Die Welt am Sonntag - 20.10.2019

(Sean Pound) #1
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20.10.1920.10.1920.10.19/1/1/1/1/SV2/SV2 RZULAUF 5% 25% 50% 75% 95%

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20.10.1920. OKTOBER 2019WSBE-VP2


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WSBE-VP2

II WELT EUROPEAN SUMMIT 2019 WELT AM SONNTAG NR.42 20.OKTOBER2019


IMPRESSUM
Eine Veröffentlichung von WELT
und WELT AM SONNTAG
Herausgeber:
Stefan Aust
Chefredakteur:
Dr. Ulf Poschardt; Dagmar Rosenfeld, Johannes Boie
Redaktion:
Jan Dams, Olaf Gersemann, Daniel Zwick (V.i.S.d.P.)
Art Director:
Antonia Aravena
Produktion und Gestaltung:
René Michael Zulauf
Fotoredaktion:
Stefan Runne
Bildbearbeitung:
Thomas Norman Uecker
Lektorat:
Helmut Krähe, Cordelia Marten
Anzeigenleitung:
Kai Ehrenschneider-Brinkmann

SCHWARZPLAN.EU

E


krem Imamoglu gilt im
Westen als die Hoff-
nung der Türkei – spä-
testens mit seinem
Wahlsieg über Recep
Tayyip Erdogans AKP
bei den Wahlen in Is-
tanbul. Der Politiker der republikani-
schen Volkspartei (CHP) ist seit 27. Juni
Bürgermeister Istanbuls. Er hat Großes
vor. Imamoglu erklärt bei seinem Be-
such des WELT European Summit in
Paris, was er für seine Stadt tun will,
aber eben auch: dass er an die Demokra-
tie in der Türkei glaubt. Imamoglu sagt
aber dazu, dass Verbesserungen nicht
über Nacht kommen. Die Wahlen seien
ein Aufbruchssignal gewesen. Weil das
Interview vor dem Einmarsch türki-
scher Truppen stattfand, konnte Ima-
moglu auf die aktuellen Vorgänge in
Nordsyrien nicht eingehen.

WELT AM SONNTAG:Herr Imamoglu,
Sie haben versprochen, die „Normali-
sierung“ der Türkei beginne mit Ihrer
Wahl im Juni. Sehr viel ist da nicht ge-
schehen, oder?
EKREM IMAMOGLU:Die Wahlen waren
der Anfang. Mit einer Wahl können Sie
nicht alles richten, Demokratisierung
dauert in der Türkei Jahre. Die Wahl
war ein Aufbruchssignal. Jetzt geht es
darum, Dinge zu reparieren und auszu-
bessern.

Ihre Wahl hat in Europa hohe Erwar-
tungen geweckt. Ist es überhaupt
möglich, diese zu erfüllen?
Ich kenne keine Obergrenze für Erwar-
tungen, die an mich gestellt werden.
Aber ja, ich sehe, wie viel die Bevölke-
rung sich von meiner Wahl erwartet.
Wenn es mir gelingt, diese Hoffnungen
mit meiner Arbeit noch zu befeuern,
macht mich das glücklich. Hohe Erwar-
tungen machen mir keine Angst.

Sie scheinen sehr optimistisch. Wol-
len Sie als Präsidentschaftskandidat
antreten?
Das ist keine Entscheidung, die eine
Einzelperson treffen sollte. Ich bin jetzt
zum Oberbürgermeister gewählt wor-
den und will diesen Job gut machen. Ich
denke, dass es bei einer Kandidatur zum
Präsidenten weniger um persönliche
Ambitionen gehen sollte als um eine
Entscheidung, die die Bevölkerung
trifft.

Präsident Erdogan ist ein mächtiger
Mann in der Türkei. Gleichzeitig aber
hat er bei den Wahlen in Ankara und
Istanbul die zwei wichtigsten Städte
des Landes an die Opposition verlo-
ren. Haben Sie das Gefühl, dass sich
der Widerstand gegen ihn vergrößert?
Es baut sich eine Gegenseite auf. Das
passiert in jedem Land, wo alle Regun-

gen kontrolliert werden sollen und fal-
sche Politiken überwiegen. Die Men-
schen finden sich unweigerlich zusam-
men, weil sie bedrängt werden. So ist es
in der Türkei. Daraus entsteht gemein-
sames Vorgehen. Das nennen wir – seit
dem Wahlkampf – „Bündnis für Demo-
kratie“, und in manchen Städten wie Is-
tanbul ist eine emotionale Gemein-
schaft entstanden, die über politische
Allianzen hinausgeht. Menschen aus je-
der Partei nehmen daran teil, ganz defi-
nitiv auch viele Menschen aus Erdogans
Partei.

Die Situation der türkischen Wirt-
schaft verschlechtert sich seit Mona-

ten. Was sind Ihre Erwartungen für
die weitere Entwicklung?
Man sollte die türkische Wirtschaft
nicht anhand kleiner Schwankungen be-
werten. Ja, im Moment ist die Wirt-
schaft in Bedrängnis, aber man muss
sich klar sein, dass sie ein riesiges Po-
tenzial hat. Die wichtigste Antriebskraft
sind Motivation und Arbeitsgeist der
Bevölkerung. Genau daran fehlt es der-
zeit, jeder will nur die eigenen Felle ret-
ten. Daher erwarte ich jetzt keine dras-
tischen Einbrüche, aber beim derzeiti-
gen Kurs und der aktuellen Wirtschafts-
politik ehrlich gesagt auch nichts Gutes.
Ich spüre aber auch neue Aufbrüche.
Unmittelbar nach den Wahlen haben
viele Personen erstmalig Kontakt zu
mir aufgenommen, darunter auch Mi-
nister, selbst der Staatspräsident. Das
ist ein gutes Zeichen.

In Europa gibt es häufig die Ansicht,
das Flüchtlingsabkommen mit Erdo-
gan sei ein Fehler gewesen, weil wir
uns damit abhängig von ihm gemacht
haben. Teilen Sie diese Sicht?
Ich kann Ihnen nicht sagen, ob die EU
einen Fehler gemacht hat, aber ich kann
Ihnen sagen, dass das sichtbare Flücht-
lingsmanagement voller Fehler ist. Das
sind Fehler, die fast auf der ganzen Welt
gemacht werden. Ein Hauptleidtragen-
der dieser Fehler ist der türkische Staat
beziehungsweise das türkische Volk.
Gegenüber den Syrern ist viel falsch ge-
macht worden, aber am meisten ist ge-
genüber der Türkei falsch gemacht wor-
den. Das hat natürlich auch Gründe: Ei-
nige Staaten denken beim Thema Syrien
nur an die Ölfelder der Region. Aus mei-

nige Staaten denken beim Thema Syrien
nur an die Ölfelder der Region. Aus mei-

nige Staaten denken beim Thema Syrien

ner Perspektive sieht es so aus, dass die
Menschen unter dem falschen Migrati-
onsmanagement leiden. Die Türkei tut,
was sie kann, aber die EU und die Welt-
gemeinschaft müssen mehr tun.

Was erwarten Sie von der EU?
Wir sprechen von einer sehr komplexen

Region. Von Anfang der Krise bis jetzt
haben die widersprüchlichen Politiken
verschiedener Akteure ein heilloses
Chaos in Syrien angerichtet. Wir den-
ken, dass für eine Lösung in Syrien auch
Damaskus mit einbezogen werden
muss. Aber Millionen von Syrern leiden
unter der derzeitigen Situation, es ist
eine riesige Gemengelage entstanden,
es gibt keine Gesprächspartner, und ne-
ben den Syrern selbst leidet auch die
Türkei unter dieser Situation.

Als EU-Bürger hat man den Eindruck,
dass Erdogan nicht freiwillig von sei-
ner Macht lassen will. Müssen alle li-
beralen Demokraten darauf hoffen,
dass er eines Tages abgesetzt wird?
Jemanden abzusetzen oder seines Am-
tes zu entheben entspricht nicht den
demokratischen Gepflogenheiten in der
Türkei. Aber es wurden Wahlen abge-
halten, die klare Amtsperioden festle-
gen. Erdogan hat noch ungefähr drei-
einhalb Jahre im Amt. Nun kann entwe-
der das Parlament Wahlen anberaumen
oder er selbst. Wir wissen nicht, ob er
vorgezogene Neuwahlen möchte oder
lieber auf reguläre Wahlen wartet. Die
Kommunalwahlen haben aber gezeigt,
dass die Bevölkerung seine bisherige
Amtszeit nicht mehr so gut bewertet.
Daher sind Erdogan und seine Regie-
rung jetzt verpflichtet, sich wieder
mehr ins Zeug zu legen. Aber wann ge-
wählt wird, das kann derzeit Erdogan
beziehungsweise das von seiner Partei
dominierte Parlament entscheiden.

In Deutschland gibt es viele Türken,
die Erdogan wählen. Haben Sie dafür
eine Erklärung?
Ich schaue natürlich aus meiner eigenen
politischen Perspektive auf Ihr Land.
Das heißt, ich stelle mir nicht die Frage,
warum die Türken dort Erdogan wählen,
sondern warum sie nicht unsere Partei
wählen. Wenn wir uns darum kümmern,
können wir anders damit umgehen als

wenn wir die Frage stellen, wie Sie es
tun. Unsere Partei muss sich dieser Fra-
ge stellen. Wenn Sie die richtige Anspra-
che finden, wenn Sie gut kommunizie-
ren, dann können Sie sogar in der Stadt,
in der die AKP am stärksten ist, mit ei-
nem historischen Wahlergebnis zum
Bürgermeister gewählt werden. Von die-
sem Positivbeispiel ausgehend, wollen
wir die Frage beantworten: Warum wäh-
len die in Deutschland lebenden Türken
nicht auch unsere Partei?

Deutsche Bürger fragen sich natürlich
auch, ob es richtig ist, in der Türkei zu
investieren, dort Urlaub zu machen
oder ob man damit den Präsidenten
stärkt, den man nicht stärken will.
Was erwarten Sie von uns?
Wir haben 1923 in der Türkei eine Repu-
blik gegründet. Diese Republik ist mit
ihren Grundwerten und Prinzipien der
einzige Souverän der Türkei. Das heißt,
jede Investition in die Türkei ist eine In-
vestition in die seit 1923 bestehende und
sich weiterentwickelnde Demokratie.
Istanbul hat jetzt einen Bürgermeister,
der von diesem Verständnis getragen
wird. Wer in diesem Geist kommt, ist
hier herzlich willkommen. Unsere Tü-
ren stehen Ihnen offen.

Sie wollen, dass die EU die Beitritts-
gespräche mit der Türkei wieder auf-
nimmt. Verstehen Sie denn auch, dass
die Vertreter der Europäischen Union
da sehr zögerlich sind?
Wir führen den Prozess des EU-Bei-
tritts der Türkei weiter. Wir hatten ja
auch immer mal wieder Perioden, in de-
nen sich die Beitrittsparteien angenä-
hert und gute Fortschritte gemacht ha-
ben. Manchmal sind die Parteien ag-
gressiv miteinander umgegangen. Der-
zeit gibt es eine unübersehbare Distanz,
aber ich glaube, die kann schnell über-
wunden werden. Ich glaube, eine starke
Präsenz der EU kann die Türkei stärken
und nach oben bringen. Das ist meine

Perspektive auf den Beitrittsprozess.
Wir erleben Schwierigkeiten, aber wir
können diese Dynamik auch genau ins
Gegenteil verkehren. Denn Europa ist
Teil der Türkei und die Türkei ein Teil
Europas.

Gibt es einen Politiker, den Sie be-
wundern? Der Vorbild für Sie ist?
Ich habe mich ziemlich viel mit dem be-
schäftigt, was Atatürk gemacht hat, und
er ist für mich ein Vorbild. Er hat sich
seinem Land und seiner Nation gewid-
met und fast im Alleingang versucht, ei-
ne Republik zu gründen und die Demo-
kratie zu verankern. Das ist etwas ziem-
lich Einzigartiges. Die Vision zu haben
und die Kraft, sie umzusetzen. Es gibt
einen Satz von ihm, der meines Erach-
tens für das außenpolitische Denken im


  1. Jahrhundert sehr wichtig ist: „Frie-
    den im Land, Frieden in der Welt.“ Da-
    ran kann man sich heute wirklich orien-
    tieren.


Was fasziniert Sie an ihm so sehr?
Die Republik Atatürks hat mich deshalb
so fasziniert, weil ich vor genau 49 Jah-
ren in einem Bergdorf an der Schwarz-
meerküste auf die Welt gekommen bin,
in dem es damals nur 40 Haushalte gab.
Mein Großvater kam 1928 auf die Welt,
und dank der Republikgründung lernte
er als Erster in unserer Familie lesen.
Mein Vater schloss das Gymnasium ab,
und ich war der dritte Mensch aus mei-
ner Familie, der studieren konnte. Und
heute bin ich Oberbürgermeister der
größten Stadt der Türkei mit einer Be-
völkerung von 16 Millionen Menschen.
Das ist eine Chance, die mir die Repu-
blik, die Demokratie und die Gleichheit
gebracht haben. Deshalb glaube ich an
die Republik, an die Demokratie und an
die Werte Atatürks. Diese Chancen-
gleichheit möchte ich allen Menschen in
unserer Stadt geben.

TJan Dams und Olaf Gersemann
sind Ressortleiter Wirtschaft

„Hohe Erwartungen


machen mir keine Angst“


Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu gilt als wichtiger Gegenspieler von Präsident Erdogan.


Wie sein Land unter falschem Flüchtlingsmanagement leidet, welche Chancen die Opposition hat


und was er von den Deutschen erwartet, erklärt er Jan Dams und Olaf Gersemann


Der 49-jährige
Ekrem Imamoglu
steht für die Hoff-
nung vieler, dass
es nach Jahren
politischer Unter-
drückung in der Türkei einen
Wandel geben könnte. Seit er die
Bürgermeisterwahl in Istanbul
gewonnen hat, gilt er als Politi-
ker, der das Zeug haben könnte,
Recep Tayyip Erdoganauf de-
mokratische Weise aus dem
Präsidentenamt zu vertreiben.
Erdogan weiß um die Symbolik
des Wahlsiegs in Istanbul für
seine Anhänger und Kritiker glei-
chermaßen. 1994 wurde Erdogan
selbst Bürgermeister in der Mil-
lionenmetropole. Imamoglu, der
von der Schwarzmeerküste
stammt, ist Betriebswirt und
arbeitete in der Firma seiner
Familie. Für Erdogan ist er schon
jetzt eine politische Bedrohung.

Ekrem Imamoglu
Bürgermeister Istanbuls

Istanbul,
Türkei

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