Die Welt Kompakt am Sonntag - 20.10.2019

(Rick Simeone) #1

62 SPORT WELT AM SONNTAG NR.42 20.OKTOBER2019


iefschlag für die Bayern:
In Augsburg vergaben
sie nach einer 2:1-Füh-
rung unkonzentriert zahlrei-
che Chancen und fingen sich
in der Nachspielzeit den Aus-
gleich. Nach dem 1:2 gegen
Hoffenheim am Spieltag zuvor
ist das für Münchner Verhält-
nisse eine echte Krise.
„Ein Trainer macht es nicht
richtig, oder er macht es kom-
plett falsch“, hatte Kovac vor
der Partie in Augsburg gesagt
und Thomas Müller wieder auf
der Bank gelassen, Philippe
Coutinho aber spielen lassen.
Der erste Schock kam nach 29
Sekunden: Die Elf von Trainer
Niko Kovac verteidigte
schlecht, und auf Vorlage von
Rani Khedira traf Marco Rich-
ter zum 1:0.
Niklas Süle musste verletzt
raus, aber Robert Lewan-
dowski (14.) und Serge Gnabry
(49.) drehten die Partie. Alles
schien seinen Gang zu gehen,
da schlug der eingewechselte
Alfred Finnbogason zu – lange
Gesichter bei den Bayern.

Augsburg
München (1:1) 2:2

Schon wieder


gestolpert


ufsteiger 1. FC Union
Berlin hat den Höhen-
flug des SC Freiburg ge-
stoppt und die eigene Negativ-
serie beendet. Die Mannschaft
von Trainer Urs Fischer setzte
sich gegen die Breisgauer mit
2:0 (1:0) durch und konnte
nach zuvor vier Niederlagen
nacheinander erstmals wieder
gewinnen.
Die Freiburger von Coach
Christian Streich verpassten
es nach zuletzt vier Begegnun-
gen ohne Pleite hingegen, sich
in der Tabelle ganz vorne fest-
zusetzen. Der SC zeigte vor al-
lem in der Offensive zu wenig
und verlor erstmals in dieser
Saison auswärts. Vor 22.012
Zuschauern im erneut ausver-
kauften Stadion An der Alten
Försterei war Marius Bülter
noch in der ersten Minute für
die tapfer kämpfenden Eiser-
nen erfolgreich, Marcus Ing-
vartsen (84.) bescherte seinem
Team mit dem Treffer zum 2:0
schließlich den zweiten Sieg in
dieser Spielzeit. Mit nun sie-
ben Punkten verließen die Ber-
liner den Relegationsrang.
Freiburg hat weiterhin 14 Zäh-
ler auf dem Konto.

Union
Freiburg (1:0) 2:0

Union beendet


Negativserie


m Kampf um die deutsche
Meisterschaft hat RB Leip-
zig es verpasst, ein Ausrufe-
zeichen zu setzen. Das
Team von Julian Nagels-
mann kam im Spitzenspiel ge-
gen den VfL Wolfsburg, das ei-
nen Punkte mehr auf dem
Konto hat, nur zu einem 1:1
(0:0).
Die Leipziger taten sich
schwer. Sie rannten an, hatten
zu Beginn deutlich mehr Ball-
besitz und spielten im ersten
Abschnitt mehr als doppelt so
viele Pässe wie die Wolfsbur-
ger. Nur das nötige Glück fehl-
te ihnen gegen die gut organi-
sierten Gäste. Allzu viele
Chancen hatten sie aber nicht.
So blieb Wolfsburg im ers-
ten Abschnitt die verheißungs-
vollste Gelegenheit auf ein Tor
vorbehalten. Leipzigs Dayot
Upamecano hatte einen Ball
aus dem Mittelfeld hoch zu-

rück in Richtung Torwart
Péter Gulácsi geschlagen, der
keine andere Möglichkeit sah,
als ihn mit einer Hand noch
ins Toraus abzulenken. Das
hatte Schiedsrichter Deniz
Aytekin zu Recht als unerlaub-
te Rückgabe gewertet, es gab
indirekten Freistoß fast am
Elfmeterpunkt für den VfL.
Den wuchtigen Schuss aber
wehrte Gulácsi dann bravou-
rös ab (18.).
Leipzig hatte sich vorge-
nommen, „den Wölfen das
Vierlieren beizubringen!“, wie
der Klub vor dem Spiel get-
wittert hatte. Er war als einzi-
ges bis dahin noch ungeschla-
genes Ligateam in den Osten
gereist. Das aber wurde in der


  1. Minute zu einem Stück
    Geschichte. Durch einen wei-
    ten Abschlag von RB-Schluss-
    mann Gulácsi landete der Ball
    vorn bei Timo Werner, der
    seine Durststrecke von vier
    Bundesligaspielen ohne Tor
    beenden und das 1:0 feiern
    konnte.


Nagelsmann hatte ihn di-
rekt vor dem Anpfiff noch
starkgeredet. „Es war bedeu-
tend für seinen Kopf, dass er
noch treffen kann“, meinte der
Trainer zum Werner-Tor für
Deutschland im EM-Qualifika-
tionsspiel gegen Estland am
vergangenen Sonntag. Nun
zahlte der das Vertrauen mit
seinem sechsten Bundesliga-
Treffer zurück.
Doch es rächte sich, dass
Leipzig nach der Führung die
Offensivbemühungen weitest-
gehend ruhen ließ. Statt weiter
nach vorn zu spielen, verleg-
ten sich die Sachsen auf Ball-
halten und Ergebnisverwalten.
Angetrieben von Trainer Oli-
ver Glasner, drückte Wolfs-
burg nun aufs Tempo und kam
zu zahlreichen Chancen, die
zunächst vergeben wurden. Ei-
ne davon aber nutzte acht Mi-
nuten vor Spielende Wout
Weghorst mit seinem fünften
Saisontreffer. Und nichts war
es mit dem Verlieren, der VfL
bleibt ungeschlagen.

Nur ein Punkt: Strafe


für zu viel Passivität


Mein BallWolfsburgs Torschütze Wout Weghorst (l.) behauptet das Spielgerät gegen Leipzigs Dayot Upamecano

DPA

/JAN WOITAS

Leipzig hat


Wolfsburg am


Rand einer


Niederlage,


fängt aber kurz


vor Schluss den


Ausgleich


Leipzig
Wolfsburg (0:0) 1:1

A


T


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