P.M. History - 11.2019

(Nandana) #1

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und damit ständig in Bewegung. Schon
im 5. Jahrhundert vor Christus ließen
sie den griechischen Geschichtsschrei­
ber Herodot ratlos zurück: "Die Volks­
zahl der Skythen konnte ich nie genau
erfahren, sondern bekam ganz ver­
schiedene Angaben darüber zu hören.
Es hieß, die Bevölkerungszahl sei hoch;
dann wieder, sie seien nur ein kleines
Volk, wenn man nur die wirklichen
Skythen rechne."
Trotzdem widmet Herodot dem Rei­
tervolk ausführliche Beschreibungen.
Seine Worte passen zu dem, was die
Ausgräber im Kurgan der Eisprinzessin
fanden. So erwähnt Herodot den Can­
nabiskonsum der Skythen ebenso wie
ihre Mumifizierungstechniken. Und
noch mehr hat er zu berichten - Ge­
schichten, die dem Leser noch heute
das Blut in den Adern gefrieren lassen.
"Jeder Skythe trinkt vom Blut seines
ersten erlegten Feindes", schreibt Hero­
dot. "Die Köpfe aller, die er im Kampf
tötet, bringt er dem König. (. .. ) Sie
ziehen den Köpfen die Haut ab,
indem sie rings um die Oh­
ren etnen Einschnitt
machen, dann die
Haare fa ssen und
den Kopf heraus-
schütteln." Aus der Haut machten sie
Handtücher, berichtet Herodot. Die
Schädel der grimmigsten Feinde ar­
beiteten sie zu Trinkschalen um und
servierten, wenn sie Besuch bekamen,
daraus den Wein. Starb bei den Skythen
ein König, so Herodot weiter, erwürg­
ten sie eine Nebenfrau des Herrschers
und begruben sie mit ihrem Herrn,
"ebenso den Weinschenk, Koch, Stall­
meister, Diener, Nachrichtenbringer
(und) Pferde (. .. )".



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war hatte der Geschichtsschrei­
ber ein solches Begräbnis nie
selbst gesehen. Dennoch fanden
deutschen Ausgräber zwischen 2001
und 2004 genau diese Szene unter ei­
nem Kurgan im südsibirischen Tuwa,
nur 480 Kilometer Luftlinie von Koseh­
Agarsch entfernt. Hier, entlang der al­
ten Fernhandels- und Reisewege von
Nordchina über die Mongolei nach Nor­
den, liegt das skythische "Tal der Köni­
ge". Mehrere Tausend Kurgane reihen
sich in langen Ketten aneinander,
viele von ihnen noch unerforscht.
Der Fund von Tuwa war ein
Glücksfall. Zwar hat­
ten Grabräuber in
der Vergangenheit
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