Die Welt - 23.10.2019

(Rick Simeone) #1

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23.10.19 Mittwoch, 23. Oktober 2019DWBE-HP


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18 SPORT *DIE WELT MITTWOCH,23.OKTOBER


S


chlampig, hektisch, keine Kreati-
vität. Und jetzt wird es mit sechs
Partien in 18 Tagen auch noch
kräftezehrend für RB Leipzig. Nach vier
Pflichtspielen ohne Sieg ist die Partie in
der Champions League heute (18.
Uhr) gegen den russischen Meister Ze-
nit St. Petersburg richtungweisend. Ge-
gen den Tabellenführer der Gruppe G
braucht Trainer Julian Nagelsmann ein
Erfolgserlebnis – und seine kreative
Achse mit Kevin Kampl und Emil Fors-
berg. Denn sein Team, befand Nagels-
mann, agierte zuletzt „im letzten Drit-
tel einfach zu hektisch an der Murmel“.
Beim verschenkten Sieg gegen den
VfL Wolfsburg (1:1) am Samstag kamen
die beiden Mittelfeldspieler nur zu ei-
nem Kurzeinsatz, was eher eine Vor-
sichtsmaßnahme war. Kampl hatte gera-
de eine achtwöchige Verletzungspause
überstanden, Forsberg kam spät vom
Länderspieleinsatz der Schweden zu-
rück. Allerdings sendete er positive Sig-
nale. „Er hat erstmals zweimal 90 Minu-
ten hintereinander ohne Schmerzen
durchgestanden“, meinte Nagelsmann
zum verletzungsanfälligen Spielgestal-
ter. Auch Kampl ist wieder schmerzfrei.
Beide stehen im schnellen Umschalt-
spiel für die kreativen Überraschungs-
momente und standen auch beim 2:1-
Heimsieg im März 2018 gegen Zenit in
der Europa League auf dem Rasen, wo
Timo Werner den entscheidenden Tref-
fer zum Sieg erzielte. Der Nationalstür-
mer hat seine Torflaute nach 382 Minu-
ten gegen Wolfsburg rechtzeitig been-
det. „Ich habe mich in den letzten Spie-
len vor dem Tor etwas blöd angestellt.
Deshalb wollte ich unbedingt zeigen,
dass ich es noch kann“, sagte er.
Damals waren die Vorzeichen ähn-
lich: RB blieb zuvor viermal sieglos und
nutzte die Russen als Aufbaugegner.
Doch diesmal kommt St. Petersburg mit
einem 6:1 im Spitzenspiel gegen FK Ros-
tow im Gepäck angereist – es war der
elfte Saisonsieg des Spitzenreiters. Das
entging auch RB-Chef Olaf Mintzlaff
nicht, der mit seinem Rundumschlag
zuletzt den Mahner gab: „Es warten
schwere Spiele auf uns, wir wollen in
der Champions League den nächsten
Schritt machen.“ dpa

Leipzig braucht


gegen Zenit


dringend Punkte


RB vor richtungsweisendem


Spiel in Champions League


ABWEHR DES TAGES


Der 42-jährige Quar-
terback Tom Brady
dominiert die ame-
rikanische Football-
Liga NFL nach Belie-
ben. Mit New Eng-
land holte er im sieb-
ten Spiel den siebten
Sieg. Beim 33:0 ge-
gen die New York
Jets gelang der Pat-
riots-Verteidigung
sogar das seltene
Kunststück, keinen
Punkt zuzulassen.

AFP

/ STEVEN RYAN

GRAFIK DES TAGES


Fahrerwertung der Formel �


in Punkten


Foto: dpa


Lewis Hamilton Mercedes ���


Valtteri Bottas Mercedes ���


Charles Leclerc Ferrari ���


Max Verstappen Red Bull ���


Sebastian Vettel Ferrari ���


Vor dem Großen
Preis von Mexiko
steht fest, dass ein
Mercedes-Fahrer
Formel-1-Weltmeis-
ter wird. Lewis Ha-
milton könnte den
Triumph schon Sonn-
tag perfekt machen.
Dies gelingt, wenn er
seinen Vorsprung um
mindestens 14 Punk-
te ausbaut. Dafür
dürfte Valtteri Bot-
tas maximal Vierter
werden.

TENNIS


Rittner wird Berliner


Turnierdirektorin


Die deutsche Damentennis-Chefin
Barbara Rittner wird Turnierdirektorin
der neuen Rasenveranstaltung in Berlin
im kommenden Jahr. Die Grass Court
Championships finden vom 13. bis 21.
Juni 2020 auf der Anlage des LTTC
Rot-Weiß mit dem 7000 Zuschauer
fassenden Steffi-Graf-Stadion statt. Im
Grunewald soll auch die dreimalige
Grand-Slam-Turniersiegerin Angelique
Kerber in der Vorbereitung auf den
Klassiker in Wimbledon aufschlagen.
Berlin erhielt die WTA-Turnierlizenz
aus Birmingham.

EISHOCKEY


Wirth wechselt


nach Mannheim


Adler Mannheim hat Talent Moritz
Wirth vom DEL-Konkurrenten Thomas
Sabo Ice Tigers aus Nürnberg ver-
pflichtet. Der 20-jährige Verteidiger
bekommt einen Einjahresvertrag. „Wir
bedauern diese Entscheidung sehr, weil
Moritz in unserer Zukunftsplanung
eine wichtige Rolle gespielt hat“, sagte
Nürnbergs Sportdirektor André
Dietzsch, wünschte dem Verteidiger
aber dennoch alles Gute.

FUSSBALL


Gladbach ohne


Abwehrchef in Rom


Borussia Mönchengladbach muss im
Auswärtsspiel der Europa League bei
AS Rom am Donnerstag (18.55 Uhr/
DAZN) auf Matthias Ginter verzichten.
Der Abwehrchef laboriert an einer
Schulterverletzung, die er beim 5:
gegen den FC Augsburg am 6. Oktober
erlitten hatte. Die Hoffnungen auf ein
Comeback in Italien zerschlugen sich.

KOMPAKT


F


ast hätte man die Tatsache, dass
Luka Modric bei der diesjährigen
Wahl zum Goldenen Ball (Ballon
d’Or) nicht nominiert ist, übersehen
können. Es war nur ein Nebensatz in ei-
ner Meldung, in der die üblichen Ver-
dächtigen vorkamen. Da tauchten Cris-
tiano Ronaldo, Lionel Messi und Bay-
erns Robert Lewandowski auf. Auch
Deutschlands Nationalkeeper Marc-
André ter Stegen und bei den Frauen
Nationalmannschaftskapitänin Dzseni-
fer Marozsán stehen auf der 30 Namen
umfassenden Shortlist. Aber nicht der
Gewinner des Vorjahres: Luka Modric.
Die prestigeträchtige Trophäe wird
von der französischen Zeitung „France
Football“ seit 1956 vergeben, um den
besten Fußballer der Welt zu ehren. Ge-
wählt werden die Gewinner von Fach-
journalisten aus aller Welt.
Im vergangenen Jahr konnte Modric
den Goldenen Ball und die Fifa-Welt-
fußballerwahl gewinnen. Bei beiden Ab-
stimmungen landete der Mittelfeldre-
gisseur von Real Madrid deutlich vor
Cristiano Ronaldo. So bekam Modric
bei der Wahl zum Goldenen Ball 29 Pro-
zent der Stimmen (Ronaldo: 19 Pro-
zent) und bei der Fifa-Wahl lag er mit
753 zu 478 ebenfalls klar vor dem portu-
giesischen Europameister. 2018 war Mo-
dric’ Jahr. Er schaffte mit Kroatien den
Sprung ins Finale der WM, gewann mit
Real Madrid die Champions League und
die Klub-Weltmeisterschaft.
In dieser Saison läuft es beim 34-jäh-
rigen Kroaten bislang noch gar nicht.

Gleich beim Saisonauftakt gegen Celta
Vigo flog er nach 56 Minuten mit einer
Roten Karte vom Platz, musste in der
darauffolgenden Partie aussetzen und
kam im Duell mit Villareal nur 22 Minu-
ten zum Einsatz, als er für den Ex-
Frankfurter Luka Jovic eingewechselt
wurde. Dann fiel er mit einer Muskel-
verletzung für die nächsten drei Liga-
spiele aus, verpasste auch den Champi-
ons-League-Knüller gegen Paris Saint-
Germain (den Real mit 0:3 verlor). Ins-
gesamt kommt Modric bislang auf 156
Minuten Einsatzzeit in der Liga und 90
Minuten in der Königsklasse (beim ent-
täuschenden 2:2 gegen den FC Brügge).
Dabei stehen für ihn immerhin ein Tor
und eine Vorlage zu Buche. Vom Glanz
der vergangenen Jahre ist er allerdings
weit entfernt.

Überraschen kann das nicht. Das
Pensum des kroatischen Mittelfeld-
motors war insbesondere in der ver-
gangenen Spielzeit exorbitant. Egal
wo sich das Spiel gerade befand, Mo-
dric war immer schon da. Er war das
Zentrum des Geschehens, der
Fixstern, um den die Galaktischen
kreisten. Modric trieb den Ball im zen-
tralen Mittelfeld unermüdlich voran,
schwärmte bei Bedarf auf die Flügel
aus, kümmerte sich um die Standards
und half ganzhinten aus, wenn es sein
musste. Bei der WM in Russland lie-
ffferte er beeindruckende Vorstellun-erte er beeindruckende Vorstellun-
gen und spulte dabei ein enormes
Laufpensum ab. Modric war omniprä-
sent. Er war der entscheidende Faktor
fffür den Finaleinzug seiner National-ür den Finaleinzug seiner National-
mannschaft. Modric war Kroatien.
Der körperliche Einsatz fordert sei-
nen Tribut. Zuletzt plagten ihn mehrere
Verletzungen. Die fehlenden Erho-
lungszeiten insbesondere in der vergan-
genen Spielzeit, rächen sich nun, die
brutal enge Taktung des Spielplans hin-
terließ beim 34-Jährigen Spuren. Dass er
derzeit nicht mal mehr unter den 30
besten Fußballern des Planeten geführt
wird, ist kein gutes Zeichen. Dass er bei
Real Madrid unter Trainer Zinédine Zi-
dane nicht mehr zur ersten Wahl zählt,
auch nicht. Der Weg zurück an die Welt-
spitze dürfte nicht leicht werden. Viel-
leicht tröstet Modric sich damit, dass es
auch ein anderer Superstar dieses Jahr
nicht auf die Liste schaffte: der Brasilia-
ner Neymar. cc

Der Absturz des Weltfußballers


Für Luka Modric läuft es nicht gut. Nun flog er sogar aus einem prominentem Zirkel


VVVerblasster Glanz: 2018 durfte Luka Mo-erblasster Glanz: 2018 durfte Luka Mo-
dric noch zahlreiche Pokale stemmen

AFP

/GABRIEL BOUYS

W


enn 2020 in Tokio die Olym-
pischen Spiele beginnen,
möchte Armin Laschet die
Garantie haben, dass sich Deutschland
hinter der Rhein-Ruhr-Bewerbung für
2032 versammelt. „Wir wollen etwas
Großes in Nordrhein-Westfalen errei-
chen“, betonte der CDU-Politiker.
Dafür setzt er den Bund, der finan-
zielle Garantien geben muss, und den
Deutschen Olympischen Sportbund
(DOSB) als Träger einer Bewerbung um
das NRW-Konzept mit 14 Ausrichter-
städten zwischen dem Pferdesport-Zen-
trum Aachen und der Fußball-Hochburg
Dortmund unter Zeitdruck. Dabei ist
noch nicht einmal klar, wann das Inter-
nationale Olympische Komitee (IOC)
die auf Paris 2024 und Los Angeles 2028
folgenden Spiele vergibt.
Mit einem nationalen Konkurrenten
rechnet Laschet nicht. „Berlin 2032?
Das glaube ich nicht“, sagte Nordrhein-
Westfalens Ministerpräsident in Berlin.
„Und 2036 erst recht nicht.“ Von einer
Bewerbung um Olympia 100 Jahre nach
den von den Nationalsozialisten miss-
brauchten Spielen hatte bereits Bundes-
innenminister Horst Seehofer (CSU)
nachdrücklich abgeraten.
Der Landessportbund Berlin sieht ei-
ne mögliche Bewerbung der Hauptstadt
um Olympia 2032 oder 2036 aber posi-
tiv. „Berlin kann Olympia. Allein schon
die vergangene Bewerbung und die letz-
te Interessenbekundung Berlins für die
Spiele haben den Sport in der Stadt wei-
tergebracht“, sagte LSB-Präsident Tho-
mas Härtel. „Sie haben neue Infrastruk-
tur entstehen lassen und neue Ideen ge-
boren. Im Dialog mit dem Deutschen
Olympischen Sportbund wird sich der
organisierte Sport in Berlin daher über
Möglichkeiten einer weiteren Bewer-
bung austauschen.“
Berlin war mit der Bewerbung für
Olympia 2000 gescheitert. Im Rennen
um Olympia 2024 unterlag Berlin in
der nationalen Ausscheidung Ham-
burg, ehe die Bürger der Hansestadt
den Plan ablehnten. Laschet erwartet
keine nationale Konkurrenz. „Und von
der bayerischen Staatsregierung haben
wir die Zusage, dass sie Rhein-Ruhr un-
terstützt“, sagte der Ministerpräsident,
der damit auch einen erneuten Münch-
ner Vorstoß mit Blick auf Winterspiele
ausschloss.
Sportmanager Michael Mronz, der
die NRW-Initiative gestartet hatte, be-
wertet international die Bewerbung des
australischen Brisbane hoch. Neben Ja-
karta in Indonesien und Südkorea/
Nordkorea rechnet er noch mit Kandi-
daturen aus Katar und Argentinien. „Es
gibt wieder mehr starke Bewerbungen“,
sagte Mronz. dpa

Olympia soll an


Rhein und Ruhr


stattfinden


NRW-Bewerbung nimmt


konkrete Formen an


J


adon Sancho hatte die Kopf-
hörer seines Smartphones in
den Ohren und reagierte
nicht auf Zuruf. Bevor das
englische Ausnahmetalent
den Flieger bestieg, um mit seinen
Teamkollegen von Borussia Dortmund
nach Mailand zu fliegen, war ein Ge-
spräch mit ihm nicht möglich. Erkennt-
nisse darüber, ob er seine Suspendie-
rung und seine rekordverdächtig hohe
Geldstrafe gut verkraftet habe, konnten
nicht gewonnen werden – weder für die
Journalisten, noch für Michael Zorc.
Auf die Frage, wie der 19-Jährige drauf
sei, sagte der BVB-Sportdirektor nur:
„Das werden wir sehen.“

VON OLIVER MÜLLER

Fest steht jedoch, dass Sancho Mitt-
woch, wenn die Dortmunder in der
Champions League bei Inter Mailand
gastieren (21 Uhr, Sky), gebraucht wird


  • denn zwei weitere Leistungsträger im
    Offensivbereich müssen passen. Paco
    Alcácer hat immer noch muskuläre Pro-
    bleme im Oberschenkel. Außerdem
    fehlte auch Marco Reus beim Abflug.
    Der Nationalspieler, der Samstag beim
    1:0-Bundesligasieg gegen Borussia Mön-
    chengladbach trotz eines grippalen In-
    fekts gespielt und das entscheidende
    Tor erzielt hatte, bekommt eine Pause.
    Torhüter Roman Bürki, der sich am
    Samstag eine Kapselverletzung im Knie
    zugezogen hatte, flog dagegen mit.


„Es ist natürlich immer blöd, wenn
Marco nicht dabei ist – gerade auch im
Hinblick auf seine Rolle als Kapitän“,
sagte Zorc, der die Maßnahme jedoch
mit Rücksicht auf den Gesundheitszu-
stand von Reus verteidigte. „Er ist wei-
terhin leicht angeschlagen und es war
klar, dass er in seiner Verfassung keine
drei Spiele in der Woche machen kann“,
so Zorc, der damit auch einen klaren
Hinweis gab, welche Prioritäten beim
BVB gesetzt werden: Die Bundesliga, wo
die Dortmunder nach zuvor drei Remis
in Folge am vergangenen Wochenende
wieder den Anschluss an die Spitze her-
gestellt haben, steht über allem. Und
das Revierderby bei Schalke 04 am kom-
menden Samstag, das emotionale High-
light nicht nur für die Fans, erst recht.
In der Königsklasse liegt der Druck
dagegen mehr beim Gegner. Inter, aktu-
ell Tabellenzweiter der Serie A, steht
unter Siegzwang. Nach dem enttäu-
schenden 1:1 zum Auftakt der Gruppen-
phase gegen Slavia Prag und dem 1:
beim FC Barcelona wäre bei einer wei-
teren Niederlage die Qualifikation für
das Achtelfinale für das Team von Anto-
nio Conte fast schon erledigt. Dies dürf-
te allerdings auch dafür sorgen, dass die
Italiener gegen den BVB besonders en-
gagiert zu Werke gehen werden.
„Inter hat sich in dieser Saison zu ei-
ner Spitzenmannschaft entwickelt“,
sagte Zorc, für den es beim Gastauftritt
im Giuseppe-Meazza-Stadion in erster
Linie darauf ankommen wird, defensiv

stabil zu stehen. Dies gelang den Borus-
sen zuletzt zwar wieder etwas besser,
allerdings gab es auch gegen Gladbach
in der Schlussphase große Torchancen
für den Gegner. Die Abwehr wirkte si-
cherer als in den Wochen zuvor, am En-
de musste aber wieder gezittert werden.
Dies sei jedoch kein Alleinstellungs-
merkmal des BVB, so Zorc. „Jedes Spiel
in der Bundesliga ist derzeit sehr eng,
unseres war da keine Ausnahme“, sagte
er. „Doch wir hatten am Ende mehr
Ballbesitz, mehr Torschüsse, mehr ge-
wonnene Zweikämpfe, mehr Sprints.“
Zwar sei der schwarz-gelbe Patient
noch nicht vollständig gesund, befinde
sich aber auf dem Weg der Besserung.
Für den Genesungsprozess wird ein
Erfolgserlebnis wichtig sein. „Es war
sehr wichtig, dass wir die Phase mit den
schwierigen englischen Wochen gut be-
gonnen haben, aber wir müssen weiter-
machen“, sagte Axel Witsel, der in Mai-
land erneut die Hauptverantwortung
für das Umschaltspiel tragen wird. Der
Belgier soll dem Team gemeinsam mit
Abwehrchef Mats Hummels gerade bei
Herausforderungen auf internationalen
Niveau Sicherheit geben.
Ein wichtiger Faktor könnte auch ein
Spieler werden, der zuletzt bestenfalls
eine untergeordnete Rolle in den Pla-
nungen von Trainer Lucien Favre spiel-
te. Mario Götze, am Samstag ebenfalls
grippekrank, hat nach den Ausfällen von
Reus und Alcácer gute Chancen, ins
Team zurückzukehren. Offen ist jedoch,

in welcher Rolle. Zuletzt hatte Julian
Brandt als hängende Spitze gespielt –
die Position, auf der Götze in der ver-
gangenen Saison viele überzeugende
Spiele absolviert hatte. Götze könnte in
Abwesenheit von Reus in seiner Lieb-
lingsrolle als Spielmacher hinter Brandt
zum Einsatz kommen.
Es wäre ein sehr spezielles Schaulau-
fen für den Weltmeister von 2014. Seine
Zukunft ist immer noch offen. Die Ge-
spräche über eine Verlängerung seines
im kommenden Sommer auslaufenden
Vertrages sind festgefahren – und aus-
gerechnet Inter hat Interesse.
Die Italiener haben einiges vor. Nach-
dem vor drei Jahren der chinesische
Einzelhandelskonzern Suning für 270
Millionen Euro 70 Prozent der Anteile
erworben hatte, wurde investiert. Allein
in der letzten Transferperiode gab Inter
knapp 120 Millionen für Ablösesummen
aus – darunter 65 Millionen für Romelu
Lukaku (Manchester), 22 für Valentino
Lazaro (Hertha BSC) und 20 Millionen
für Matteo Politano (Sassuolo). Außer-
dem wurde der derzeit verletzte Alexis
Sánchez (Manchester) geliehen.
Götze würde mit seiner Erfahrung
und seinen Fähigkeiten gut ins Portfolio
passen. Zudem wäre er in der kommen-
den Saison ablösefrei zu haben. Einen
Wechsel ins Ausland hatte der 27-Jähri-
ge bereits im Sommer als eine Möglich-
keit bezeichnet. Und seitdem hat sich
sein Standing bei Favre eher verschlech-
tert als verbessert.

Mario Götzes Zukunft bei den Dortmundern ist immer noch ungeklärt.
Der Weltmeister von 2014 wäre einem Wechsel ins Ausland nicht abgeneigt
PICTURE ALLIANCE/AUGENKLICK/FI

/ FIRO SPORTPHOTO/RALF IBING

Schaulaufen in Mailand


Der BVB muss ohne Marco Reus bei Inter bestehen. Helfen könnte ausgerechnet Mario Götze


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