- Anreise: Beim Landeanflug auf Dublin
kann es gut sein, dass Sie gerade das Ge-
fühl haben, sich in einem Nebelvorhang
verfangen zu haben. Trotzdem sollten Sie
optimistisch bleiben. Erstens ändert sich
das Wetter am Meer oft im Minutentakt.
Und zweitens können Sie sich wirklich auf
Dublin freuen: eine urige Stadt mit elegan-
ten Rotklinkerhäusern, ein Mini-London,
nur ohne die gruseligen U-Bahn-Schächte.
- Hotel: Das Cliff Townhouse liegt direkt
am St. Stephen’s Green, einem malerischen
Park mit Ententeich und geometrisch an-
gelegten Blumenbeeten. Das georgianische
Stadthaus ist an seiner blauen Tür erkenn-
bar – in Dublin sind die Türen vieler his-
torischer Gebäude in bunten Farben gestri-
chen. Die Zimmer des Hotels verbreiten
mit samtgepolsterten Betten und Marmor-
kaminen gediegene Gemütlichkeit.
- Erster Tag: Nach dem Frühstück, bei
dem Sie unbedingt den irischen Lachs pro-
bieren sollten, geht es los zum Stadtspa-
ziergang. Vom Stephen’s Green biegen Sie
in die von Cafés und Boutiquen gesäumte
Dawson Street. Ein ausgiebiger Zwischen-
halt lohnt sich in dem Buchladen Hodges
Figgis (ach, diese Namen! Da fühlt man
sich doch gleich wie in der Winkelgasse),
der all die tollen Bücher führt, auf die
wir in Deutschland noch warten. Gleich
um die Ecke liegt der Campus des Trinity
College, einer der ältesten Universitäten
der Welt. Auf den Sportplätzen kann man
Studenten beim Kricket zuschauen. Vor
allem aber sollte man der Alten Biblio-
thek mit ihrem 64 Meter langen Lese-
saal, den kunstvoll verzierten Regalen und
Gelehrten büsten einen Besuch abstatten.
- Einkaufen: Blumen auf Reisen zu kaufen
ist nicht sehr praktisch, das Geschäft The
Garden wird Sie aber dazu verleiten, es doch
zu tun (und warum nicht mal das Hotel-
zimmer verschönern? Oder eben mit Was-
sereimer heimfliegen?). Zwischen Stuck-
decke und Kachelboden stehen Kannen
voller Hortensien, Ranunkeln und Mohn,
die Sträuße sehen aus wie frisch in einem
irischen Garten gepflückt. Anschließend
bringen Sie Ihre Beute ins Hotel und keh-
ren dann für Tee und Scones im nahe gele-
genen Café Hatch & Sons ein.
5. Restaurant: Als Einstimmung auf den
morgigen Ausflug, der Sie mitten in Irland
an eine Bucht von amalfitanischer Schönheit
führen wird, ist ein Abendessen im Restau-
rant Host zu empfehlen, das moderne italie-
nische Speisen serviert (der irischen Küche
haben Sie ja schon tagsüber Ihre Aufwartung
gemacht). Ein Höhepunkt sind die Kürbis-
Cappellacci mit Walnuss. Unbedingt vorher
reservieren.
6. Am Ziel: Am nächsten Tag packen Sie
Badesachen und feste Schuhe ein und
fahren von der Pearse Station (etwa 15
Gehminuten vom Hotel entfernt) mit
der Bahn bis zur Howth Railway Station.
Folgen Sie der Hauptstraße in östlicher
Richtung, dann der Balscadden Road
bergauf. Irgendwann geht die Straße in
einen schmalen Pfad über, hier wandern
Sie durch Ginster- und Heidelandschaft
entlang der steil abfallenden Küste, unter
Ihnen die zwischen Tintenblau und Tür-
kis changierende Irische See. Nach etwa
50 Minuten tut sich ein steiler Pfad hinab
zum Wasser auf. Unten erwartet Sie eine
fast menschenleere, von rauen Klippen
eingefasste Bucht. Jetzt nicht lange fackeln:
raus aus den Klamotten, rein ins Meer.
Die Wassertemperatur sorgt zunächst für
Schnappatmung, nach ein paar Minuten
stellt sich aber ein herrlich warmes Krib-
beln ein. Wann haben Sie sich das letzte
Mal so lebendig gefühlt? Wenn Sie Glück
haben, sehen Sie sogar einen Seehund.
Der Weg an der Steilküste führt entlang von Ginster und Heide, das Wasser changiert zwischen
Blau und Türkis: Die Halbinsel Howth liegt bei Dublin, erinnert aber an Süditalien
SO KOMME ICH DA HIN!
Von Claire Beermann
Foto Seite 48/49
Adrian Langtry
Fotos diese Seite
David Iliff; Doreen Kilfeather; Adrian Langtry
Basis
DUBLIN
Ziel
HOW TH
Flughafen
DUBLIN