Handelsblatt - 25.10.2019

(Ron) #1
Dax
12 864,
+0,52 %

E-Stoxx 50
3 614,
+0,22 %

Dow Jones
26 772,
-0,23 %

S&P 500
3 005,
+0,02 %
Gold
1 502,18 $
+0,67 %

Euro/Dollar
1,1098 $
-0,29 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·
Vorentscheidung um SPD-
Vorsitz: Die SPD hat gewählt,
das Ergebnis der ersten Runde
des Mitgliederentscheids wird
am Samstag bekanntgegeben.
Insbesondere für Olaf Scholz
hängt von dem Ergebnis viel ab


  • auch sein Amt als Bundes -
    finanzminister. Seite 12


·


Maut-Desaster soll aufge-
klärt werden: FDP, Linke und
Grüne haben einen Untersu-
chungsausschuss auf den Weg
gebracht. Die Opposition wirft
Scheuer vor, Verträge zur Pkw-
Maut voreilig abgeschlossen
und Regelungen für Schadens-
ersatz vereinbart zu haben, die
für den Steuerzahler teuer wer-
den könnten. Seite 14

·
Chemieriesen unter Druck:
Die Chemiebranche kämpft wei-
ter mit kräftigem Gegenwind in
Gestalt einer schwachen Indus-
triekonjunktur und einem Mar-
genverfall bei Kunststoffen und
Petrochemikalien. Das zeigen
die aktuellen Zahlen von BASF
und Dow. Sparprogramme stüt-
zen die Hoffnung auf eine
Trendwende. Seite 24

·
US-Zölle bremsen Puma: Es
läuft rund bei Puma. Die guten
Zahlen des Sportartikelherstel-
lers könnten aber noch besser
ausfallen, wäre da nicht der
Handelsstreit, den US-Präsident
Donald Trump mit China ange-
zettelt hat. „Im vierten Quartal
werden sich die US-Zölle
auf Importe aus China
zum ersten Mal auf
unser Geschäft aus-
wirken“, sagte Vor-
standschef Bjørn
Gulden am Donners-
tag. Seite 26

·
Draghis letzter Auftritt. Der
scheidende EZB-Präsident zeigt
zum Abschluss seiner achtjähri-
gen Amtszeit ein robustes
Selbstbewusstsein. Bei seiner
letzten Pressekonferenz hat
Draghi einige Ratschläge, Beur-
teilungen und Klarstellungen
parat. So gibt es Lob für Grie-
chenland und Italien. Ein letztes
Mal wiederholte er auch seine
Mahnungen an die Regierun-
gen, Strukturreformen voranzu-
treiben. Über persönliche Pläne
für die Zukunft gibt er dagegen
keine Auskunft. Seite 38

Autoindustrie bis 2030 sieben bis zehn Millionen
Elektroautos auf Deutschlands Straßen bringen. Al-
lein Daimler plant, zehn Milliarden Euro in die Elek-
tromobilität zu investieren. Schon Mitte des nächs-
ten Jahrzehnts soll jeder vierte Mercedes mit Strom-
antrieb ausgeliefert werden. Marktführer VW hat 70
E-Modelle angekündigt. „Der Elektrozug ist aus dem
Bahnhof “, sagt VW-Einkaufsvorstand Stefan Som-
mer. „Es ist aber auch ein riesiger Kraftakt und ein
hohes Risiko.“
Gleichsam ist das Vertrauen in die eigene Stärke
groß. Bislang habe es kaum ein Seiteneinsteiger ge-
schafft, ein konkurrenzfähiges Elektroauto zu bau-
en, sagt Verbandschef Bernhard Mattes. „Es sind
nicht die Staubsaugerhersteller, Briefzusteller oder
Tech-Firmen, die die innovativen Automobile auf
den Markt bringen. Wir packen die Aufgaben an und
lösen sie.“ Markus Fasse, Stefan Menzel

Vor dem nächsten Spitzentreffen der Branche im Kanzleramt verlangen


Topmanager verlässliche Entscheidungen zum Aufbau der Elektromobilität.


Autoindustrie mahnt Politik


Daimler-Chef
Ola Källenius
beim Handels-
blatt Autogipfel:
Zehn Milliarden
Euro an Investi-
tionen.

Marc-Steffen Unger für Handelsblatt

> Schwerpunkt Seiten 6 bis 11

dpa

A


m 4. November geht es in Berlin um nicht
mehr und nicht weniger als die Zukunft
der deutschen Autoindustrie. Bei einem
Treffen im Kanzleramt will die Branche
mit der Politik über die Rahmenbedin-
gungen für den Ausbau der Elektromobilität entschei-
den. „Meine Erwartung ist, dass wir erste Beschlüsse
treffen können und müssen“, sagte Daimler-Chef Ola
Källenius auf dem Handelsblatt Autogipfel.
Die Autohersteller haben keine Zeit mehr zu ver-
lieren, verlangen die Klimaziele der EU doch einen
schnellen Ausbau der Elektromobilität. Die Autobos-
se fordern deshalb verlässliche Investitionen in die
Ladeinfrastruktur. Demnach soll die Zahl der öffent-
lichen Ladepunkte in Deutschland von heute 20 000
auf eine Million erhöht werden. Zudem soll ein Netz
aus Schnellladesäulen aufgebaut werden, das lange
Autobahnfahrten komfortabler macht. Stimmen die
nun festzulegenden Rahmenbedingungen, will die

Die


Elektromobilität


bekommen wir


in den Griff.


Das


können wir.


Ola Källenius
Daimler-CEO

McDermott spricht


Der Manager über seinen ab-
rupten Abschied von SAP. S. 22

G 02531 NR. 206 PREIS 3,60 €

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


Mit Billy ins Netz


Wie Ikea an der digitalen
Zukunft schraubt. S. 30

Wackeliger Häusermarkt


Grafik des Tages: wo in Deutschland die
Gefahr einer Immobilienblase wächst. S. 36

WOCHENENDE 25./26./27. OKTOBER 2019

Henkel-Chef Van Bylen muss gehen


Finanzvorstand Carsten Knobel ersetzt den Belgier zum Jahreswechsel.


Chefwechsel bei Henkel: Vorstandschef
Hans Van Bylen hört zum Jahresende auf.
Das gab der Konsumgüterkonzern am Don-
nerstagabend bekannt. Nachfolger werde
der bisherige Finanzvorstand Carsten Kno-
bel. Dieser hatte erst kürzlich die zusätzli-
che Verantwortung für die digitale Trans-
formation des Dax-Konzerns erhalten. Über
Knobels Nachfolge werde zu gegebener Zeit
entschieden, teilte der Henkel-Aufsichtsrat
mit.

Ursprünglich lief der Vertrag von Van By-
len bis 2021. Der 58-jährige Belgier führt
seit 2016 Henkel mit seinen Marken wie
Schwarzkopf, Pritt oder Persil. „Nach rund
35 Jahren bei Henkel bin ich zum Schluss
gekommen, dass mit dem Ablauf meines
Vertrags im kommenden Jahr nun der ge-
eignete Zeitpunkt für einen geordneten
Wechsel an der Spitze des Unternehmens
gekommen ist“, erklärte Van Bylen einer
Mitteilung vom Donnerstagabend zufolge.

Van Bylen steht dabei schon länger in der
Kritik, nachdem er im laufenden Jahr mehr-
fach schlechte Quartalszahlen abgeliefert
hat. Zum Jahresanfang musste er ankündi-
gen, dass die Rendite in diesem Jahr erst-
mals seit Langem sinken wird. Van Bylen
hatte vor allem die Probleme in der Beau-
tysparte nicht in den Griff bekommen. Zu-
letzt schwächelte aber auch die über Jahre
renditestarke Klebstoffsparte. G. Weishaupt
> Bericht Seite 26
Free download pdf