DER SPIEGEL Nr. 43 / 19. 10. 2019 71
zess. Ich empfehle das jedem, der es noch
nicht probiert hat.«
Dass Zuckerberg den Wert der freien,
unzensierten Rede in Ehren hält, hat aller-
dings vor allem geschäftliche Gründe.
Facebook hat auf der rechten Seite des
Meinungsspektrums womöglich mehr
Publikum zu verlieren als auf der linken.
Der Wahlforscher und Publizist Nate
Silver wies kürzlich darauf hin, dass Face-
book vor allem von jenen Menschen
als Nachrichtenquelle und Diskussions -
forum benutzt wird, »die den etablierten
Medien nicht trauen«. Also von jenen, die
dauernd fürchten, dass sie nicht mehr
sagen dürfen, was man ja wohl noch sagen
dürfen wird.
Wo die Grenzen der Meinungsfreiheit
liegen, beschäftigt regelmäßig Gerichte –
zuletzt auch höchste, zumindest in Europa.
Anfang Oktober kam der Europäische Ge-
richtshof zu dem Schluss, dass Facebook
und andere Onlinedienste künftig gezwun-
gen werden können, härter gegen Beleidi-
gungen und Hassreden vorzugehen. Den
Plattformen könnte demnach von natio-
nalen Gerichten vorgeschrieben werden,
rechtswidrige Inhalte nicht nur für Nutzer
im entsprechenden Land, sondern auch
weltweit zu löschen.
Von der neuen EU-Kommission unter
Ursula von der Leyen droht weiteres Un-
gemach. Sie will die sogenannte E-Com-
merce-Richtlinie erneuern. Die befreit Un-
ternehmen wie Facebook bisher weitge-
hend von der Pflicht, Inhalte ihrer Nutzer
schon beim Upload auf Rechtmäßigkeit zu
überprüfen. Das soll sich ändern. Mehr
Haftung für Facebook bedeutet aber:
mehr rechtliche Risiken.
Die kommenden Wochen werden zei-
gen, ob Zuckerbergs politischer Standard-
werkzeugkasten reicht, um all diese Krisen
zu bewältigen. Patrick Beuth, Guido Mingels
Wende zum Privaten
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STEPHEN LAM