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ausgegraben worden, allein zehn in
San Lorenzo.
Stirlings Entdeckung war ein
Glücksfall für die Altamerika-For
schung und doch nur ein weiteres Te il in
einem riesengroßen Puzzle. Waren die
Olmeken tatsächlich die frühe Mutter
kultur ganz Mesoamerikas, wie die Alt
amerikanisten um Stirling und später
Michael D. Coe von der Yale University
überzeugt waren? Also ein Sprungbrett
für spätere klassische Kulturen wie die
Maya und Azteken? Oder bildeten sie
im Kontext der altamerikanischen Völ
ker nur eine von mehreren "Schwes
terkulturen", die sich im Austausch mit
anderen indigenen Hochkulturen wie
etwa in Oaxaca entwickelten? Bis heu
te schwelt der wissenschaftliche Streit
über diese Frage. Sicher ist, dass seit vie
len Jahrtausenden Jäger und Sammler
auf diesem südlichen Zipfel Nordame
rikas lebten, bis sich, wohl um 1500 v.
Chr., erste Hierarchien und arbeitsteili
ge Gesellschaften entwickelten.
Mutterkultur hin, Schwesterkultur
her: Dass die Olmeken in der Region
sehr erfolgreich waren, zeigt sich schon
an der Größe ihrer Te mpelstädte. La
Venta soll in seiner Blütezeit mindes
tens 18 000 Einwohner gehabt haben.
S
chon vor 3500 Jahren waren die
Olmeken große Künstler, die ihre
Geschichte beziehungsweise die
ihrer Herrscher bildhaft in Stein mei
ßelten. So detailreich, dass sie als Quel
le fü r fast das gesamte Wissen über die
se Kultur dienen: Eine winzige Elite aus
Gottkönigen und Priestern komman
dierte damals eine große Schar von Un
tertanen: eine Kastengesellschaft von
Kriegern, Handwerkern und Sklaven
sowie am Fuße der Pyramide eine brei
te Schicht von Bauern. Ihre Hauptnah
rung war, wie fast überall in Mesoame
rika, Mais, der durch die Überflutung in
der Regenzeit mehrere reiche Ernten im
Jahr einbrachte. Hinzu kam das Fleisch
von Hund und Truthahn, die als Haus
tiere gehalten wurden. Auch Fische,
Schildkröten und Wildvögel, so zeigen
es die Reliefs, wurden verspeist.
Die Führungselite legitimierte sich
durch religiöse Opferrituale, bei denen
viel Blut floss, wie man auf den Stelen
erkennen kann: Sie huldigten ihren Ja
guargöttern, indem sie sich Dornen in
Zungen, Ohren und Geschlechtsteile
trieben. Beliebt war auch das Pelota
spiel mit Kautschukbällen. Ein lebens
gefährliches Spiel mit hohem Einsatz,
wo die Ve rlierermannschaft den Göt
tern geopfert wurde. Auch hier zeigt
s.ich die kulturelle Vorgängerrolle zu
den viel späteren Maya und Azteken.
Ve rsunkene Reiche
Um ihren aufwendigen Staat zu fi
nanzieren, trieben die Olmeken Fern
handel bis nach Guatemala und in den
Norden Mexikos: Sie tauschten Kaut
schuk, Kakao, Federn, Schildkröten
panzer, Muscheln und Haizähne, die sie
vom nahen Golf von Mexiko holten, ge
gen Eisenerz für Spiegel, Glimmerstein,
Obsidian und Jade für Schmuck, Waf
fen und Werkzeuge aus dem Landesin
neren Mexikos. In Tlatilco etwa, heute