Die Welt Kompakt - 24.10.2019

(coco) #1

32 PANORAMA DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DONNERSTAG,24.OKTOBER2019


EEEmdddennBBrrreeemmen Hamburrrgg
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DEUTSCHLANDHEUTE
Freitag


Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Samstag

Sonntag

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BBrüsselBBBBBrrrrrrrüüüüüüüüüüüüüssssssssssssssssssseeeeeeell

OOOOOOOOOOOslossssssslllloooooooo

WWarschauWWWWWWWWWWWWWWWaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssccccccchhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaauuuu

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KKiewKKKKKiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeewwwwwwwwww

MMMMoskauMMMooooooossssssskkkkkkkkkkkkkkkkkaaaaaaaaauuuu

SSSSStockholmSSStttttttttttttttttoooooooooooccccccckkkkkkkkkhhhhhhhhhhhhooooooolllmmmm SSSSSt.PetersburgSSSttttttt.....PPPPPPPeeeeeeetttttttttttttttttttteeeeeeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssssssssssbbbbbbbbbbbuuuuurrrrrrrrrrrrrrrrrrgggggggggg

RRRRRRRReykjavikRRRRRRReeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyykkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkjjjjjjjjjjajjjjjajjajjjjaaaaaaaajavvvvvvvvvvvvviiiiiiiiiiiiiikkkkkkkkkk

KKopenhagenKKKKKKKKKKKKKKKooooooooooopppppppeeeeeeennnnnhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaagggggggggggggeeeeeeeeennnnn

BBBBBBerlinBeeeeeeerrrrrrrllililiiinininnn

HelsinkiHHHHHHeeeeeeeeeeeellsslsllsllsslssssssssniiiiiiiiinniniinininnnnkkkkkkkkkkiiiii

ZZZZürichZZZZZZZZüüüüüüüüüürrrrrrrrrrrrcciiciiciiiiiiciiiicccccccccccchhhhhhhhhhhhhhWWWWWWWWWWWWWWieniiiiiiieeeiiieieeeeiennnnnnnnnnn
NizzaNNNNiiiizizizzzzzzzzzzzzaaaaa

LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLondonooooooooooooooooooooooonnnnnnndddddddddddddddddoooooooooooonnnnn
PParisPPPPPaaaaarrrrrriiiiiiisssss

RRRRRRRomRooooooooooooommmmmmmmmm

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAthenttttttttttttttttttttttthhhhhhhhhhhhhheeeeeeeeeeeeeennnnnnnnnnnnnn

ZZZZZZZagrebaaaaaaaaaaagggggrrrrrrrrrrrrrrrrrreeeeeeeeeeeebbbbb

BudapestBBBBBBuuuuuuuuuuuuuddddddddddddaaaaappppppeeeeeeessssssssssssssssssstttttttttt

LLLLLLissabonLiiiiiiissssssssssssssaaaaabbbbbboooooooooooonnnnnnnnnn

LLLLLLLLLLLasPalmasLLLLLLaaaaaaaaaaasssssPPPPPPPPPPPPPPPPPPaaaaaaaaaaaaaaalllmmmmmmmmmaaaaaaaasssss

BBBBBBBBarcelonaBBBaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrccccccccccccccceeeeeeelllllooooooonnnnnnnaaaaa

MMMMMMMMMMMadridaaaaaaadddddrrrrrriiiiidididdd

MMalagaMMMMMMMMMMaaaaaaaaaaaaaallllllaaaaaaaaaaaagggggggaaaaa
AAlgierAAAAAAAAAAAllllggllgggggiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrr


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 56 bis 1011 bis 1516 bis 2021 bis 2526 bis 3031 bis 35 üb


Hoch/Tief WWWaarmfront KKKaaltfront Okklusion WWWaarmluffftt KKKaaltluffftt

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te er in Georgien mit den dorti-
gen Sicherheitsbehörden zu-
sammen. Er machte sich Fein-
de, unter anderem auf russi-
scher Seite. Im Jahr 2015 über-
lebte er einen Mordversuch und
floh über die Ukraine nach
Deutschland. In seiner Heimat
wurde er als Held verehrt – an-
dere wünschten ihm den Tod.
In Deutschland wollten sie
sich ein gemeinsames Leben
aufbauen. „Als wir hier ange-
kommen sind“, erzählt Anna S.,
„war Zelimkhan begeistert,
dass er einfach so auf die Straße
gehen konnte.“ Er irrte sich. An
jenem Freitagmittag näherte
sich ihm ein Mann von hinten
und schoss ihm mit einer Glock
26 erst in den Rücken, dann
zweimal in den Kopf. Der mut-
maßliche Täter sitzt seitdem in
Untersuchungshaft. Vieles deu-
tet darauf hin, dass es sich um
einen Auftragsmord handelt.
Wer die Hintermänner sind, ist
noch offen. Es gibt Hinweise,
die nach Russland deuten.
Nicht mehr, aber auch nicht
W
ir dachten, wir
sind in Deutsch-
land sicher“,
sagt Anna S. an
einem Oktobertag in Berlin-
Moabit. „Vermutlich ist es gera-
de deswegen passiert.“ Sie
schiebt einen Kinderwagen
durch den Kleinen Tiergarten.
Vor wenigen Wochen, am 23.
August, wurde genau hier Ze-
limkhan Khangoshvili erschos-
sen. Ihr Lebensgefährte und Va-
ter ihres Sohnes war an jenem
Freitagmittag auf dem Weg zur
Moschee gewesen.
VON CHRISTINA BRAUSE,
ALEXEJ HOCK, MARTIN LUTZ
UND CHRISTIAN SCHWEPPE
Anna S. erzählt: Noch vor ein
paar Jahren, als sie im Ausland
lebten, hätte Khangoshvili sich
niemals einfach so draußen auf-
gehalten. „In Odessa in der
Ukraine haben wir uns ein Jahr
lang zu Hause eingeschlossen“,
sagt sie. Beide hätten in ständi-
ger Angst gelebt. „Wenn wir ir-
gendwohin fahren mussten,
dann taten wir das im gepan-
zerten Wagen.“ Jetzt ist ihr
Mann dennoch tot. Erschossen
aber eben nicht in der Ukraine,
sondern mitten in der deut-
schen Hauptstadt. Aber wa-
rum? Khangoshvili ist Georgier
tschetschenischer Abstam-
mung. Er kämpfte im zweiten
Tschetschenienkrieg für die
Unabhängigkeit, später arbeite-
weniger. Sollte Russland nichts
mit der Tat zu tun haben, müss-
te der Kreml interessiert sein,
an der Aufklärung mitzuarbei-
ten – würde man meinen. Ver-
suche, Russland einzubeziehen,
gab es. Ein deutscher Regie-
rungssprecher teilte mit: „Die
Sicherheitsbehörden des Bun-
des und hieran anschließend
die Bundesregierung haben ver-
schiedene russische Stellen mit
Anfragen zu dem Fall befasst.“
Doch offensichtlich mauert die
russische Seite.
Der CDU-Abgeordnete Pa-
trick Sensburg, der in dem für
die Kontrolle der Nachrichten-
dienste zuständige Parlamenta-
rische Kontrollgremium des
Bundestags (PKGr) sitzt, zeigt
sich enttäuscht: „Von einem
Rechtsstaat würde man erwar-
ten, dass er sich hier mit allen
Möglichkeiten einbringt. Dies
könnte Russland auch, lässt es
aber leider sein.“ Offiziell will
sich beim Bundesamt für Ver-
fassungsschutz (BfV) niemand
zu dem Fall äußern. Dies könn-
te nämlich diplomatische Fol-
gen haben. Nach WELT-Re-
cherchen hat das BfV bereits
mehrere Anfragen an russische
Behörden gestellt. Die Antwor-
ten waren wenig zufrieden-
stellend, heißt es. Die Russen
würden sich nicht kooperativ
zeigen. Deshalb könne voraus-
sichtlich nur sehr schwierig ge-
klärt werden, wer die Auftrag-
geber hinter dem Mord sind –
und wer der mutmaßliche Täter
wirklich ist. Seine wahre Identi-
tät ist noch immer nicht ge-
klärt. Der Mann, der bis heute
weitestgehend schweigt, erhielt
konsularischen Besuch aus der
russischen Botschaft. Er be-
hauptet, russischer Staatsbür-
ger zu sein. Es gibt Hinweise
auf eine Nähe zum dortigen
Staatsapparat. Der Pass, über
den sich der Täter ein Visum
für Europa ausstellen ließ,
stammt nach Recherchen des
Portals „Bellingcat“ von der
gleichen Behörde wie die Doku-
mente für die mutmaßlichen
Skripal-Attentäter. Der frühere
Doppelagent war im britischen
Salisbury mit einem sowjeti-
schen Nervengift fast getötet
worden. Großbritannien ver-
dächtigte die russische Regie-
rung, die USA machten Druck.
Mehrere westliche Staaten wie-
sen russische Diplomaten aus.
Im Fall Tiergarten handelt es
sich bei dem im Pass eingetra-
genen Namen Vadim Sokolov
wohl um einen Alias. Der Tat-
verdächtige reiste von Russ-
land über Paris und Warschau
nach Berlin. Recherchen erga-
ben, dass er nach der Tat eine
direkte Rückreise nach Russ-
land geplant hatte. Viel mehr
haben die Behörden bisher
nicht herausgefunden. Die Er-
mittler stehen vor einem Di-
lemma: Einerseits konnten sie
den mutmaßlichen Mörder fas-
sen und die Beweislage scheint
klar: Tatwaffe, Fluchtfahrzeug
und Tarnung wurden aus der
Spree geholt. Ein Motiv kann
die Mordkommission nach
WELT-Informationen aber bis-
her nicht erkennen. Zu profes-
sionell waren die Hintermän-
ner, zu wenig Befugnisse hat
die Berliner Behörde, zu weni-
ge Erkenntnisse besitzen die
Nachrichtendienste. Anders als
im Fall Skripal bleiben politi-
sche Statements deutscher Re-
gierungsvertreter bislang aus.
Dass es sich um keinen ge-
wöhnlichen Mord handelt,
zeigt eine Antwort des Bundes-
justizministeriums – „selbst-
verständlich“ stehe man mit
dem Kanzleramt in Kontakt.
Worüber genau man spricht,
bleibt indes geheim. Zu laufen-
den Ermittlungen könne man
keine Auskunft geben. Auch
nicht zu „etwaigen Rechtshilfe-
verfahren“. In der Opposition
wächst so die Verwunderung,
dass der Fall nicht längst vom
Generalbundesanwalt über-
nommen wurde. Der führt le-
diglich einen Beobachtungs-
vorgang – trotz der Indizien für
eine Verwicklung des russi-
schen Staates. Bisher, hieß es,
lägen notwendige gesetzliche
Voraussetzungen für eine
Übernahme nicht vor.
Beamte der Berliner Spurensicherung sichern den Tatort vom 23. August
PICTURE ALLIANCE/ DPA
/ CHRISTOPH SOEDER
Russische Blockade
Mord im Kleinen Tiergarten: Zwei Monate nach der Tat
können deutsche Ermittler auf Hilfe aus Moskau kaum
hoffen – Russlands Behörden stehen bisher vor allem
dem mutmaßlichen Mörder zur Seite
Erinnerung an das Opfer vor der deutschen
Botschaft in Georgien
ZURAB KURTSIKIDZE/ EPA-EFE
/ SHUTTERSTOCK EDITORIAL
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