ihre Spaten in die Hügelflanke getrie
ben, jedoch offenbar aufgegeben, be
vor sie die eigentliche Grabkammer er
reichten. Aus deren Lärchenholzbalken
konnten die Ausgräber das Alter der
Bestattung bestimmen: Die Bäume wa
ren zwischen 619 und 608 vor Christus
gefällt worden.
F
ür den Status des darin begra
benen To ten als König sprechen
die Reichtümer, die er mit ins
Grab bekommen hatte. Es waren etwa
(^9300) Objekte, 5700 aus Gold gefertigt.
Sie brachten zusammen mehr als 20 Ki
logramm auf die Waage. Unmittelbar
neben ihm lag eine junge Frau, mit et
was Abstand dazu weitere 33 Personen,
fünf von ihnen noch Kinder. Und auch
die Pferde fe hlten nicht. 14 von ihnen
begleiteten den Herrscher auf seiner
letzten Reise, auch ihr Zaumzeug war
goldverziert. Gen-Analysen offenbar
ten: Jedes der Tiere stammt aus einer
anderen Herde.
Ein glücklicher Mann war er gegen
Ende seines Lebens wohl trotzdem nicht
mehr. Er starb zwischen seinem 40.
und SO. Lebensjahr - wobei er in den
letzten Jahren vermutlich als Folge von
FE L ..... _ Dieses skythische
Gefäß aus dem 5. Jahrhundert
vor Christus erinnert an Kunst aus
Griechenland
fortgeschrittenem Prostatakrebs bereits
nicht mehr laufen konnte. Seine junge
Begleiterin war erst um die^30 Jahre
alt, als sie ihm ins Grab folgen musste.
Ihre Knochen zeigen keine Anzeichen
von Gewalt. Wahrscheinlich ist, dass sie
erdrosselt wurde oder Gift schlucken
musste, als ihr König starb.
Die Knochen der 33 Diener hingegen
tragen eindeutige Spuren von Gewalt.
Auf den Schädel einer Frau hatte je
mand viermal mit einem harten spitzen
Gegenstand eingestochen. Im Schädel
eines Mannes steckten noch die Holz
splitter von der Keule, die ihn zertrüm
merthatte.
Ein Jahr nach des Königs Tod, be
richtet Herodot, mussten noch einmal
SO weitere Diener sterben -ebenso wie
weitere SO Pferde. Die Leichen der Die
ner fixierten die Skythen dann mit einer
Holzstange aufrecht auf den toten Pfer
den. "Solche Reiter stellen sie im Kreise
um das Grab", schreibt Herodot, "und
dann ziehen sie wieder ab." Wie lange
die toten Reiter danach Sonne, Regen,
Wind und hungrigen Vögeln ausgesetzt
waren, berichtet der Geschichtsschrei
ber nicht. Doch im Norden des Kurgans
stießen die Archäologen auf eine Grube.