Handelsblatt - 21.10.2019

(Brent) #1

Ran an die Kunden


Rewe baut seinen Lieferdienst


für Lebensmittel aus. S. 18


G 02531 NR. 202 PREIS 3,10 €


Dax
12 633,
-0,17 %

E-Stoxx 50
3 579,
-0,26 %

Dow Jones
26 770,
-0,95 %

S&P 500
2 986,
-0,39 %

Gold
1 489,85 $
-0,14 %

Euro/Dollar
1,1167 $
+0,38 %

Stand: Schlusskurs Freitag

Kurz notiert


·


Scholz’ SPD-Wahlkampf in
Washington: Der Bundesfinanz-
minister hat das IWF-Jahres-
treffen vor allem für Eigenwer-
bung im Rennen um den SPD-
Vorsitz genutzt. Scholz
inszenierte sich als neuer Vize-
Klimakanzler – was zumindest
bei der neuen Chefin des Wäh-
rungsfonds ankam. Seite 8

·


Munich Re will mehr verdie-
nen: Der größte deutsche Rück-
versicherer Munich Re ist zuver-
sichtlich, seinen Gewinn in den
kommenden Jahren deutlich er-
höhen zu können. „Wenn es das
Marktumfeld erlaubt, sollte
langfristig ein Jahresgewinn
von 2,8 Milliarden Euro sicher-
lich nicht das Ende der Fahnen-
stange sein“, sagte Finanzchef
Christoph Jurecka dem Han-
delsblatt in seinem ersten Inter-
view als Finanzchef des Dax-
Konzerns. Seite 30

·


Wirecard schaltet auf An-
griff: Der Zahlungsdienstleister
kämpft weiter gegen schwere
Vorwürfe der britischen
„Financial Times“. Vor-
standschef Markus
Braun attackiert die
Zeitung – und will
nun doch einen ex-
ternen Prüfer beauf-
tragen. Seite 32

·


US-Börsen bringen mehr Ge-
winn: Fondsanleger haben in
diesem Jahr mit US-amerikani-
schen Aktien viel Geld verdient.
Experten warnen davor, dem
Heimatkontinent Europa ganz
den Rücken zu kehren. Seite 34

·


Roland Berger lässt Preisver-
leihung verschieben: Nach ei-
nem Handelsblatt-Bericht über
Bergers Vater Georg sagt der
Unternehmensberater eine ge-
plante Preisverleihung in Berlin
vorerst ab. Seite 4 7

Aufgrund technischer Probleme
beim Drucken unserer Freitags-
ausgabe fehlte in einigen Exem-
plaren ein Teil des Titelthemas,
das sich mit der Geschichte von
Roland Berger und dessen Va-
ter beschäftigt. Ein PDF des
Beitrags kann kostenfrei per
Mail bestellt werden:
[email protected]

nier am Sonntag, und werde in den kommenden
Tagen beraten und „die weiteren Entwicklungen
auf der britischen Seite berücksichtigen“.
Das gibt Johnson Zeit, zunächst das nationale
Ausstiegsgesetz im Unterhaus durchzubringen.
Schon am Dienstag will der Premier den Gesetzes-
entwurf vorlegen. In der Unterhausdebatte am
Samstag zeichnete sich ab, dass Johnson die erfor-
derlichen 320 Stimmen für eine Mehrheit bekom-
men könnte.
Beide Brexit-Flügel von Johnsons konservativer
Partei scheinen ihn nun zu unterstützen. Auch
mehrere Labour-Abgeordnete kündigten ihre Zu-
stimmung an. Sollte der Vertrag im Unterhaus dann
tatsächlich gebilligt werden, könnte der Austritt
trotz beantragter Fristverlängerung wohl doch
noch bis zum 31. Oktober gelingen. Ruth Berschens,
Carsten Volkery

Boris Johnson hat bei der EU einen neuen Brexit-Aufschub beantragt. Gleichzeitig


wächst im britischen Unterhaus die Unterstützung für den Ausstiegsvertrag.


Brexit-Finale rückt näher


Boris Johnson am
Samstag in London:
Neue Bitte zur
Verschiebung des
Brexit-Datums.

Photothek/Getty Images


Berichte, Interview Seiten 4 - 7



Bloomberg

B


oris Johnson hat in Brüssel einen Brexit-
Aufschub um drei Monate beantragt. Am
Samstag schickte der Premierminister ei-
nen entsprechenden Brief an EU-Ratsprä-
sident Donald Tusk. Zuvor hatte Johnson
erneut eine Abstimmungsniederlage im Parlament er-
litten. Mit 322 zu 306 Stimmen entschied das Unter-
haus, die Ratifizierung des EU-Ausstiegsvertrags zu
verschieben. Die Abgeordneten wollen damit sicher-
stellen, dass erst ein nationales Gesetz zur Umsetzung
des völkerrechtlichen Vertrags verabschiedet wird.
Es wird erwartet, dass die Europäer den briti-
schen Wunsch nach einem weiteren Brexit-Auf-
schub gewähren. Bisher ist der 31. Oktober der Aus-
trittstag. Die EU müsste nun ein neues Datum fest-
setzen, will sich mit einer Antwort allerdings einige
Tage Zeit lassen. Man habe den Antrag zur Kenntnis
genommen, hieß es nach einem Treffen der 27 EU-
Botschafter mit EU-Chefunterhändler Michel Bar-

Rüstungsprojekte kommen nicht voran


Frankreich und Deutschland verkünden Einigung – doch es hakt bei vielen Details.


Die Botschaft des deutsch-französischen
Gipfeltreffens vergangenen Mittwoch in
Toulouse klang eindeutig: Im Verteidi-
gungsbereich habe man sich geeinigt, auch
auf gemeinsame Regeln für Rüstungsexpor-
te, kündigten Kanzlerin Angela Merkel und
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel
Macron an.
Auf Details dieser Vereinbarung wartet
die Industrie indes bisher vergeblich. „Ich
wundere mich schon, dass wir als Indus-

trie bisher nicht einbezogen worden sind
in die Gespräche über Rüstungsexporte“,
sagte Hans Christoph Atzpodien, Hauptge-
schäftsführer des Rüstungsindustriever-
bands BDSV. Der Verband fürchtet, dass
die geplante Regel, wonach bei Anteilen bis
zu 20 Prozent Exportgenehmigungen künf-
tig schneller erteilt werden, auch negative
Folgen haben könnte. Sollte das nämlich
dazu führen, dass deutsche Unternehmen
in Gemeinschaftsprojekten maximal noch

20 Prozent liefern dürfen, „würde das die
deutsche Industrie zum Juniorpartner der
französischen Rüstungsindustrie degradie-
ren“, warnt Atzpodien.
Auch bei gemeinsamen Projekten gibt es
neue Verstimmungen. Die Entwicklung des
Kampfflugzeugsystems FCAS kommt nicht
voran, weil sich die Firmen MTU und Sa-
fran bisher nicht auf eine Kooperation ver-
ständigen konnten. T. Hanke, D. Riedel

MONTAG, 21. OKTOBER 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht, Kommentar Seiten 10, 16



Euphorie und Ernüchterung


Flugtaxis gelten als visionär. Doch fliegen


werden sie vorerst nur für Reiche. S. 22


322


ABGEORDNETE


des Unterhauses
stimmten für
eine Verschiebung der
Ratifizierung.

Quelle: britisches Parlament


Ausgezeichnet


In Frankfurt wurde das beste


Wirtschaftsbuch gekürt. S. 12


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