Als die D-Mark ein Grund zum Feiern war. Ostdeutsche im Währungsrausch im Juli 1990
Fotos: Harald Hauswald/Ostkreuz; imago (o.); Gary Doak/eyevine/intertopics/ddp (r.); Illustration: DZ
Was lief da schief?
Dreißig Jahre nach dem Mauerfall und den riesigen Milliardentransfers steht fest: Den Ostdeutschen geht es
nicht viel besser als Polen oder Tschechen. Der Historiker PHILIPP THER hat eine Erklärung dafür
Ä
hnlich wie in der Spätzeit der
Ära Kohl öffnet die nachlassen
de Macht von Angela Merkel
Freiräume für gesellschaftliche
und politische Debatten. Der
Langzeitkanzler neigte dazu,
wirtschaftliche und soziale Kon
flikte mit schwammigen Formulierungen zuzu
decken. Doch als 1996 erstmals in der Geschichte
der Bundesrepublik die Arbeitslosigkeit auf vier
Millionen Menschen stieg, war das nicht mehr mög
lich. Kohl wurde zwei Jahre später abgewählt und
hinterließ in der Union einen personellen und po
litischen Trümmerhaufen. Angela Merkel bemüht
sich sichtlich um einen besseren Abgang; ob er ihr
gelingt, wird sich weisen. Ihr Aufstieg begann in der
»Einheitskrise« der Neunzigerjahre, über die nicht
zuletzt deshalb eine nähere Reflexion lohnt, weil
viele der heutigen politischen Verwerfungen und die
Siege der AfD in Ostdeutschland letztlich auf die
wirtschaftspolitischen Entscheidungen des Jahres
1990 zurückgehen.
Allgemein wird der Begriff der »Schocktherapie«
für die Reformpolitik in ostmitteleuropäischen Staa
ten wie Polen verwendet. Doch die in vieler Hinsicht
radikalsten Reformen im postkommunistischen
Europa ereigneten sich in Ostdeutschland. Die ersten
Weichen dafür stellte der »Washington Consensus«,
der für den globalen Umbruch von 1989 steht. Den
Konsens, den der Internationale Währungsfonds, die
Weltbank und Vertreter des USFinanzministeriums
im Jahr des Mauerfalls verabschiedeten, war zunächst
für die von hohen Schulden und Inflation geplagten
Länder Lateinamerikas gedacht und beruhte auf zehn
Punkten. Am Anfang stand die makroökonomische
Stabilisierung, faktisch bedeutete das in allen Fällen
eine Austeritätspolitik und Sparmaßnahmen, gefolgt
von der Triade Liberalisierung, Privatisierung, De
regulierung. Nun zählten der damalige deutsche Fi
nanzminister Theo Waigel und der Architekt der
Einheitsverträge, Wolfgang Schäuble, nicht zu den
Anhängern der neoliberalen Chicago School of Eco
nomics, sondern zu denen der sozialen Marktwirt
schaft. Doch abgesehen von der sozialen Abfederung
deckten sich die Reformkonzepte weitgehend.
Radikale Wirtschaftsreformen lassen sich am
leichtesten durchsetzen, wenn die jeweilige Volks
wirtschaft vor dem Zusammenbruch steht. Das war
im letzten Jahr der DDR zweifelsohne der Fall. Der
Wechselkurs der Ostmark zur DMark sank ab dem
Herbst 1989 auf 7 : 1 und zeitweise noch tiefer, da
durch waren die hohen Auslandsschulden nicht mehr
bezahlbar. Die Abwertung war schon lange in Gang;
während die DDR offiziell und beim Zwangsum
tausch auf der Parität der Ostmark beharrte, halbierte
die Außenhandelsbank in den 1980erJahren den
internen Verrechnungskurs zur DMark. 1988 betrug
der geheim gehaltene Kurs nur noch 4,40 Ostmark
für eine DMark, denn nur zu diesen Konditionen
konnte die DDR ihre Exportwaren absetzen.
Der Verfall der Ostmark vor 30 Jahren bedeutete
außerdem, dass die ohnehin niedrigen Gehälter und
Löhne in der DDR weiter entwertet wurden. Ähnlich
wie in Polen oder der Tschechoslowakei konnte schon
eine Tankfüllung Benzin oder eine kaputte Wasch
maschine die Haushaltskasse einer Familie aus dem
Lot bringen. Auch dieser wirtschaftliche Absturz und
die allgemeine Verunsicherung erklären, warum der
Ruf »Wir sind ein Volk« im Lauf der ostdeutschen
Revolution immer lauter wurde.
Im Frühjahr kursierte bereits ein anderer Slogan:
»Kommt die DMark, bleiben wir, kommt sie nicht,
gehn wir zu ihr!« Der letzte Halbsatz bezog sich auf
die drohende Massenauswanderung wegen der wirt
schaftlichen Misere. Im ostdeutschen Wahlkampf
vom Frühjahr 1990 bot die CDU einen naheliegen
den Ausweg an: eine schnelle Wiedervereinigung und
auf dem Weg dorthin die Wirtschafts und Wäh
rungsunion. Die CDU hielt ihr Wahlversprechen,
schon im Juli 1990 war die Wohlstandsikone DMark
im Osten das offizielle Zahlungsmittel. Die Menschen
in Berlin, Leipzig und anderen Städten feierten dies
mit Freudenfesten.
Finanzexperten war we
niger zum Feiern zumute.
Die Bundesbank warnte vor
dem ökonomischen Risiko
einer zu starken Aufwertung
und trat für einen Kurs von
2 : 1 ein, Vertreter der DDR
Staatsbank argumentierten
sogar für einen Kurs von
7 : 1. Das entsprach ungefähr
dem Schwarzmarktkurs so
wie der wirtschaftlichen Leis
tungskraft und hätte es der
ostdeutschen Industrie er
möglicht, mit dem Westen
zu konkurrieren. Aber letzt
lich fällte Bundeskanzler
Kohl eine politische Ent
scheidung. Die drohende
Massenabwanderung von
Ost nach West war das im
mer wieder und bis heute
bemühte Argument.
Wegen des nationalen
Überschwangs rund um die
deutsche Einheit und der
Westorientierung der Bun
desrepublik wurde in den
Debatten übersehen, was bei
den östlichen Nachbarn ge
schah. Die Währung der
Tschechoslowakei, neben der
DDR der wohlhabendste Ostblockstaat, sank im
Winter 1989/90 ebenfalls drastisch. Der Kurs fiel
auf den dreifach niedrigeren Schwarzmarktkurs, das
waren etwa 15 Kronen für eine DMark. Im Unter
schied zur Bundesregierung nahm die tschechoslo
wakische Regierung diese Abwertung hin. Man
wollte ähnlich wie Polen und Ungarn mit einer ver
billigten nationalen Währung den Export ankurbeln,
die heimische Industrie stützen und die Arbeitslosig
keit bekämpfen.
Während die Abwertung die tschechoslowakischen
Exporte dreifach verbilligte, bedeutete die Währungs
union für die ostdeutsche Wirtschaft eine vierfache
Verteuerung ihrer Ausfuhren gegenüber dem Verrech
nungskurs von 1988. Damit war vorherbestimmt,
dass ostdeutsche Produkte niemals mit tschechischen
Waren konkurrieren konnten und sich Produktions
verlagerungen in der Industrie meist über Ostdeutsch
land hinweg ereignen würden. Auf die Währungs
union folgte ein zweiter Schock für die ostdeutsche
Wirtschaft, die rasche Liberalisierung des Außen
handels. Durch den Beitritt zur Bundesrepublik und
zugleich zur EG fielen sämtliche Handelsschranken.
Diesem Konkurrenzdruck war die ostdeutsche Wirt
schaft nicht gewachsen.
Eine dritte Besonderheit der deutschen Trans
formation war die radikale Privatisierung, bei der ein
grundlegender Marktmechanismus außer Acht gelas
sen wurde. Der TreuhandGesellschaft unterstanden
zeitweilig 12.534 Unternehmen mit mehr als vier
Millionen Beschäftigten. Wie das wichtige Buch Die
Treuhand (2018) des Bochu
mer Zeithistorikers Marcus
Böick zeigt, verkaufte sie
allein bis Ende 1992 mehr
als 10.000 Betriebe. Wenn
derart viele Unternehmen
auf den Markt geworfen
werden, muss deren Preis
drastisch sinken. Statt des
erwarteten Gewinns von
rund 600 Milliarden ent
stand der Treuhand ein Ver
lust von 270 Milliarden
DMark, pro DDRBürger
waren das mehr als 15.000
DMark. Ende 1994 ver
kündete die Bundesregie
rung mit Stolz die Auflösung
der Treuhand, weil die Pri
vatisierung abgeschlossen
sei. Doch ein Drittel der pri
vatisierten Betriebe stellte
die Produktion einfach ein.
Wie Böick errechnet hat,
konnte nur jeder vierte Ar
beitsplatz erhalten werden.
Diesen Strukturbruch haben
vor allem Städte mittlerer
Größe, deren Wohlstand
von wenigen Fabriken ab
hing, bis heute nicht ver
kraftet. Polen und Tsche
chien gingen bei der Privati
sierung der großen Staatsbetriebe behutsamer vor,
verkauften jedoch zum Beispiel Wohnungen zu güns
tigen Konditionen an ihre Mieter. Das half den Men
schen in der Transformation dabei, die Fixkosten
gering zu halten, um Phasen der Arbeitslosigkeit
durchzustehen oder ein Vermögen aufzubauen.
Diese Art von Massenprivatisierung unterblieb in Ost
deutschland, die Vermögen der Bevölkerung sind dort
heute weit geringer als im Westen.
Diese kritischen Anmerkungen zur deutschen
Schocktherapie – die im Unterschied zu Polen nie als
solche benannt wurde – legen die Frage nahe, ob es
Alternativen dazu gegeben hätte. In den frühen Neun
zigerjahren schlossen das die Regierungsparteien aus,
schoben die Schuld auf die Erblasten der DDR und
bezeichneten die Reformen als »alternativlos«. Ein
realistischer Umrechnungskurs bei der Währungs
union – so viel zu den politischen Alternativen – hät
te viele ostdeutsche Wähler enttäuscht und ein noch
größeres Gefälle bei den Löhnen, Gehältern und
Renten erzeugt. Wären deshalb tatsächlich noch mehr
Menschen nach Westdeutschland abgewandert, wie
befürchtet? Diese Frage lässt sich ex post nicht beant
worten. Doch auch so, trotz der sozialen Abfederung
der Reformen und hoher Transferzahlungen von West
nach Ost, zogen in nur vier Jahren 1,4 Millionen
Menschen aus den östlichen in die westlichen Bundes
länder. Insofern wurde das erweiterte Ziel der Wäh
rungsunion, die Menschen in Ostdeutschland zu
halten, nicht erreicht.
Bei der Privatisierung gab es, wenn man das ver
einigte und somit postkommunistische Deutschland
international vergleicht, durchaus Alternativen. So
führten zum Beispiel Polen und Tschechien große
Betriebe unter staatlicher Regie weiter und verkauften
sie erst später. Dies bedeutete nicht, dass die Unter
nehmen weiter Verluste machten wie vor 1989, denn
sie mussten profitorientiert wirtschaften, was in eini
gen Fällen gelang. Am ehesten »alternativlos« waren
die äußere Liberalisierung und die Öffnung des ost
deutschen Markts. Eine Verzögerung wäre wohl nur
im Rahmen eines eigenen Zollgebiets, einer Beschrän
kung der Einfuhren oder einer Sonderwirtschafts
zone möglich gewesen. So verfuhr die Volksrepublik
China in diversen Regionen, die heute zu den reichs
ten des Landes gehören. Sonderwirtschaftszonen in
bestimmten ostdeutschen Regionen wie der Lausitz
hätten jedoch eine ökonomische Konkurrenz für die
alten Bundesländer mit sich gebracht – daran hatten
weder Wirtschaft noch Gewerkschaften ein Interesse.
Ein anderes Problem war der fehlende Aufbau
einer ostdeutschen Elite, die einen dauerhaften Auf
schwung von unten hätte erzeugen können. Die
DDRBürger, die den Sprung in die Selbstständigkeit
wagten, schnitten im Vergleich zu anderen Berufs
gruppen und zu neuen Unternehmern in Polen und
Tschechien schlecht ab. Die Selbstständigen erlebten
relativ häufig Pleiten und einen sozialen Abstieg. Die
ostdeutsche Berufsgruppe, die am wenigsten Ein
bußen hinnehmen musste und sogar einen Gehalts
zuwachs erhielt, waren die Staatsdiener – sofern sie
nicht wegen einer StasiMitarbeit ihren Posten ver
loren. Das galt erst recht für die Westdeutschen, die
mit »Buschzulagen« in den Osten geschickt wurden.
Der Preis für diese Mischung aus nationaler Selbst
bezogenheit, Neoliberalismus und fehlenden gesell
schaftlichen Visionen war ein präzedenzloser wirt
schaftlicher Einbruch. Die ostdeutsche Industrie
produktion sank Anfang der Neunzigerjahre auf 27
Prozent des Niveaus von 1988. Kein anderes post
kommunistisches Land erlebte einen derart dras
tischen Rückgang. Infolgedessen verließen, wie er
wähnt, bis 1994 1,4 Millionen Ostdeutsche ihre
Heimat. Diese Zahl entsprach recht genau den in der
Tschechoslowakei neu gegründeten Unternehmen
O ihr Schornsteine, O ihr Finger / Und Is
raels Leib im Rauch durch die Luft!«, dich
tete die spätere Literaturnobelpreisträgerin
Nelly Sachs wenige Jahre nach dem Zweiten
Weltkrieg und machte damit als wohl erste
Lyrikerin den Holocaust zum Thema, den
viele, die damals noch auf lange Zeit in Äm
tern und Behörden saßen, samt ihrer eigenen
Mitwirkung lautstark beschweigen wollten.
Als Sachs 1965 den Friedenspreis des
Deutschen Buchhandels erhielt, appellierte
sie in ihrer Dankesrede: »Lassen Sie uns ge
meinsam der Opfer im Schmerz gedenken
und hinausgehen aufs Neue, um wieder und
wieder zu suchen, wo vielleicht weit entfernt
eine neue Aussicht schimmert.« Nach der
Erfahrung der Massenvernichtung sahen
viele Juden diese Aussicht vor allem in Israel
schimmern, wo auch Teile des Nachlasses
von Sachs ruhen.
Wie es jedoch um ihren geistigen Nach
lass bestellt ist, wird aktuell aus Anlass einer
anderen Preisverleihung diskutiert: Eigent
lich sollte nämlich, so wurde vor rund zwei
Wochen verkündet, die britischpakistani
sche Schriftstellerin Kamila Shamsie jenen
nach Sachs benannten Literaturpreis erhal
ten, mit dem die Stadt Dortmund alle zwei
Jahre Schriftsteller ehrt, die ȟberragende
schöpferische Leistungen auf dem Gebiet
des literarischen und geistigen Lebens her
vorbringen und die insbesondere eine Ver
besserung der kulturellen Beziehungen zwi
schen den Völkern zum Ziel haben«. Sham
sie, so die Begründung der Jury, eigne sich
für diese Ahnenreihe von Erich Fromm über
Christa Wolff bis Margaret Atwood, weil
ihre Romane »auf vielfache Weise Brücken
schlagen«. Doch ebendiese Jury, zu der auch
ZEIT-Autorin Ursula März gehört, schien
ihrem Urteil kurze Zeit später selbst nicht
mehr zu trauen, nachdem sie erfahren hatte,
dass Shamsie seit Jahren den BDS unter
stützt – also jene Kampagne, die den israe
lischen Staat wirtschaftlich, kulturell und
politisch in Grund und Boden boykottieren
möchte. Letzte Woche erkannte man Sham
sie die Würdigung wieder ab: Das Preisgeld
(immerhin 15.000 Euro) wird eingefroren
und der Preis erst 2021 wieder verliehen.
Seit Jahren taucht das Kürzel BDS auf
Protestschreiben und DemoTransparenten
auf; die Aktivisten
drängen Musiker, ihre
Auftritte in Israel ab
zusagen, und fordern
Festivals auf, israe
lische Künstler aus
zuladen. Mittlerweile
ist ein Gegenboykott
am Werk: In Reck
linghausen und Düs
seldorf, Berlin und
Hamburg werden re
gelmäßig Auftritte gestrichen, weil Künstler
dem BDS die Fahne halten. Und eine
Resolution des Bundestags lässt vielen Kul
turveranstaltern mittlerweile kaum noch
eine Wahl. Wer den BDS unterstützt, darf
nicht länger Gelder und Räume des Bundes
erhalten.
Erinnert das an die McCarthyÄra, an eine
quasi totalitäre Kultur des Verdachts? So sehen
es zum Beispiel rund 300 namhafte Kultur
schaffende aus der ganzen Welt, darunter
Noam Chomsky, Alexander Kluge, Naomi
Klein, die nun mit einer Protestnote gegen die
Entscheidung der Jury mobilmachen, Shamsie
nicht auszuzeichnen. Müsste man nicht tren
nen, so lautet ein Argument, zwischen Kunst
und den politischen Positionen der Person, die
sie verantwortet? Also eben aushalten, dass die
Schriftstellerin Shamsie ein umjubeltes Buch
wie Hausbrand schreiben kann, in dem sie den
Tragödienstoff von Sophokles auf Identitäts
fragen in der multikulturellen Gesellschaft
prallen lässt – und gleichzeitig Parolen gou
tiert, bei denen man hierzulande an »Deut
sche, kauft nicht bei Juden!« denkt? Freilich:
So richtig will das nicht funktionieren bei ei
nem Preis, der explizit das politische Wirken
auszeichnen will. Vielleicht müsste die ent
scheidende Frage an Shamsie lauten, warum
sie Israel, immerhin die einzige Demokratie
im Nahen Osten, für den Umgang mit den
Palästinensern attackiert – aber über die Le
bensbedingungen palästinensischer Flücht
linge in Libanon und Syrien schweigt.
Shamsie sagt, ihre Bücher könnten nicht
ins Hebräische übersetzt werden, weil sie eben
keinen Israeli als Verleger akzeptiere. Das ist
freilich ihr gutes Recht. Und es ist eben auch
das gute Recht der Jury, ihr dafür keinen Preis
zu verleihen, erst recht, wenn er nach Nelly
Sachs benannt ist. MARTIN EIMERMACHER
Lesen Sie zur Bewegung BDS auch Politik Seite 7
Streit um
Israelkritik
Kamila Shamsie wurde der
NellySachsPreis aberkannt.
Ist das gerechtfertigt?
Geht leer aus:
Autorin Kamila
Shamsie, 46
»Gelobt sei Gott«: Der
Regisseur François
Ozon verfilmt einen
Fall von Vertuschung
Seite 70
Fortsetzung auf S. 60
Eigentlich ist das Jahr 2019 eines der
Freude: Deutschland feiert 30 Jahre
Mauerfall. Aber das Land ist auch
gespalten wie nie, mitunter
haben Ost und Westdeutsche das
Gefühl, sie verstünden einander
nicht mehr. Woher kommt die
Unzufriedenheit? Wieso sind
manche, die 1989/90 euphorisch
waren, heute verbittert? Dies
ergründen wir in zwölf Serienteilen –
über ostdeutsches Eigentum,
westdeutsche Chefs, die Treuhand,
die Währungsunion, über
Thüringer Dörfer und
enttäuschte Revolutionäre
Serie:
Erklär mir den Osten
(6/12)
FEUILLETON
- SEPTEMBER 2019 DIE ZEIT No 40
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