hatte ich in meiner Kindheit nie erlebt. Und zum allerersten Mal
mochten mich sogar Jungs.
In Cheltenham war das nicht der Fall gewesen?
Genau. In London haben die Menschen nicht so engstirnige
Vorstellungen davon, was Schönheit ist. London ist ein multi-
kultureller Ort, an dem Schönheit viele Gesichter hat und kei-
ner darüber urteilt, welche Hautfarbe du haben solltest oder wie
dein Haar frisiert sein muss. In London wirst du so akzeptiert,
wie du eben bist. Und so fühlte ich mich dort zum ersten Mal
in meinem Leben ein bisschen weniger angespannt. Ich fand zu
einer inneren Ruhe, die es mir ermöglichte, zu experimentieren
und herauszubekommen, wer ich eigentlich bin.
Hätten Sie zu dieser inneren Ruhe auch irgendwann in Chelten-
ham finden können?
Nein! Wie soll man bitte schön entspannt sein, wenn erwartet
wird, dass man wie Britney Spears aussieht? Das war für mich ein
Albtraum, denn wenn man jung ist, versucht man ja noch so zu
sein, wie es die unmittelbare Umwelt erwartet. Diese Freiheit zu
haben, mich auszudrücken – das musste ich erst erlernen.
Gab es für Sie jemals eine berufliche Alternative zur Musik?
In Südlondon habe ich anfangs Jugendarbeit gemacht: Ich habe
jungen Einwanderern geholfen, die kein Englisch sprachen und
versuchten, in London Fuß zu fassen – was eben nicht so ein-
fach ist, wenn man die Sprache nicht beherrscht. Meine Mittel
zur Integration waren Tanz und Pop. Ich versuchte, diesen Leu-
ten durch Lyrik- und Songwriting-Kurse die englische Sprache
näher zubringen. Außerdem arbeitete ich mit jungen Obdach-
losen, die in staatlichen Unterkünften lebten und nun wieder an
die Gesellschaft herangeführt werden sollten. Das alles habe ich
etwa vier Jahre lang gemacht.
Parallel dazu starteten Sie Ihre Popkarriere: Als Tänzerin waren
Sie in Videos von Kylie Minogue, Jessie J und Ed Sheeran zu
sehen. Bis heute sind Ihre avantgardistischen Videoclips und
auch Ihre Konzertauftritte von Ihren immer wieder sehr kühnen
Tanzeinlagen geprägt. Wie würden Sie einem Ahnungslosen die
Magie des Tanzens erklären?
Es gibt immer wieder Situationen, in denen Menschen die nöti-
gen Worte fehlen, um sich adäquat auszudrücken. Tanz dagegen
ist universell und funktioniert als Mittel der Kommunikation in
jedem Sprachraum. Tanz spricht eigentlich alle Sprachen gleich-
zeitig. Das englische Vokabular wird zum Beispiel dürftig, wenn
es um Dinge wie Liebe, Lust und Verlangen geht. Tanz bietet für
diese Lebensbereiche dagegen unendlich viele Möglichkeiten des
Ausdrucks. Ich kann mich im Tanz so bewegen, dass in jedem
Land auf dieser Welt jeder sofort versteht, was ich zum Ausdruck
bringen will. Gutes Tanzen ist außerdem so, als ob man die Zeit
für sich selbst dehnt – mal verlangsamt man sie, dann wird sie
wieder beschleunigt.
Würden Sie es mit einem Partner aushalten, der nicht tanzen
kann?
Das würde schon gehen. Ich kann gut führen!
Ihr neues Album »Magdalene« haben Sie nach der biblischen
Figur Maria Magdalena benannt. Warum?
Ich habe mich bereits zu Schulzeiten sehr für sie interessiert,
unter anderem weil so wenig über sie in Erfahrung zu bringen
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