beziehungswei-
se überkritzelt ihn mit Kugelschreiber. Es
sei denn, man gehört zu jenen Schenken-
den, die ihr Gegenüber gerne genau wissen
lassen, was es ihnen wert ist.
Im „Moritz“ in Dresden gibt es die preis-
lose Karte übrigens tatsächlich noch, aller-
dings nicht automatisch für jede Frau, son-
dern nur auf Anfrage. Und auch für Män-
ner. „Wir schreiben da nichts vor, das muss
im Vorfeld abgesprochen sein“, sagt Koß-
ler. natascha holstein

Kopenhagen– Die Polizei in Oslo hat am
Mittwoch den Mann und die Frau vernom-
men, die an der Entführung eines Kranken-
wagens am Dienstag und einer Verfol-
gungsjagd durch die norwegische Haupt-
stadt beteiligt waren. Bei seiner Flucht vor
der Polizei mit dem Krankenwagen hatte
der Mann fünf Passanten leicht verletzt,
darunter zwei sieben Monate alte Zwillin-
ge. Beide Verdächtige sind norwegische
Staatsbürger, stammen aus dem Osten des
Landes und sind polizeibekannt. Der
32-Jährige ist offenbar seit vielen Jahren
Stammgast in den Polizeiwachen und Ge-
richtssälen des Landes. Er wurde in der Ver-
gangenheit unter anderem schon verur-
teilt wegen Drohungen, Gewaltakten,
Raub und wegen Verstoßes gegen Drogen-
gesetze.

Als die Polizei den Krankenwagen
schließlich stellen und den Täter festneh-
men konnte, fand sie darin eine Schrotflin-
te und eine Uzi-Maschinenpistole und „ei-
ne große Menge“ Drogen. Terroristische
Motive hatte die Polizei schon am Dienstag
schnell ausgeschlossen, Meldungen der
norwegischen Presse, wonach die beiden
Gefassten angeblich Kontakt zu rechtsex-
tremen Kreisen haben, will sie bislang
nicht kommentieren. Stattdessen konzen-
triert sie sich offenbar auf die kriminelle
Vergangenheit vor allem des 32-Jährigen.
Der Anwalt des Mannes, Øyvind Bergøy Pe-
dersen, sagte am Mittwoch, sein Mandant
habe zu keinem Zeitpunkt die Absicht ge-
habt, jemanden zu verletzen. Der Anwalt
sagte zudem, die gefundene Maschinenpis-
tole sei lediglich eine Nachbildung und die
Schrotflinte nicht geladen gewesen. Die Po-
lizei hat das noch nicht bestätigt.
Die Verfolgung am Dienstag hatte mit ei-
nem spektakulären Verkehrsunfall begon-
nen: Ein Saab, in dem offenbar die beiden
nun Festgenommenen saßen, hatte sich ge-
gen 12.30 Uhr überschlagen und war auf
dem Dach gelandet. Der 32-jährige Mann
bedrohte daraufhin mit seinen Waffen Pas-
santen und die Besatzung des eintreffen-
den Krankenwagens. Dann sprang er ans
Steuer und raste davon. Der Sprecher der
Polizei sprach am Dienstagnachmittag von
einer „Irrsinnsfahrt“ des Fliehenden, der
Täter sei „gezielt“ auf den Bürgersteig ge-
fahren, um Leute umzufahren – eine Dar-
stellung, die Anwalt Pedersen am Mitt-
woch bestritt: „Er geriet in Panik, weil er
Waffen und Drogen im Auto hatte und
stahl deshalb den Krankenwagen, um weg-
zukommen“, sagte der Anwalt. „Er bedau-
ert, was mit den Verletzten passiert ist. Es
tut ihm leid.“ Verletzt hatte er ein älteres
Ehepaar und eine Mutter, die ihren Kinder-
wagen mit ihren Zwillingen schob.
Die Polizei ermittelt gegen den Mann
nun wegen versuchten Mordes. Die 25-jäh-
rige Frau hingegen saß zwar in dem Saab,
der verunglückte, war jedoch an der Ent-
führung des Krankenwagens offenbar
nicht direkt beteiligt. Ihr Verteidiger John
Arild Aasen sagte der ZeitungDagbladet,
seine Mandantin habe nichts Falsches ge-
tan: „Sie saß im Auto, aber das war alles.“
Nachdem der Saab auf dem Dach gelandet
war, sei sie ausgestiegen und dann im
Schock umhergelaufen. Die Polizei hatte
die 25-Jährige ein paar Stunden später in
einem Einkaufszentrum aufgegriffen.
kai strittmatter

Terroristische Motive
hatte die Polizei schon am
Dienstag schnell ausgeschlossen

Vorbei die Zeiten,
in denen der Mann automatisch
die Rechnung übernahm

Er selbst


Manfred Bruns, Kämpfer für die Rechte Homosexueller, ist gestorben


Roland Emmerich, 63, Regisseur, hat
seinem Mann einen Kind-Ersatz ge-
kauft. Sein 30 Jahre jüngerer Partner
Omar de Soto wünsche sich Nachwuchs,
sagte Emmerich der ZeitschriftBunte.
Er selbst könne sich das nur schwer
vorstellen, habe aber als Kompromiss
einen zweiten Hund angeschafft. „Ich
habe gesagt: Omar, lass uns doch erst
mal schauen, wie das mit den Hunden
funktioniert für ein paar Jahre.“


Keira Knightley, 34, britische Schauspie-
lerin, hat einen neuen ständigen Beglei-
ter: eine Milchpumpe. „Ich pumpe. Und
pumpe. So viel Gepumpe“, sagte Knight-
ley demTelegraph.
Für das Interview sei
sie zum Beispiel
sechs Stunden von
ihrer sieben Wochen
alten Tochter Delilah
getrennt, also habe
sie drei Mahlzeiten
abgepumpt, „damit
ich den Nachmittag
überstehe, ohne
auszulaufen“.
FOTO: AFP


Jennifer Aniston, 50, US-Schauspiele-
rin, hat das Geheimnis des olympischen
Nektars entschlüsselt. Dank ihrer
Selbstversuche ist nun erwiesen, mit
welchem Trunk sich die antiken griechi-
schen Götter auf ewig frisch hielten.
Aniston sagte der britischen Programm-
zeitschriftRadio Times: „Jeden Morgen
trinke ich direkt nach dem Aufstehen
ein Glas Staudenselleriesaft.“ Kaffee
gebe es erst nach dem Frühsport.
Des Weiteren schwöre sie auf Intervall-
fasten, Meditation, Yoga und Boxen.


Ulrike C. Tscharre, 47, Schauspielerin,
ärgert sich über vorgestrige Drehbü-
cher. „Es ist nach wie vor so, dass ich in
Drehbüchern Sätze lese wie: Sie ist trotz
ihres Alters immer noch eine wahnsin-
nig attraktive Frau“, sagte sie der Deut-
schen Presse-Agentur. Dann denke sie:
„Was soll denn das heißen? Die ist alt,
aber immer noch sexy? Entweder ist sie
attraktiv oder sie ist nicht attraktiv. Das
ärgert mich.“


Thomas Gottschalk, 69, Showmaster,
hat Murmeltier-Qualitäten. In einem
Interview über sein
Leben in den 1980er-
Jahren sagte er der
dpa: „Ich bin sicher
der einzige Mensch
auf der Welt, der
damals bei einem
Kiss-Konzert einge-
schlafen ist.“ Er sei
zu jener Zeit offen-
sichtlich überarbei-
tet gewesen.
FOTO: GETTY


Darth Vader, Bösewicht, ist Protestant.
In einem Youtube-Video wirbt er in
breitem Schwäbisch für die evangeli-
sche Kirchenwahl in Württemberg.


Braunlage– Wegen einer groß angeleg-
ten Jagd ist der Wurmberg, mit 971
Metern Niedersachsens höchster Berg,
am Mittwoch für Wanderer und Aus-
flügler sechs Stunden lang komplett
gesperrt worden. Ziel war es, Rotwild in
großer Zahl zu erlegen. Im Dreiländer-
eck Niedersachsen, Sachsen-Anhalt,
Thüringen lebten zu viele Hirsche,
sagte ein Sprecher der Niedersächsi-
schen Staatsforsten. Die Tiere schälten
im Winter die Rinde von Laubbäumen
und brächten die Stämme damit zum
Absterben. Die Jagd sei allerdings
anders ausgegangen als erhofft, sagte
der Staatsforsten-Sprecher: Die Jäger
hätten lediglich ein Rothirschkalb
geschossen. dpa


Langenfeld– Weil sie mit täuschend
echt aussehenden Softair-Gewehren im
Wald posierten, haben drei Männer im
nordrhein-westfälischen Langenfeld
einen Polizeieinsatz ausgelöst. Ein Jog-
ger alarmierte die Polizei, weil die Män-
ner mit „Sturmgewehren“ und in Tarn-
anzügen durch den Wald gelaufen sei-
en. Die 18 und 19 Jahre alten Männer
gaben an, Fotos gemacht zu haben. Die
Beamten stellten neben den Softair-
Waffen auch die Attrappe einer Hand-
granate und ein verbotenes Butterfly-
Messer sicher und leiteten ein Strafver-
fahren ein. Das Tragen von Waffenat-
trappen im öffentlichen Raum ist eine
Ordnungswidrigkeit, in einigen Fällen
sogar eine Straftat.dpa


Den Haag– Das Bürokraten-Hollän-
disch soll ausgemerzt werden. Die Regie-
rung der Niederlande setzt etwa
100 Sprachtrainer ein, um die Texte der
Behörden verständlicher zu machen.
Dazu werde die neue „Direkt Deutlich
Brigade“ durchs Land reisen, teilte das
Innenministerium in Den Haag mit. Die
Trainer und zusätzlich eine Webseite
sollen den Beamten helfen, verständli-
chere Texte zu verfassen. Dabei geht es
vor allem um Formulare, Broschüren,
Standardbriefe und Webtexte. Gut
2,5 Millionen der 17,2 Millionen Nieder-
länder könnten die Behördenbriefe
nicht verstehen. dpa


Ein Laster voller Leichen


In einem Lkw-Container entdeckt die Polizei nahe London 39 tote Menschen. Noch ist unklar,
woher sie kamen. Aber der Fall erinnert an ähnliche Tragödien mit ins Land geschleusten Migranten

Wer zahlt?


Eine Speisekarte, in der die Preise fehlen: super Idee, eigentlich


8 HF2 (^) PANORAMA Donnerstag, 24.Oktober 2019, Nr. 246 DEFGH
Der damalige Bundesanwalt Manfred
Bruns bekanntesich Anfang der 80er-
Jahre zu seiner Homosexualität. FOTO: DPA
Wegen dieses Lasters im Waterglade Industrial Park nahe London geriet am Mittwoch im Unterhaus sogar der Brexit in den Hintergrund. FOTO: PETER NICHOLLS/REUTERS
London Fundort
Grays
Themse
10 km
SZ-Karte/Maps4News
GROSSBRITANNIEN
Grays
Holyhead
Route des Lkws
LEUTE
Waidmannsunheil
Alarm wegen Softair-Waffen
Sprachtrainer für Beamte
Vor Gericht war
er Stammgast
Entführer des Krankenwagens in
Oslo hat kriminelle Vergangenheit
KURZ GEMELDET

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