MÄRKTE
26.7.19 25.10.
DAX-30in Punkten
▲12894,51(+0,17 %)
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Rohölje Barrel Brent in US-Dollar
▲62,02(+0,98 %)
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Euroin US-Dollar
▼1,1107(–0,19 %)
Stand der Daten: 25.10.2019 (21:50 Uhr)
Alle Angaben ohne Gewähr Quelle
MehrÖkostrom –aberzuwenig
DergebremsteAusbaubedrohtKlimazieleundArbeitsplätze
N
och einmal gibt esEr-
folgsmeldungen bei den
erneuerbaren Energien,
ihr Anteil ist in diesem
Jahr weiter gestiegen. Doch dieZu-
wächsewerden schrumpfen.Diese
Entwicklung gefährdet nicht nur die
Klimaziele,sondernauch Tausende
Arbeitsplätze.
In den ersten neunMonaten des
Jahreswurden42,9Proz entdesBrut-
tostromverbrauchs aus erneuerba-
renEnergien gedeckt.Dasist im Jah-
resvergleicheineSteigerungumgut
5Proze ntpunkte.Die Experten des
Bundesverbands derEnergie- und
Wasserwirtschaft (BDEW) und des
Zentrums fürSonnenenergie- und
Wasserstoffforschung Baden-Würt-
temberg(ZSW)haben hochgerech-
net,dasssichfürdasgesamteJahrein
Wertvon42Proze ntergebendürfte–
wennbisEndedesJahresderWindso
weht und dieSonne so scheint wie
2018.DamitkommtdieEnergiebran-
che demvonder Politik vorgegebe-
nenZielfür2030immerhineinStück
näher.Dannsolle n65Proze nt er-
reichtwerden.
Mitdem aktuellenZuwachs sind
Sonnen-,Wind-undBioenergieerst-
mals–undzwardeutlich–anBraun-
undSteinkohlevorbeigezogen.Diese
Brennstoffe erzeugten nur noch
125 MilliardenKilowattstunden, die
Erneuerbaren brachten es dagegen
auf 183Milliarden.DieBetreibervon
Kohlekraftwerken haben die Leis-
tung vielfach deutlich gedrosselt, ei-
nige Kraftwerke wurden sogarvor-
läufig stillgelegt.Hauptgrund sind
die höherenKosten fürCO 2 -Zertifi-
kate,die dieUnternehmen für ihre
Kohlendioxid-Emissionen kaufen
müssen.
Für dasPlus der Ökoenergie gibt
es mehrereGründe.Das Wetter war
den Windmüllernund den Solar-
stromerngewogen, und dieKapazi-
täten wurden ausgebaut.DiePhoto-
voltaik kommt derzeit auf eineGe-
samtleistungvonrund48000 Mega-
watt.BeidenWindmühlenanLand–
der wichtigstenregenerativenEner-
giequelle–sindesrund53 500Mega-
watt.
Allerdings hat sich hier derZubau
erheblichverlangsamt. Es kamen in
den neun Monaten nur gut
500 Megawatt hinzu, das sindrund
80 Proz ent weniger als imDurch-
schnitt dervorangegangenen fünf
Jahre. BDEW-Hauptgeschäftsführer
StefanKapferer spricht voneiner
„dramatischen“Situation.Ursachen
seien fehlendeFlächen und immer
restriktivereAbstandsregeln –ge-
meint sind die vorgeschriebenen
Mindestentfernungen vonWohn-
siedlungen.Er fordertdiePolitiknun
auf, die „Bremsen beimAusbau der
Windanlagen“ endlich zu lockern.
Sonstwerdedas65-Proze nt-Zielweit
verfehlt.
Beider jüngstenAusschreibung
für neue Anlagen konnten mangels
Angeboten nurGenehmigungen für
Windräder mit einerGesamtleistung
von204 Megawattvergebenwerden.
Geplant waren aber 675Megawatt.
Hermann Albers,Präsident desBun-
desverbands Windenergie (BWE),
hat dasErgebnis als „katastrophal“
bezeichnet.
Dashat auchAuswirkungen auf
Arbeitsplätze. EineamFreitagvorge-
legteStudiederPrognosAG haterge-
ben:Werden bis 2030 hierzulande
nur 1000Megawatt jährlich zuge-
baut, schrumpft dieZahl derBe-
schäftigtenindenKernbereichender
Anlagenbauer um gut einViertel –
Ende 2018 waren es noch mehr als
64 000Frauen und Männer.Wirdder
Ausbau aber auf 4700Megawatt pro
Jahr hochgefahren, würde nicht nur
das 65-Proze nt-Ziel erreicht, son-
dernauch dieZahl derBeschäftigten
um gut 10Proz ent steigen, so die
Prognos-Berechnungen im Auftrag
des Anlagenbauer-Verbands VDMA.
WolfgangDierker ,ChefdesWind-
radbauers GEDeutschland, warnt,
dass einweitererAusbau aufSpar-
flamme dramatische volkswirt-
schaftlicheAuswirkungen hätte.Um
die Technologieführerschaft der
Windmühlenbauerzusichern,brau-
che es „Marktvolumen imHeimat-
markt“.DieBundesregierung hat in
ihremKlimaprogrammversprochen,
die Genehmigungsverfahren zuver-
einfachen. An denAbstandsregelun-
gen soll sich abernichts ändern.
Von Frank-Thomas Wenzel
DerAusbauder Windparksan Land istins Stocken geraten. FOTO:IMAGO IMAGES/BLICKWINKEL
EMISSIONSZERTIFIKATE
Der Handel:Energieversor-
gerund andere Industriebe-
triebe bekommen das Recht,
eine bestimmte MengeCO 2
auszustoßen. Das wird in
Emissionszertifikatenver-
brieft, die an den Energie-
börsengehandeltwerden.
Werweniger CO 2 ,erzeugt als
er dürfte,verkauft seine
Rechte an jene, die zusätzli-
che Emissionsrechte brau-
chen.
Der Preis:Das Recht, eine
Tonne CO 2 in die Luft zu bla-
sen,kostet an der Börse der-
zeit knapp 25 Euro. Das ist
fast ein Drittel mehr alsvor
einem Jahr.Ein Grund für
den Anstieg ist eine Reform
des Systems, durch die ab
2021 weniger Zertifikate zur
Verfügung stehenwerden.
EnergieintensiveBetriebe
decken sich deshalb schon
auf Vorrat ein.
Die Folge:Kohlestrom kann
häufig nicht mehrkostende-
ckend produziertwerden.
Wenn zugleich derWind
noch heftig bläst,werden
kurzfristig sogar negative
Preise an den Strombörsen
erreicht: Der Kohlestrom-
erzeuger muss draufzahlen,
wenn er die Energie loswer-
den will. DieWindradbetrei-
ber erhalten hingegen fixe
Einspeisevergütungen.
NACHRICHTEN
Airline muss Betrunkene
nicht mitnehmen
Eine Fluggesellschaft mussbetrun-
kene Passagierenicht mitfliegen las-
sen. EinMannhatte einenReisever-
anstaltervordem Amtsgericht Mün-
chen verklagt, weil dieAirline sich
geweigerthatte,ihn und seineEhe-
frau mitzunehmen.DieBegrün-
dung:Sieseien zu betrunken und
damit fluguntauglich.Siemussten
einen neuenFlug buchen–undfor-
dertenvorGericht dieZusatzkosten
sowieSchadensersatz.NachAnsicht
des Gerichts war dieFluguntaug-
lichkeitjedochglaubhaftnachge-
wiesen:Nach AussageeinerStewar-
dess konntedas Paarnichtgerade-
aus zu seinenSitzengehen.(dpa)
300000 Haushalte
ohne Elektrizität
WegenausstehenderZahlungenha-
beninDeutschlandwenigerMen-
schendenStromabgestelltbekom-
menalszuvor.2018habees
296000 Stromsperrengegebenund
damitetwa10Proz entwenigerals
2017(330000),heißtesineinemAus-
zugdesneuenMonitoring-Berichts
derBundesnetzagentur.Diesedras-
tischenMaßnahmenbetrafendamit
0,6Proz entallerStromanschlüsse.
EinehöhereZahlungsbereitschaft
derVerbraucherlässtsichdaraus
nichteindeutigablesen.DieZahlder
Sperrandrohungenwegenunbezahl-
terRechnungenbeiStromkundenfiel
mit4,9Millionenumrund
höheraus.(dpa)
Verbraucherverlieren
denOptimismus
Dieschwächelnde Konjunktur
dämpftdie StimmungderVerbrau-
cherinDeutschland. In seinermo-
natlichenKonsumklimastudieprog-
nostiziertdas Marktforschungs-
unternehmen GfK fürNovember
den niedrigstenWertseitHerbst
2016.Derzeit schwindederOptimis-
mus derVerbraucher, sagteGfK-Ex-
perteRolfBürkl. Unterdessenist die
Stimmungind er deutschenWirt-
schaft imOktobernach mehreren
Verschlechterungen stabilgeblie-
ben.Das Ifo-Geschäftsklimaver-
harrteaufdem Stand desVormonats
von94,6 Punkten,wie dasFor-
schungsinstitutamFreitag mitteilte.
Damitbleibt daswichtigste deut-
sche Konjunkturbarometerauf
niedrigemNiveau.ImAugust hatte
der Ifo-Index dentiefs ten Standseit
Ende 2012erreicht.Das Ifo-Ge-
schäftsklimabasier tauf de rBefra-
gungvon 9000 Unternehmen.(dpa)
Tesla:DerElektr oautobauer hatGe-
neralMotors (GM) alswertvollsten
US-Autokonzernan der Börseüber-
holt. DieTesla-Aktien gingenam
Donnerstag–angetriebenvonbes-
ser als erwartetausgefallenenQuar-
talszahlen–miteinemKursplus von
knapp 18Proz entaus dem US-Han-
del.DaskatapultierteTeslasBörsen-
wertauf 53,7Milliarden Dollar.GM
brachtees zuletzt auf 51,1 Milliarden
Dollar.(dpa)
ERLÄUTERUNGENWechselnde Darstellung:Ta gesgeld (Dienstag), Raten-
kredit (Mittwoch), Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen
(Samstag). Quelle: FMH-Finanzberatung
BaudarlehenKaufpreis 250.000 Euro
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Postbank
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MittelbrandenburgischeSparkasse
0331/898989 0,68 0,69 1,
Sparda-BankBerlin
030/42080420 0,55 0,81 1,
BerlinerSparkasse
030/86986969 0,88 0,93 1,
BerlinerVolksbank
030/30363300 0,89 0,96 1,
PSDBerlin-Brandenburg
psd-bb.de 0,86 0,96 1,
Mittelwertvon 95 Banken0,71 0,79 1,
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintra-
gung; unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.
Wrtschaft
6 * Berliner Zeitung·Nummer 249·26./27. Oktober 2019 ·························································································································································································································································································
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