Die Welt Kompakt - 24.10.2019

(coco) #1

12 WIRTSCHAFT DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DONNERSTAG,24.OKTOBER


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ffene Immobilien-
fonds ermöglichen
auch Kleinanlegern,
am weltweiten Mo-
nopoly-Spiel teilzunehmen. Be-
reits mit nur 100 Euro können
Anteile erworben, monatliche
Sparpläne mit nur 50 Euro ab-
geschlossen werden. Hingegen
belaufen sich die Mindestinves-
titionsbeträge bei geschlosse-
nen Immobilienfonds in der
Regel auf 10.000 Euro. Deshalb


wenden sich immer mehr Spa-
rer, die nicht genügend Kapital
haben, um einem geschlosse-
nen Fonds beizutreten oder gar
selbst eine Immobilie zu erwer-
ben, offenen Fonds zu.

VON RICHARD HAIMANN

Mit dem globalen Immobi-
lienboom der vergangenen Jah-
re ist deshalb immer mehr Geld
in die 18 für private Sparer zu-

gänglichen Anlagevehikel ge-
flossen. Allein in der ersten
Hälfte dieses Jahres waren es
nach Angaben des Fondsver-
bands BVI 6,1 Milliarden Euro –
und damit fast so viel wie die
6,4 Milliarden Euro, die im ge-
samten vergangenen Jahr in die
Immobilienanlagevehikel in-
vestiert wurden.
Aktienfonds verzeichneten
in der ersten Hälfte dieses Jah-
res unter dem Strich nur Mit-

telzuflüsse von 700 Millionen
Euro. Aus den in Anleihen in-
vestierenden Rentenfonds wur-
den von Anfang Januar bis Ende
Juni gar zwei Milliarden Euro
abgezogen, weil viele Schuld-
verschreibungen nicht mehr
Erträge, sondern Verluste brin-
gen. Deutsche Bundesanleihen
mit zehnjähriger
Laufzeit rentier-
ten Anfang Okto-
ber bei minus
0,57 Prozent – In-
vestoren müssen
damit die Bun-
desregierung be-
zahlen, um ihr
Geld leihen zu
dürfen.
Hingegen wer-
fen offene Fonds
von Jahr zu Jahr
höhere Erträge
ab, weil weltweit
die Preise von
Immobilien und
die mit ihnen er-
zielbaren Mieten
zugelegt haben.
„Allein in
Deutschland
wurden in den
ersten neun Monaten dieses
Jahres 50 Milliarden Euro in
Wohn- und Gewerbeimmobi-
lien investiert“, sagt Fabian
Klein, Leiter Investment bei
der Immobilienberatungsge-
sellschaft CBRE. Die starke
Nachfrage von in- und auslän-
dischen Fonds, Pensionskassen
und Versicherungen treibt seit
Beginn des globalen Immobi-
lienbooms vor neun Jahren die
Preise der Liegenschaften stär-
ker in die Höhe, als deren Mie-
ten zulegen.
Spiegelbildlich schrumpft die
aus den Mieteinnahmen in Re-
lation zum Kaufpreis erzielbare
Rendite kontinuierlich. Büroge-
bäude in Top-Lage, die langfris-
tig an bonitätsstarke Unterneh-
men vermietet sind, seien so
teuer geworden, dass die Rendi-
ten an deutschen Topstandor-
ten wie Frankfurt, Hamburg,
Köln, München oder Stuttgart
„nun bei 3,01 Prozent liegen“,
sagt Klein. „In Berlin sind es gar
2,8 Prozent.“
Die Preis- und Mietsteige-
rungen bescheren den Fonds-
anlegern seit Jahren wachsende
Erträge. „Seit 2013 sind die

durchschnittlichen Renditen
der offenen Immobilienfonds
von 2,3 Prozent auf 3,1 Prozent
pro Jahr gestiegen“, sagt Sonja
Knorr, Analystin der Berliner
Ratingagentur Scope. Vorerst
werden die Immobilien in den
Portfolios voraussichtlich noch
wertvoller werden: „Objekte im
Bestand dürften in der Tendenz
weiter aufwerten“, sagt Knorr.
Dabei gibt es allerdings Un-
terschiede bei den Erträgen, die
die einzelnen Fonds erwirt-
schaften. Dies zeigt ein Blick
auf die beiden Branchen-
schwergewichte: Der Deka-Im-
mobilienEuropa, mit einem
Nettofondsvermögen von
knapp 15,8 Milliarden Euro der
größte offene Immobilien-
fonds, bescherte seinen Anle-
gern in den vergangenen fünf
Jahren eine Bruttowertentwick-
lung aus Mieterträgen und
Wertzuwächsen bei den Immo-
bilien im Portfolio von rund 15,
Prozent. Beim Hausinvest der
Commerz Real, mit einem Vo-
lumen von 15,2 Milliarden Euro
Nummer zwei der Branche, wa-
ren es nur 12,
Prozent.
Damit liegen
die Renditen der
offenen Immobi-
lienfonds jedoch
deutlich hinter
denen von Im-
mobilienaktien.
Der DIMAX, der
Index der bör-
sennotierten
deutschen Im-
mobiliengesell-
schaften, stieg in
den vergangenen
fünf Jahren um
114 Prozent. Aller-
dings brauchen
Anleger bei Im-
mobilienaktien
auch gute Ner-
ven. Das zeigt die
Kursentwicklung
der Deutsche Wohnen.
Die Aktie des börsennotier-
ten Wohnungsunternehmens
ist von Anfang Oktober 2014 bis
März dieses Jahres um 170 Pro-
zent gestiegen, seither jedoch
um in der Spitze knapp 32 Pro-
zent gefallen. Der Grund:
111.000 der 163.000 Wohnungen
des Unternehmens liegen in
Berlin. Dort fordert die Volks-
initiative „Deutsche Wohnen &
Co enteignen“ die Verstaatli-
chung von Gesellschaften, die
3000 und mehr Wohnungen be-
sitzen. Der Senat lehnt dies
zwar ab, will aber die Mieten in
der Hauptstadt für die kom-
menden fünf Jahre deckeln.
Ertragsspitzenreiter bei offe-
nen Fonds mit einer Gesamt-
rendite von 5,2 Prozent war im
vergangenen Jahr der Fokus
Wohnen Deutschland. Der von
der Industria Wohnen im Au-
gust 2015 aufgelegte Fonds ist
einziges Vehikel der Anlage-
klasse, das ausschließlich in
Mietwohnungen investiert. Ak-
tuell umfasst das Portfolio 39
Objekte mit 2288 Wohnungen
mit einem Investitionsvolumen
von 621 Millionen Euro.

Immobilien


für jeden


Geldbeutel


Man muss kein Eigentümer von Haus oder


Wohnung sein, um von den Preisen bei


Grund und Boden zu profitieren.


Über offene Fonds sind Anleger schon mit


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/ FRANKRAMSPOTT

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