Am 12. Oktober dreht sich
bei NATIONAL GEOGRA-
PHIC alles um Dinosaurier – die mit modernster
Technik sogar zum Leben erweckt werden: 15.05
Uhr: Das wahre Gesicht der Dinosaurier; 16.00 Uhr:
T.-rex-Autopsie; 17.30 Uhr: Friedhof der Dinosau-
rier; 18.30 Uhr: Dino-Duell: Kampf der Giganten;
19.20 Uhr: Spinosaurus: Der Urzeit-Gigant. Mehr
Infos unter: nationalgeographic.de/spotlight
Museumspaläontologen inzwischen auch im-
mer öfter zusammen. Allein schon aus Notwen-
digkeit: Auf der ganzen Welt streichen Museen
Personal und Etats zusammen. „Deshalb gra-
ben kommerzielle Sammler mittlerweile viel
mehr aus als Forscher“, sagt Kirk Johnson, der
Direktor des Smithsonian National Museum of
Natural History. „Wir gehen drei Wochen auf
Expedition. Die graben fünf Monate lang.“ Die
Fossilien, die von kommerziellen Händlern ent-
deckt und an Privatsammler verkauft werden,
„würden sonst auch nicht automatisch an
Museen gehen“, ergänzt Mark Norell, Paläonto-
loge am American Museum of Natural History.
Wahrscheinlicher sei, dass sie gar nicht gebor-
gen würden – und durch Erosion verwittern, bis
nichts mehr davon übrig ist.
Sicher sei in den Achtziger- und Neunziger-
jahren „eine Menge wirklich wichtiges Mate-
rial“ zerstört worden, so Norell. Aber diese
Laiengrabungen durch Cowboys und Bauern
kämen heute seltener vor. Im Westen der USA
leisteten kommerzielle Sammler oft bessere
Arbeit als akademische Paläontologen, und sei
es auch nur wegen des teureren Equipments.
In China ist das anders. Dort werden die
meisten Ausgrabungen nach wie vor von un-
kundigen Amateuren vorgenommen. Dennoch
stammen von dort (und aus den USA) die sen-
sationellsten Funde der vergangenen 25 Jahre.
Manchmal finden auch private Stücke als
Dauerleihgaben oder Geschenke den Weg in
naturhistorische Museen, vorausgesetzt, die
Besitzer haben die wissenschaftliche Doku-
mentation aufbewahrt. Mal ist die Gabe eine
großmütige Geste des Besitzers. Mal freuen
sich die Erben mehr über die steuerlich absetz-
bare Spende als über den Saurierschädel über
Opas Kamin. „Eigentlich sind Dinosaurier für
ein häusliches Umfeld sowieso nicht das Rich-
tige“, sagt ein Museumsmitarbeiter, der Aus-
stellungen entwirft. „Sie lassen sich auch nicht
leicht abstauben.“ N
Aus dem Englischen von Sebastian Vogel
OBWOHL SIE SO VIEL
TRENNT, ARBEITEN PRIVATE
UND KOMMERZIELLE
SAMMLER UND WISSEN-
SCHAFTLER AUCH ZUSAMMEN.
ALLEIN SCHON AUS
NOTWENDIGKEIT.
132 NATIONAL GEOGRAPHIC