Die Welt - 23.10.2019

(Rick Simeone) #1

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23.10.19 Mittwoch, 23. Oktober 2019DWBE-HP


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DWBE-HP






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DIE WELT MITTWOCH,23.OKTOBER2019 SEITE 13 *


FINANZEN


BETRIEBSRENTEN


Schutz bei Verkauf


des Unternehmens


Beim Verkauf oder der Fusion von
Unternehmen oder Unternehmens-
teilen können Betriebsrenten nach
einer Entscheidung des Bundes-
arbeitsgerichts nicht automatisch
abgesenkt werden. Selbst mit Be-
triebsvereinbarungen zwischen
Betriebsrat und Arbeitgeber zur
Altersversorgung seien Betriebs-
rentenanwartschaften nur in einem
engen Spielraum veränderbar, ent-
schied das Bundesarbeitsgericht in
Erfurt in einem Fall aus Nieder-
sachsen. „Die Betriebsparteien sind
bei Eingriffen in Versorgungsrechte
an die Grundsätze des Vertrauens-
schutzes und der Verhältnismäßig-
keit gebunden“, erklärten die höchs-
ten deutschen Arbeitsrichter (3 AZR
429/18). Geklagt hatte ein Arbeit-
nehmer, der seit 1971 bei einer Firma
beschäftigt war, die ihm eine be-
triebliche Altersversorgung zu-
gesagt hatte. Sein Unternehmen
wurde 1998 verkauft und mit dem
des Käufers verschmolzen. Die Bun-
desrichter verwiesen den Fall zu-
rück an das Landesarbeitsgericht
Niedersachsen, das die Höhe des
Ruhegeldes neu ermitteln solle.

UMFRAGE


Firmen kommen


leichter an Kredite


Dank des verschärften Konkur-
renzkampfes in der Finanzbranche
sind Unternehmen im Euro-Raum
einer EZB-Umfrage zufolge im Som-
mer etwas leichter an Kredite ge-
langt. Im dritten Quartal lockerten
Geldhäuser ihre Vergabestandards
für Firmendarlehen wieder etwas,
wie aus Erhebung der Europäischen
Zentralbank (EZB) unter Kredit-
instituten hervorgeht. Vor allem der
Wettbewerb unter den Banken habe
dazu geführt. Auch für Immobilien-
darlehen an Privathaushalte wurden
die Vergabebedingungen etwas gelo-
ckert. Dagegen verschärften die
Institute ihre Standards für Ver-
braucherdarlehen leicht. Für das
vierte Quartal wird erwartet, dass
Geldhäuser ihre Vergabestandards
für alle Darlehensarten weitgehend
unverändert lassen. An der viertel-
jährlichen Umfrage, die von den
Währungshütern stets genau unter
die Lupe genommen wird, nahmen
diesmal 144 Institute teil.

UBS


Investmentbank


wird zur Baustelle


Nach einem Gewinnrückgang im
dritten Quartal will die UBS ihre
Investmentbank mit einem Umbau
auf Vordermann bringen: Dafür legt
die größte Schweizer Bank ihre
beiden bislang getrennt geführten
Handelsaktivitäten zusammen und
konzentriert sich im Geschäft mit
Übernahmen und Börsengängen auf
vielversprechende Branchen. Zudem
plant das Institut einen Personal-
abbau in der Führungsebene der
Sparte, die wie bei anderen Banken
auch mit sinkenden Erträgen
kämpft. Wie viele Stellen dabei
wegfallen, ließ UBS offen. Einem
Insider zufolge handelt es sich um
eine niedrige dreistellige Zahl. Fi-
nanzchef Kirt Gardner sagte, die
Maßnahmen zielten nicht nur da-
rauf ab, die Kosten zu senken, son-
dern auch neues Geschäft herein-
zuholen.

KOMPAKT


22.10.


17.30 Uhr


21.10.


Schluss


Bunds 10 Jahre -0,368 -0,


Bund-Future 171,25 170,


1-Monats-Euribor - -0,


3-Monats-Euribor - -0,


Treasuries 10 Jahre 1,780 1,


Treasuries 30 Jahre 2,263 2,


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Zinsenin Prozent


Qualitätstest für Druckereien


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Dax in Punkten Dow Jones in Punkten Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar


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Euro EZB-Referenzkurs in Dollar


Xetra-Kurse (Schluss)


Adidas: 280,15(- 0,43%)


Allianz: 220,60 (+ 0,59%)


BASF: 67,24 (- 0,55%)


Bayer: 65,00 (- 1,11%)


Beiersdorf 104,30 (- 0,14%)


BMW: 68,47 (+ 0,93%)


MTU Aero: 239,50 (+ 0,29%)


Munich Re: 239,50 (+ 0,29%)


RWE: 27,54 (+ 1,51%)


SAP: 119,50 (+ 0,64%)


Siemens: 103,20 (+ 1,24%)


Vonovia: 47,96 (+ 0,93%)


VW Vz.: 171,02 (+ 0,08%)


Wirecard: 116,00(- 2,11%)


E.on: 8,88 (+ 0,68%)


FMC: 57,92 (- 5,91%)


Fresenius: 42,64 (- 2,70%)


HeidelCement: 64,56(- 1,22%)


Henkel Vz.: 95,06 (+ 1,32%)


Infineon: 16,69 (- 1,62%)


Linde plc: 172,30(- 1,23%)


Merck: 104,80 (- 0,43%)


Continental: 124,10 (+ 4,13%)


Covestro: 45,91 (- 1,29%)


Daimler: 49,64 (+ 0,90%)


Dt. Bank: 7,19 (- 1,53%)


Dt. Börse: 140,95 (+ 0,89%)


Dt. Post: 31,65 (+ 1,12%)


Dt. Lufthansa: 15,73 (- 0,82%)


Dt. Telekom: 16,14 (+ 1,01%)


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D
ie erste Frage, mit der
Mario Draghi auf seiner
ersten Pressekonferenz
als Präsident der Euro-
päischen Zentralbank
(EZB) konfrontiert wurde, war ein Klas-
siker. Ob die Entscheidung des Rates
einstimmig gewesen sei, wurde der
neue oberste Hüter des Euro an jenem



  1. November 2011 gefragt. Die EZB hatte
    unter Draghi soeben die Leitzinsen um
    25 Prozentpunkte gesenkt und damit
    die beiden vorangegangenen Leitzinser-
    höhungen von Vorgänger Jean-Claude
    Trichet ein Stück weit zurückgedreht.
    „Ja, die Entscheidung war einstimmig“,
    antwortete Draghi damals.


VON ANJA ETTEL UND HOLGER ZSCHÄPITZ

Acht Jahre später kann von einer sol-
chen Einstimmigkeit im Rat keine Rede
mehr sein. Zum Abschied des 72-jähri-
gen Italieners präsentiert sich das wich-
tigste Entscheidungsgremium der No-
tenbank tief gespalten. Gleich mehrere
nationale Notenbankchefs distanzier-
ten sich postwendend nach der Septem-
berentscheidung von den beschlosse-
nen Maßnahmen. Vor allem die Wieder-
aufnahme der höchst umstrittenen
EZB-Anleihekäufe ohne klaren Endzeit-
punkt entzweit die Gemüter. Frustriert
über die erneute massive Lockerung,
reichte die deutsche Bundesbankdirek-
torin Sabine Lautenschläger kurz da-
rauf ihren Rücktritt ein. Intern hinter-
lässt Draghi damit einen Scherbenhau-
fen. Und bei vielen Beobachtern, die
von außen auf die EZB und ihre Geldpo-
litik schauen, ist das Urteil über die
Draghi-Jahre und seinen letzten großen
Coup, der eine Art geldpolitischen
Kaufrausch ad infinitum verspricht,
längst noch nicht gefällt.
Entsprechend ausführlich dürfte
Draghi auf seiner letzten großen EZB-
Pressekonferenz in Frankfurt danach
gelöchert werden, wie er selbst sein
geldpolitisches Vermächtnis sieht. Die
Geldpolitik der kommenden Monate
dürfte da angesichts der zu erwarten-
den Retrospektive ausnahmsweise ein-
mal in den Hintergrund geraten.
Eine „Abschiedsparty auf der Psycho-
Couch“, erwartet Carsten Brzeski,
Chefökonom von ING Deutschland. Er
rechnet damit, dass Draghi ein „starkes
und emotionales“ Plädoyer zugunsten
der zuletzt beschlossenen Maßnahmen
halten wird. „Die Schockwellen der Sep-
temberbeschlüsse hallen immer noch
durch die Flure des EZB-Gebäudes“, so
Brzeski. Konkret hatte die Zentralbank
den Einlagensatz gesenkt sowie eine
Neuauflage der Anleihenkäufe um mo-
natlich 20 Milliarden Euro beschlossen,
die im November starten sollen. Außer-
dem wurden Erleichterungen für Ban-
ken auf den Weg gebracht.
Draghi ist in seiner achtjährigen
Amtszeit nicht als besonders emotiona-
ler Notenbankchef in Erscheinung ge-
treten. Der ehemalige Investmentban-
ker hat bei vielen Gelegenheiten eher
wie ein Pokerspieler geblufft, um die Fi-
nanzmärkte in die gewünschte Rich-
tung zu steuern. Nur zweimal ist Draghi
im Verlauf der vielen Pressekonferen-
zen wirklich sichtbar emotional gewor-

den. Das eine Mal war im Frühjahr 2015,
als eine Femen-Aktivistin auf Draghis
Rednerpult sprang und den völlig über-
rumpelten EZB-Präsidenten mit Papier-
schnipseln überschüttete. Das andere
Mal war beim Abschied vom früheren
EZB-Vize Vitor Constancio im April
2018, als Draghi ein unerwartet emotio-
nales Lebewohl aussprach.
„Den größten Teil der Pressekonfe-
renz wird der Abschied von Draghi
sein“, mutmaßt Frederik Ducrozet,
Stratege bei Pictet Wealth Manage-
ment. „Das könnte ein emotionaler Mo-
ment für ihn werden.“ Entsprechend
werden die Beobachter diesmal eher auf
Tränen achten, als über Hinweise für
den weiteren Verlauf der EZB-Geldpoli-
tik zu rätseln.
Doch Draghi dürfte seine letzte EZB-
Sitzung als Präsident auch nutzen, um
die umstrittene Septemberentschei-
dung zu rechtfertigen. Die Inflationsra-
te in der Euro-Zone ist zuletzt auf 0,
Prozent gefallen und hat sich damit
noch weiter vom offiziellen Ziel von
zwei Prozent entfernt. Gleichzeitig sig-
nalisieren die jüngsten Wirtschaftsindi-
katoren eine deutliche Abkühlung der
Konjunktur in der Euro-Zone. Die In-
dustrie befindet sich bereits in der Re-
zession.
Draghi wird das zur Begründung ver-
mutlich erneut anführen. Und er kann
auch auf Erfolge verweisen. Nicht nur
wegen seines berühmten „Whatever it
takes“, ein Versprechen, mit dem es ihm
gelang, die Euro-Schuldenkrise zu bän-
digen und die Währungsunion zusam-
menzuhalten. Sondern auch, weil wäh-
rend seiner Amtszeit elf Millionen zu-
sätzliche Jobs in der Euro-Zone ge-
schaffen wurden.
Draghi könnte dann auch darauf ver-
weisen, dass die Politik ihn oft im Stich
gelassen hat. Der Chefstratege des
Bankhauses Merck Finck, Robert Greil,
geht daher davon aus, dass der EZB-
Chef auch bei seinem Abschied ein letz-
tes Mal nach Unterstützung seitens der
Euro-Staaten rufen wird: „Mario Draghi
wird ein positives Fazit seiner achtjähri-
gen Amtszeit ziehen, und er wird noch-
mals eindringlich fiskalpolitische Maß-
nahmen fordern – allen voran von
Deutschland.“ Greil glaubt allerdings
nicht daran, dass die Bundesregierung
diesmal den Rufen nachkommen wird.
Bei seiner eigentlichen Mission, die
Preise dauerhaft stabil zu halten, hat
Draghi sein selbst gestecktes Ziel indes
nicht erreicht. Während seiner Amts-
zeit lag die Inflationsrate im Durch-
schnitt bei 1,2 Prozent und damit unter
dem selbst gesteckten EZB-Ziel von
„nahe bei, aber unter zwei Prozent“.
Kaum ein Experte rechnet damit, dass
die Teuerung in den kommenden Jahren
dieses Ziel erreichen wird. Die Inflati-
onserwartungen für die kommenden
zehn Jahre sind zuletzt auf 1,2 Prozent
gefallen und das, obwohl Draghi Billio-
nen an Liquidität in die Märkte gepumpt
hat, um die Inflation zu befeuern. Sicht-
bar wird das an der EZB-Bilanz. In seiner
Amtszeit hat sich das Volumen auf 4,
Billionen Euro verdoppelt.
Im Verlauf seiner Amtszeit hat Drag-
hi immer wieder versucht, die Definiti-
on von Preisstabilität anzupassen. Zu-

letzt war das in diesem Sommer der
Fall, als er überraschend verkündete,
dass das Ziel symmetrisch auszulegen
sei. Einer Phase mit zu niedrigerer
Teuerung könne demnach eine Zeit mit
Zuwachsraten von mehr als zwei Pro-
zent folgen. Hauptsache, die Teuerung
liege langfristig bei etwa zwei Prozent.
Es wird eine der wichtigsten Fragen
zu Beginn der Amtszeit von Draghis

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Draghi, der Zinssenker


Quelle: Bloomberg


Angaben in Prozent


EZB-Einlagensatz für Banken


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Inflationsrate


„Party auf der Psycho-Couch“


Nach acht Jahren an der Spitze der EZB geht Präsident Mario Draghi.


Der Abschied des umstrittenen Geldpolitikers dürfte emotional werden


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Draghi, der Gelddrucker


Quelle: Bloomberg


BilanzsummeBilanzsumme
in Mrd. Euro

InflationserwartungenInflationserwartungen
in Prozent

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Nachfolgerin Christine Lagarde sein.
Nach dem umfangreichen September-
paket ist der Spielraum für Draghis
Nachfolgerin gering. Schon die vorheri-
gen Anleihekäufe, die deutlich umfang-
reicher waren, haben die Preise kaum in
Schwung gebracht. Das jetzige, beschei-
denere Anleihekaufprogramm, wird da
erst recht nicht viel bewirken können.
Um in dieser Hinsicht überhaupt noch
punkten zu können, müsste die EZB
theoretisch deutlich höhere Volumina
kaufen. Nach Berechnungen von Öko-
nomen müssten mindestens 80 Milliar-
den Euro im Monat in die Hand genom-
men werden. Praktisch allerdings ste-
hen in einigen Euro-Ländern gar nicht
mehr so viele Titel zur Verfügung. Und
vor allem wäre dann die Grenze zur ver-
botenen Staatsfinanzierung endgültig
überschritten.
Wenn das kleine Anleihekaufpro-
gramm nichts bewirkt und ein großes
Programm nicht möglich scheint, müs-
sen neue Ideen her. Einige Ratsmitglie-
der bevorzugen ein niedrigeres Inflati-
onsziel, andere eine Ausweitung des
Kaufuniversums. Die einstige französi-
sche Finanzministerin und IWF-Chefin
könnte versuchen, mit diplomatischem
Geschick zu punkten und zwischen den
Lagern zu vermitteln. Ihre Aufgabe wird
es sein, den zerstrittenen Rat wieder zu
einen, und die EZB mit einer Reform
der eigenen Strategie für die Zukunft zu
rüsten. Gelingt ihr das, kann Lagarde
dann auf die Frage nach der Einstim-
migkeit eines Tages womöglich eben-
falls sagen: „Ja, diese Entscheidung war
einstimmig.“

AFP/
CARLOS COSTAARLOS COSTA

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