IODE1805065-01
ESIS TDIEGROSSE
LIEBEIMKAMPF
GEGENKREBS.
Auc hweranKrebserkranktist,sollteZukunftspläne
haben.Gena udafürhabenwirbe iBristol-MyersSquibb
dieKrebs forschung revo lutioniert.
KREBS.DE
Kreb sbekämpfu ngistTeamwork: DasImmunsystemvonPatienten,
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kraftvoll eWaffe imKampfgegenKr ebs.AlsforschendesPharma -
unt ernehmenistBristol-MyersSquibbPionierinderImmun onkologie.
Mi tpräzisenTherapienfüreinele bens werteZukunf tvonPatienten
zukämpfen, istunseregrößteAufgabe.
CORNELIA HEIM
In Barcelona ist soeben der
Kongress der European
Society for Medical Oncology
(kurz ESMO) zu Ende gegan-
gen. Es handelt sich um die
maßgebende Jahrestagung der
europäischen Onkologie, bei
der sich rund 30 000 interna-
tionale Experten treffen, um
die Brücke zwischen Grundla-
genforschung und klinischer
Anwendung zu schlagen. Ein
Schwerpunktthema des ESMO
2019 – die immunonkologische
Therapie.
Es ist das herausragende Thema
der letzten Jahre schlechthin –
die immunonkologische Thera-
pie hat die Krebsbehandlung auf
ein neues Niveau gehoben. Vie-
le Krebsarten lassen sich heute
aufgrund der modernen Medi-
kamente besser behandeln. Da-
von profitieren insbesondere Pa-
tienten im metastasierenden und
bereits fortgeschrittenen Krebs-
stadium. Das Ziel ist, diese spä-
ten Stadien in eine chronische
Erkrankung zu überführen – das
gelingt bereits jetzt immer öfter.
Am Beispiel schwarzer Hautkrebs,
einer Krebsart, die modellhaft für
die moderne Krebstherapie mit
immunonkologischen Wirkstof-
fen steht, zeigt sich im Rahmen
von Langzeitstudien, dass die
Lebenszeit verlängert und auch
die Lebensqualität von Patienten
verbessert werden kann.
Was ist passiert? Das Jahr 2011
gilt in Fachkreisen als das »Jahr
des Durchbruchs« (»Science Ma-
gazine«). Es ist die Geburtsstun-
de der Immunonkologie – eine
erste immunonkologisch wirk-
same Substanz wurde zugelas-
sen. Weitere Substanzen dieser
Klasse folgten. Basis dafür wa-
ren die unabhängig voneinan-
der gemachten Entdeckungen
von James Allison und Tasuku
Honjo, dass das körpereigene
Immunsystem sehr wohl in der
Lage ist, nicht nur Viren und Bak-
terien, sondern auch Krebszellen
als solche zu identifizieren und
zu eliminieren. Dafür erhielten
die beiden Mediziner den Medi-
zin-Nobelpreis 2018. Die Nobel-
preisjury urteilte, es handele sich
um einen »Meilenstein in unse-
rem Kampf gegen Krebs«.
Krebszellen agieren schlau
und können sich aufgrund un-
terschiedlicher Mechanismen
vor der körpereigenen Verteidi-
gungslinie versteckt halten. Die
körpereigenen Immunzellen
werden von ihnen buchstäblich
ausgebremst. Sie sind dann inak-
tiv und können die Krebszellen
nicht mehr bekämpfen. Dadurch
kann der Tumor quasi unbe-
merkt wachsen und sich im Kör-
per ausbreiten. Immunonkologi-
sche Therapien setzen genau an
dieser Stelle an und sind durch
diverse Wirkmechanismen in der
Lage, dem Immunsystem so bei-
zustehen, dass dieses seine eige-
ne, gegen Krebszellen gerichtete
Immunreaktion wieder mobili-
sieren kann.
Mittlerweile sind Immunthe-
rapeutika zur Behandlung von
diversen Krebsarten zugelas-
sen, zum Beispiel das maligne
Melanom (schwarzer Hautkrebs),
Lungen- und Nierenzellkarzi-
nome, das klassische Hodgkin-
Lymphom, das Multiple Myelom,
Urothelkarzinome und Kopf-
Hals-Tumore. Aber es profitie-
ren noch nicht alle Patienten
gleichermaßen. Warum das so ist,
ist unter anderem Gegenstand
der Biomarker-Forschung. Deut-
lich ist, dass die Interaktion von
Tumor und Immunsystem der-
art komplex ist – auch das wur-
de auf dem diesjährigen ESMO-
Kongress offensichtlich –, dass
singuläre Biomarker alleine nicht
aussagekräftig genug für ein The-
rapieansprechen sein werden.
Biomarker, es handelt sich
um biologische Merkmale, ge-
wonnen aus Blut oder Gewebe
- werden von Spezialisten auch
als »molekulare Whistleblower«
umschrieben. Sie fungieren wie
Hinweisgeber. Zum Beispiel sig-
nalisieren sie, bei welchen Pati-
enten eine immunonkologische
Therapie wirken könnte. Exper-
ten zufolge wird die Erforschung
Dass Krebsbekämpfung Team-
work auf allen Ebenen be-
deutet, zeigt sich auch auf
Bundesebene. Das Bundesfor-
schungsministerium und das
weiterer Biomarker dazu führen,
dass künftig noch speziellere, auf
den jeweiligen Patienten zuge-
schnittene Therapieverfahren
greifen können. Außerdem im
Mittelpunkt des wissenschaft-
lichen Interesses: Welche Kom-
bination von Behandlungsan-
sätzen ist die richtige? Aktuell
werden in rund tausend Studi-
en weltweit immunonkologische
Substanzen geprüft. Es geht da-
bei um die Kombination dieser
Wirkstoffe mit herkömmlichen
Verfahren wie der Chemothera-
pie, aber auch die Kombination
diverser immunonkologischer
Substanzen miteinander.
Wissenschaftliche Arbeiten und
Studien, die im Rahmen der
Immun onkologie die Lebens-
qualität bei Krebserkrankungen
erforschen, können Fördermit-
tel von der 2016 gegründeten
»Stiftung für Immunonkologie«
erhalten. Informationen auf:
Ziel ist die personalisierte Therapie
Nationale Dekade
gegen Krebs
Biomarker als
Whistleblower
»Jahr des
Durchbruchs«
Bundesgesundheitsministerium
haben im Januar diesen Jahres die
»Nationale Dekade gegen Krebs«
ausgerufen. In den engeren Fokus
rücken fortan die Prävention so-
wie eine bessere Versorgung von
Krebspatienten. Weitere Eckpfei-
ler der Initiative sind neben der
Bündelung aller Kräfte von Politik,
Industrie und Wissenschaft die
Beantwortung der Fragen, wie
sich Digitalisierung und Daten-
nutzung noch besser für den Pa-
tienten nutzen lassen.
Krebszellen
wachsen oft
im Verborge-
nen. Moderne,
immunonkologi-
sche Wirksto e
mobilisieren die
körpereigene
Abwehr, können
das Versteckspiel
des Tumors also
entlarven und
stoppen.
Weitere Information über die
Immunonkologie und das Leben
mit Krebs auf http://www.krebs.de
Gezielt forschen
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Immunonkologie
Vernetzung – ein Schlüsselwort der modernen
Krebstherapie: Das körpereigene Immunsystem
der Patienten spielt eine zentrale Rolle. Ärzte
und Forscher brachten sich gerade auf dem
größten europäischen Krebskongress auf den
neuesten Stand.
KREBSBEKÄMPFUNG IST
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