nannt hatte. Die überraschten Dorfbe
wohner boten den Gringos an, auf dem
Lehmboden des mit Palmstroh gedeck
ten Schulhauses zu übernachten. Ein
wunderbarer Zufall: Denn kurz vor dem
Schlafengehen entdeckten die Stirlings
im Kerzenschein die kleine, aber fe ine
Sammlung, die der einzige Lehrer am
Ort mit den Kindern zusammengetra
gen hatte -doch niemand hatte sich je
für seine leicht plumpen frühzeitliehen
Funde interessiert. Bis eben Stirling
kam, der nach seinen früheren Grabun
gen in La Venta fe st an eine eigenstän
dige Frühkultur glaubte. Vor ihm lagen
FRÜHE GRABUNG ln La Venta stieß der
Archäologe Matthew Stirling erstmals auf
Zeugnisse der Olmeken-Kultur
eben keine ziselierten Maya-Funde wie
in Yucatan, sondern echte Olmeken-Ar
tefakte aus Ton, Obsidian und Jade.
E
rst im hellen Morgenlicht wurde
den Amerikanern ihr Forscher
glück wirklich bewusst. Sie hatten
offenbar auf einer versunkenen Stadt
riesigen Ausmaßes übernachtet: Das
Urwalddorf San Lorenzo lag über einer
uralten Olmeken-Siedlung, auf einem
45-Meter-Plateau hoch über den Fluss
sümpfen. Später konnte Stirling die